Neuer Tonabnehmer für Dual CS 455-1

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eppic
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 12. Nov 2015, 11:05
Nachdem ich mir letzte Woche einen neuen (ja, ich weiß...) Dual CS 455-1 gegönnt habe, sehnt es mich nun auch nach einem besseren Tonabnehmer, da der vorverbaute OMB-10 zwar nett klingt, aber noch gut Luft nach oben ist.

Ich habe zwar schon einen AT440MLa (für meinen Stanton ST150), aber zum entsprannten Hören ist der einfach zu agressiv in den Höhen (selbst meine Concorde Nightclubs sind da zurückhaltender). Am meisten würde mich derzeit der Shure M97xE reizen. Auch bin ich auf das Ortofon Vinyl Master Red aufmerksam geworden, welches ich allerdings noch nie gehört habe, und vielleicht hat ja noch jemand andere Vorschläge. Preislich sollte es jedenfalls nicht die 200e Grenze überschreiten.
Marsilio
Inventar
#2 erstellt: 12. Nov 2015, 11:15
Das VM Red ist genau das gleiche wie das OM-10. Gleicher Generator in etwas anderem Gehäuse, gleiche Nadel... Ich würde eher in Betracht ziehen, das vorhandene OM-10 mit einer 30er- oder noch besser einer 40er-Nadel hochzurüsten. Exakte Justage vorausgesetzt bist du mit Letzterer punkto MM-Tonabnehmer in der Oberliga dabei.

Alternative zum Shure M97xE - hier spricht man von stark schwankender Qualität - könnte ev. das Sumiko Peark sein, das es für ca. 130.- gibt.

Das AT440Mla ist eigentlich schon ein guter Tonabnehmer. Hast du es wirklich peinlich genau mit Schablone justiert? Das ist bei diesen Nadeln mit den feineren Schliffen schon Voraussetzung damit sie nicht zischeln.

LG
Manuel
Hörbert
Inventar
#3 erstellt: 12. Nov 2015, 12:00
Hallo!


.......einfach zu agressiv in den Höhen ......


Da liegt M.E. eine kapazitive Fehlanpassung vor, die Kapazität "uber alles " sollte beim AT-440 MLa nicht über 220 Pikofarad und nicht unter 150 Pikofarad liegen.

Hier solltest du einmal eine Kapazitätsmessung vornehmen, notfalls kann man das Phonokabel entsprechend kürzen oder die Eingangskapazität des Entzerrer mit dem Lötkolben anpassen um auf einen vertretbaren Wert zu kommen.

MFG Günther
akem
Inventar
#4 erstellt: 12. Nov 2015, 12:34

Marsilio (Beitrag #2) schrieb:
Das VM Red ist genau das gleiche wie das OM-10.


Nein. Das VM Red ist das Pendant zum OM20. Also gleicher Schliff aber nackter Diamant. Imho aber trotzdem das Geld nicht wert. Ich würde auch die 40er Nadel kaufen, da die 30er imho nicht so viel besser ist, daß sie den Mehrpreis ggü. der 20er rechtfertigen würde.
Generell ist das Problem, daß Du einen ULM Tonarm hast, der eine möglichst hohe Compliance erfordert. Das Ding wird seit den 80er Jahren (mit Unterbrechung) unverändert gebaut. Nur leider gibt es im Gegensatz zu damals keine wirklich passenden Tonabnehmer mehr... Die OMs von Ortofon sind da noch so ziemlich am "wenigsten unpassend", auch wenn deren Compliance heute nicht mehr so hoch ist wie damals.

Gruß
Andreas
Wuhduh
Gesperrt
#5 erstellt: 12. Nov 2015, 18:54
Hallo !

Nadelupgrade nach Budget und einmal eine Korkmatte mit Labelvertiefung ausprobieren.

MfG,
Erik
Marsilio
Inventar
#6 erstellt: 12. Nov 2015, 20:12
Asche auf mein Haupt . VM White mit VM Red verwechselt...

Fakt ist, dass mit dem ULM-Tonarm ein Tonabnehmerwechsel schwierig wird - man braucht einen Adapter, der zuerst gefunden werden muss. Ein Nadelupgrade ist daher sicher die beste Lösung, zumal ja gerade die 40er-Nadel wirklich gut ist und auch als bedeutend langlebiger gilt als die 10er- und 20er-Nadeln. Was auch den hohen Preis wieder etwas relativiert.

LG

Manuel
Wuhduh
Gesperrt
#7 erstellt: 13. Nov 2015, 16:35
Hallo, Manuel !

Der CS 455-1 ist schon für Halbzollsysteme sofort geeignet !

MfG,
Erik
8erberg
Inventar
#8 erstellt: 13. Nov 2015, 16:43
Hallo,

wozu wechseln? eine höherwertige Nadel druff - entweder ne 20er oder gleich ne 40er, die 30er lohnt eher weniger.
Passt problemlos und das OM ist mit Nadel ab 20 auch ein gutes System.

(Fast) alle Duals der letzten 30 jahre haben problemlose 1/2-Zoll-Anschlüsse. Die einzige Ausnahme waren die Tangential-Dreher.

