Thorens TD 320 an Pioneer SA-606

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xaverius
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Apr 2017, 19:18
Hallo,

ich besitze einen Thorens TD-320, den ich an einem Pioneer SA 606 betreiben möchte. Hierfür werde ich den im Pioneer integrierten Phono-Vorverstärker nutzen. Ich muss mir nun einen neuen Tonabnehmer für den Thorens zulegen und liebäugel mit dem Goldring G1042. Allerdings habe ich Zweifel, ob die 400 Euro für den Goldring wirklich sinnvoll eingesetzt sind. Darum meine Frage, ob der im SA 606 integrierte Vorverstärker qualitativ hochwertig genug ist, um diesem Tonabnehmer gerecht zu werden.

Vielen Dank im Voraus!
Andre
xaverius
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 06. Apr 2017, 19:24
Noch vergessen, hier Links zum Thorens und zum Pioneer:

Pioneer SA-606
Beschreibung Thorens
Bild vom Thorens

Es handelt sich um den Thorens TD-320 mit TP 16 Mk. III.
busch63
Stammgast
#3 erstellt: 06. Apr 2017, 21:52
Nach meinem Kenntnisstand : ja.
Alllerdings ist der PIO nur für MM ausgelegt. bzw. MC Systeme müssten mit dem Lautstärkeregler nach geregelt werden.

Der SA606 ist nen cooler, solider Amp.
Den TD320 hatte ich selber über 30jahre gehabt und diesen zuletzt mit Grado Allegro (MM) am SA9100 betrieben.
Aktuell habe den Thorens gegen einen Pioneer PL55 mit AT95e (reicht mir für gelegentliches hören) getauscht.
Zwischendurch hatte ich mal den TD320/Grado gegen einen PIO PL514 /AT10e am SA9100 (hat 2x phono) laufen lassen und praktisch keinen Unterschied hören können.

Ich würde keine 400€ für einen TA mehr ausgeben wollen. Ein solides MM in der 100€ klasse dürfte den Job ebenso erfüllen.
Das gesparte Geld kannste ggf. in eine gepflegte Revision des SA606 investieren und dann sehr lange Spaß dran haben.
pedi
Inventar
#4 erstellt: 06. Apr 2017, 22:35
bei einem MC tonabnehmer hilft kein lautstärkeregler, da braucht man einen vor-vorverstärker für die sehr geringe ausgangsspannung eines MCs.
Michael_Martens
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 07. Apr 2017, 04:57
Den SA-606 hatte ich vor geraumer Zeit selbst mal.
Grundsätzlich schönes Gerät, guter Klang und eigentlich auch ausreichend Leistung. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass die SA-*06er Serien seinerzeit eine Einsteigerserie war. Entsprechend sind die Geräte aufgebaut und sehr minimal ausgestattet. Leider sind die kleinen Pioneer SA mittlerweile preislich völlig überbewertet. Ob es an dem sehr schönen Oldschool Design liegt, keine Ahnung.
Das Geld für eine aufwändige Revision würde ich mir sparen und lieber in einen SA-608, SA-708 oder größer investieren, wenn es denn ein alter Pioneer sein soll.
xaverius
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 07. Apr 2017, 09:10
Meinst du mit minimaler Ausstattung die Bedienelemente oder beziehst du dich auch auf "innere" Werte, die den Klang beeinflussen? Zumindest von der Bedienung her sehe ich kaum einen Unterschied zum SA-608 oder SA-708. Die höhere Leistung benötige ich nicht, da ich nur in Zimmerlautstärke höre. Und ja, preislich leider überbewertet. Ich denke auch, es liegt am Design. War zumindest bei mir einer der Hauptgründe für den Kauf.
Michael_Martens
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 07. Apr 2017, 10:21

xaverius (Beitrag #6) schrieb:
Meinst du mit minimaler Ausstattung die Bedienelemente oder beziehst du dich auch auf "innere" Werte, die den Klang beeinflussen?


