Der Tonbandspulen-Thread - Neuzugänge, Restbestand, Erfahrungen

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PvB03
Stammgast
#1 erstellt: 05. Feb 2016, 18:22
Hallo zusammen,
wie einige von euch eventuell wissen, haben wir ein paar Threads in denen wir über Kassetten, deren Hersteller und deren Qualität wie Geschichte diskutieren. Ich habe heute mehrere Stunden im Internet gesurft, um nach einem gleichartigen Thread für Tonbandspulen zu suchen, erfolglos.
Nun würde ich den Versuch wagen und versuchen, eine ähnliche Diskussionsrunde mit anderem Thema in die Welt zu rufen.

Hintergrund: Gestern habe ich mir bei eBay Kleinanzeigen einen riesigen Bestand an Tonbandspilen in sehr gutem Zustand abgeholt und mir im Internet auch schon ein Bandgerät gekauft, auf dem ich diese nutzen will. Meine Modelle sind sicher nicht die edelsten und teuersten, aber von dem bisschen, was ich an Infos bereits rausgesucht habe, auch nicht zu verachten.

Ich fange einfach mal an:
Die kleine BASF DP 26 finde ich total putzig.
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Die größeren davon habe ich auch.
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Und die in den schlichten Hüllen:
IMG_20160205_180033

Infos über die folgenden uralt-BASFs sind mit am Wichtigsten, denn davon habe ich am meisten:
LGS 26
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LGS
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LGS 35
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PES 18
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Diese Philips hat mich aus kassetten-offensichtlichen Gründen zum Schmunzeln gebracht:
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Und dann gibt es noch ein paar alte AGFA:

PE41:
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PE65:
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Über alle Infos über die Bänder und wie gesagt von den BASFs würde ich mich freuen. Ich hatte nicht einmal einen Frequenzgang x Hz - x kHz gefunden...

Ich berichte noch einmal, wie die klingen, wenn demnächst irgendwann die GX-230D ankommt.

Ansonsten würde ich mich natürlich auch über Bilder und Erfahrungsberichte eurer Spulen freuen,
beste Grüße meinerseits,
Philip
Marsilio
Inventar
#2 erstellt: 05. Feb 2016, 18:29
Gute Idee - dann poste ich mein Bild meiner heutigen Neuzugänge gleich hier:

LPR35

Ich muss aber zugeben, dass ich nicht viel von Tonbändern verstehe. Meine A77 ist auf LPR35 eingemessen, und mit diesem Band erzielt sie hervorragende Aufnahmen. Von daher ist die Sache bei mir halt klar - gekauft wird LPR35.

Aber vielleicht kann mich hier jemand etwas fortbilden. Vom LPR35 gibt es ja verschiedene Varianten, wie ich schon gesehen habe. Ich glaube sogar schon Chromdioxid-Varianten gesehen zu haben. Weiss da jemand mehr darüber?

LG
Manuel
d0um
Stammgast
#3 erstellt: 05. Feb 2016, 18:30
Immerhin kein Shamrock dabei
PvB03
Stammgast
#4 erstellt: 05. Feb 2016, 18:33
@d0um: Oh doch, sehr viele. Ich habe mir aber gespart, die abzufotografieren. Ich habe da mal eine in die schrottreife Uher reingespannt, das Klebemittel in den Dingern ist ja eine Frechheit! Und leider Gottes klangen die gar nicht mal schlecht...

Und Manuel: Ich weiß nur, dass es definitiv noch andere Bandtypen gibt... Stichwort Maxell XLII.


[Beitrag von PvB03 am 05. Feb 2016, 18:35 bearbeitet]
d0um
Stammgast
#5 erstellt: 05. Feb 2016, 18:36
Das ist die gleiche Seuche wie die von Philips verwendeten Riemen in deren Bandmaschinen....
d0um
Stammgast
#6 erstellt: 05. Feb 2016, 18:50
IMG_20160205_184640
Ich hab nur PER528 und LGR50....
Was anderes frisst die M15A nicht
PvB03
Stammgast
#7 erstellt: 05. Feb 2016, 19:02
Das System ist mir gar nicht bekannt.
Ist das so eine Riesenmaschine?
Jazzy
Inventar
#8 erstellt: 05. Feb 2016, 19:35
Telefunken M15A,ist eine Rundfunkmaschine,ja die ist ziemlich groß,mein Händler hatte eine zum Verkauf mit Konsole und Telcom C4,aber die war mir doch zu groß.
PvB03
Stammgast
#9 erstellt: 05. Feb 2016, 21:29
Ja, die wäre für mich auch deutlich zu groß, selbst die größeren normalen Bandmaschinen, wo man die NABs draufschrauben kann, sind mir momentan zu groß (und v.a. zu teuer).

