HIFI-FORUM » Stereo » Elektronik » Analogtechnik/Plattenspieler » Neugierige Frage | |
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Neugierige Frage+A -A |
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Autor |
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harald64646
Stammgast |
#1 erstellt: 19. Okt 2004, 14:28 | |
hallo, habe am wochenende mal wieder einen alten james bond gesehen. in der höhle des bösen...standen alle möglichen nach technik aussehenden gerätschaften rum. meine frage bezieht sich auf die datenverarbeitungsmaschinen, sie haben spulen wie große bandmaschinen und laufen immer kurz hin her hin was hat es denn damit auf sich? welche funktion haben diese maschinen damals gehabt? und warum das hin und her zuckeln? das die maschinen keine kinophantasien sind weiss ich weil die in unserem "rechenzentrum" vor 25 jahren auch mal standen, das waren einige... mich würde die funktion einfach mal interessieren die die dinger hatten. danke euch... |
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73newport
Stammgast |
#2 erstellt: 19. Okt 2004, 15:16 | |
ich kann die Frage zwar nicht beantworten, aber ich kann es mir nicht nehmen lassen, zur bildlichen Erläuterung dies zu zeigen, ich denke es geht dir um die Dinger im Hintergrund: Es hat wohl was mit Daten zu tun, die in den Anfängen ja gerne auf Bändern gesichert/gespeichert wurden.Das Zuckeln ist wahrscheinlich jeweils ein Datenabruf, keine Ahnung. Der Wagen ist übrigens ein 71er Chrysler. Hoffentlich hab ich da jetzt deine durchaus berechtigte Anfrage nicht mit meiner Aktion ins Off-Topic manövriert... |
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Music_Man
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 19. Okt 2004, 16:05 | |
Hi, Diese Bänder sind das, was heute die Festplatte des Rechners ist. Gruß, BE |
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Passat
Inventar |
#4 erstellt: 19. Okt 2004, 18:28 | |
Das sind Magnetbandlaufwerke, also die etwas größere Version der heutigen Streamer (Bandlaufwerke). Die kenne ich noch aus meiner Lehre. Die zuckeln so hin und her, da dabei dort Daten gesucht und geschrieben werden und das Band dazu sehr genau positioniert werden muß. Festplatten gabs übrigens in der Anfangszeit der Computer noch nicht, da lief alles über die Magnetbänder. In meiner Lehre hatten wir zwar am Großrechner schon Festplatten (damals gigantische 4 Gigabyte, aufgeteilt auf 12 kühlschrankgroße Gehäuse!), aber die Bänder wurden noch für die Datensicherung gebraucht. Grüsse Roman |
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harald64646
Stammgast |
#5 erstellt: 19. Okt 2004, 18:46 | |
aha, so langsam verstehe ich... nur ist mir der weg der daten noch nicht klar. wie kommen die auf die bänder? die umspulzeit hatte doch erhebliche wartezeiten zur folge oder? kann man die bänder als arbeitsspeicher ansehen? wie heute. nur nicht gelöscht, beim ausschalten. wie war die kapazität? hatten die damals bildschirme? na ja besser gefragt wie war die oberfläche, man kann sich das ja nicht so richtig vorstellen... wie war die technik der spulenmaschinen? das die so exakt gelaufen sind? ich hab mal was von pressluft gehört, stimmt das? das wäre doch was für die hifi freaks... das band war auch breiter, soweit ich mich dunkel erinnere... |
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Passat
Inventar |
#6 erstellt: 19. Okt 2004, 20:02 | |
Die Bänder wurden per Unterdruck teilweise in einen Schacht gesogen, damit entfällt für die kurzen Positionierstrecken die Massenträgheit der Bandspulen. Ansonsten gabs wie bei jedem Bandgerät natürlich Tonköpfe etc. Kapazität einer Spule waren AFAIR 800 MB. Die Bänder waren kein Arbeitsspeicherersatz, die Rechner hatten immer einen normalen RAM. Noch in den 70ern waren 64 kb RAM auch im Großrechner nicht unüblich. Die Großrechner in meiner Lehrfirma hatten 16 und 8 MB RAM. Bildschirme gabs damals selbstverständlich auch schon: 14" Monochrom grün, einige wenige in orange, zuletzt hatten wir sogar einige in Schwarzweiß. Die Oberfläche war rein textorientiert, optisch ungefähr wie bei MS-DOS. Maus etc. gabs nicht, sondern nur die Tastatur als Eingabegerät. Grüsse Roman |
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Lebensfroh
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 19. Okt 2004, 20:47 | |
@ Passat Jetzt weiß ich , wie alt du bist. *ggg* Und Ihr habt keine Lochkarten mehr verarbeitet? Allerdings von Unterdruck habe ich noch nichts gehört. Wie soll das gehen? Wohl wenige werden noch über die damalige Technologie informiert sein, oder? Was so alles an Know-How verschwindet..... Gruß Stefan [Beitrag von Lebensfroh am 19. Okt 2004, 20:47 bearbeitet] |
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Dualist
Ist häufiger hier |
#8 erstellt: 19. Okt 2004, 22:09 | |
Lebensfroh schrieb:
