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Telefunken CS 10 zu langsam und Stroboskop-Frequenz falsch?+A -A |
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Autor |
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TheoIng!
Schaut ab und zu mal vorbei |
#1 erstellt: 28. Jan 2016, 17:21 | |||||
Hallo an alle! Ich bin neu hier und habe mich extra angemeldet, weil ich bei einem seltsamen Problem nicht nur keine Lösung weiß, sondern mir nicht einmal logisch erklären kann, wie es überhaupt entstehen kann. Ich hoffe, hier ist jemand in der Lage, Licht ins Dunkel zu bringen. Vor einigen Tagen hat der Motor meines DUAL 1209 den Geist aufgegeben. Zum Glück bin ich über Verwandschaft sofort an einen neuen Dreher gekommen: Ein Telefunken CS 10 Hifi Ich habe ihn vor Ort ans Netz angeschlossen und der Plattenspieler machte alles, was er sollte (Tonarmrückführung, Lift, Stroboskoplampe, etc.). Leider konnte ich dort keine Hörprobe machen, weil man mit dem DIN-Anschluss nichts mehr anfangen konnte. Zuhause habe ich dann eine Platte aufgelegt und mittels Stroboskoplampe den Pitch leicht nachgeregelt. Als dann die Nadel auf's Vinyl traf, dachte ich nur: Hä? Die Platte lief viiiiiel zu langsam, obwohl ich mit dem Pitch schon leicht im Plus war. Die verbaute Stroboskoplampe sagt mir aber, dass es genau 33 1/3 rpm sind - im 45 rpm Modus das gleiche. Ich habe dann mithilfe eines MP3-Players und "Genesis - Time Table" den Pitch soweit geregelt, bis das Lied von beiden Quellen synchron lief - Gleiches dann mit einer 45er Platte. Der Pitch für beide Modi liegt jetzt relativ gleich bei ca. 60 % im Plusbereich. Die Stroboskoprillen laufen jetzt aber munter im Uhrzeigersinn (das aber konstant). Also Kurzfassung: - Pitch in ca. Mittelstellung (so wie's sein soll): Stroboskoprillen stehen wie festgenagelt (so wie's sein soll) aber Platte spielt viel zu langsam - Platte auf neutrale Geschwindigkeit/Tonhöhe geregelt aber Pitchknopf ziemlich weit aufgedreht und Stroboskoprillen laufen ziemlich flott - das alles in beiden Geschwindigkeitsmodi 33, 45 Ich hätte vorher damit gerechnet, dass entweder die Lampe kaputt sein kann oder/und der Motor nicht richtig läuft; aber dann diese seltsame Kombination aus zu langsam und falscher Blink-Frequenz der Leuchte ... das verstehe ich nicht. Wie kann das sein? Und: Wie kann man das wieder hinbekommen? Es wäre ja schön, wenn ich nur zu blöd wäre und die Lösung einfach ist. Ich danke hiermit schon mal jedem im Voraus, der was Hilfreiches hierzu sagen kann. [Beitrag von TheoIng! am 28. Jan 2016, 17:26 bearbeitet] |
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juergen1
Inventar |
#2 erstellt: 28. Jan 2016, 18:49 | |||||
Hallo, die Stroboskoplampe wird über eine Platine gesteuert, also nicht wie üblich über Netzfrequenz. Laut Servicemanual bei vinylengine kann man da was justieren. Database/Turntabledatabase Die Anmeldung dort ist problemlos. Gruß Jürgen [Beitrag von juergen1 am 28. Jan 2016, 18:51 bearbeitet] |
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TheoIng!
