Stereomitte bei einem DUAL DTJ 301.1 einstellen

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SHoinkiss
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 15. Dez 2016, 13:47
Hallo zusammen,
bin schon länger am stillen Mitlesen, gerade was das geometrische Einstellen des Tonabnehmers, also Überhang und Kröpfungswinkel beim Dual DTJ 301.1 angeht.
Ich habe den Überhang, sowie den Kröpfungswinkel am Tonabnehmer mittels der DIN-Schablone und Bleistiftmine eingestellt. Vorher selbstverständlich mit Wasserwaage den Plattenteller in die Waagerechte gebracht.
Danach habe ich die Nadel getauscht, in eine neue ATN3652e von Cleorec.
Bisher bin ich ganz zufrieden, ABER vom Gefühl würde ich sagen, dass die Stereomitte leicht nach links versetzt ist wenn ich eine Platte abspiele. Ich betreibe den Spieler an einem Yamaha RX-V475 und Teufel 5.1 Soundsystem. Die Boxen sind eingemessen, und wenn ich mir die Testtöne aus dem Yamaha Receiver für VR und VL anhöre, dann klingt die Stereomitte auch mittig. Also an der Grundeinstellung des Soundsystems/Receiver kann es nicht liegen.
Der Plattenspieler ist über den internen Verstärker und Cinch angeschlossen.
Wenn ich mir nun von vorne die Nadel, bzw. Tonabnehmer, Plastikgehäuse in dem die Nadel steckt anschaue, dann habe ich das Gefühl, dass die rechte Seite tiefer hängt als die linke Seite, also näher zur Platte. Ich weiß dass das der Azimut ist, aber ich sehe keine Möglichkeit den einzustellen. Das geringe Spiel im Bajonettverschlus reicht dafür nicht aus.
Daher meine Frage, ist es überhaupt plausibel, dass der linke Kanal lauter ist bei einer Schrägstellung des Azimut nach rechts? Also rechte Seite tiefer?
Und wie kann ich den einstellen? Sehe da keine Chance momentan und bin trotz sehr sorgfältigem googlen so langsam leider ratlos.

Sollte ich irgendwo was übersehen haben, dann sagt mir das bitte!

Gruß

Sascha
Albus
Inventar
#2 erstellt: 15. Dez 2016, 15:10
Tag,

wenn der Abtaster derartig verkantet steht, dann ist auch (neben anderen Momenten) das kanalweise Übersprechen L nach R, R nach L, sehr ungleich, ein Kanal erhält eine Art von Erhöhung aus dem anderen Kanal. Dann ist ein Auswandern von Mittenschallquellen aus der Phantomschallquellenmitte durchaus möglich bzw. zu erwarten.

Einrichtung: Gehört denn nicht eine Einrichtungshilfe (Schablone, Lehre, Markierung oder...) mit zum Lieferumfang? Die Umarbeitungen mit irgend besprochenen Schablonen für andere Verwendungsfälle sind nicht stets von Vorteil begleitet.

Freundlich
Albus
höanix
Inventar
#3 erstellt: 15. Dez 2016, 15:36
Moin Sascha

Hast du mal ein anderes Headshell ausprobiert?
Wenn es dort genauso aussieht ist der Arm nicht gerade eingebaut.
Das ist ein Grund zur Reklamation.
Ich hoffe der Plattenspieler ist noch nicht so alt das keine Reklamation mehr möglich ist.

LG
SHoinkiss
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 15. Dez 2016, 15:36
Hallo,

danke für die schnelle Antowrt, leider gehört keine Schablone, Lehre o.ä. zum Lieferumfang, da ich jedoch in diesem wie auch in anderen Foren gelesen habe dass Besitzer des selben Spielers gute Erfahrungen mit der DIN Schablone gemacht haben, habe ich die Geometrie mit dieser ausgemessen/eingestellt.

