Dual 1219 mit Uralt-Grado

Ist das überhaupt ein Magnetsystem? Vom Aussehen her würde ich da eher auf ein Keramiksystem tippen...

Gruß
Andreas

da haste eines der Grados vor dir wo druff steht wat dat is und dann siehstet nich.... nenene...

Grado Model B

https://www.vinylengine.com/library/grado/model-b.shtml

Hallo,

"Solid State", aber die Werte passen zu einem Magnetsystem. Merkwürdig...

Bei Ersatznadeln heisst es Keramisches System, siehe https://www.pickupna...=Grado_B-serie__2549

Peter

Das ist ja was ganz skuriles, dieses Grado B. Für ein Keramiksystem tönt es zu gut, und die Auflagekraft beim Dreher war gerade mal auf 1.0g eingestellt - eigentlich viel zu wenig für ein Keramiksystem.

Auf lencoheaven.net habe ich etwas interessantes zur Sache gefunden, ich hoffe mal es ist erlaubt hier zu zitieren.

But you touch on something which I - sooner or later - would have told here. Many, many years back there was a hifi shop in Zurich, probably one of the first. The owner had a quite small number of brands, and most of the stuff was far out of my financial reach then. From my memory: AR and JansZen loudspeakers, Acoustical (?) turntable, and Grado pickups. Possibly few people remember that Grado's first pickup, Grado A, was a MC type. And then there was the Grado B:

https://www.vinyleng...asshi=¬=&prlo=&prhi=

You see, it is described as a ceramic cartridge. But what is interesting: it 'works', electrically, like a MM.
I'm not sure if I have that correctly in my memory, but the Piezo elements measure the deflection of the stylus, whereas the MM and MC types measure the speed of movement. The equalisation is completely different, istr that Piezos need no equalisation. How this pickup really works I never found out. The active elements are only around 2-3 mm long, whereas Piezo elements can be measured in centimeters.

However, the owner of that shop naturally wanted to show his customers how good his equipment was, as all shop owners do. For this purpose he had a TT equipped with that what then was the non-plus-ultra in cartridges, a Shure V15. And this Grado B just blew the Shure away.

Such a Grado B is among my collection of cartridges (together with a Stanton, a Decca London, a Dynavector with ruby cantilever, and possibly more). My secret plan is to find out if they still work, and if yes, how well. BTW the Grado was used in a Dual 1019 idler wheel TT, which I still have too...


Hier noch der Link - in diesem Thread wird in der Folge noch etwas weiter übers Grado B diskutiert:
http://www.lencoheaven.net/forum/index.php?topic=2601.0

Wobei ich das Grado natürlich bereits getauscht habe - jetzt hängt das Sonus Gold Blue am Dual 1219 und die Kombi liefert eine phantastische Performance ab. Oh je, meinem Wohnzimmer-Revox stehen schwere Zeiten bevor...

LG
Manuel

Hallo,

Hifi-fähige Keramik und Kristallsysteme hat es einige gegeben, u.a. auch von Dual und Philips.
Dennoch waren das mehr "Exoten"...

Aber man lernt nie aus

Peter

Hallo Marsilio!

Wie hat denn der Dual mit dem exotischen Keramik-System in etwa geklungen?

Grüße Raphael

Naja... Lang habe ich mir das aber nicht angehört. Wobei das schon nach Magnettonabnehmer und nicht nach Keramiksystem klang.

Dank meinem anderen Dual hatte ich andere bereits montierte Tonabnehmer griffbereit, weshalb ich nach wenigen Minuten den TA gewechselt habe.

Ich muss das Grado wohl noch etwas ernsthafter anhören, bevor ich den TK für etwas anderes/besseres verwende.

LG
Manuel

Wenn man wissen möchte, was da für ein Prinzip hinter steckt, kann man ja auch direkt bei Grado anfragen. Ich habe auf meine Frage damals eine prompte und ausführliche Antwort erhalten.

Immerhin hat der jetzige Inhaber John direkt beim Erfinder des Grado Model B, Joseph, gelernt. Es kann durchaus sein, dass das Wissen darum, was Model B eigentlich für ein Tier ist (Keramik, MM, etwas anderes) noch nicht verloren gegangen ist.

Heute morgen hatte ich frei, da pröbelte ich noch etwas mit dem Grado B herum - mit Auflagekraft 1.5:



Ein eigenwilliges Teil - und eine Bilanz fällt mir schwer. Auffallend ist die gute Abtastleistung, der Sound wird nämlich erstaunlich detailliert wiedergeben, keine Rede des berüchtigten Verzerren eines AT95 oder so, es ist auch kein Zischeln feststellbar. Auch das Stereobild ist ordentlich. Weniger gefällt mir der etwas zu wenig klare Bass und auch die Bühne wird kaum sichtbar. Es klingt alles eher flach, und auch etwas langweilig. Bei Level 42 "Standing In The Light" ist mir das weniger aufgefallen, bei Transvision Vamp "Pop Art" dann aber schon. Dennoch: Es gibt definitiv schlechteres.

Ich hab' dann nach einigen weiteren Versuchen (auch mit anderen TA's) auf dieses System hier gewechselt:.



Das alte Sonus Gold Blue ist der perfekte Spielpartner für den Dual 1219. Was für eine Bühne! Bei der Transvision Vamp-LP meint man, Wendy James stehe direkt hinter einem - und zwar leicht versetzt links - und sextet, äh... ich meine textet einem was nicht jugendfreies ins Ohr. Schon am Dual 704 hat mir dieses System prima gefallen, aber am Reibradler spielt es seine Stärken richtig aus!

LG
Manuel

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das Grado Model B im Jahr 1965 eingeführt worden. Daher muss es, mit hoher Wahrscheinlichkeit, stark gekippt montiert werden.

Das bedeutet - vorne runter, oder hinten rauf. Also nicht nur 1-2 Grad, sondern ca. 5 Grad Neigung im Vergleich zu "Oberkante parallel zu Platte".

Es gab da wohl Unterschiede bei der Norm, wie die Schneidemaschinen für die Masterdiscs eingestellt waren. Das Model B wurde vor der Einführung der modernen Norm gefertigt und ist daher auch auf die alte Norm ausgelegt. Um "moderne" Schallplatten damit korrekt abtasten zu können, muss man es gekippt montieren, d.h. Tonarm höher stellen, oder in der Headshell ein Winkel benutzen, damit der Tonabnehmer nach vorne geneigt ist.

Hallo,

der VTA war zu der Zeit als der 1219 gebaut wurde auch bei 15 Grad. Erst 1978 wurde 20 Grad (+/- 5 Grad) vereinbart, aber komischerweise wurde bei DMM-Platten wieder mit 15 Grad geschnitten.

Du kannst mit dem Mode Selector testen ob das auffällt.
Bei Rundnadeln ist das auch nicht so schlimm.

Peter

8erberg (Beitrag #12) schrieb:

aber komischerweise wurde bei DMM-Platten wieder mit 15 Grad geschnitten.

Hören die sich evtl. deswegen so blutleer an? Mit kaum Bass und eher hell in der Abstimmung? Habe einige Platten von Alan Parsons, mindestens zwei davon sind mit DMM ausgewiesen und haben beide natürlich besonders guten Hochtonpegel, aber nach unten hin geht das Konzept nicht so recht auf...