Sowohl als auch
Der innere Aufbau gefällt mir beim 608/708 besser, darüber hinaus haben die einen schaltbaren Subsonic Filter, der 606 (angeblich) einen fest verbauten in der Phonovorstufe, der sich bei meinem ehemaligen 606 allerdings nicht positiv bemerkbar gemacht hat, die Tieftöner haben trotzdem geschwabbelt. Desweiteren lässt sich bei den größeren Amps die Klangregelung ausschalten und sie bieten extra Steckdosen für angeschlossene Geräte.
Vom Design her gefällt mir der 606 mit den Zappelzeigern allerdings besser als die 608/708.

Aber das ist letztlich auch immer Geschmacksache. Wenn Du zufrieden mit dem Amp bist, ist das doch die Hauptsache.
busch63
Stammgast
#8 erstellt: 07. Apr 2017, 14:48
Well, die 8er Serie (79/80) war der Nachfolger der 6er Serie (78/79). Der 608 baugleich zum 6800, nur ohne Holz, der 606 basierte auf dem 6700.
708 bzw. 706 war jeweils etwas leistungsstärker, sonst gleichartig.
Zwischen der 6er und 8er Serie hat sie sich schon einiges im Innerem getan. Dennoch kann man dem 606 durchaus bescheinigen, das das Phono Teil hochwertig ist, lautet doch der Katalogtext:
Pioneer Katalog 1978/79 Ausschnitt

Auch wenn das Phonoteil gut ist, würde ich nicht so ein teures TA kaufen. Das Goldring G1042 ist zudem ein MC System sodass es ohne weitere Maßnahme nicht sinnvoll verwendbar ist.


[Beitrag von busch63 am 07. Apr 2017, 14:57 bearbeitet]
xaverius
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 07. Apr 2017, 15:30
Danke für die Infos! Aber noch ein Hinweis: Beim Goldring G1042 handelt es sich um ein MM-System:
Goldring TAs

Okay, G1042 ist zu teuer. Habt ihr eine Empfehlung für einen für diesen Verstärker angemessenen Tonabnehmer (MM-System)? Vom Musikstil her eher ein Allrounder. Mir wurde ein Nagaoka MP-110 für 159 Euro und ein Ortofon VinylMaster blue für 289 Euro empfohlen. Letzteres ist ja wahrscheinlich schon wieder zu teuer.
busch63
Stammgast
#10 erstellt: 07. Apr 2017, 16:47
Hatte mich wohl verschaut mit dem Goldring.
Allerdings ist die Frage besser hier aufgehoben.


Hier kannste auch mal schauen, gibt ein konkrete Nennungen


[Beitrag von busch63 am 07. Apr 2017, 17:16 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#11 erstellt: 08. Apr 2017, 23:30
Moin !

Wenn ich mir von Dir bzw. pedi die Postings Nr. 3 + 4 anschaue, sträuben sich mir die Haare. Ihr zwei glänzt durch Halbwissen hoch 3 inkl. einem historischen Listing über irgendwelche Spieler, die rein gar nichts mit dem Titel dieses Threads zu tun haben.

Eventuell Osawa OS 301 ?

Tja, die Preisexplosionen sind eklatant. Bei Fertigzigaretten wurde gerade auf 6,00 Euro aufgerundet.

MfG,
Erik
pedi
Inventar
#12 erstellt: 09. Apr 2017, 06:52
dann klär uns auf du oberschlaumeier.
busch63
Stammgast
#13 erstellt: 09. Apr 2017, 17:20

Wuhduh (Beitrag #11) schrieb:
Moin, Erik


Denke Erik war schon müde.....der Thread war zuvor im Klassikerbereich und erst kurz vor dem wenig qualifizierten Eintrag hierher verschoben worden.
Marsilio
Inventar
#14 erstellt: 09. Apr 2017, 19:50
Tja, man müsste halt wissen, was der Pio-Verstärker für eine Eingangskapazität (in pF) hat, um seriöse Vorschläge machen zu können. Grundsätzlich möchte ich darauf hinweisen, dass die Güte der Nadel zu einem ganz grossen Teil letztendlich auch die Güte des Klanges ausmacht. Natürlich kann man auch mit einem AT95e Platten hören, nur wird einem eine solche Nadel halt schon ein gewisses Mass an Klangdetails vorenthalten.