Ich werde nachher mal Fotos von der Front machen, damit man sieht, inwieweit der schief steht.
SHoinkiss
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 15. Dez 2016, 15:38
Hallo,

leider habe ich kein anderes Headshell, aber ich glaube auch, dass die Headschell gerade ist, werde die zuhause einmal ausmessen, ich denke es liegt an dem Tonabnehmer (Plastikgehäuse) was durch die beiden Langlöcher geschreibt wird.
Albus
Inventar
#6 erstellt: 15. Dez 2016, 16:24
Tag,

gut, erneut die 'Vorderteile' kontrollieren (auf verkantete Nadel oder Nadelträger, auf verdreht eingesetzte Headshell oder gar das Rohr des Armes).
Bei verkantetem Nadelträger ist das ein Fehler mit dem Gewicht eines Mangels (beeinträchtigt den bestimmten Gebrauch als Stereo-Abtaster) , der eine Reklamation begründete.
Ja, die BDA sagt in den Daten nur unter 'effektive Länge 220 mm' etwas zur Geometrie. DIN, dann sitzt der Tonabnehmer weiter vorn (als ursprünglich in der Mitte) und eingewinkelt?

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 15. Dez 2016, 21:30 bearbeitet]
SHoinkiss
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 15. Dez 2016, 17:40
Hallo,

der Tonabnehmer sitzt in den Langlöchern ganz hinten, und dann ganz leicht eingewinkelt, kaum sehbar.

Schaue mir die Geometrie der Headshell heute abend an und stelle zwei Bilder online!
juergen1
Inventar
#8 erstellt: 15. Dez 2016, 18:12
Hallo Sascha,
DIN Geometrie ist recht gut. Besser als IEC. Gleichgültig ob sie der Originalgeometrie des Armes entspricht.
Auf die Stereomitte hat sie aber sowieso keinen Einfluß.
Durch Kanaltausch könntest Du überprüfen, wo der Fehler genau sitzt.
Also zuerst die Kabelverbindung zwischen Spieler und Verstärker tauschen.Wandert dann der lautere Kanal auf die andere Seite, weißt Du, es liegt irgendwo am Spieler selber.
Wandert er nicht, dann die Anschlüsse der Boxen tauschen. Wenn er jetzt wandert, dann liegts am Verstärker.
Wenn er immer noch nicht wandert, dann die Aufstellung der Boxen tauschen. Wandert er immer noch nicht, dann liegts definitiv an der Raumakkustik.
Nimm am besten eine Monoplatte zum testen.
Gruß
Jürgen


[Beitrag von juergen1 am 15. Dez 2016, 18:16 bearbeitet]
akem
Inventar
#9 erstellt: 15. Dez 2016, 21:48
Vielleicht ist der Nadeleinschub nicht ganz richtig eingerastet, wenn die Nadel schief steht. Oder die Platte ist "bauchig", kommt auch oft vor.
Und Antiskating ist richtig eingestellt?

Gruß
Andreas
SHoinkiss
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 15. Dez 2016, 22:03
WOW, erstmal vielen Dank für eure ganzen Antworten, damit habe ich nicht gerechnet!

Anbei drei Bilder, von der Nadel auf einer still stehenden Platte.

Das Gewicht steht bei 2g und das Anti-Skating auf 1,7. Da es eine elliptische Nadel ist. dachte das muss so eingestellt werden.
NadelNadel2
SHoinkiss
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 16. Dez 2016, 12:44
Hallo, ich habe nochmal etwas rumprobiert, und ich habe das Gefühl, dass durch die Erhöhung des Anti-Skatings, ich die Stereomitte verschieben kann.

Wenn ich das Anti-Skating auf 2,5 stelle, klingt es so, als wäre da eine Verschiebung zur Mitte hin möglich.

Nun meine Frage als absoluter Neuling, Welcher Flankenkontakt ist bei normaler Drehrichtung der Platte für der Linken, welcher für den rechten Kanal zuständig? Und kann es wirklich sein, dass ich durch eine Erhöhung des Anti-Skatings das einstellen kann?

