Verschiedene Tonabnehmersysteme - Unterschiede?

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Stromgitarre
Stammgast
#1 erstellt: 14. Sep 2015, 13:18
Hallo zusammen,

zufällig bin ich an eine Reihe von Systemen gekommen und würde gerne mal Eure Meinung dazu hören.
Ich selbst nutze ein AT110e und bin ganz zufrieden damit. Das Technics 270c kenne ich auch, für meinen Geschmack etwas dumpf aber nicht schlecht. Die anderen aufgeführten Systeme kenne ich garnicht. Meint ihr, es ist etwas lohnenswertes dabei, das eine Verbesserung zum AT110e darstellen könnte? Natürlich muss das eigene Ohr entscheiden, aber Meinungen würden mich schon interessieren. Auch Hinweise, für welches System man evtl noch Nadeln bekommt.

  1. Audio Technica 3600L

  2. Audio Technica AT12XE

  3. Technics EPC-270C

  4. Shure M95 ED (ohne Nadel)

  5. Shure M95

  6. Shure M75 E Type 2

  7. Audio Dynamics ADC 22XE

  8. Micro Seiki M-2100

  9. Yamaha CG-7700

  10. Grado XG


Danke und viele Grüße


[Beitrag von Stromgitarre am 14. Sep 2015, 13:21 bearbeitet]
Tywin
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 15. Sep 2015, 18:23
Hallo,

der Klang hängt sehr von der verwendeten Nadel/Nadelträger/Abtaster/Schliff ab.

Ich verwende z.B. das EPC270 und das EPC207 jeweils mit SAS Nadeln von Jico ausgerüstet, dann klingen die auch nicht dumpf wie mit billigen runden oder elliptischen (Nachbau-)Nadeln und können sich auch gut mit Systemen wie z.B. einem Ortofon M2 Black oder einem OM40 messen.

Gleiches Spiel kannst Du z.B. auch mit dem M95 machen und für das AT12 gibt es eine gute Shibatanadel. Mein AT13 klingt damit schon sehr ordentlich.

Ohne eine gute Nadel gibt es mit keinem Generator guten Klang und ein guter Generator klingt immer nur so gut wie die eingesteckte Nadel es zulässt.

VG Tywin
Stromgitarre
Stammgast
#3 erstellt: 17. Sep 2015, 13:47
Hallo,

danke für Deine Antwort. Puh, allein bei den gefühlten Milliarden Systemen am Markt habe ich schon keinen Überblick. Jetzt auch noch Nadeln unterscheiden Naja, zumindest Jico habe ich schon einmal gehört.
Zwischenzeitlich habe ich die von mir genannten Systemen mal "abgegoogelt" - sind ja alles zwar nicht die allerbilligsten aber schon sehr günstige Systeme. Was mich gerade schockiert ist, dass eine Jico Nadel für ein EPC270C 200€ kostet. Wie geht das denn? Das System war doch Massenware. Das kann doch nur an den geringen Stückzahlen liegen, die heute abgesetzt werden Mir stellt sich die Frage, ob es sich lohnt, so alte Systeme mit teuren Nadeln aufzurüsten oder halt alternativ gleich ein neues AT/Ortofon der gehobenen Preisklasse zu kaufen.

Viele Grüße
akem
Inventar
#4 erstellt: 17. Sep 2015, 15:20
Entscheidend ist der Nadelschliff. Der SAS-Schliff von Jico ist ein aufwändiger Schliff, der aber auch sehr gut und langlebig ist. Dazu gibt es einen leichten und steifen Nadelträger aus Bor.
Dem gegenüber gibt es die Massen an Nadeleinschüben mit mehr oder weniger grobschlächtigem Alu-Nadelträger, auf dem dann ein meist gebondeter Diamant mit simplem Schliff sitzt. Die Bondingschicht ist aus Lötzinn (also ein SCHWERmetall, etwas, was man an der Nadelspitze mit ihren immensen Beschleunigungen rein überhaupt gar nicht gebrauchen kann) und bremst die Klangqualität aus und senkt die Lebensdauer des Diamanten, die aber wegen des simplan Schliffes eh schon nur wenige hundert Stunden beträgt. Sowas kriegst Du dann für 20-30€ nachgeschmissen...
Klar kommen damit auch Töne aus der Platte, aber Du bist halt doch ein ganzes Stück von dem entfernt, was in der Rille steckt. Und eine aufwändige Nadel hält auch je nach genauem Schliff rund 4 mal so lang wie eine gebondete Rundnadel. Damit relativiert sich der Mehrpreis doch ganz erheblich...

Gruß
Andreas
Marsilio
Inventar
#5 erstellt: 17. Sep 2015, 16:39
Hallo Stromgitarre

Nun, mit so einer SAS-Nadel von Jico kannst Du so solide Tonabnehmer wie eben das EPC 270C oder auch das alte Shure M75 E auf dasselbe Niveau bringen wie ein Neusystem der 300-Euro-Klasse. Und wie Tywin schon geschrieben hat ev. sogar noch höher. Ausserdem halten Nadeln mit aufwändigeren Schliffen gut und gerne mindestens doppelt so lange wie normale "elliptische" Schliffe. So ganz unberechtigt sind diese Preise nicht.

Natürlich gibt es auch billige Nachbaunadeln. Nur klingen mit denen diese alten Tonabnehmer dann auch entsprechend...

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 17. Sep 2015, 16:40 bearbeitet]
Tywin
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 17. Sep 2015, 17:53
Hallo,


Was mich gerade schockiert ist, dass eine Jico Nadel für ein EPC270C 200€ kostet. Wie geht das denn? Das System war doch Massenware. Das kann doch nur an den geringen Stückzahlen liegen, die heute abgesetzt werden Mir stellt sich die Frage, ob es sich lohnt, so alte Systeme mit teuren Nadeln aufzurüsten oder halt alternativ gleich ein neues AT/Ortofon der gehobenen Preisklasse zu kaufen.


Deine Fragen beantworten sich vielleicht von fast allein wenn Du Dir z.B. bei Thakker die (technischen) Unterschiede der der Tonabnehmersysteme und Nadeleinschübe der Ortofon OM und M2 Baureihen "genau" an anschaust.

Dabei achte mal auf den Schliff, wenn angegeben den Nadelträger (Alu/Bor-Boron), den Abtaster (nude-nackt/getippt) und den Preis. Vielleicht lüftet sich dann schnell das Geheimnis um die unterschiedlichen Preise von Tonabnehmersystemen und Nadeleinschüben.

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 17. Sep 2015, 17:54 bearbeitet]
Stromgitarre
Stammgast
#7 erstellt: 18. Sep 2015, 05:53
Hallo,

danke für Eure netten Hinweise! Ist gerade alles neu für mich - die "Baustelle" System/Nadel hat sich bei mir eher zufällig aufgetan und ich habe, wie man merkt, mich noch nicht damit befassen können. Um so netter finde ich Eure geduldigen Antworten!

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