Schaut ab und zu mal vorbei |
#3 erstellt: 28. Jan 2016, 19:37 | |||||
Vielen Dank für die schnelle Antwort! Sehe ich es richtig, dass man also an zwei Reglern die Stroboskoplampe in die richtige Frequenz für 33 und 45 rpm einstellt, wenn man weiß, dass gerade richtig gepitcht ist und danach dann die Motorgeschwindigkeit anpasst? Das wäre ja echt die Lösung für beide Macken. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie sich so etwas überhaupt verstellen kann ... Ich versuche es mal und werde dann berichten. Danke noch mal! |
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juergen1
Inventar |
#4 erstellt: 28. Jan 2016, 20:04 | |||||
Sicherlich ist es umständlicher auch anders möglich. Man müßte wohl jede Einstellung überprüfen über die tatsächliche Tellerdrehzahl, und dann gegebenenfalls an dieser Steuerplatine nachkorrigieren. Warte aber mal lieber, ob sich noch jemand mit Ahnung meldet. Ein Tipp von mir noch: Um die Tellerdrehzahl zu überprüfen, kann man die Zählmethode anwenden. Umdrehungen zählen und die Zeit mit der Armbanduhr stoppen. Über eine Zeit von ca 2-3 Minuten gezählt, bekommt man da schon ein sehr präzises Ergebnis. Gruß Jürgen |
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TheoIng!
Schaut ab und zu mal vorbei |
#5 erstellt: 28. Jan 2016, 20:29 | |||||
Naja. ich hatte es so verstanden, dass man kein Messgerät braucht, wenn man vorher die Geschwindigkeit richtig eingestellt hat, denn dann kann man ja nach den Stroboskoprillen am Plattenspieler selbst gehen (steht unter "Bemerkung" - oder verstehe ich das falsch?). Dann wiederum hat man die richtige Stroboskopfrequenz und kann danach (auf Pitch-Mittelstellung) die Motorgeschwindigkeit einstellen. Aber ich warte wirklich lieber noch auf andere Hinweise, vielleicht hat jemand das ja schon mal eingestellt. Sonst heißt es wieder "kaputt gemacht!", weil man ungeduldig war. In der Zeit werde ich mal die Runden zählen (danke für den Tipp!). |
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juergen1
Inventar |
#6 erstellt: 28. Jan 2016, 20:56 | |||||
Es ist auch nirgends erwähnt, daß und wie man die Drehzahl vor der Justiererei der Stroboskopplatine richtig einstellen soll. Ich steig bei der Anleitung nicht wirklich durch. Grundsätzlich funktioniert der von dir angedachte Weg aber. Markier dir aber vor Versuchen die momentanen Einstellungen der Schrauben. Gruß Jürgen |
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TheoIng!
Schaut ab und zu mal vorbei |
#7 erstellt: 28. Jan 2016, 21:35 | |||||
Oh, stimmt. Das habe ich nicht richtig gelesen. Ich glaube zwar, dass sich das Belassen der Pitchregler im momentanen Zustand* nicht auf die Strobo-Frequenz auswirken würde, sondern erst vor dem Einstellen der Drehzahl von Bedeutung ist, aber 'glauben' ist ja nicht 'wissen'. Bin auf jeden Fall froh, dass ich hier Hilfe bekomme. *(Kenne "Time Table" jetzt auswendig. Hab noch mal durch Hören fein-eingestellt und dann über 7 Minuten Runden gezählt. Bin so ziemlich genau auf 33,33 gekommen.) P.S.: Jetzt könnte man sich natürlich fragen: Dreher dreht, eingestellt nach Gehör ... was will er denn noch? Tja, ich hätte doch gerne, dass der neue Plattenspieler, wenn er schon mit Stroboskop ausgestattet ist, richtig eingestellt ist, damit dieser Makel nicht für immer bleibt. Dieses orange Licht mit den stehenden Rillen ist so schön beruhigend ... [Beitrag von TheoIng! am 28. Jan 2016, 21:42 bearbeitet] |
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juergen1
Inventar |
#8 erstellt: 28. Jan 2016, 22:52 | |||||
Auch wenn die Drehzahl relativ unkritisch ist. Die HiFi-Norm erlaubt, glaub ich, so ca 2% Abweichung. Viel kritischer sind kurzfristige Drehzahlschwankungen. Und die erkennt man am besten am Stroboskop. Gruß Jürgen |
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tomtiger
Administrator |
#9 erstellt: 29. Jan 2016, 02:52 | |||||
Hi, unter der Voraussetzung, dass an dem Gerät nichts kaputt ist (schmutzige Potis etc.) kann man ohne Messgeräte folgendermaßen vorgehen: 1. Pitch Regler in Mittelstellung. 2. Stroboscheibe ausdrucken 3. Mit Stroboscheibe VR1 (für 33) und VR2 (für 45) so einstellen, dass laut Stroboscheibe die Geschwindigkeiten korrekt sind. 4. Dann VR101 und VR102 so einstellen, dass auch die eingebauten Markierungen stehen. Sehr verwunderlich finde ich, dass die Strobomarkierungen und der Pitcheregler für sich offenbar gut zusammenpassen. LG Tom |
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TheoIng!