Ich habe diesbezüglich vor einiger Zeit Lehrgeld bezahlt als ich meinte, ein Ortofon 2M Blue für damals immerhin 180.- reicht doch auch. Im Vergleich zu meinem Uralt-Shure M75 das ich damals noch auf meinem Zweitdreher betrieb (und das eben eine tolle hyperelliptische Originalnadel drauf hatte) verschwieg das 2M Blue einiges. Mich nervte das - Abhilfe schufen daraufhin Tonabnehmer mit Nadeln mit Multifacettenschliffen. Solche indes bekommt man in der 100-Euro-Klasse nicht.

LG
Manuel
xaverius
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 10. Apr 2017, 13:41
Nun ja, der richtige TA ist anscheinend eine Wissenschaft für sich. Ich werde mein Problem nun wahrscheinlich prakmatisch lösen: Ich hatte noch nicht erwähnt, dass ich auf der Suche nach einem neuen TA bin, da bei meinem Goldring G1022 GX die Nadel verbogen ist. Nun habe ich festgestellt, das bei diesen Goldring TAs der Nadeleinschub gewechselt werden kann, was preislich einiges ausmacht gegenüber einem komplett neuen TA. Ein Anruf bei PhonoPhono ergab eine Empfehlung für G1012 GX oder "maximal" für G1022 GX. Deren Meinung zu Vintage-Verstärkern war jetzt nicht sonderlich positiv, trotz geplanter Revision des Verstärkers...
raindancer
Inventar
#16 erstellt: 10. Apr 2017, 14:01
Warum denn Goldring? Ich hatte die Transrotor Variante vom 1042 an genau deinem Tonarm und fand das Resultat mau fürs Geld. Besser: Ortofon VM silver, zudem unkritischer wg Eingangskapazität. Diese wäre übrigens noch abzuklären.

aloa raindancer
xaverius
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 10. Apr 2017, 14:08
Hatte schon Hifi-Kataloge gewälzt, aber keine Angabe zur Eingangskapazität des SA-606 gefunden.
xaverius
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 10. Apr 2017, 14:25
Apropos Tonarm. Wie geschrieben, ich vermute TP 16 MK III, bin mir aber nicht ganz sicher. Was meint ihr?

Vielen Dank!

IMGP6238
IMGP6242
IMGP6243
Marsilio
Inventar
#19 erstellt: 10. Apr 2017, 15:02
Hallo Andre

Das Problem ist nun wirklich, dass im Web keine Angabe zu finden ist, was Dein alter Pioneer-Verstärker für eine Phono-Eingangskapazität aufweist. Wenn es einer weiss hier im Forum dann Albus. Vielleicht meldet er sich.

Solange wir aber nicht wissen, wie hoch diese Eingangskapazität müssen wir bei der Tonabnehmerwahl vorsichtig vorgehen. Von MM-Tonabnehmern, die bekanntermassen als kapazitätskritisch gelten, würde ich von Vornherein Abstand nehmen. Leider gehören auch die Goldring in diese Kategorie. Ebenso die gerne empfohlenen Audio Technicas.

Das von raindancer erwähnte Ortofon VM Silver ist diesbezüglich eine unproblematische Wahl - die älteren Ortofon-Tonabnehmer der VM- und OM-Reihe gelten als kapazitätsunkritisch, man sollte sie also am Pio betreiben können. Das VM Silver (und dessen Pendant OM-40) haben zudem eine Nadel mit Gyger-Schliff, die sehr gut abtastet und auch als sehr langlebig gelten. Auf der anderen Seite möchte ich auch erwähnen, dass diese Ortofon-Tonabnehmer klanglich eher auf der nüchternen Seite einzuordnen sind. Ist Dir das VM Silver oder OM-40 zu teuer könntest Du auch das OM-20 in Betracht ziehen. Das hat zwar nur eine elliptisch geschliffene Nadel, die weniger lange hält, aber immerhin einen ganzen Diamanten.

