Frage eines Neulings zum Vorverstärker

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oldspeeds
Neuling
#1 erstellt: 17. Jun 2016, 12:43
Guten Tag zusammen,

nachdem ich hier schon lange stillschweigend mitlese, habe ich nun auch mal eine Frage und bin auf Eure Meinung / Wissen angewiesen.

Ich betreibe folgende Komponenten:
Verstärker - Yamaha RX-V459
CD Player - Technics SL-PG590
Plattenspieler - Toshiba SR-Q660

Um den genannten Plattenspieler geht es nun. Ich habe ihn Anfang des Jahres bekommen. War in den 80ern sporadisch für 1 Jahr in Betrieb und wurde dann eingemottet. Ich habe ihn überholt und er läuft wunderbar.
Zu meinem Problem, je mehr Vinyl hier nun Einzug hält, umso mehr fällt mir auf, dass die mittleren Töne wie auch die leiseren Hintergrundgeräusche nicht wirklich zur Geltung kommen, verglichen mit den selben Alben auf CD.
Unabhängig vom Vinyl, sprich Originale +/- 80er bis zu neuen Pressungen. (Music on Vinyl z.B.)

Frage:
Ich muss das Ganze über einen Vorverstärker betreiben und habe mich für den Anfang für den Vivanco PA-115 entschieden.
Kann das mitunter schon das Problem sein? Schlussendlich hat das Teil keine 30€ gekostet.

Vorab schon mal besten Dank!
akem
Inventar
#2 erstellt: 17. Jun 2016, 13:20
Was hast Du denn für einen Tonabnehmer verbaut und wurde dessen Nadel gewechselt? Stimmen Justage, Auflagekraft etc.?
Natürlich sind 30€ für eine Phonostufe nicht viel, andererseits ist eine Phonostufe auch keine Raketenwissenschaft. Für 30€ kriegt man jedenfalls bei einer Phonostufe mit einiger Sicherheit besseren Klang als bei einem Tonabnehmer bzw. einer Nadel für's gleiche Geld. Möglicherweise liegt es aber auch an einer Fehlanpassung zwischen Phonostufe und Tonabnehmer, da gibt es nämlich durchaus Wechselwirkungen.

Gruß
Andreas
oldspeeds
Neuling
#3 erstellt: 17. Jun 2016, 13:44
Hallo Andreas,
bezüglich des Tonabnehmers muss ich leider passen, ist halt der Werksseitig verbaute. Mehr kann ich als Neuling dazu nicht sagen.
Die Nadel habe ich ersetzt, ist also neu.
Auflagekraft und Antiskating stehen auf 2, mit der Einstellung habe ich ihn bekommen.
Sorry, dass ich nicht mehr zur Lösung beitragen kann!
Hilft evtl. ein Photo?

Besten Dank & Gruss
Thorsten
akem
Inventar
#4 erstellt: 17. Jun 2016, 14:33
Ja, ein Foto vom Tonabnehmer, wo man ihn identifizieren kann, wäre vielleicht hilfreich.
Was hat denn die Nadel gekostet? Ist das eine Originalnadel oder ein Nachbau?

Gruß
Andreas
ParrotHH
Inventar
#5 erstellt: 17. Jun 2016, 14:38
Tach auch!

Wenn der SR-Q 660 ein besser ausgestatteter SR-Q 550 ist, dann ist die Werksbestückung eine einfache Rundnadel, Ersatztyp N-290D (Quelle: Serviceheft SR-Q 550 bei Vinylengine). Das lässt schon mal nicht vermuten, damit klanglich in höhere Sphären aufsteigen zu können!

Du musst wissen: vor allem anderen ist die Nadel klangbestimmend. Sie hat den Kontakt zur Plattenrille, und was sie an Informationen nicht aus der Rille abtasten kann, kann auch später nicht aus den Lautsprechern kommen, egal wieviel Aufwand man in den späteren Stufen der "Kette" betreibt.

Nächster Knackpunkt ist der Phonoeingang Deines Vorverstärkers. MM-Systeme reagieren bzw. interagieren mit den elektrischen Parametern des genutzten Phono-Vorverstärkers. Hier ist die Kapazität der entscheidende Parameter. Passt sie nicht (meist heißt das: sie ist zu hoch) verbiegt das den Frequenzgang hörbar. Beispielhaft sei auf die Seite tnt-audio verwiesen, wo das mal einer für ein Shure M9xe unter verschiedenen Kapazitätswerten nachgemessen hat (Bild "frequency responce versus load capacitance").

