LP12 upgrade

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pavel_1968
Stammgast
#1 erstellt: 29. Jun 2016, 10:28
Hallo,
ich habe einen LP12 von ca. 2003 mit Solid base, Akito2, Lingo und Grado MM.
Welcher Upgrade Plan wäre am sinnvollsten und was wirkt sich klanglich am besten aus?

1. Trampolin2 (nötig?), Radikal, Keel, Ekos SE, Krystal

2. Trampolin2, Radikal, Kore, Akito belassen evtl. Krystal

3. Trampolin2, Kore zuerst, Akito belassen, evtl. Krystal, evtl. Radikal später

oder welche Kombination? Lohnt sich Ekos SE wenn man den Akito hat oder nicht unbedingt?
Keel geht ja nur mit dem Wechsel zu Ekos SE, weil ich auf den Tonarmlift nicht verzichten will.

Danke.
sondek
Stammgast
#2 erstellt: 29. Jun 2016, 15:49
Hallo,

Nummer 1 ist natürlich der teuerste und drastischste Plan und auch der, der sich klanglich am deutlichsten auswirkt.

Nummer drei wäre die günstigste Kombination, nämlich im Grunde zunächst mal nur ein Kore. Auch das hört man natürlich, aber dann würde ich persönlich wohl erst Arm und Tonabnehmer verbessern.
Statt des wahnsinnig teuren Ekos SE würde übrigens bereits ein gut erhaltener Ekos 1 oder 2 die Abtastung gegenüber dem Akito 2 drastisch verbessern – falls Dein Händler also zufällig einen günstigen Alt-Ekos hat (oder Du anderweitig einen aus zuverlässiger Quelle bekommst) wäre dann mein "Vernunft"-Vorschlag: Ekos 1 oder 2, ein neues Krystal, und das Kore. Und (falls Du noch den ersten verwendest) ein neuer Riemen.

Schau, dass Dein Händler möglichst viel Erfahrung mit LP12s hat. Das Subchassis muss beim Kore-Einbau komplett neu justiert, das Ekos-Tonarmkabel korrekt verlegt und die Erdungsdrähte korrekt angebracht werden (zudem an gegenüber dem alten Subchassis geänderten Stellen), und zwischen schlampiger und perfekter Ausführung liegen hier klanglich Welten.

Zur Notwendigkeit des Trampolin existieren sehr unterschiedliche Auffassungen. Ich fand immer dann, wann der LP12 auf einem optimalen Tisch bzw. Wandhalter stehen konnte (also z.B. Audiotech, Time Table, Mana, Fraim, aber auch manche Ikea-Tische, die der Forderung "leicht und steif" entsprachen), das normale Solid Baseboard besser. Steht er auf einem normalen Möbel (Sideboard etc.), hilft das Trampolin schon.
pavel_1968
Stammgast
#3 erstellt: 29. Jun 2016, 16:32
@Sondek
Kann man den Akito 2 mir Kore weiter mit dem Tonarmlift bedienen? Beim Keel geht es ja nicht...
Ist der Ekos 1/2/SE gegenüber dem Akito 2 ein deutlicher Sprung?
Wie ist der Sprung von Kore zu Keel?
Warum empfiehlt man mir im Linn Forum aus UK so sehr den Radikal gegenüber dem Lingo? Die sagen dort, dass das den größten Unterschied macht... Stimmt das?

Dann wäre
Schritt 1 Radikal plus Krystal und evtl. Trampolin2, Subchasis justieren
und dann
Schriit 2 Kore oder Keel plus Ekos 2

Beides teuer genung.

Danke!
Paul


[Beitrag von pavel_1968 am 29. Jun 2016, 18:50 bearbeitet]
raindancer
Inventar
#4 erstellt: 29. Jun 2016, 21:31
Ich würde mich Sondek anschließen und einen Ekos1/2 nehmen, aber dann gleich das Kandid dran schrauben. Zu Radikal, Keel etc kann ich nix sagen, wird meiner wohl irgendwann mal bekommen, aber es geht auch ohne ganz gut.

aloa raindancer
sondek
Stammgast
#5 erstellt: 29. Jun 2016, 22:47
Hallo,


Kann man den Akito 2 mir Kore weiter mit dem Tonarmlift bedienen? Beim Keel geht es ja nicht...


Ja, das geht. Du verwendest beim Kore ja die existierende Tonarmbasis weiter, die wie zuvor mit dem Armboard verschraubt wird. (Hintergrund: Beim Akito ist der Liftzylinder etwas näher am Tonarmlager platziert, die Akito-Basis trägt dem mit einer kleinen Aussparung Rechnung, die Platz für den Liftzylinder bietet. Die ansonsten gleich dimensionierte und im Grunde kompatible Ekos-Basis hat diese Aussparung nicht. Betreibt man einen Akito in einer Ekos-Basis, kann man den Arm hinten nicht ganz runter stellen, weil der Liftzylinder irgendwann auf der Armbasis aufsetzt. Coole Nutzer montieren den Lift dann einfach ab, aber nicht jeder mag den Betrieb ohne Lift.)


Ist der Ekos 1/2/SE gegenüber dem Akito 2 ein deutlicher Sprung?

Deutlichst. Dynamik, Abtastverhalten, Sauberkeit – alles besser. Und zwar schon bei einem Ekos 1 oder 2. Ich hatte vor dem Wechsel zum Ekos jahrelang mit Akito 1 und 2 gehört, diverse teure MCs durchprobiert und bei "schwierigen" (z.B. sehr dichten, dynamischen) Platten dennoch stets einen irgendwie angestrengten, limitierten Klang. Dann mal aus dem Laden den Ekos mitgenommen, schnell umgebaut und nach den ersten Takten (ich weiß sogar noch, welche Platte, obwohl das über 20 Jahre her ist: Tori Amos – Under The Pink) laut lachen müssen...