Plan B bei einem Verstärker mit nicht bekannten Kapazitätswerten ist ein High-Output-MC, das man an den MM-Eingang anschliesst. Hier wäre primär das Denon DL-110 erwähnenswert, evtl. noch das bei Thakker noch als NOS-System erhältliche SAE 1000LT.

Plan C: Externen Phono-Vorverstärker dazukaufen. Bei Thomann gibt es den ART DJ PRE II mittlerweile für unter 50.-; hier hat man sogar eine Einstellmöglichkeit. Mit dem würde dann natürlich auch ein Goldring einwandfrei funktionieren.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 10. Apr 2017, 15:04 bearbeitet]
Michael_Martens
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 10. Apr 2017, 15:40
Aus eigener Erfahrung kann ich beisteuern, dass am Pioneer 606 sowohl die OM-System als auch logischerweise die 2M Systeme einwandfrei laufen.
Ich würde für den Verstärker jetzt auch nicht so ein hochpreisiges System empfehlen. Zum einen weiß hier keiner, in welchem Zustand der Verstärker ist und zum anderen ist der 606 nicht gerade ein audiophiles Klangwunder.
Er klingt zwar sehr satt und kräftig, hat aber meiner Meinung nach nicht unbedingt das beste Auflösungsvermögen, so dass ein Tonabnehmer, der deutlich teuer als 200,- Euro ist, wohl etwas überdimensioniert wäre.
Zum anderen weiß auch keiner, was für Lautsprecher in der Kette spielen
xaverius
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 10. Apr 2017, 16:03

Zum anderen weiß auch keiner, was für Lautsprecher in der Kette spielen


Na ja, ich schon.
Es handelt sich um die Braun L710. Ich habe die Elkos der Frequenzweichen getauscht und bin trotzdem eher enttäuscht. Kann also gut sein, dass ich da noch mal wechsle. Darum mache ich die Wahl des TAs nicht von den Boxen abhängig.
Michael_Martens
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 10. Apr 2017, 16:14
Die L710 sind Braun typisch etwas zurückhaltend, aber eigentlich sehr ausgewogen.
Woran fehlt es Dir denn klanglich?
xaverius
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 10. Apr 2017, 23:02
Im Bass schwammig, einlullend, überdeckend (auch mit Loudness aus). Aber gut, nur ein erster Eindruck. Ich kann ja noch nicht wirklich testen, solange ich noch keinen vernünftigen TA habe. Habe nur sehr behelfsmäßig getestet.
ad-mh
Inventar
#24 erstellt: 11. Apr 2017, 08:11
https://www.hifiengine.com/manual_library/pioneer/sa-606.shtml
Bitte anmelden, herunterladen und Phonoabteilung suchen.

Dann öffne den Verstärker, suche die Phonoabteilung und mache gute Fotos, die Du hier einstellst.

Klingt er denn mit Hochpegelquelle (CD) gut und nur mit Phono problematisch? Das würde auf die Phonoabteilung hinweisen.

Andreas


[Beitrag von ad-mh am 11. Apr 2017, 08:33 bearbeitet]
xaverius
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 11. Apr 2017, 08:20
Hier zwei Fotos der Phono-Sektion, vereinfacht und detailiert. Der Wert des Elkos C1 ist 2,2 uF, der Wert von C9 ist 220 uF. Der IC ist ein TA7136P1. Ich habe lang und breit gesucht, aber kein Datenblatt gefunden.

PreAmp1

PreAmp2


[Beitrag von xaverius am 11. Apr 2017, 10:48 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#26 erstellt: 11. Apr 2017, 08:34
Moin Andre,


xaverius (Beitrag #1) schrieb:
.. und liebäugel mit dem Goldring G1042.


eine gute (potentielle) Wahl.