Die Eingangskapazität des Vivanco kenne ich nicht (zu dem dann noch die Kapazität der Kabellage vom Tonabnehmer bis zum Phono-Eingang addiert werden muss). Den empfohlenen Kapazitätsbereich des genutzten Tonabnehmers ebenfalls nicht. Viele Fragezeichen also... wobei sich die Frage der Eingangskapazität des Phono-Pre´s vielleicht noch klären lässt. Sind da noch die originalen Kabel am Plattenspieler (manchmal stößt man auf - technisch untaugliche - Verlängerungen)?

Dann könnte man weitersehen, wahrscheinlich läuft es (wieder mal) auf die Empfehlung hinaus, sich einen "ordentlichen" Tonabnehmer zu besorgen, der mindestens einen elliptischen Schliff besitzt.

Parrot
oldspeeds
Neuling
#6 erstellt: 17. Jun 2016, 15:01
Ok, das ist für mich jetzt erstmal Einiges zu lesen, aber auf jeden Fall danke für die Links und die Erläuterungen!
Zur Nadel, hier wurde mir zugesichert, dass es sich um einen alten Lagerbestand handele. Lag um die 30€.
Das Döschen war mit N270 (Toshiba) beschriftet und die Nadel entsprach definitiv dem verbauten Original.
Gleiches gilt für das Kabel, original und unberührt.

20160617_163946

Ich hoffe, das Bild gibt das wieder, das Ihr sucht!

Danke & Gruss
Thorsten
ParrotHH
Inventar
#7 erstellt: 17. Jun 2016, 16:06

oldspeeds (Beitrag #6) schrieb:
Ich hoffe, das Bild gibt das wieder, das Ihr sucht!

Schönes Foto der Headshell und des Bügels...

Den Tonabnehmer kann man so nur schwerlich erkennen.
Das müsste dann z. B. so aussehen:

Benz Micro ACE SL Audio Technica AT33 PTG/II, Ortofon LH 2000
Shure M95ED mit Jico SAS Ortofon OM 30

Aber egal, wir wissen nun, dass eine Nadel vom Typ Toshiba N270 verbaut ist.
Das ist - soweit ich auf die schnelle Daten dazu finde - ebenfalls eine einfache Rundnadel. Der Preis lässt auch nichts anderes vermuten.

Ich starte also die beliebte Tonabnehmerdiskussion, denn ich behaupte, dort liegt der Kern Deines Problems.
Das Problem dabei: die Spanne ist ziemlich weit. Es lässt sich beliebig Geld ausgeben, wenig oder viel.

Wir müssten also etwas zum Vivanco und Deinem Budget passendes herausfinden...
Wieviel wolltest Du nochmal ausgeben?

Parrot
oldspeeds
Neuling
#8 erstellt: 17. Jun 2016, 17:02
Hallo Parrot,

wie es scheint, wird der Kelch grösserer Investitionen dieses Mal an mir vorbeigehen.
Habe mir mal angesehen, was man da so investieren kann ... nennen wir es mal beachtlich.
Im Zuge dessen habe ich mir dann aber nochmal mein System genauer angeschaut.
Tatsächlich war es so, dass die Nadel, von vorne betrachtet, nicht rechtwinklig zum Vinyl stand.
Also alles zerlegt, Kontakte gereinigt und alles wieder in Ruhe zusammengesetzt.
Nun steht der Abnehmer wieder wie gewünscht zur Platte ... und was soll ich sagen?
Grad mein Lieblingsalbum durchgehört, jeder Ton da, wo er sein soll. Selbst die versteckten Tiefbässe haben sich zurückgemeldet.

Von meiner Seite grösste Begeisterung!

Vielen herzlichen Dank für die Hilfe und die Anregung! Und die Bilderklärung ...

Danke auch an Andreas!
evilknievel
Inventar
#9 erstellt: 18. Jun 2016, 20:39
Hallo,

vielleicht solltest du dich weiter mit der Tonabnehmerjustage beschäftigen.
Die Nadel anhand der Tonabnehmer- und Headshellkanten parallel auszurichten ist natürlich der richtige Weg. Wenn dann noch der Überhang stimmt, hast du alles richtig gemacht.
Ist der Tonarm ordentlich ausgependelt worden, bevor du das Auflagegewicht und Antiskating eingestellt hast?

Der Überhang beträgt 50mm, nachzulesen und bildlich dargestellt hier (Seite 6 Bild 10):
http://www.vinylengine.com/library/aurex-toshiba/sr-q550.shtml


Anmeldung erforderlich aber spamfrei.

Gruß Evil


[Beitrag von evilknievel am 18. Jun 2016, 20:45 bearbeitet]
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