Tonprobleme bei Plattenspieler

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dumdidum
Neuling
#1 erstellt: 19. Jun 2003, 23:33
Hallo (herrlich, es gibt für alles ein Forum)

Also folgendes: ich habe mir letztes Jahr einen Plattenspieler (Pro-Ject debut) gekauft. Beim Abspielen passiert es aber häufig, dass eine Seite anfängt zu knistern und zwar sehr heftig, selten die andere Seite (auf den Stereoton bezogen-nicht auf die Plattenseiten ).
Wenn ich die Nadel dann neu aufsetze, gehts wieder eine Weile.

Ich bin auch gar nicht sicher ob es am Plattenspieler liegt oder an meinem 14 Jahre alten Verstärker (SonyTa-F110).

Ich habe auch schon einen anderen Verstärker angeschlossen, keine Verbesserung. Auch einen neuen Plattenspieler..keine Verbesserung. Das ist wie verhext. Vielleicht hat jemand von euch cräxs eine Idee? Die Boxen können es auch nicht sein, da das ganze auch mit Kopfhörer passiert.

MfG,
Katharina
cr
Inventar
#2 erstellt: 19. Jun 2003, 23:59
Vielleicht lagert sich an der einen Nadelflanke Schmutz ab? Dafür würde sprechen, dass es nach dem Neuaufsetzen geht.
Der Verstärker kann es ja nach deinen Versuchen nicht sein. Hast du den anderen Plattenspieler mit derselben Nadel getestet?
funny1968
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 20. Jun 2003, 05:49
Sind die Kabel i.O.?
(Wackelkontakt?)

Ist der Tonabnehmer "richtig" eingebaut?
(Torarmhöhe, Auflagekraft(!), Positionierung)
Peter
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 20. Jun 2003, 07:08
Ich würde auch auf den Pantoffel an der Nadel tippen. Einige
TAs neigen dazu, den Staub in den Rillen förmlich zu suchen.

Grüße
Peter
Bruno
Stammgast
#5 erstellt: 20. Jun 2003, 07:27
Hey,

möchte meinem Vorredner Peter beipflichten - meiner Meinung nach solltest Du mal in Richtung Nadel-/Plattenreinigung weiter forschen, wahrscheinlich liegt da die Ursache (oder irgendwo ist ein "Kabel-/Verbindungs-Problem" ). Ein paar Fragen um das Problem einzukreisen, Lösungsvorschläge müsste man ggF. dann nochmal erörtern, durch Reinigung kann man u.U. manches "verschlimmbessern":

Schau Dir mal die Nadel genau an (in abgesenktem Zustand bei laufender Scheibe) wenn das Problem auftritt:
Siehst Du evtl. Fussel oder Staub ? "Schiebt" die Nadel vielleicht einen richtigen "Batzen" vor sich her (der müsste dann vor der Nadel/unter dem Abtaster sitzen, aufgrund der Drehrichtung der Scheibe) ? - Der "Dreckbatzen" dreht sich natürlich weiter, wenn Du den Arm kurz anhebst und ist dann erstmal weg, bis sich ein neuer gebildet hat.

Betrachte mal die Nadel genauer (bei angehobenem Arm) - sind Staub oder Fusseln dran (musst schon ganz genau die Spitze betrachten) ?
Spielst Du mit geschlossenem Deckel auf dem Plattendreher ?
Entstaubst Du die Scheibe vor dem Abspielen ? Lädt die sich dabei vielleicht auf (knistert es / bleibt die Filzmatte beim Abnehmen der Scheibe an der Platte kleben) ? Betrachte mal die Scheibe(n) vor dem Auflegen (bei guter Beleuchtung) - ist viel Staub zu sehen ?

Grüsse
Bruno


[Beitrag von Bruno am 20. Jun 2003, 07:31 bearbeitet]
Albus
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 20. Jun 2003, 09:12
Guten Morgen,

eine interessante Knisterei, hartnäckig, läßt an Murphy's Law denken: Was schief gehen kann, geht schief.

Also Knistern, nicht Prasseln (!), Knistern wird durch Hochtonverzerrungen ausgelöst. - Angenommen, sowohl der PL als auch der Phonozweig des SonyAMP ist (etwas) defekt; die Platten, die Handhabung, die elektrische Umgebung beiseite gelassen, der TA wird nicht erwähnt. Angenommen, Dreck an der Nadelspitze wird schlicht verdrängt.
Vermutung: Der TA ist verkorkst eingebaut, verzerrt links und im Innenbereich einer Platte stärker als rechts und im Außenbereich: Antiskating falsch, Kröpfung falsch, Überhang falsch, vertikaler Spurfehlwinkel falsch, Auflagekraft falsch. Weil: auch anderer Verstärker läßt Knistern hören.
Vermutung: Der Phonozweig des SonyAMP ist (etwas) defekt; nach geringem Signaldurchfluß beginnt der Schaltkreis (Operationsverstärker?) zu verzerren, nach Abkühlung sind die Verzerrungen zunächst unhörbar bis ... . Weil: anderer Plattenspieler läßt Knistern hören.

