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Woher kommen zischende "S" und "Z" Laute?+A -A |
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Autor |
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DJ-Spacelab
Inventar |
#1 erstellt: 23. Mrz 2015, 14:32 | |
Ich wollte mir am Wochenende ein paar Platten digitalisieren und hab mir den Plattenspieler eines freundes ausgeliehen weil mein Dual vor ein paar Jahren bei einem Rohrbruch das schwimmen gelernt hat. Jedenfalls ist dieser Plattenspieler ein Technics DJ Player Nachbau. Er hatte mir zwei Abnehmer mitgegeben. Einmal ein Ortophon Concorde DJ das er nur benutzt und ein fast noch nie genutztes Ortophon OMB10. Das Concorde DJ war ziemlich dumpf und wohl tatsächlich nur für die Disco geeignet. Also hab ich das OMB10 drauf gemacht. Da ich kein Gerät mehr mit Phono Eingang habe und er sein Mischpult für einen Gig selbst gebraucht hat musste ich den im Plattenspieler eingebauten Vorverstärker zuschalten. Überraschenderweise war der Klang sogar noch recht gut. Aber bei "S" und "Z" Lauten zischt es extrem. Woher kommt denn das und was kann ich dagegen tun? Der OMB10 Abnehmer war von Werk aus auf der Headshell vormontiert und quasi nie benutzt worden.
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akem
Inventar |
#2 erstellt: 23. Mrz 2015, 15:52 | |
Auch wenn der Tonabnehmer vormontiert war heißt das noch nicht, daß er für DIESEN Plattenspieler optimal justiert ist. Dazu kommt, daß Auflagekraft und Antiskating korrekt eingestellt sein müssen. Weitere mögliche Dinge, die Verzerrungen bei S-Lauten verursachen bzw. verstärken können: - der Nadelschliff des OM10 ist nicht wirklich gut, außerdem ist die Nadel mit einem relativ großen Lötzinnklumpen gebondet (Lötzinn an der Nadel hat etwa die gleiche Wirkung wie eine Bleikugel am Bein eines 100m Sprinters...) - falsche Tonarmhöhe (diese ist leider nicht immer einstellbar, der 1210 kann das, Nachbauten wohl nicht alle; der Tonarm muß bei abgesenkter Nadel auf der Platte waagerecht sein) - falscher kapazitiver Abschluß: jede Phonostufe hat eine bestimmte Eingangskapazität und die Kabel zwischen TA und Phonostufe ebenfalls. Die Summe aus beiden darf einen gewissen Wertebereich nicht über- oder unterschreiten. Die OM-Serie ist hier zwar relativ gutmütig, die Super-OM weniger (ich weiß nicht, welches Du hast). Und gerade bei billigen Phonostufen sind manchmal abenteuerliche Kapazitäten drin, um das ganze einigermaßen störfest zu machen (sonst kann es zu Brummen kommen oder zum unerwünschten Radioempfang - der berühmte Radio Eriwan läßt grüßen). Und leider sind die im Dreher eingebauten Phonostufen als "kostenlose Dreingaben" zu sehen, für die kaum Budget eingeplant wird. Also sind das entsprechende Simpel-Schaltungen. Nicht umsonst kosten Phonostufen >>100€, wenn sie was taugen sollen. - die Nadeln der OM10 haben eine relativ hohe Qualitätsstreuung. Ist halt inzwischen ein Billigsystem geworden, das im Gegensatz zu den meisten anderen Systemen immer noch den gleichen Preis wie in den 90ern hat. Damals war das ein brauchbares Einsteigersystem mit einer recht großen Serienkonstanz. Heute ist halt sowas wie Qualitätssicherung zu dem Preis nicht mehr drin. Sorry, wenn das alles jetzt etwas desillusionierend war... Gruß Andreas [Beitrag von akem am 23. Mrz 2015, 16:06 bearbeitet] |
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MOS2000
Inventar |
#3 erstellt: 23. Mrz 2015, 16:08 | |
Mit verschiedenen Platten getestet? Fehler tritt immer auf? Manchmal sind auch einfach die Aufnahmen schon total räudig...wenn schon bei der Aufnahme geschlampt wurde, bekommt kein Dreher/Preamp das wieder hin. Gerade billige Punk- / Indie oder Metal-Produktionen bieten mitunter eine Klangkulisse bei der man schon mal eine "gewisse Toleranz" mitbringen muss um das dann noch gut zu finden. Ich vermute aber auch, dass es hier zu 80% an der fehlenden Abstimmung/Qualität bei Abnehmer/Arm/Preamp liegt. Liebe Grüße MOS2000 |
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akem
Inventar |
#4 erstellt: 23. Mrz 2015, 16:25 | |
Stimmt, das hatte ich vergessen: die Aufnahme per se kann schon Mist sein. Und natürlich kann die Platte auch schon abgenudelt oder beschädigt sein. Z.B. wenn sie schon mal mit einer kaputten Nadel "abgespielt" wurde. Gerade bei S-Lauten (die ja sehr hochfrequente Signalanteile enthalten) kann dann schnell ein Teil der Rillenmodulation abgefräst sein. Gruß Andreas |
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DJ-Spacelab
Inventar |
#5 erstellt: 23. Mrz 2015, 20:05 | |
Ich hatte mehrere Platten ausprobiert. Am schlimmsten ist es bei dem Album von Christina Aguilera "Back to Basics". Das liegt aber wohl auch daran das dieses Album sehr viele Höhen hat. Kann man eigentlich die Headshells und das daran befindliche System einfach so mal untereinander austauschen? Denn dann würde ich mir mal das System von meinem ausleihen. Der hat einen alten Yamaha Dreher mit einem Audio Technica System dran. |
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akem
Inventar |
#6 erstellt: 24. Mrz 2015, 15:28 | |
Innerhalb gewisser Grenzen geht das. Jeder Tonarm hat ja ein Gegengewicht und das muß in der Lage sein, Headshell samt Tonabnehmer auszubalancieren und die richtige Auflagekraft zur Verfügung zu stellen. Das darf also weder zu leicht noch zu schwer sein. Außerdem hat jeder Tonarm eine effektiv bewegte Masse und jeder Tonabnehmer eine Compliance. Beides zusammen stellt ein Feder-Masse System mit einer Eigenresonanz dar. Die Frequenz dieser Eigenresonanz sollte im Bereich 8-12Hz liegen, sonst kann es zu Abtastproblemen kommen und die Baßwiedergabe wird auch beeinflußt. Gruß Andreas |
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Jazzy
Inventar |
#7 erstellt: 24. Mrz 2015, 19:47 | |
Die eingebauten Phonoamps sollen auch miserabel sein,wie andere User schon berichteten.Die haben diese dann ausgebaut.Probiere doch mal einen anderen Preamp. |
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