Schaut ab und zu mal vorbei |
#10 erstellt: 29. Jan 2016, 11:03 | |||||
Eben, das sind so ein paar Zufälle zu viel für meine Logik gewesen. Wie es genau zu diesem seltsamen Zustand gekommen ist, werde ich wohl nie erfahren.
Danke für den Vorschlag! In der Reihenfolge wäre das sicherlich am besten ohne Messtechnik. Mit Stroboscheibe habe ich später auch noch nachkontrollieren wollen, aber ich habe weit und breit keine Glühbirne mehr. Ich habe dann eine Stroboskop-App heruntergeladen, aber die schien mir überhaupt nicht gut zu funktionieren. Ich habe also nicht das richtige Licht für eine Stroboscheibe. Oder geht das auch noch anders? Ich bin dann noch darüber gestolpert, dass der Telefunken für EU und US Netz ausgelegt ist (50/60Hz). Daran kann es aber definitiv nicht liegen, oder? Das dürfte ja eigentlich nur heißen, dass er seine Strobofrequenz selbst macht - und nicht, dass er von EU auf US umgeschaltet werden muss? Da der Plattenspieler, denke ich, von unten aufgeschraubt werden muss und sich das Einstellen mit drehendem Teller dann als ziemlich schwierig erweisen würde, habe ich erst einmal beschlossen, da nicht selbst ran zu gehen. Ich schraube zwar gerne, aber unter den Umständen ist mir die Gefahr der Verschlimmbesserung doch etwas groß. Ich hatte jetzt vor, mit dem alten Dual und dem "neuen" Telefunken zu einem Experten zu gehen, der die Dinger repariert/restauriert und verkauft. Der wird mir das doch sicher fix eingestellt haben ... mit Messtechnik. Und den Dual würde ich dann in Zahlung geben. Ist ja doch ein schönes Gerät. Dann kriegt er vielleicht auch noch mal die Chance bei jemand anderem, oder steht zumindest als Organspender zur Verfügung. Was meint ihr? |
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evilknievel
Inventar |
#11 erstellt: 29. Jan 2016, 12:41 | |||||
Hallo, eigentlich sollte ein Motor für den 1209 für schmales Geld aufzutreiben sein. Es passen auch Motoren von anderen Dual Drehern. Es ist keine große Kunst den zu wechseln. Ich würde mal im dual board anfragen. Gruß Evil |
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juergen1
Inventar |
#12 erstellt: 29. Jan 2016, 15:46 | |||||
Glühbirne funktioniert übrigens auch nicht sehr gut, da sie nicht so deutlich flackert, wie die idealerweise dafür eingesetzten Glimmlampen.
Gruß Jürgen [Beitrag von juergen1 am 29. Jan 2016, 15:55 bearbeitet] |
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TheoIng!
Schaut ab und zu mal vorbei |
#13 erstellt: 29. Jan 2016, 19:34 | |||||
Ich hatte eigentlich sowieso vor, mir in nächster Zeit einen anderen Plattenspieler zuzulegen. Einen optisch etwas schlankeren, am besten Halbautomat mit Direktantrieb. Ich hatte den Dual 604 bzw. 704 ins Auge gefasst. Aber danke für deinen Tipp! Einfach auf den Sperrmüll schmeißen werde ich den Dual auf keinen Fall.
Puh, das wäre aber in der Tat mühsam. Ich werde es mir noch mal überlegen, ob ich selbst schraube oder schrauben lasse.