Meine Meinung ist: wenn der Tonabnehmer 400 € kostet, dann darf der Phonopre auch was kosten.
Ich empfehle dir den Aikido phono 1 ein hervorragendes Gerät aus deutscher Produktion.
Denn was hilft es, wenn der TA ein astreines Signal bringt, der Phonopre aber ein Teil davon verschlampt ?



ps
ich habe die letzten Jahre mit der AT 100 Series (vom AT 120 E bis AT 150 MLX) gehört und dachte: probier´ ich mal was Neues.
hier siehst du links das 1042, dass ich seit 6 Wochen habe, rechts ein AT 140 LC (abwechselnd zum 150 MLX)

das 1042 steht dem 150 MLX in der Auflösung (usw.) nicht nach, aber es klingt in den Mitten etwas wärmer, gefälliger
wem der Sound besser gefällt, ...

Im Prinzip müsstest du verschiedene Ta bei dir durchprobieren können und dann deinen Favoriten wählen
(ist ein bisschen ähnlich wie mit den Frauen )
xaverius
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 11. Apr 2017, 11:21
Vielen Dank für eure Infos!
Ja, ein externer PreAmp würde klanglich sicher einiges bringen. Die Idee war aber eigentlich, die Anlage übersichtlich zu halten. Ist halt nicht nur ein Gerät mehr, sondern auch ein Steckernetzteil, mehr Kabel ext. Damit tue ich mich etwas schwer. Wäre vielleicht was in zwei drei Jahren.

Auch habe ich Zweifel, ob man dann nicht lieber gleich komplett den Verstärker wechselt (also auch die Endstufe).
Hörbert
Inventar
#28 erstellt: 11. Apr 2017, 11:27
Hallo!


......Ich habe lang und breit gesucht, aber kein Datenblatt gefunden. .......


http://www.teaser.fr/~amajorel/at203a/ta7136ap.html

Im wesentlichen ist das ein later bipolarer Op-Amp.

Der IC ist allerdings schon lange nicht mehr im Handel im Prinzip kann man ihn durch einen geläufigen OP-Amp ersetzen allerdings braucht es dafür eine geeignete Adapterplatine.

Die Schaltung ist eine der üblichen "Ein-OP-Lösungen", nicht gut, nicht schlecht und dürfte ihren Zweck genau so gut wie jede andere erfüllen.

Hier sehe ich kein Handlungsbedarf in Form eines anderen Entzerrers.

MFG Günther
OberstHorst
Stammgast
#29 erstellt: 11. Apr 2017, 11:35

Marsilio (Beitrag #19) schrieb:
Das Problem ist nun wirklich, dass im Web keine Angabe zu finden ist, was Dein alter Pioneer-Verstärker für eine Phono-Eingangskapazität aufweist. Wenn es einer weiss hier im Forum dann Albus. Vielleicht meldet er sich.



Albus (Beitrag #12) schrieb:
Tag,
und Tag mascis,

den Pioneer SA-606 halte man bitte schön in Ehren, gerade auch wegen des gut tauglichen Phono-Schaltkreises. Die häufig eine anspruchsvollere Nutzung ausschließende hohe Eingangskapazität ist im SA-606 nicht der Fall. Vielmehr beträgt diese Eingangskapazität im SA-606 nur 82 pF (nominell), wenige Pikofarads mögen aus dem Schaltungsaufbau noch hinzu kommen. Also, der Pioneer SA-606 ist ein wirklicher Vollverstärker.
Zusatz: Eingangsempfindlichkeit 2,5 mV, Verstärkung 60-fach (35,5 dB).

Mit dem Elemental (effektive Masse des Tonarmes 8,0 g, BDA) steht man dann eben vor der Frage nach einem wohl doch besseren Tonabnehmer. Die Auswahl ist durch den SA-606 nicht eingeschränkt. Wie immer hängt es dann am Anspruch...

Freundlich
Albus


Quelle: http://www.hifi-forum.de/viewthread-26-22360.html

Ich würde es also erstmal ohne zusätzlichen Phono-Vorverstärker probieren.
ParrotHH
Inventar
#30 erstellt: 11. Apr 2017, 11:42

xaverius (Beitrag #25) schrieb:
Hier zwei Fotos der Phono-Sektion, vereinfacht und detailiert. Der Wert des Elkos C1 ist 2,2 uF, der Wert von C9 ist 220 uF.