Peter
eppic
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 13. Nov 2015, 21:51
Über eine einfachen Nadel-Upgrade auf die 20 habe ich auch schon nachgedacht. Allerdings bin ich mir unsicher, was den Unterschied zwischen den OM/OMB und den normalerweise mit der Nadel 20 vertriebenen Super OM Generatoren angeht.

Und was heißt, dass es "keine wirklich passenden Tonabnehmer mehr gibt"? Für mich hieß es bisher immer nur: Schrauben passen, Ballance passt > Tonabnehmer passt.
Wuhduh
Gesperrt
#10 erstellt: 13. Nov 2015, 22:51
Nabend !

Ob die konstruktiven Unterschiede letztendlich erhebliche Klangunterschiede zeigen, möchte ich einmal bezweifeln. Lasse mich aber gerne belehren.

Sofern der Tonabnehmer an sich keine Kanaldifferenzen bis zum Totalausfall zeigt, würde ich einfach upgraden.

MfG,
Erik
akem
Inventar
#11 erstellt: 14. Nov 2015, 11:57

eppic (Beitrag #9) schrieb:
Über eine einfachen Nadel-Upgrade auf die 20 habe ich auch schon nachgedacht. Allerdings bin ich mir unsicher, was den Unterschied zwischen den OM/OMB und den normalerweise mit der Nadel 20 vertriebenen Super OM Generatoren angeht.

Und was heißt, dass es "keine wirklich passenden Tonabnehmer mehr gibt"? Für mich hieß es bisher immer nur: Schrauben passen, Ballance passt > Tonabnehmer passt.


Es gab im Prinzip den OM und den Super OM Generator. OMB steht für OM-Bulkware, also ohne Umverpackung. Technisch ist ein OMB identisch zum OM.
Die zwei Generatoren unterscheiden sich in der Wicklungszahl der Induktionsspule, was eine höhere Ausgangsspannung beim Super OM zur Folge hat, aber damit einhergehend auch eine höhere Empfindlichkeit ggü. der Abschlußkapazität. Insofern also eher ein Rückschritt als Fortschritt...

Ein Tonabnehmer geht eine Wechselwirkung mit dem Tonarm ein. Die Compliance (dt. Nadelnachgiebigkeit) des Tonabnehmers bildet mit der effektiv bewegten Masse des Tonarms plus dem Eigengewicht des Tonabnehmers ein schwingfähiges Feder-Masse System mit einer bestimmten Eigenresonanz. Diese Eigenresonanz sollte im Bereich zwischen 8 und 12 Hz liegen, um die Abtastung der Platte nicht zu stören. Liegt sie daneben, kann das Auswirkungen auf den Baßfrequenzgang haben und im Extremfall fliegt die Nadel aus der Rille.
Resonanzrechner finden sich zu Hauf im Netz, z.B.
http://resfreq.com/resonancecalculator.html
Dual hatte lange Zeit sogenannte ULM-Tonarme (ULM=Ultra Low Mass) und hat offensiv damit geworben und das Konzept als der Weisheit letzten Schluß in Sachen Plattenschonung etc. verkauft. Damals gab es auch dazu passende Tonabnehmer mit Compliancewerten von 40 und höher. Das paßte und gab klanglich keine Nachteile. Heutige Tonabnehmer haben aber im höchsten Falle Katalog-Werte um die 25, die in der Realität oft noch deutlich unterschritten werden. Das paßt eben nicht mehr so gut und führt zu einem etwas dünnen, oftmals sogar tonal verfärbten Klang. Ich hatte mal so nen Dual da und hab keinen Tonabnehmer gefunden, mit dem er wirklich gut geklungen hätte (wobei meine Ansprüche zugegebenermaßen nicht gerade gering sind). Deshalb rate ich im Prinzip jedem davon ab, einen Dual aus der ULM-Zeit zu kaufen und auch die heutigen Duals sind im Prinzip die gleichen Modelle wie damals. Die alten Duals aus den 70ern waren da noch andere Kaliber...

Gruß
Andreas
8erberg
Inventar
#12 erstellt: 14. Nov 2015, 11:58
Hallo,

so richtig ULM sind die heutigen 455 Tonarme eh nicht mehr, Grundig hatte mal eine Serie der Dreher ("Fine Arts") beim Fehrenbacher geordert mit einem Ortofon MC - entgegen aller Unkenrufe funktionierte das ganze sogar sehr gut. Der relativ kurze und steife Tonarm kommt auch damit klar.

Die Unterschiede zwischen "Super" und "Bulk" OMs sind akademischer aber nicht praktischer Natur.

20er Nadel und ab dafür..., wenn die Kohle vorhanden eine 40er (aber dann nochmal die Justage prüfen) und Spaß dranhaben.

Soooo übel ist der kleine Dual garnicht.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 14. Nov 2015, 11:59 bearbeitet]
eppic
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 16. Nov 2015, 18:00
Okay, gut zu wissen.