Dann habe ich nochmal ein wenig mit der DIN-Schablone "gespielt", es gibt eine zweite Möglichkeit, die Nadel auf DIN einzustellen. die passt dann auch richtig genau, aber ist wirklich sehr verdreht im Tonabnehmer, optisch würde es mich nicht stören, sieht aber halt wirklich seltsam aus. Jetzt ist die Nadelganz hinten im Tonabnehmer geschreibt und nur leicht verwinkelt, dann wäre die Nadel relativ weit vorne und sehr stark gewinkelt.
Albus
Inventar
#12 erstellt: 16. Dez 2016, 12:59
Tag,

es ist mit den Kanälen so: L ist die innere Rillenflanke, R die äußere Rillenflanke (sog. Stereo-Seitenschrift). Die Skating-Kraft lässt den Arm nach innen = L drängen, die Skating-Kompensation (Antiskating-Kraft) soll diese Bewegungsrichtung aufheben. Durch krass abweichende Einstellung des AS wird real auch die jeweilige generierte Ausgangsspannung beeinflusst, vermindert oder erhöht. Durch Veränderungen des AS beeinflusst man also über die Ausgangsspannungen pro Kanal auch nebenbei die Übersprechdämpfung zwischen den Kanälen (von L nach R, von R nach L).

Die Skating-Kraft verläuft kurz so: außen höchst, dann abfallend im Bereich Radius 70-90 mm im Minimum, dann leicht wieder ansteigend, aber nicht auf die Höhe außen. Somit ist die Einstellung des AS immer eine Kompromissangelegenheit. Faustregeln werden gängig herumgereicht, taugen aber nicht in jedem Fall.

DIN-Geometrie? Da erlaube ich mir die Frage, auf welche Nullpunkte wolltest du das Gerät einrichten? 63,1/19,2 (oder 119,3 mm) oder wie denn sonst? Für welchen Abspielradius? LP 146,05 bis 57,5 mm oder gar noch 7 Zoll EP (53,975 mm)? Man kann das alles simulieren lassen.

Freundlich
Albus
juergen1
Inventar
#13 erstellt: 16. Dez 2016, 18:53

SHoinkiss (Beitrag #11) schrieb:
Dann habe ich nochmal ein wenig mit der DIN-Schablone "gespielt", es gibt eine zweite Möglichkeit, die Nadel auf DIN einzustellen...
Definitiv nicht. Da hast Du Dich getäuscht.
Es gibt nur eine einzige Mglichkeit auf die zwei Nullpunkte von DIN einzustellen.

AS könte tatsächlich leichten Einfluß auf die Stereomitte haben. Aber stell das AS bloß nicht nach diesem Gesichtspunkt ein!
Ausschließlich nach kanalgleichen Verzerrungen bei kritischen Musikplatten!


[Beitrag von juergen1 am 16. Dez 2016, 18:57 bearbeitet]
SHoinkiss
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 16. Dez 2016, 19:28
Eure Hilfe ist echt toll!

Habe die Kabel getauscht, die Stereomitte ist weiterhin leicht nach links versetzt gewesen... Asche auf mein Haupt, dass ich das nicht vorher geprüft habe!

Den Tonabnehmer habe ich nach der Von DIN Schablone mit Nulldurchgängen bei 62,5mm und 117,5mm eingestellt. Wenn du Albus eine bessere Lösung für mich hast, ich bin für alles offen!

Wie stelle ich denn das AS gut ein? Nur nach gehör einer Platte, an der ich Verzerrungen erkenne? momentan steht es auf 2, und das Auflagegewicht auch auf 2.

Mein Stand war, zur Basisvoreinstellung bei elliptischen Nadeln AS auf 80% einzustellen, wäre 1,6 bei mir...
Albus
Inventar
#15 erstellt: 16. Dez 2016, 20:05
Tag,