Versuch: PL an anderen Hochpegel-Eingang anschließen, AUX zB. Lautstärkesteller auf Minimum, eine Platte auflegen, Platte abspielen und den Volume-Steller ganz vorsichtig und langsam höher drehen - und nur und nur auf das Knistern achten. Knistern=Hochtonverzerrungen. Wenn es auch hier knistert - bitte Kopfhörer benutzen - dann ist es der Plattenspieler, sofern der CD-Player an dem AUX-Eingang nichts knistern läßt. Hörbar ist der Knistern-Anteil des PL. TA ist alsdann neu und korrekt einzurichten.
Versuch: Durch den Phonozweig schicke man ein 1000 Hz Testsignal von einer Test-CD, d.h. Level - 40 dB=20 mV. Wenn's knistert, dann hört man den Knister-Anteil des Phonozweiges des SonyAMP.

Wer macht sowas? Nun, vielleicht ein guter Freund/Freundin oder der Rundfunkhändler um die Ecke.

MfG
Albus
Bruno
Stammgast
#7 erstellt: 20. Jun 2003, 09:49
Hey nochmal,

hab jetzt erst registriert, dass das Problem auch mit anderem Plattendreher auftrat !? - Das macht die "verschmutzungs-Theorie" unwahrscheinlicher (aber nicht unmöglich) - hab noch ne andere Theorie:

Könnte es an der Scheibe liegen ? Tritt das Störgeräusch immer an denselben Stellen auf ?
Wenn dem so wäre, ist die Platte vielleicht beschädigt oder hat einen Pressfehler.
Manche Scheiben haben "ab Werk" knisternde Störgeräusche - diese sind je nach Anlage mehr oder weniger stark störend(dagegen spricht aber leider, dass das Knistern verschwindet, wenn Du den Arm hebst und wieder senkst).
Hatte der Plattenspieler, mit dem die "Gegenprobe" durchgeführt wurde, den gleichen Abtaster ?

Ich hatte mal Probleme mit heftigen, unregelmässigem Knacksen aus den Boxen - dies war praktisch nicht reproduzierbar, trat aber bei manchen Scheiben immer wieder auf.
Mein Händler meinte, dies könnten statische Entladungen sein, die in die Phonostufe "reinknallen", denn es trat nur am MM-Eingang auf, am MC angeschlossen - kein Problem (die Wahl hat man aber nur bei sog. High-Output-MCs, sonst ein "entweder oder" ). Nachdem ich dann umgezogen war, war das Problem komischerweise ganz verschwunden...

Noch ne Idee:
Vielleicht solltest Du mal Anschluss und Sitz der Erdungsklemme checken ? War dies vielleicht bei allen Versuchen nicht richtig angeschlossen ? Handelt es sich übrigens um den ProJect mit eingebauter Phono-Stufe oder um eine Variante "ohne" ?

Grüsse
Bruno


[Beitrag von Bruno am 20. Jun 2003, 09:58 bearbeitet]
dumdidum
Neuling
#8 erstellt: 20. Jun 2003, 20:25
Allerherzlichsten Dank erstmal,

Ich habe auch schon den Tonabnehmer in Verdacht gehabt,denn den ersten Plattenspieler dieser Marke musste ich zurückgehenlassen, weil der Arm so dämlich eingebaut war, das sogar ich das bemerkt habe.
Andererseits habe ich auch irgendwie den Phonoeingang in Verdacht...
Ich werde erstmal Albus' Anmerkungen austesten, denn in der Tat kann Antiskating/Auflagekraft/ etc. das Problem sein - klingt von den Symptomen her sogar für mich plausibel.
(Danke hier nochmal für die ausführliche Erklärung.)
Und ich möchte mir an dieser Stelle noch keine Gedanken darüber machen, was Kröpfung und Spurfehlwinkel ist...
Die Einstellungen muss dann wohl wirklich ein Händler übernehmen.
Bis dahin,
viele Grüße
Katharina
dumdidum
Neuling
#9 erstellt: 20. Jun 2003, 21:12
Hallo nochmal;

ich habe jetzt den Plattenspieler an den CD-Spieler Eingang angeschlossen...(geniale Idee)..und es funktioniert. Kein Knistern, kein Totalausfall auf einer Seite.

Das der andere Verstärke den ich ausprobiert habe dämlicherweise auch nicht richtig funktionierte, hat wohl was mit berüchtigtem Murphy zu tun.

Es ist also wohl anzunehmen, dass mein Verstärker nach 14 Jahren treuen Diensten den Geist aufgibt.

PS @ Bruno:
Mein Project hat keine eingebaute Phono-Stufe, ich finde das Gerät in seiner radikalen Schlichtheit schon ziemlich klasse. Es macht mir immer wieder spaß, wenn ich den Stahlteller abnehmen muß, um den Riemen umzulegen.