So, ich habe mich übers Wochenende mal ein wenig umgehört und noch in anderen Foren gelesen. Also, die Ortofon Systeme sind mir insgesamt zu schmalbrüstig. Kann sein, dass die Nadel 40 da anders ist, aber über 200e möchte ich, wie gesagt, nicht gehen. Zumindest nicht für einen MM Tonabnehmer. (Hmm... wie wohl das Denon DL-110 machen würde? )

Neben der (an Duals wohl ziemlich gut laufenden) M97xE, wurde mir auch noch mal das Sumiko Peark empfohlen, welches ebenfalls einen volleren, wärmeren Klang haben, allerdings etwas kontrollierter im Bass sein soll, als das Shure.

Außerdem bin ich noch auf das Goldring 2100 aufmersam geworden, welches mit 180 Takken allerdings ordentlich zu Buche schlägt. Würde sich das von der Preis/Leistung her lohnen, oder wären das Shure oder das Sumiko empfehlenswerter?


[Beitrag von eppic am 16. Nov 2015, 18:04 bearbeitet]
akem
Inventar
#14 erstellt: 16. Nov 2015, 18:30
Die 2000er Goldrings haben einen Generator, der ebenfalls (wie beim AT440) etwas kritisch bzgl. der Abschlußkapazität ist. Das war ja weiter oben ein Thema... Goldring empfiehlt 100-200pF.
http://www.goldring.co.uk/record-cartridges-and-styli/2100.htm
Außerdem ist die Nadel nur eine mittelprächtig scharfe Ellipse. Da wären sowohl das Shure als auch das Sumiko in Punkto Auflösung und Abtastverzerrungen vorzuziehen.

Gruß
Andreas
eppic
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 16. Nov 2015, 18:38
Dann also das Shure oder das Sumiko. Gibt es (abgesehen von den Qualitätsschwankungen beim Shure) jeweils besondere Vor- und Nachteile, die man berücksichtigen sollte?

Edit: Die Grado Prestige Blue wurde mir grad auch noch genannt. Meinungen?


[Beitrag von eppic am 16. Nov 2015, 19:58 bearbeitet]
akem
Inventar
#16 erstellt: 17. Nov 2015, 06:07
Grado kann ich nicht empfehlen. Abgesehen vom etwas eigenwilligen Sound gibt's da auch gewisse Qualitätsprobleme. Ich hab selbst die Nadeln von zwei Grados unterm Mikroskop gesehen - beide Nadeln waren verdreht auf dem Nadelträger montiert, bei billigeren System der Nadelträger als "Ausgleich" verbogen. Eines davon war eines der billigsten Systeme, das andere war aber immerhin ein 500 DM System.
Hier im Forum wurde auch schon verschiedentlich von Problemen berichtet. Bei einem war mal der Generator defekt, der Draht einer Spule hing lose aus dem System heraus.

Gruß
Andreas
Marsilio
Inventar
#17 erstellt: 17. Nov 2015, 09:45
Hallo Eppic

Wie gross ist denn Dein Budget?

Die "kleineren" Systeme haben halt alle ihren Pferdefuss.

- Sumiko Pearl (ca. 120.-): nur gebondete Nadel, d.h. nicht so langlebig. Aber schärfer geschliffen als meist bei elliptischen Nadeln üblich, ergo wirklich guter Sound, Ersatznadeln problemlos verfügbar.
- Shure M97xE: (ca. 110.-): stark schwankende Qualität bei der Nadel, Nadel elliptisch, also auch nicht so langlebig. Positiv: Ersatznadeln problemlos verfügbar, mit der herausragenden und langlebigen SAS-Nadel von Jico (ca. 200.-) zum MM-Spitzensystem hochrüstbar
- OM30-Nadel (ca. 230.-): Fineline-Nadel, hält ca. eineinhalbmal so lange wie elliptische Nadeln, guter Sound, kein Tonabnehmerwechsel erforderlich
- OM40-Nadel (ca. 280.-): Gyger-Nadelschliff, hält doppelt bis dreimal so lange wie elliptische Nadeln, hervorragende Abtastung, Sound sehr CD-like, imo überhaupt nicht schmalbrüstig sondern durchaus ein MM-Spitzensystem
- Audio Technica 440Mla (ca. 170.-): Microline-Nadelschliff, d.h. ähnliche Haltedauer wie beim OM-40. Hervorragende Abtastung, gilt aber als etwas höhenbetont. Ersatznadeln problemlos verfügbar, attraktiver Preis, evtl. etwas kapazitätskritisch.

Vielleicht wäre doch das Acutex STR412 für Dich eine Alternative. Gibt es bei einem italienischen Ebay-Anbieter zum Daueraktionspreis von 49.-. Ist aber NOS (NewOldStock, also ungebraucht aber seit längere Zeit eingelagert). Ab und zu werden hier Exemplare ausgeliefert, die nicht mehr i.O. sind und umgetauscht werden müssen. Punkto Abtastung und Sound mit shibata-ähnlichem Schliff ist das Acutex aber prima, allerdings sind keine Ersatznadeln mehr verfügbar. Zudem ist eine sorgfälltige und sehr exakte Justage hier eminent wichtig, ansonsten neigt der Tonabnehmer zum Zischeln.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 17. Nov 2015, 09:46 bearbeitet]
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