da nun die BDA keine Daten und Hilfen zur Einstellung der für dieses Produkt korrekten Tonarmgeometrie vermittelt (nur als effektive Länge werden 220 mm genannt), ist der Nutzer wieder einmal auf sich selbst gestellt.
Ausweg 1:
Ich unterstelle, die effektive Länge sei mit 220 mm richtig vorgegeben. Dann ist mit einer der gängigen Geometrien zu rechnen:
-- Achsabstand 204 mm
-- Überhang 16 mm
-- Kröpfungswinkel 23°
daraus lassen sind die Nullpunkte errechnen als
-- 61,4 mm innen, außen 110,6 mm
mit den Fehlerwerten
-- maximaler Fehler 2.97° (gängig die 3° Marke für einfache Arme)
-- maximaler effektiver Klirrgrad 1.018%
-- durchschnittlicher Klirrgrad 0.503%
Der breite Abspielradius 57.5 mm innen, außen 146.3 mm.
(Simulation nach Vinylengine)
Daran ist nichts zu mäkeln, wenn so realisierbar, praktisch gut tauglich (die Nulldurchgänge sollten innen zwischen 60-65 mm, außen 110-120 mm liegen, HiFi-Stereophonie, 11/1982, Arndt Klingelnberg, nach Untersuchungen an einst gängigen Armen und Plattenradien).

Ausweg 2:
Bitte, einmal den Achsabstand per Lineal oder so messen, ob 204 mm zutreffen. Das ist der Abstand zwischen der Tellerachsen-Mitte und der Drehachse des Armes (Mitte).

Ausweg 3:
Ein Standard der Standard der japanischen Elektronikindustrie setzt den Abstand zwischen Abtastdiamant und Gummi hinten an der Headshell auf typisch praktisch 50 mm an (genau 50,8 mm Zweizoll). Es lohnt sich zu prüfen, ob bei diesem Abstand der Überhang von 16 mm realsiert ist (siehe oben unter Ausweg 1).

AS: Bitte, bei der Einstellung AS ~ AK belassen.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 16. Dez 2016, 20:08 bearbeitet]
SHoinkiss
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 17. Dez 2016, 10:46
Hallo Albus,
vielen Dank für das berechnen der Nulldurchgänge, Ich habe deine geometrischen Werte mal bei meinem Dreher nachgemessenen komme auf folgende Werte:

effektive Länge: 220 kann stimmen, liegt ja bei mir auch daran dass die Nadel jetzt ganz hinten steht in der Headshell.
Achsabstand:Habe ich 206 gemessen, vom Spitze des Zapfens zur Drehachse.

Ausweg 3 habe ich nicht so ganz verstanden, wie ich das einstellen und dann den Überhang von 16mm messen soll.
Albus
Inventar
#17 erstellt: 17. Dez 2016, 14:18
Tag,
und Tag SHoinkiss,

danke für die Maßarbeit, damit befestigt sich meine Vermutung zum Überhang 16 mm und zur zugehörigen Kröpfung 23°. Die Nullpunkte sind dann 60,7/112,7 mm (max. Fehler 2.75°, max. Klirr effektiv 0.945%, durchschnittl. Klirr 0.508%). Gut. Die Kröpfung wird eingehalten durch mittige Montage unter die Headshell. Dass ein Tonarm mehr oder weniger falsch konstruiert ist, ist nicht selten; sogar einen Fall von Abweichungen im Achsabstand von 6 mm habe ich hier hinter mir (YP-B2 Yamaha). Man muss dann selbst korrigierend tätig werden.

In diesem DUAL-Fall setzte ich die 206 mm an, daraus ergibt die Simulation mit 23° Kröpfung die obigen Nullpunkte. - Ist dir die Mühe nicht zuviel, dann könnte nach Einrichtung auf diese Vorgabe dann der Abstand Gummi bis Abtastdiamant gemessen werden: ob 49 mm, 50 mm, 50,8 mm oder 48 mm?

Ja, leider, den Ausweg 3 zu realisieren setzte eine Möglichkeit der Bestimmung des im Einzelfall resultierenden Überhanges voraus, was nicht gegeben ist. Also nicht, kein weiteres Sinnieren darüber.