Wie ist der Sprung von Kore zu Keel?

Ich habe ein Keel nie selbst besessen, aber getestet und gegen das damalige normale Cirkus-Subchassis (also das, was bei Dir aktuell montiert ist) gehört. Meinen eigenen Spieler habe ich selbst von Cirkus auf Kore umgebaut und gefühlt (wie gesagt: andere Rahmenbedingungen) einen sehr ähnlichen Effekt gehabt wie beim Keel. Ich würde sogar sagen, Cirkus-->Kore ist ein größerer Schritt als Kore-->Keel, vielleicht im Verhältnis 60:40 oder so.


Warum empfiehlt man mir im Linn Forum aus UK so sehr den Radikal gegenüber dem Lingo? Die sagen dort, dass das den größten Unterschied macht... Stimmt das?

Das Radikal ist klar besser, aber eben auch teuer und philosophisch gerade für ältere Linn-Hasen schon ein Klimmzug: Es ist das erste Mal, dass die Schotten ihrem Synchronmotor untreu werden, den sie 40 Jahre lang verteidigt und gehegt haben. DC-Motoren und vor allem die für ihren stabilen Betrieb notwendige Mess- und Regeltechnik galten bei Linn noch vor wenigen Jahren als Werk des Satans. Und natürlich hat so ein billiger Philips-Synchronmotor (später praktisch baugleich erst von Airpax, dann von Premotec zugeliefert) seinen ganz eigenen Reiz: Wie alle Synchronmotoren inhärent drehzahlstabil, wartungsfrei, extrem zuverlässig, einfach zu tauschen und wenn's sein muss schon mit primitiver passiver Stromversorgung zu sehr guten Ergebnissen fähig.
Der Radikal-Gleichstromer (Das Radikal ist ja nicht nur ein Netzteil, sondern ein Paket aus Netzteil und neuem, Linn-eigenem Motor) läuft halt noch vibrationsärmer und war auch messtechnisch noch einen Tick besser, auch wenn sich bereits ein aktueller Lingo-LP12 sehr nah an der Grenze des Messbaren bewegt. Vor dem Hintergrund sind die klanglichen Auswirkungen tatsächlich überraschend groß, bedeuten aber zum Teil auch einen leicht geänderten Charakter – der LP12 wird neutraler und kraftvoller, aber verliert vielleicht auch etwas von seiner Unverwechselbarkeit. Ich persönlich höre immer noch Lingo und bin sehr happy damit – zum Glück, weil ich mir ein Radikal grad einfach nicht leisten kann.

Im Linn-Forum tummeln sich teilweise extrem erfahrene Leute, die durchaus wissen, was sie schreiben. Aber selbst die sind sich nicht in allen Punkten einig – es gibt einfach nicht den einen richtigen Weg. Hauptsache, er fühlt sich richtig an – gibt einem also das Gefühl, sein Geld richtig investiert zu haben. In UK gibt es tatsächlich einige wenige Händler, die alle erdenklichen Ausbaustufen des LP12 (inclusive einiger Fremdhersteller-Komponenten) bei ansonsten gleichen Bedingungen im Vergleich vorführen können – da stehen dann 10-20 Laufwerke bereit, die je nach Situation dann auch mal schnell umgebaut werden können. Ohne solche Traumbedingungen ist es halt ein bißchen spannender, aber echt ins Klo greifen kann man eigentlich nicht, sofern man sich irgendwann mal grundsätzlich dazu überwunden hat, das generell nicht für schwache Nerven geeignete Gesamt-Preisniveau zu akzeptieren
pavel_1968
Stammgast
#6 erstellt: 30. Jun 2016, 00:10
Dann wird mein nächster Schritt wohl Kore, Ecos SE und vielleicht Radikal sein, da ich so für meinen Akito 2 und evtl. Lingo noch etwas bekomme....
Eine Alternative wäre wohl Keel und Ecos SE und sicher Lingo behalten.
Soll ich das Grado MM noch behalten oder Krystal MC nehmen?
Danke für die guten Tipps!


[Beitrag von pavel_1968 am 30. Jun 2016, 00:31 bearbeitet]
sondek
Stammgast
#7 erstellt: 30. Jun 2016, 09:58
Das hängt davon ab, welches Grado das ist (übrigens streng genommen sind das alles keine MM, sondern MI, auch wenn das anschlusstechnisch keinen Unterschied macht) und wie lange es schon gelaufen ist. Tonal hat der Tonabnehmerwechsel auf jeden Fall die deutlichsten Auswirkungen – die anderen Upgrades beeinflussen die Tonalität kaum, sondern eher die dynamische Struktur, Ruhe, Durchhörbarkeit und den Größenmaßstab. Ich würde auf jeden Fall mit dem Krystal planen.
akem
Inventar
#8 erstellt: 30. Jun 2016, 11:12
Vorsicht: von Grado gibt es auch ein paar Low-Output MIs, die an den MC-Eingang angeschlossen werden müssen! Allerdings erst in höheren Preisbereichen...

Gruß
Andreas
sondek
Stammgast
#9 erstellt: 30. Jun 2016, 14:07
Richtig... die Low-Output-Varianten kenne ich. Wobei hier, wenn es der Besitzer schon als MM tituliert, wohl ein normales Modell gemeint ist.
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