Von euch kennt keiner zufällig einen Weg, wie ich die Shamrocks irgendwie benutzen kann, oder?
Ich hatte mir überlegt, an die Umlenkrollen evtl. so eine Art Bandkissen ranzukleben oder Rollen daran zu befestigen...

Oder gibt es eine Möglichkeit, die Dinger zu reinigen?
Ich will die echt nicht wegschmeißen, weil die gut klingen...
d0um
Stammgast
#10 erstellt: 05. Feb 2016, 21:34
Leider nein, keine Chance auf Rettung ect.
Du verschmierst dir nur den Kopf.....schmeiß sie so wie sie sind in den Müll, allenfalls Spulen aufheben...
PvB03
Stammgast
#11 erstellt: 05. Feb 2016, 21:36
Die Spulen werde ich auch brauchen...
Der Vorbesitzer hatte wohl immer eine Seite gehört und die Bänder auf falschen Spulen dann in die Box zurückgelegt.. Dann habe ich einige Puffer, bis ich das wieder richtig hab... Ich fühl mich da irgendwie wie bei so eineb Schiebebildrätsel
RS-1700
Stammgast
#12 erstellt: 06. Feb 2016, 08:53

PvB03 (Beitrag #1) schrieb:
...
Die kleine BASF DP 26 finde ich total putzig.
IMG_20160205_175428IMG_20160205_175448



Bei dem Band ist Vorsicht geboten! Ich hatte mal zwei Kartons davon gekauft, noch neu und original verpackt. Die Bänder konnte ich alle wegwerfen, da sich die Magnetschicht beim Abspielen komplett gelöst hat und Tonköpfe sowie die Bandführung völlig versaut hat. Stellenweise waren diese Bänder nach dem Abspielen nicht mehr braun, sondern völlig durchsichtig.

Gruß, Michael


[Beitrag von RS-1700 am 06. Feb 2016, 08:54 bearbeitet]
PvB03
Stammgast
#13 erstellt: 06. Feb 2016, 10:15
Danke für die Info. Ich hatte ein paar davon wie gesagt schon kurz angetestet, nicht klanglich, nur auf Bandlauf. Probleme hatte ich mit den DP26 allerdings nicht, nur mit Shamrock und ein paar 1955er LGS. Da hat sich wie du gesagt hast, tatsächlich das Band abgelöst.

Ich werde sie alle mal durchspulen und berichten, welche danach brauchbar aussehen und welche nicht.

Erstaunlich gut finde ich bisher die AGFAs. Die klingen selbst auf der Uher toll und laufen sauber.
Die Kassetten von Agfa waren nämlich nie sonderlich gut.
PvB03
Stammgast
#14 erstellt: 06. Feb 2016, 14:43
Das geht vor allem an Leute, die im Internet nach "Shamrock" gesucht haben:

Ich digitalisiere hier gerade ein paar Shamrocks in meiner alten Uher und das hier hat sich über die erste Hälfte des Bandes als sehr hilfreich erwiesen:
IMG_20160206_143229
Ein kleines Klebefilz um die Umlenkstäbchen außen, links und rechts.
Natürlich keine dauerhafte Lösung, aber bei mir läuft das jetzt schon seit einer Stunde ohne ein einziges kleinstes Quietschen, obwohl das vorher eine der schlimmeren Fälle war und der Kopf ist auch noch sauber. Die digitale Aufnahme klingt top.
Danach muss man natürlich den Kleberest davon gänzlich entfernen, was meistens Arbeit ist.

Im Notfall ist das eine gute Lösung, um die Daten auf dem Band zu retten.


[Beitrag von PvB03 am 06. Feb 2016, 17:16 bearbeitet]
PvB03
Stammgast
#15 erstellt: 07. Feb 2016, 22:43
Jetzt habe ich mich ein paar Tage mit dem Meidum auseinandergesetzt und ich muss sagen, dass ich positiv überrascht bin.

Die Akai ist selbstverständlich noch nicht da, aber aus der Uher konnte ich schon einen sehr schönen Klang rausziehen. (Das Ding ist vorne unter einer kleinen Haube für jeden Kanal einzeln einmessbar. Wie gut ist das denn?)

Es gibt einen interessanten Thread über die bemägelten Shamrock-Bänder und es kristallisieren sich drei Typen raus, die es gegeben hat: Nicht jedes Shamrock ist schlecht - tonbandinfo.magnetophon.com

Einen dunkelst-braunen bis schwarzen Typen: Das allbekannte Problemband
Einen silbernen/gräulichen Typen: Klebt nicht, quietscht nicht, sprüht keine Partikel rum, klingt super. Meist in den hellen Spulen.
Einen helleren, braunen Typen: Neigt dazu, Partikel zu verteilen, aber auch nicht schlimmer als ältere BASF. Nach reinigen (durchspulen bei Umgehen des Kopfbereichen und Mikrofasertuch dranhalten) vollkommen benutzbar und klingt auch relativ gut.
Im Endeffekt habe ich mehr der guten als schlechten Shamrocks und es lohnt sich immer, mal welche auszuprobieren...

