TA für Micro Seiki DD23?

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friftar
Neuling
#1 erstellt: 29. Mai 2016, 21:54
Hallo zusammen,

habe hier einen Universum F2091, der baugleich zum Micro Seiki DD23 ist. Momentan läuft darauf ein Sonus Blue Gold Tonabnehmer, für den man leider keine Nadeln mehr bekommt.

Daher suche ich nach einem geeigneten Tonabnehmer bis ca 100, maximal 150€.
Kann ich hier ein Ortofon 2M Blue verwenden?
Habe leider keine guten Angaben zum benötigten Gewicht etc. gefunden

Edit: Falls es wichtig ist: gehört wird damit hauptsächlich Rock und Metal, die restliche Audiokette sind ein Sony TA-F470 und Infinity Reference 61i bzw. ein AKG K7xx

Vielen Dank im Voraus!

Grüße,
Thomas


[Beitrag von friftar am 29. Mai 2016, 22:09 bearbeitet]
akem
Inventar
#2 erstellt: 30. Mai 2016, 09:16
Können würdest Du schon - aber wer will schon ein 2M Blue wenn er vorher ein Sonus Gold Blue hatte?? Da braucht's schon ein anderes Kaliber um nicht einen klanglichen Rückschritt zu haben... Aus der Ortofon 2M Serie käme da nur das Black in Frage, wobei das Black aber tonal anders ausgerichtet ist als das Sonus, es klingt von unten raus kräftiger. Tonal und qualitativ zumindest nicht viel schlechter wäre ein VM Silver oder ein OM40.
Tonal ähnlich und auch qualitativ ähnlich gelagert wie das Sonus ist das Audio Technika AT150mlx oder etwas preiswerter das AT440. Leider brauchen die ATs aber eine recht niedrige Abschlußkapazität. Dein Sony hat im Phonoeingang 150pF und weiter hinten dann nochmal nen C mit einem Widerstand in Reihe, so daß in Verbindung mit dem Plattenspielerkabel die von AT empfohlenen 200pF Lastkapazität schon deutlich überschritten werden. Da müßtest Du dann entweder das Kabel des Drehers erheblich kürzen und den Dreher auf den Verstärker oben drauf stellen (was nicht unbedingt geht) oder eine externe Phonostufe verwenden. Qualitativ ähnlich und in Sachen Lastkapazität anspruchslos wäre ein Denon DL110. Ist ein High Output MC und gehört an den MM-Eingang. Hat aber halt keine wechselbare Nadel... (also nach Verschleiß entweder neu kaufen oder retippen lassen).

Gruß
Andreas
friftar
Neuling
#3 erstellt: 30. Mai 2016, 17:18
Hi Andreas,

danke für deinen Beitrag!
Mir war jetzt nicht bewusst dass das Gold Blue doch so gut ist, hatte das vor Jahren mal für 55€ gekauft.
So gern ich mir ein 2M Black zulegen würde, es ist im Budget nicht drin.
Die untenrum kräftigere Abstimmung käme mir allerdings ganz recht, ist die beim Blue ähnlich?
Dass ich etwas an Auflösung verlieren würde ist durch die mittelmäßige Kette und meine Holzohren kein großes Problem

Grüße
Thomas
akem
Inventar
#4 erstellt: 30. Mai 2016, 17:34
Wie das 2M Blue tonal ist kann ich Dir nicht sagen. Vom kleinen Bruder Red wird gelegentlich berichtet, daß es im Baß eher schwach ist und da das Blue den identischen Generator hat und auch den gleichen Schliff glaube ich nicht, daß es da große Unterschiede gibt. Das Blue hat nur einen nackten Diamanten während das Red einen gebondeten Diamanten hat, was weniger bewegte Masse bedeutet und dadurch eine etwas größere Lebensdauer und etwas weniger Verzerrungen. Beide haben ein schlechtes Preis-Leistungsverhältnis...
Leg die 10€ drauf und hol Dir das Denon DL110. Hat zwar nominell auch nur einen elliptischen Schliff aber Ellipse ist nicht gleich Ellipse - da gibt es große Qualitätsunterschiede und das DL110 kann sich in Sachen Auflösung schon eher mit einer Shibatanadel messen als mit der Feld-Wald-und-Wiesen-Ellipse der Ortofons. Und: das Denon ist ein High-Output MC, dem ist die Eingangskapazität des Verstärkers egal.
Wenn Du das Anschlußkabel kürzen kannst wäre das AT440 eine Empfehlung wert. Das hat nochmals bessere Auflösung und hat auch einen Multifacettenschliff, der mehr als doppelt so lange hält wie die Ellipsen.
Ach ja: Auflösung geht auch mit Abtastverzerrungen einher! Schlechte Auflösung bedeutet auch hohe Verzerrungen, im Extremfall bis hin zu unerträglich zischenden S-Lauten... Gerade bei Metal ein No-Go!