Ne, das ist mir klar. Ich möchte auch nicht beide Dreher mit Gewinn verkaufen, sondern nur den Dual quasi im Tausch für die professionelle Einstellung des Telefunken (ggf. noch Lager fetten oder so) abgeben - je nach dem, was er für so einen Service haben möchte. Ich weiß auch gar nicht, ob er so etwas überhaupt macht, aber das war eben mein Gedanke. Ich hatte vor einiger Zeit schon kurz mit ihm Kontakt und gefragt, ob er den 1209er beim Kauf eines 604er in Zahlung nehmen würde. Er hatte zugestimmt ... aber da war der Motor auch noch in Ordnung. Jetzt habe ich ja durch glücklichen Zufall den Telefunken bekommen; und so undankbar, dass ich den gleich wieder abschiebe, bin ich nicht. [Beitrag von TheoIng! am 29. Jan 2016, 19:40 bearbeitet] |
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TheoIng!
Schaut ab und zu mal vorbei |
#14 erstellt: 05. Feb 2016, 00:24 | |||||
Erfolg! Ich habe mich nun doch rangetraut und den Dreher eingestellt. Dabei bin ich so vorgegangen, wie ich es oben schon beschrieben hatte. Es war gar nicht so schwierig; nur Geduld und Fingerspitzengefühl muss man mitbringen! Einige Tipps noch für Leute, die sich zukünftig diesem Problem gegenübergestellt sehen und weder über Stroboskopscheibe noch über ein spezielles Frequenzmessgerät verfügen: Nur Mut! Es sind auf technischer Seite lediglich vier "Schrauben" zu drehen und viel schief gehen kann dabei eigentlich nicht, wenn man vorsichtig bei der Sache ist. Man sollte ein Set von Elektroniker-Schraubendrehern besitzen (Kreuz und Schlitz). Außerdem ist die Benutzung eines höhenverstellbaren Werktischs und einer Stirnlampe empfehlenswert, wenn man so etwas hat, da man den Plattenspieler von unten im Inneren bedienen muss, aber seine Augen oben auf den Stroboskop-Rillen haben muss. (Quasi aufbocken) Wenn man die Geschwindigkeit per Pitchregler entweder nach Gehör oder mit der beschriebenen Zählmethode so eingestelt hat, dass man mit ziemlicher Sicherheit die 33 1/3, bzw. 45 rpm getroffen hat, kann man die Pitchregler erst einmal so belassen. Zuerst kann man dann mit den Schrauben VR101 (45) und VR102 (33) in den jeweiligen Geschindigkeitsmodi die Frequenz der Glimmlampe nach Augenmaß so einstellen, dass die Rillen stehen zu bleiben scheinen. Hier braucht man viel Geduld und Fingerspitzengefühl (je nachdem, wie pedantisch man selbst ist), da die Einstellschrauben eher grob reagieren. Jetzt zeigt also der Stroboapparat die richtige Geschwindigkeit an. Aber da die Pitchregler auf Anschlag stehen, sollte man die Drehzahl anpassen. Das geht wieder rein optisch, weil man die Glimmlampe jetzt nutzen kann. Die Pitchregler werden in Mittelstellung gebracht (die Geschwindigkeit wird also kurzzeitig wieder falsch gestellt) und an den Reglern VR1 (33) und VR2 (45) in den entsprechenden Modi so lange vorsichtig gedreht, bis die Strobo-Rillen wieder scheinbar stillstehen. Das war es schon und der Plattenspieler kann wieder verschlossen und aufgestellt werden. (Dass man zum Öffnen und Schließen des Gehäuses den Tonarm fixiert und den Plattenteller abnimmt, sollte klar sein.) Die Regler sind übrigens auf den Platinen gut zu finden, da sie eindeutig gekennzeichnet sind. (Die Frequenzregler für die Lampe findet man etwas leichter, da sie als relativ große blaue Plastikschrauben hervorstechen; die Drehzahlregler sind unscheinbarer und es gibt im Umfeld noch andere Teile, die gleich aussehen, dort also aufpassen und lieber zweimal vergewissern, dass die richtige Bezeichnung daneben steht.) Vielen Dank noch mal an alle, die sich mit ihren Tipps zu Wort gemeldet haben! |
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