Müsste es nicht vor allem C3, der gegen Masse geht, mit seinen 82pF sein?
Wenn die Kiste noch einigermaßen in Schuss ist, klingt das nach einer guten Ausgangslage.

Parrot

Edit: da war jemand schneller.


[Beitrag von ParrotHH am 11. Apr 2017, 11:42 bearbeitet]
ad-mh
Inventar
#31 erstellt: 11. Apr 2017, 13:10
Genau das habe ich mich auch gefragt, nachdem ich den Schaltplan angesehen habe. Es müsste C3 mit 82pF sein.

Achtung: Bei meinem Luxman war aufgrund FTZ Regelungen anstatt 100pF im Schaltplan tatsächlich 330pF verbaut. Bei einem Verstärker im Thread (Beitrag #29) waren es sogar fehlerhaft 1.000pF. Das das dann nicht klingt, ist kein Wunder.
http://www.hifi-foru...7532&back=&sort=&z=1

Ich weiß nicht, ob bei Pio auch so eine FTZ Bremse verbaut wurde. Ich würde dringend nachsehen, welchen Wert C3 tatsächlich und nicht nur im Schaltplan hat.

Wenn 82pF stimmen, dann gibt es m.E. überhaupt keinen Handlungsbedarf für einen ext. PhonoVV.

Nochmals die Frage:
Klingt der Verstärker bei CD normal und besteht die klangliche Einschränkung nur bei Phono?


[Beitrag von ad-mh am 11. Apr 2017, 13:12 bearbeitet]
hifi-zwerg
Stammgast
#32 erstellt: 11. Apr 2017, 14:49
Hallo,

Kurz zurück zu den Tonabnehmern. Der Preisunterschied zwischen der Nadel D22 und D42 ist ja recht gering, da würde ich fürs gute Gefühl einfach die teurere nehmen (bei mantra in UK ist der Unterschied gerade mal 15€), dann hast Du eine Nadel mit dem scharfen Gyger S Schliff. Ich hatte seinerzeit als da Pfund mal ganz unten war von D12 auf D42 aufgerüstet und bilde mir ein es hätte etwas Verbesserung bei hohen Sopranstimmen gebracht.

Für den Preis einer D42 bekommst du gerade mal ein VM Silver (resp 530).

Allerdings stimmt der Hinweis auf die Kapazitätsempfindlichkeit der Goldrin D10x2 Reihe, ich glaube die vielen hinweise auf Zischeln bei dem System kommen von falscher Anpassung. Hattest Du das 1022 an deM Pio betrieben? Wenn das 1022 funktioniert hat passt auch das 1042.

Gruß
Zwerg
xaverius
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 11. Apr 2017, 17:59
Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge! Ich habe nachgeschaut und für C3 sind tatsächlich nur 82 pF verbaut. Die klanglichen Einschränken beziehen sich auf den AUX-Eingang, da ich den Phono-Eingang ohne TA bisher noch nicht testen konnte. Aber wie geschrieben, nur ein erster Eindruck, da Cinch-Kabel und Audio-Interface für den Test von mäßiger Qualität waren. Ich werde mit der Anlage später fast nur Vinyl hören.

Das Meinungsbild stellt sich für mich bisher folgendermaßen dar:

Der SA-606 ist kein Klangwunder, aber durchaus gut und mit MM-TAs wahrscheinlich problemlos nutzbar. Ich sollte mindestens 200 Euro für den TA ausgeben. Ob 400 Euro sinnvoll sind, ist nach wie vor fraglich, da die Auflösungsfähigkeit des SA-606 hier möglicherweise nicht ausreicht.