Nachtrag: Flyer 1 und Flyer 2 angesehen, Reaktion: "Oh Schreck, lass' nach, bloß weg, Donald kommt", Tick, Trick und Track - denn dort steht unter Technische Daten: Überhang 10 mm, effektive Länge 220 mm - das ist schlicht Unsinn. Was aber nur bedeutet, der Kunde muss sich die taugliche Einrichtung selbst suchen.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 17. Dez 2016, 15:06 bearbeitet]
juergen1
Inventar
#18 erstellt: 18. Dez 2016, 02:30

SHoinkiss (Beitrag #16) schrieb:
effektive Länge: 220 kann stimmen, liegt ja bei mir auch daran dass die Nadel jetzt ganz hinten steht in der Headshell.
Achsabstand:Habe ich 206 gemessen, vom Spitze des Zapfens zur Drehachse.

Ausweg 3 habe ich nicht so ganz verstanden, wie ich das einstellen und dann den Überhang von 16mm messen soll.
Hallo, mach dir da keinen Kopf drum. Das ist vollkommen uninteressant. Justier einfach auf die zwei Punkte deiner DIN-Schablone (welche wie gesagt eine recht gute Geometrie ergibt) und fertig.
Die Kombination sämtlicher Parameter stimmt dann automatisch perfekt.

Auch wenn es sich zu einfach anhört. Manchmal ist etwas wirklich einfach
SHoinkiss
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 18. Dez 2016, 12:19
Hallo Albus, vielen vielen Dank für deine ganzen Bemühung, leider muss ich jetzt eine vielleicht blöde Frage stellen, möchte nur nichts verkehrt machen:

Ich stelle jetzt den TA mittig unter die Headshell, nehme mir eine Schablone, trage die Nullpunkte 60,7/112,7 mm dort ein, Setze die Nadel erst auf den inneren und stelle den Überhang ein, dann auf den äußeren Nullpunkt, dort den Winkel, und danach messe ich noch die Länge, Abtastdiamant - Gummi, ob 49 mm, 50 mm, 50,8 mm oder 48 mm?

Sehe ich das so richtig?
Albus
Inventar
#20 erstellt: 18. Dez 2016, 16:51
Guten Tag SHoinkiss,
und Tag,

ja, so könntest du es ausführen, die damit verbundene gute Absicht zu unterstützen: zu erkennen, wie man an diesem Gerät DUAL DTJ 301.1 und auch 301.2 angesichts fehlender und verfehlter Daten in der BDA, direkt eine ordentliche Einstellung erzielt. Erzielt, indem man auf Bajonett-Gummidämpferring bis Abtastdiamant unter AK 50 mm oder 50,8 mm oder 51 mm oder 52 mm montiert.
So wäre klar, es ist entweder die japanische Norm des EIAJ (Electronics Industries of Japan) mit dem Maß der zwei Zoll = 50,8 mm, gerundet in praktischer Manier des Consumer Audio auf 50 mm und einen Stylus Point an vielen Headshells außen bei 50,0 mm - oder es ist der bekannte Technics-Abstand 52 mm, den man dann in Zukunft auch mittels der Technics-Lehre einfacher einrichten könnte.
Fraglich ist neben dem Überhang - ob 15 oder 16 oder 17 mm - auch die Kröpfung - ob 23° oder 22° oder 24°.

Wenn du magst, dann danke ich dir für die Übernahme der damit verbundenen Mühe. - Wenn du die Fummeleien vermeiden wolltest, es schließlich genügte eine mehr-weniger im Einzelfall taugliche Einstellung für sich und seine Platten gefunden zu haben, dann verstehe ich das durchaus (ich suche Basteleien auch nicht mehr...).

Ich vermute, die Lösung liegt bei Überhang 16 mm und Kröpfung 23°, somit 60,7 mm innen, 112,7 mm außen, zugleich Stylus Punkt 50 mm.

Praktisch wie von dir beschrieben: Überhang zuerst und innen, Gegenprobe außen auf Kröpfung. Korrektur, wenn nötig, zuerst am Überhang, den typisch vergrößern, die Kröpfung ist kritischer.

Bitte, und nun kommst du.