MfG,
Katharina
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 21. Jun 2003, 19:19
Irgendwas hab ich da ja wohl mißverstanden.
Den Plattenspiele *ohne* Vorverstärker an den Verstärker an den CD-Eingang angeschlossen ? Das muß ja furchtbar klingen.(zu leise- Bässe fehlen)

Zum eigentlichen Problem:
Es handelt sich um statische Aufladungen.
Die Platte wird statisch aufgeladen.
Üblicherweise sollte diese Aufladung aber durch die Erdung abfließen. Entweder der Verstärker oder aber der Plattenspieler sind nicht geerdet, bzw. irgendwo ein Kabelbruch. (Es gibt auch Stechdosen mit Erdanschluss der nirgends angeschlossen ist !!!!)
Die anderen Fehlererklärungen passen teilweise nicht zu Angabe.
Staubpfropfen auf der Nadel sind zwar möglich, sie sind aber sichtbar und müssen händisch entfernt werden damit es weitergeht. Ausserdem treten zwar Verzerrungen auf, danach
gibts aber auch keine Höhenwiedergabe. Das wurde aber nicht berichtet.

Ditto Spurfehlwinkel, falsche Auflagekraft etc.
Das wird durch abbehen und Wiederaufsetzen nicht verbessert, auch nicht kurzzeitig.

Gruß
a.s
Bruno
Stammgast
#11 erstellt: 23. Jun 2003, 06:46
Hey dumdidum - Katharina,

>ich habe jetzt den Plattenspieler an den CD-Spieler
>Eingang angeschlossen...(geniale Idee)..und es
>funktioniert. Kein Knistern, kein Totalausfall auf einer
>Seite.
Das ist verdächtig & sollte eigentlich GANZ MIES funktionieren, bzw. nur zum Einkreisen Deines Problems Hinweise geben.
Grade den Pro-Ject Debut gibts ja sowohl mit eigebautem Phono-Entzerrer als auch ohne - diese Tatsache liess mich auf die Frage "richtigen Eingang verwendet ?" verweisen.

>Das der andere Verstärke den ich ausprobiert habe
>dämlicherweise auch nicht richtig funktionierte, hat wohl
>was mit berüchtigtem Murphy zu tun.
Also, dann mal nicht verwirren lassen ;-) !

>Mein Project hat keine eingebaute Phono-Stufe, ich finde
>das Gerät in seiner radikalen Schlichtheit schon ziemlich
>klasse.
Ich hab gesehen (www.pro-ject-shop.de/speedbox.html), dass es jetzt trotzdem eine sog. "Speed Box" bei denen gibt - damit könnte man die Geschwindigkeit auch auf Knopfdruck umschalten (vielleicht wenns Dich doch irgendwann mal nervt ;-) ... ).

Grüsse
Bruno
Albus
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 23. Jun 2003, 07:16
Guten Morgen Katharina, guten Morgen Bruno,

wie Bruno bemerkt, das Problem ist nun stärker eingekreist. Es folgt ein weiterer Schritt:
Versuch. Man tausche am SonyAMP, PhonoEingang, die Seiten; also Cinch rechts auf Cinch links und umgekert, bitte, Netzschalter aus. Hören: Die Knister-Phänomene sollten mit Wahrscheinlichkeit unverändert erscheinen. D.h. die stärker gestörte Seite sollte nicht gewandert sein = die Störungsursache liegt im SonyAMP. Diesen Hörversuch mache man zwei Mal und man lasse mindestens 5 Minuten laufen. - Defekte könnten sein: Anschlußbuchse brüchiger Kontakt, Eingangswahlschalter, Phonoschaltkreis.
Überlegung: Nun betätige man den jahrelang nicht bis Phono bewegten Eingangswahlschalter langsam hin und her, und hin und her. Absicht geht auf Korrisionsdurchbrechung.

Wenn das Knistern wider erwarten wandert, dann machte ich den Test-Ton-Versuch. 1000 Hz, -40 dB=20 mV, Testton von einer der weit verbreiteten ReparaturCDs, hat jeder Händler, der repariert.

An bloße statische Entladungen zwischen Platte und Tonarm/Tonabnehmer glaubte ich nicht, die verschwinden nicht durch kurzes Abheben. - Aber Versuch: Man benutze einen Ionisierer (d.h. Gegenladung=Entladung), führe diesen 15 Sekunden über die drehende Platte, mittig etwa 5 cm hoch gehalten. Oder: man lege die 5 Finger einer Hand für kurze Zeit auf die Mitte der Platte (das Potenzial der Platte, frisch aus einer Plastikhülle entnommen, ist höher als das HumanBodyPotenzial), ein gewisser Ausgleich ist möglich - wie auch bei hoher Luftfeuchtigkeit.
(Ionisierer sind kein Voodoo, sondern Lehrbuchempfehlungen, an die auch Techniker glauben, und ich als Konsument, ich kenne deren Wirksamkeit. Hab' einen schon 25 Jahre lang.)

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 23. Jun 2003, 07:21 bearbeitet]
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