Ich habe noch folgende Fragen:

1.) Was ist eine FTZ-Bremse?
2.) Ab ungefähr wieviel pF wäre die Eingangskapazität für MM-TAs kritisch?
3.) Kann jemand meinen Tonarm genauer bestimmen, siehe Fotos oben?
4.) Gibt es eine Übersicht über die Lebensdauer der verschiedenen Nadelschliffe?

Vielen Dank!
Andre


[Beitrag von xaverius am 11. Apr 2017, 18:04 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#34 erstellt: 11. Apr 2017, 18:13
Hi,


xaverius (Beitrag #33) schrieb:

1.) Was ist eine FTZ-Bremse?
2.) Ab ungefähr wieviel pF wäre die Eingangskapazität für MM-TAs kritisch?
3.) Kann jemand meinen Tonarm genauer bestimmen, siehe Fotos oben?
4.) Gibt es eine Übersicht über die Lebensdauer der verschiedenen Nadelschliffe?


1. hat Andreas aka akem mehrfach im Forum beantwortet, oben rechts die Suche nutzen
2. meist 100 - 200 pF (s.o.), Ortofon u. Technics bis 400 pF
3. naja, ein Thorens halt
4. oben rechts
akem
Inventar
#35 erstellt: 11. Apr 2017, 18:19

ad-mh (Beitrag #31) schrieb:
Genau das habe ich mich auch gefragt, nachdem ich den Schaltplan angesehen habe. Es müsste C3 mit 82pF sein.

Wenn 82pF stimmen, dann gibt es m.E. überhaupt keinen Handlungsbedarf für einen ext. PhonoVV.

Ähm, Vorsicht! Der Eingangs hat nicht die üblichen 47kOhm Eingangswiderstand sondern deren 100kOhm... Für die Zeitkonstante RxC ergibt das in etwa den gleichen Effekt wie 170pF bei 47kOhm. Im Vergleich zu "modernen" Verstärkereingängen ist das immer noch zivil aber kann im Verbund mit kritischen MMs und gängigen Plattenspieler-Verkabelungen mit ~150pF schon grenzwertig werden.

Gruß
Andreas
ad-mh
Inventar
#36 erstellt: 11. Apr 2017, 18:39
Da ist etwas dran. Das ist ungewöhnlich.

Gängig sind 47k oder, wie bei Luxman und anderen Herstellern 56k (verlinkter Thread Beitrag #36).
Das lässt sich wie bei dem verlinkten Thread durchaus anpassen. Man muss sehen, ob das zur Schaltung passt.

Bei meinem L 190, den ich im Moment zum Testen (und Lernen - bei dieser für mich recht neuen Materie) missbrauche, sind die Änderungen 330pF (gemessen etwas weniger) gegen 100pF eindeutig zu hören. Das Hobby macht Spaß.

K1024_P4069715
K1024_P4069714

Vorher
20160426_155119


Die Wahl des Tonabnehmers sollte damit in den unkritischen Bereich tendieren.

Grüße

Andreas


[Beitrag von ad-mh am 11. Apr 2017, 20:28 bearbeitet]
Albus
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 12. Apr 2017, 17:22
Tag,

bitte, die Spezifikation 50kOhm für den Phono-MM-Modus wird realisiert durch die Widerstände R1, R5 (L) bzw. R2, R6 (R). Das ist schon in Ordnung (100 x 100/100 + 100, also 10.000 : 200 = 50, d.h. 50 kOhm).

Freundlich
Albus
xaverius
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 12. Apr 2017, 18:15
Ich habe zur Klärung der Eingangskapazität parallel ein Thread gestartet bei mikrocontroller.net:
Thread-Link
hifi-zwerg
Stammgast
#39 erstellt: 13. Apr 2017, 08:13
Hallo,


2.) Ab ungefähr wieviel pF wäre die Eingangskapazität für MM-TAs kritisch?
3.) Kann jemand meinen Tonarm genauer bestimmen, siehe Fotos oben?


