Shure M97XE vs. NAD PP2i vs. Denon DRA325R

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hannyhanny
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 04. Okt 2014, 09:24
Hallo,

vielleicht kann mir jemand folgendes Phänomen erklären:

Bisher höre ich meine Vinyls mit einem Technics SL-D3/Shure M97XE an einem NAD PP2i, angeschlossen
ist das ganze an einem Marantz PM 4001, dessen internen Phonoverstärker ich klanglich als zu "scharf" empfunden habe.

Letzte Woche konnte ich einen alten Denon Receiver "DRA 325 R" ergattern, dessen Endverstärker nicht mehr zuverlässig
funktioniert. Von meiner Neugierde getrieben habe ich spaßeshalber den Plattenspieler an den Phonoeingang des Denon
angeschlossen und gehe dann von dessen Tape-Out an den Marantzverstärker.

Soweit zur "Hardware". Bisher war ich mit dem Klang fast aller Platten in der bisherigen Kombination zufrieden, einige wenige
Schallplatten waren jedoch in der Höhenwiederegabe leicht "überbetont" bis sogar leicht verzerrt, aber nur bei einigen wenigen
Exemplaren. Da der TA von mir mit Schablone und viel Geduld montiert worden ist, habe ich die Schuld auf die schlechte Pressqualität (oder Abnutzung)
der wenigen betroffenen Platten geschoben. Der Hammer ist nur: über den Phonoverstärker des Denon-Receivers klingen nun
selbst die wenigen Härtefälle fast ausnahmslos ausgeglichen und verzerrungsfrei.

Kann es also sein, dass ein Phono-VV solch großen Einfluss auf den Klang hat, dass er Verzerrungen vermeiden kann?
Oder ist der PP2 einfach nur so gut auflösend, dass man mit dem Denon-Phonoteil weniger Details wahrnimmt? Oder der Denon
einfach besser?? Oder oder??

Ich bin jetzt kurz davor, den PP2 zu verkaufen und den alten Denon-Kasten als reinen Phono-VV zu "missbrauchen". Kann doch
aber eigentlich nicht sein...
Hörbert
Inventar
#2 erstellt: 04. Okt 2014, 09:56
Hallo!

Das ganze ist eine recht simple Sache, da bei Magnetsystemen die Eingangskapazität des Phono-Entzerrers bezüglich des resukltierenden Frequenzganges eine wichtige Rolle spielt klingt es so unterschiedlich.

Ob du nun diese Verzerrungen nicht mehr wahrnimmst weil der Frequenzgang über den Denon-Enzerrer soweit verbogen wird daß er dieselben überdeckt oder ob die Verzerrungen deswegen deutlicher beim NAD-Entzerrer hervorgehoben werden weil hier der Frequenzgang überhöht ist kann ich natürlich aus der Ferne nicht beurteilen.

Hier hilft nur sich auf den Hintern zu setzen und im Netz recherchieren welcher der beidenresultierenden Frequenzgänge linearer ist.

MFG Günther
hannyhanny
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 05. Okt 2014, 09:32
Hallo,

also wenn ich das dann richtig deute, hat es weniger mit der Qualität des Entzerrer-VV zu tun als eher mit
dessen "technischer Interpretation". Ich war bisher immer davon ausgegangen, dass die technische Vorgabe zur Entzerrung bei den
Phonostufen soweit genormt sei, so dass auch ein ziemlich gleichbleibender Frequenzgang die Regel sei (zumindest
bei renomierten Herstellern wie Denon bzw. NAD). Man könnte also auch von "gesoundet" sprechen
Hörbert
Inventar
#4 erstellt: 05. Okt 2014, 11:01
Hallo!

Richtig, zur Hochzeit der Plattenspieler gab es zwar gewisse Übereinkünfte was die Kapazitätsspannen betrafen aber das hat seinerzeit die Hersteller nicht daran gehindert den Phonoeingang quasi als Hausklang-Visitebnkarte zu benutzen.

Das ist im übrigen die Grundlage der Mär vom Verstärkerklang, während man seinerzeit allerdings wußte daß Hochpegeleingänge neutral klingen und nur der Phono-Entzerrer den Hausklang transportiert. Mit Wegfall des Plattenspielers akls Hauptquelle hatte sich somit auch der "Verstärkerklang"´eigentlich erledigt.

Bei MC-Systemen tritt dieser Effekt im übrigen nicht auf, hier hat man auch seinerzeit eher auf Rauschfreiheit und möglicht hohen Entzerrer-Output gesetzt damit die Dinger möglichst knackig klangen.

MFG Günther
Marsilio
Inventar
#5 erstellt: 05. Okt 2014, 12:13
Ich persönlich habe mich von meinem PP2 getrennt, weil er sowohl im Vergleich zu meinem Denon PMA1500 als auch im Vergleich zu einem leihweise getesteten alten Revox-B750-Vollverstärker - beide mit integrierter Phonosektion - klar hörbar dumpfer klang.

Deinen Denon-Verstärker kenne ich nicht, dass dessen Phonosektion aber besser ist als der PP2 kann ich mir daher durchaus vorstellen.

LG
Manuel
hannyhanny
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 05. Okt 2014, 17:45
Hallo,

also das der PP2 dumpf klingt, kann ich allerdings nicht sagen. Im Vergleich zum *gesoundeten* Denon eher höhenbetonter, leicht schrill,
wie auch immer. Hängt wohl auch immer von dem verwendeten TA ab.

Aber eines hat mich die ganze Geschichte gelehrt: In der Welt des Vinylklangs kann sich ein technisch interessierter Mensch
ganz hervorragend austoben. Während die Suche nach dem richtigen TA schon eine reichlich schwierige Aufgabe war, stellt
die Erkenntnis der Klangunterschiede bei Phonostufen eine ganz neue Welt des Tüftelns und Ausprobierens dar.

Aber erstmal bin ich glücklich, dass der "Denon-Hausklang" meine Vinylfreude weiter steigern konnte


[Beitrag von hannyhanny am 05. Okt 2014, 17:48 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#7 erstellt: 06. Okt 2014, 16:45
Hallo!

Ja mindestens 50-60% der Beschäftigung mit der alten Technik bestehen im Basteln und ausprobieren, -nur mußt du dich von der Vorstellung verabschieden das du hier eine ähnliche neutrale Klangqualität wie bei einer gut aufgenommenen CD erzielen kannst.

Die alte Analogtechnik hat halt andere Meriten und da heute die Zeiten in denen ein Schallplattenspieler die Hauptmusikquelle war endgültig ÜPerdu sind kann man sich den Sound getrost so hinbiegen wie es einem gefällt.

Dazu gehört natürlich auch die Möglichkeit keine kosten und Mühen zu scheuen um der CD so nahe wie möglich zu kommen.

MFG Günther
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