Gruß
Andreas
friftar
Neuling
#5 erstellt: 30. Mai 2016, 19:07
Das muss ich mir nochmal Überlegen, aber vielen Dank für die ausführliche Beratung!

Jetzt habe ich noch Red/Gold und Silver P Nadeln gefunden, die scheinen ja auf das Blue/Gold zu passen.
Soll ich es einfach mal mit denen probieren anstatt ein komplett neues System zu kaufen?

Grüße
Thomas
evilknievel
Inventar
#6 erstellt: 30. Mai 2016, 19:49
Das Silver P wäre von den Spezifikationen das bessere. Das gold/red hat eine polierte Standard Ellipse.

SONUS SILVER P STYLUS
Needle Specs:
Parabolic Modified Line Contact Diamond Stylus Configuration. Suitable for Quadraphonic Reproduction! GENUINE SONUS.
Tracking Force Range: 1.0 to 1.5 grams.

* Frequency Response: 15 Hz. - 27 kHz.
* Frequency Response Bandwidth: 10 Hz. - 38 kHz.
* Output Voltage: 5 mV per channel at 1 kHz.
* Channel Separation: Minimum 30dB at 1 kHz.
* Load Impedance: 47 kOhms.
* Internal Impedance: 300 Ohms 150 mH.
* Cartridge Mass: 5.5 Grams.
* Mounting: Standard 1/2" (12.7mm) Mounting Centers.

Eigentlich müßte das Sonus am Universum ein Missmatch sein, da das Sonus sehr weich aufgehängt ist und der Tonarm eher mittelschwer.
Allerdings habe ich schon von verhärteten Nadelgummis gelesen, so daß es wieder passen könnte.

Bei Thakker könnte man in diesem Fall problemlos umtauschen.

Vom Nadelschliff gesehen ist das Silver P ein günstiges Angebot.

Gruß Evil
friftar
Neuling
#7 erstellt: 30. Mai 2016, 19:55
Das klingt doch schonmal super, werde mir dann mal ein Silver P zulegen und ausprobieren.
Dass es ein Mismatch ist weiss ich, aber mit meinen Holzohren merk ich das eh nicht, solange Ton rauskommt passt alles
akem
Inventar
#8 erstellt: 31. Mai 2016, 09:09
Naja, es kommt auch auf die Headshell an. Wenn es so ein Lochblech-Headshell ist (laut diversen Fotos im Netz scheint das Original gewesen zu sein) dann dürfte der Arm so arg schwer nicht sein.
@ TE:
Ich würde es auch mit der Silver Nadel probieren. Und wenn die gut klingt, dann gleich noch ein weiteres Exemplar kaufen und auf Lager legen Das Sonus hat laut den Daten von Evil gerade mal 150mH Generator-Induktivität. Das dürfte auch mit recht hohen Kapazitäten sehr gut zurecht kommen (solange Du keine Quadrophonie-Platten abspielen willst...). Und zumindets das Blue war ein sehr gutes System, das zuletzt in Schweden weit unter Wert verkauft wurde (die 55€). Andernorts im Netz waren da ganz andere Preise gelistet...

Gruß
Andreas
Marsilio
Inventar
#9 erstellt: 31. Mai 2016, 09:19
Hallo Thomas

Das Sonus Gold Blue ist imo ein richtig tollerTonabnehmer, vor allem mit einer fantastischen Räumlichkeit. Die am Schluss von dem schwedischen Händler aufgerufenen Preise waren nur so tief, weil bei vielen Exemplare die Nadelträgergummis verhärtet waren.

Ein Sonus Gold adäquat zu ersetzen ist nicht ganz einfach. Das erwähnte OM-40 löst zwar noch einen Ticken besser auf, die überragende Bühne des Sonus geht ihm aber im Direktvergleich etwas ab (meine Meinung - ich habe beide).

Ich würde Dir ein Retipp empfehlen. Ruf da doch mal an, ob man Dir das Sonus mit einer hochwertigen Multifacettenschliff-Nadel retippen kann (Shibata oder Microridge). Kommt höchstwahrscheinlich billiger als ein neues OM-40.
https://www.schallplattennadeln.de/

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 31. Mai 2016, 09:21 bearbeitet]
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