Und ein Phänomen, dass da auch beschrieben wurde, habe ich auch beweisen können.
Diese Shamrock kam so wie sie ist (ich selbst habe sie ausgepackt):
IMG_20160207_133529
Das hätte auch genau so ein Werbegeschenk sein können: "Alle diese Bänder können bei uns drin sein, Sie wissen nie, was Sie erwartet" Oh Mann, ich musste so lachen, als ich das gesehen habe. Hier merkt man aber schön den Unterschied. Manche flutschen gut durch und die anderen verkleben einfach alles... Wer kommt auf die Ideen verschiedene Bandtypen auf ein und dieselbe Spule zu wickeln?

Und das letzte, was mir aufgefallen ist, ist eine Spielerei, die bisher nur mit AGFA PE31 und PE41-Bändern funktioniert hat. Ich habe selten so etwas cooles gesehen:
IMG_20160207_201935


[Beitrag von PvB03 am 07. Feb 2016, 23:05 bearbeitet]
beeble2
Stammgast
#16 erstellt: 08. Feb 2016, 11:54

PvB03 (Beitrag #1) schrieb:

Ich habe heute mehrere Stunden im Internet gesurft, um nach einem gleichartigen Thread für Tonbandspulen zu suchen, erfolglos.


Doch, gibt es :

http://www.dual-boar...tenerfahrungsthread/

Ulli
PvB03
Stammgast
#17 erstellt: 12. Feb 2016, 00:05
So, die Akai ist da und ich habe meine ersten Erfahrungen mit einer intakten Bandmaschine gemacht, die auch tatsächlich an meiner Anlage angeschlossen ist.

Kurz zu der Geschichte hinter der Maschine: Sie ist nicht überholt, braucht noch Kontaktspray, ist eingemessen wie sie es original ist.
Ich werde sie nicht einmessen, weil ich viele verschiedene Arten an Bändern habe. Stattdessen habe ich einen Equalizer am Input, mit dem ich mit einem Oszilloskop die Einstellungen für die einzelnen Bänder rausfinde und mir notiere. Da ich keine Rauschunterdrückungssysteme benutze, geht das ziemlich gut für mich.

Ich liste jetzt hier die Bänder von der Qualität absteigend auf.

Die besten Bänder, zwischen denen ich auch keinen Unterschied höre, sind die ganz alten BASF LGS 26 und 35. Die klingen "eingemessen" herrlich, sind (nach meiner Maschine) auch bis zum Anschlag aussteuerbar ohne zu Übersteuern. In der langsameren Geschindigkeit 9,5cm/s klingen die auch noch sehr gut. Ein Höhen- und Pegelabfall ist bemerkbar, aber wenn man das ausgleicht, ist auch das von der Quelle kaum zu unterscheiden.
Die DP26 kann man da auch dazunehmen. Sie lassen sich brutal stark aussteuern und verhalten sich bei 9,5cm/s ähnlich wie die anderen.

Dann sind es (und wer hätte das gedacht) die Shamrock. Da es an der Akai lediglich ein weiches Metallteil gibt, das an der Magnetpartikelseite des Bandes reibt und dies zu keinem Quietschen oder irgendeiner Unebenheit beim Bandlauf führt, klingen diese Bänder wirklich hervorragend. Aussteuerbar sind sie zwar nur bis ca. +2dB, also nicht wie die BASF über die Anzeige hinaus, aber bis dahin ist keinerlei Übersteuerung wahrnehmbar. Ich kann natürlich nicht sagen, wie sich das auf Langzeit verhält, aber die Jungs in dem "Nicht alle Shamrock sind schlecht"-Forum meinten immer alle, dass keine weiter Verschlimmerung zu erwarten ist. bei 9,5cm/s ist übrigens ein sehr starker Höhenabfall, aber kaum ein Pegelabfall bemerkbar, aber auch das lässt sich zufriedenstellend justieren.

Danach kommen die AGFA PE41 und PE31. Die klingen auch sehr gut, wobei sie starke Höhen-Nachbesserungen bei hohem Pegel nicht so gut vertragen und dann etwas kratzig klingen, bis man den Pegel stark verringert. Da muss man sich dann mit der Klangregelung des Verstärkers behelfen. Bei 9,5cm/s klingen sie schlicht und einfach schlecht.
Das gleiche mit Philips DP15.

Das sind die Erfahrungen, die ich heute gemacht habe, morgen werde ich noch mehr sagen können.
Bis denne
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