Nicht nur das Know-How, sondern auch - damit zusammenhängend - Informationen. Wenn man heutzutage noch so 'ne Spule findet, gibts ja fast keine Möglichkeit mehr, an die darauf enthaltenen Infornationen zu kommen. Kaum jemand weiß, wie die gespeicherten Daten zu interpretieren sind, und selbst wenn's noch jemand weiß scheitert das ganze Unternehemen daran, dass es keine Lesegeräte mehr gibt. Ein grundsätzliches Problem, dass auch Speicherformate im Hifi-Sektor betrifft bzw. betreffen wird. |
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Passat
Inventar |
#9 erstellt: 19. Okt 2004, 22:32 | |
Einen Lochkartenleser und Lochkartenstanzer hatten wir auch noch. Einige wenige Kunden hatten noch Datenerfassungsgeräte, die ihre Daten auf Lochkarten stanzten. Die haben wir in den Großrechner eingelesen. Den Lochkartenstanzer durften die Lehrlinge noch mal als Anschaungsobjekt benutzen, sonst war er nicht mehr im Einsatz. Es gab auch noch ein paar Kunden, die ihre Daten auf Lochstreifen angeliefert haben. Irgendwann haben wir die dann zwangsweise auf Disketten umgestellt, weil unser Lochstreifenleser der letzte in Deutschland für unser Großrechnermodell war und es keinerlei Ersatzteile mehr gab. Zum Bandgerät: Der Unterdruckschacht befand sich unterhalb der Spulen genau mittig dazwischen. Das Band wurde von einer Spule über den Schacht drüber geführt, ein Stück auf der anderen Spule aufgespult und dann eine Bandschlaufe in den Schacht gesaugt. Das geschah alles automatisch, der Bediener musste nur eine volle Bandspule einlegen und einen Knopf drücken. Bei größeren Bandbewegungen wurden die Spulen per Motor gedreht, damit das Band nicht aus dem Schacht gezogen wird. Auf so einer Spule war übrigens über 1 KM Band! Grüsse Roman |
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gerüstprinz
Stammgast |
#10 erstellt: 20. Okt 2004, 05:29 | |
Wir hatte damals an der FH ein solches Gerät und ich stand als Student immer staunend davor..... Es sah einfach klasse aus, wenn die Bänder sich drehten und zuckten.... Bei meiner Festplatte sehe ich nichts mehr davon.. Grüße Jürgen |
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dernikolaus
Inventar |
#11 erstellt: 20. Okt 2004, 06:17 | |
Bau dir doch solch ein Gerät. Oder Kauf dir einen Super 8 Projektor. Das kommt fast auf's selbe raus. |
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Lebensfroh
Hat sich gelöscht |
#12 erstellt: 28. Okt 2004, 15:26 | |
Und der Sinn des Unterdrucks bestand lediglich darin, das Band zu bewegen oder habe ich das falsch verstanden. Und warum dies nicht mit einem Schrittmotor? |
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Passat
Inventar |
#13 erstellt: 28. Okt 2004, 22:18 | |
Der Sinn des Unterdrucks bestand darin, die Bandbewegung von der Spulenbewegung zu entkoppeln. Innerhalb der Bandschlaufenlänge kann sich das Band unabhängig von den Spulen bewegen. Und das tut es auch eifrig, die Spulen kommen bei größeren Bewegungen kaum hinterher. Da sieht man dann schön, wie die Bandschlaufe im Unterdruckschacht mal länger und mal kürzer wird. So ein Teil muß man mal live gesehen haben! Grüsse Roman |
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AR9-lover
Stammgast |
#14 erstellt: 29. Okt 2004, 08:51 | |
Hi,
jep, das waren Zeiten - war als kleiner Bub immer bei meinem Dad im Rechenzentrum. Viel mehr haben mich die Platten seinerzeit begeistert. Ein kuchengroßer, schwerer, 8-10 stöckiger Plattenstapel wird von oben in das kühlschrankgroße Lesegerät eingesetzt - Griff wird gelöst und die Kuchenhaube abgezogen - Deckel zu - Ziisch - die Platte wird eingezogen - fertig für immerhin ca. 500-700 MB Speichervolumen. Heute für die Jüngeren ebenso schwer zu verstehen - nein, eine LP ist keine große, angekokelte CD... Gruß AR9-lover |
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gdy_vintagefan
Inventar |
#15 erstellt: 29. Okt 2004, 09:32 | |
Auch ich kenne so etwas noch aus meiner Ausbildung, obwohl ich diese erst Anfang der 90er Jahre absolviert habe, und das in einer mittelständischen Firma. Unsere EDV-Anlage hatte da aber schon ca. 20 Jahre auf dem Buckel, es war die Nixdorf 8870 (kennen einige vielleicht noch, da in den 70ern und 80ern ziemlich verbreitet). Ich durfte damals mittags und abends Datensicherungen auf diesen Bandspulen vornehmen. Bei diesem System wurden die Bänder aber waagrecht in einen Schacht eingelegt, so dass man die sich drehenden Spulen nicht sehen konnte. An den Arbeitsplätzen standen Terminals mit flimmerndem s/w-Monitor. Die Zentraleinheit war groß wie ein Schrank, in diesem Kasten befand sich auch das Bandlaufwerk. Ebenso die Drucker waren riesige Kisten (und laut vor allen Dingen). |
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Lebensfroh
Hat sich gelöscht |
#16 erstellt: 29. Okt 2004, 23:55 | |
@ Passat. Jetzt verstehe ich. Die Spulen waren schwer und träge. Der freie Bandteil wurde mittels Capstan am Magnetkopf positioniert. Also ausgefeilte Technik und zum "Anfassen". Heute ist alles superminiaturisiert und mit normalen Hilfsmitteln kann man kaum mehr selber etwas reparieren. Das schafft so ein ungutes Gefühl von Abhängigkeit. Das finde ich bedenklicher als die Technik selbst. |
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