Freundliche Grüße
Albus


[Beitrag von Albus am 18. Dez 2016, 16:53 bearbeitet]
SHoinkiss
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 19. Dez 2016, 22:00
Hallo Albus,

habe alle deine Ratschläge befolgt. Hier die DIN-Schablone mit den selbst eingetragenen Punkten Schablone

Dann der Überhang Innen und die Kröpfung aussen ÜberhangKröpfung

Und der Abstand Diamant zum Gummi Diamant

Und als allerletztes der Azimut IMG_0477

So schaut es nun aus...

So, nach etwas probehören, habe ich das Gefühl das etwas Dynamik, Höhen und Bass fehlt, kann es an den Veränderungen liegen oder bilde ich mir das nur ein?


[Beitrag von SHoinkiss am 19. Dez 2016, 22:51 bearbeitet]
Albus
Inventar
#22 erstellt: 19. Dez 2016, 22:54
Tag,
und Tag SHoinkiss,

ich danke dir für die erkennbare Sorgfalt bei der Einrichtung auf meinen Vorschlag von Nullpunkten für diesen Tonarm ohne Daten. - Das sind dann also 48 mm Abstand mit einem Kröpfungswinkel von 23°. Dass dieses Kröpfungsnormal eine derartig deutliche Einwinkelung erforderlich macht, ist mir unbegreiflich, ein fehlkonstruierter Arm, sofern überhaupt konstruiert. Noch einmal vielen Dank für die praktische Aufklärung.

Belässt du es so oder kehrst du zu der DIN-angelehnten Version zurück? - Mein Verdacht: der Arm ist eine schlechte Kopie des verbreiteten Technics, tatsächlich deutlich länger als die 220 mm - oder hier die rechnerisch 222 mm (206 plus 16 bei 23° Kröpfung). Die geringe Winkelvorgabe aus der S-Form des Armes kann aber nur zu einem wirklich langen Arm passend werden.

Simulationen von Tonarmen kann man sich hier berechnen lassen: http://www.vinylengi...l=y&submit=calculate

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 19. Dez 2016, 23:06 bearbeitet]
SHoinkiss
Schaut ab und zu mal vorbei
#23 erstellt: 19. Dez 2016, 23:32
Hallo ,,Albus,

Ich bin mir da nicht so sicher, meinst du dass ich mich nicht Verhöre, und es wirklich an Klang und Dynamik mit der neuen Geometrie mangelt? Bin sowas von unschlüssig!! Möchte aber auch nicht immer umbauen, glaube nicht, dass es so perfekt für die Nadel ist, immer über das Papier zu kratzen...
Albus
Inventar
#24 erstellt: 19. Dez 2016, 23:46
Guten Abend SHoinkiss

deine erste Version - mit geringerer Kröpfung doch, nicht wahr (!?) - war dann besser. Ich bitte um Nachsicht und Entschuldigung für den von mir herbeigeredeten Umweg. Kommt nicht wieder vor.
Und solltest du neu einstellen, dann bitte daran denken, das Antiskating auf 0 (Null) zu stellen (eine wahrscheinlich überflüssige Bemerkung).

Freundliche Grüße
Albus


[Beitrag von Albus am 20. Dez 2016, 13:10 bearbeitet]
SHoinkiss
Schaut ab und zu mal vorbei
#25 erstellt: 21. Dez 2016, 17:17
Hallo Albus und guten Tag,

gestern nochmal den Spieler auf die DIN-Geometrie eingestellt, es klingt für mich einfach besser, mehr Dynamik, mehr Höhen, mehr Tiefe... Ob diese Geometrie nun richtig ist oder nicht mag ich nicht zu beurteilen, aber für mich klingt sie so, dass ich mich in Ruhe aufs Sofa setzen und mir die Platten anhören kann.

Albus, ich danke dir für deinen ganzen Ratschläge, auch wenn am Abend dann doch eine andere Geometrie entstanden ist, so habe ich jede Menge gelernt, vielen DANK!