zu 3) Thorens TP16 MkIII oder andere Bezeichnug Thorens TP16 isotrack mit Rohr TP63 (effektive Masse 7,5g)
zu 2) die empfohlene Abschußkapazität ist jeweils beim TA im Datenblatt oder im Katalog angegeben, zur Kapazität des Verstärkers kommt dann noch die des Kabels vom Plattenspieler zum Verstärker und die Innenverkabelung des Tonarms, wenn du da keine Daten hast kannst Du dafür 100 bis 150pF annehmen. sollte der Vertärker 82pF haben kämst Du auf 180 bis 240pF. Das Goldring empfiehlt 150 bis 200 pF, das käme also noch hin, wenn es deutlich mehr werden wird es langsam kritisch. Es gitt aber jede MM die nicht ganz so kritisch sind. Grundsätzlich unkritisch sind HO MC, die passen aber oft von der Compliance (Nadelsteifigkeit) nich an den Tonarm, das ober vorgeschlagene Denon DL110 passt m. E. nicht.

Von der Regel daß der Phonoverstärker so teuer sein sollte wie der Tonabnehme halte ich wenig, wenn es eine gute Phonosektion ist und der elektrische Abschluß stimmt kannst passen auch teurere. Hier ist insbesonders zu bedenken, daß die TA in den letzten Jahren überproportional teurer geworden sind. Das Goldring 1042 bekam man vor ein paar Jahren noch für 250,-€, die Vorverstärker haben das Preisniveu ungefähr gehalten.

Gruß
Zwerg
xaverius
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 27. Apr 2017, 16:18
Hallo,

seit dem letzten Post ist einige Zeit vergangen und ich möchte mich natürlich noch mal zurückmelden, für welchen TA ich mich denn nun entschieden habe. Also es ist ein Goldring G1042 geworden, so wie ursprünglich ins Auge geworfen. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht, auch nachdem die wahrscheinliche Eingangskapazität vom Pioneer SA-606 geklärt war. Aber ich habe in letzter Zeit wirklich viel gelernt über Phono- und Hifi-Technik. Und ich habe nun auch ein besseres Gefühl für meinen Thorens TD-320, nachdem ich den TA montiert und selbst justiert habe. Das hatte ich vorher ja noch nie gemacht, da ich den Thorens fertig mit TA gebraucht erworben hatte.

Die Gründe für den G1042 waren:
- Für mich bestes Preis-Leistungsverhältnis, da ich nur den Nadeleinschub brauchte. Ein Ortofon VM Silver wäre 70 Euro teurer gewesen.
- Der Nadeleinschub D42 ist gerade mal 20 Euro teurer als ein D22.
- Ich bin auf der sicheren Seite, falls ich in ein zwei Jahren Verstärker oder Lautsprecher gegen etwas Höherwertiges ersetze.
- In Foren liest man viele gegensätzliche Dinge und Probehören ging leider nicht. Aber ein G1042 scheint bei richtiger Justage und Abschlusskapazität doch deutlich besser zu sein als ein Ortofon VM Silver, welches bis zum Schluss im Rennen war.

Und der Klang? Nun ja, die klanglichen Einschränkungen haben sich etwas entschärft, insbesondere der Bass ist nun klar und präzise. Allerdings bin ich nicht wirklich zufrieden mit der Auflösung und dem Signal-Rausch-Abstand. Aber gut, die Nadel ist noch nicht eingeschliffen und die Revision des Verstärkers steht noch aus. Wichtig ist jetzt erst mal, dass ich wieder Vinyl hören kann!

Auf jeden Fall vielen Dank für eure vielen Posts!
.JC.
Inventar
#41 erstellt: 27. Apr 2017, 16:26
Hi,


xaverius (Beitrag #40) schrieb:
Allerdings bin ich nicht wirklich zufrieden mit der Auflösung ...


ich habe vor 2 Monaten das G 1042 auf dem Technics SL 1600 MKII montiert,
gleich nebenan spielt das AT 150 MLX auf dem SL 1400

die sog. Auflösung, also Klarheit des Klangbilds, des G 1042 ist fast so gut,
wie die vom AT 150 MLX und das will echt schon was heißen !


[Beitrag von .JC. am 27. Apr 2017, 16:27 bearbeitet]
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