An all die anderen Forumsmitglieder: in den letzten Tagen habe ich dieses Forum wirklich zu schätzen gelernt und Ich bin mir sicher, wir werden noch viel voneinander lesen! Vielen Dank für eure Unterstützung!
Turtabophil
Neuling
#26 erstellt: 07. Aug 2017, 22:52
Hallo,

ich bin der Meinung, dass mein Rencforce DJ-2650D USB aus der gleichen Schmiede stammt. Das AT System war von Anfang an zu weit vorne eingebaut, da es wahrscheinlich für einen Technics 1210 Tonarm vormontiert wurde. Es muss eigentlich ganz nach hinten, da der Tonarm dieses Plattenspielers länger ist. Das galt auch für das Shure M91, dass ich noch von früher an einem Telefunkenkopf fand. Hatte für eine Hochzeit noch das Ortofon Concorde Gold drauf. Saß alles zuweit vorne. Der Kopf wird also schon ab Werk falsch montiert ausgeliefert und die Ortofone gehen gar nicht, da der Arm zu lang ist. Habe nun das M91 mit neuer Nadel von Topkaufmunich versehen (beste Esatznadel bisher) und damit das AT vom Werk ersetzt. Beste Wiedergabe und die wenigsten Verzerrungen, die ich seit dem Kauf des Plattenspielers hatte.

Wegen dem Azimut: Meine Eltern haben noch einen Mc Crypt und ich zwei Reloop mit dem gleichen Laufwerk: Der Azimut ist ab Werk auf den mitgelieferten Kopf eingestellt. Ich kann die Dinger nicht mal untereinander tauschen, da der Kopf sonst schief auf der Platte landet. Es muss immer der mitgelieferte Originalkopf sein, da diese anscheinend so derbe Abweichungen voneinander haben. Einzige Möglichkeit ist dann noch das leichte Spiel des Bajonetts. Ich drehe also nach dem Anziehen leicht am Kopf und schaue mir das Spiegelbild in der Plattenmitte an (der Rand ist meistens etwas erhöht, also schief). Dieses muss ich hin und wieder nachprüfen, da es sich mit der Zeit verstellt. Auch das Gewicht verstellt sich von selber.

Bezüglich Antiscating: Habe eine Testplatte mit leerer Stelle: Nicht mal auf Stellung sieben reicht die Kraft für das M91 aus. Trotzdem wird die Seitenschrift Testrille bis +10dB als einziges in dieser Einstellung verzerrungsfrei wiedergegeben.

Musste zwischenzeitlich auch schon die Absenkungsdämpfung nachschmieren. Außerdem hat die Aufhängung des Arms Spiel wie Sau und das Ding ist Körperschall- und Feedbackempfindlich. Für 175 Euro war es aber seinen Preis wert. Habe nun alle Erfahrungen gesammelt und weiß jetzt, was mir ein 1210er wert ist.


[Beitrag von Turtabophil am 07. Aug 2017, 22:54 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#27 erstellt: 08. Aug 2017, 19:59
Hallo,

die ganzen Eimer kommen von Hanpin, egal was für ein Label da draufklebt.

Einige Anbieter haben eine eigene Qualitätskontrolle, andere eben nicht.

Hat man Glück erwischt man einen akzeptablen Dreher, wenn man Pech hat - zurück zum Verkäufer.

Mich wundert nur warum Hanpin es mit der QS einfach nicht selber in den Griff bekommt.

Peter
Vogone
Inventar
#28 erstellt: 08. Aug 2017, 20:07
Ich habe das Ding neulich für 139€ gesehen, vermutlich nochmal am System bespart?!. Jedenfalls stand nicht dabei, was für eins es ist. Immer wiegt die Kiste fast 10 kg. Gewicht ist eben nicht alles .....


[Beitrag von Vogone am 08. Aug 2017, 20:08 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#29 erstellt: 09. Aug 2017, 20:37
Hallo,

naja, in Hanpins-Baukastensystem findet jeder was er möchte... meist ist ein AT 3600 an Bord, mit einer Nadel die 3-3,5 Pond Auflagekraft braucht.

Noch weiter "runter" gehts auch kaum in Kina, ok, vom dreisten roten Keramiksystem mal abgesehen...

Peter
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