Problem mit Dual CS701

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analogics
Neuling
#1 erstellt: 21. Aug 2009, 11:11
Hallo zusammen,
ich habe ein Problem mit meinem Plattemspieler Dual CS701.
Er soll an einen Verstärker ohne Phonoeingang (Sony STR-DE197) angeschlossen werden. Trotz Vorverstärker/Entzerrer ist die Soundqualität bes*******. Das merkwürdige: Hab an der gleichen Anlage eine Dual CS606 laufen, welcher ohne Probleme funktioniert. Hat irgendjemand eine Idee was ich noch ausprobieren könnte, zumal der 701 eigentich der deutlich besser Plattenspieler ist.
wolfgang-dualist
Stammgast
#2 erstellt: 21. Aug 2009, 11:28
Hallo,

was für System ist denn im 701 verbaut. Hört sich ein bißchen danach an, als ob in dem hochwertigen 701 ein Keramiksystem ala CDS 650 oder 660 verbaut ist. Dass sieht man immer wieder bei Ebayangeboten.

Ansonsten dass übliche. Alle Kontakte am System im Headshell und Systemträger etc reinigen.

Bis denne

Wolfgang
Bepone
Inventar
#3 erstellt: 21. Aug 2009, 12:03
Hallo,

willkommen im Forum!


Die übliche Vorgehensweise:

- Kontrolle von Auflagekraft und Antiskating (Tonarm vorher neu ausbalancieren)

- Gründliche Reinigung der Nadel

- Wie Wolfgang bereits gesagt hat, Kontakte reinigen

- Überprüfung des Tonarmlagers (Leichtgängigkeit und Spiel)

- Überprüfung der Tonabnehmer-Ausrichtung, falls System mit Halbzollmontage




Gruß
Benjamin
analogics
Neuling
#4 erstellt: 22. Aug 2009, 11:24
Erst mal danke an euch für die schnellen Antworten =)

hab die Kontakte und den Tonarm überprüft und das müsste eigentlich alles passen.

@Wolfgang: Es ist wirklich ein CDS660 verbaut
Is das schlecht? Was ist ein Keramiksystem?

Gruß
germi1982
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 22. Aug 2009, 11:47
Sagen wir mal so, das wäre wie wenn man in einen Ferrari Enzo den Motor eines Fiat 500 einbauen würde....
analogics
Neuling
#6 erstellt: 22. Aug 2009, 11:51
oh das hört sich ja alles andere als lustig an ;-)

was schlagt ihr vor?
neues tonnehmer´system?
The-Luxman
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 22. Aug 2009, 11:53
Und vor allem "läuft" er dann auch nicht mit einem Phono-Preamp.
Da muß natürlich ein vernünftiges MM oder HO-MC rein.
Wir haben doch hier so einen ausgewiesenen 701-Spezi im Forum...wie hieß der nochmal?
Wundert mich, daß er sich bei der Überschrift noch nicht eingeklinkt hat
germi1982
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 22. Aug 2009, 11:54
Ja, eindeutig.


Ein System, das vor allem zu Musikschrankzeiten seine Verbreitung gefunden hatte, ist das Piezosystem. Bei Piezo handelt es sich um den Effekt, dass ein bestimmter Kristall beim verbiegen Spannung abgibt (Tonabnehmer, Feuerzeug) oder sich unter Spannung verbiegt (Lautsprecher, Tintenstrahldrucker).
Bei den vorgängig beschriebenen Systemen ist eine Entzerrung nötig, die später beschrieben wird, beim Piezosystem nicht (zwingend). Dies liegt daran, dass man beim Schneiden der Platte versucht, die Rillenbreite für hohe und tiefe Töne gleich zu halten. Und ein Piezosystem zeigt eine Spannung, die NUR von der Auslenkamplitude und nicht deren Geschwindigkeit abhängt. Bei einem Magnetsystem oder einem Dynamo hängt die Spannung bekanntlich von der Stärke des Magnetfeldes ab (Regelung an einer Lichtmaschine im Auto) und von der Drehzahl. Daher ergibt eine hohe Frequenz eine schnelle Auslenkung und damit eine hohe Spannung, eine grosse Auslenkung ebenfalls, eine tiefe Frequenz mit ihrer langsamen Auslenkung und eine kleine Amplitude jeweils eine kleine Spannung.
Das Piezosystem reagiert wie erwähnt nur (theoretisch) auf die Auslenkung, unabhängig von deren Geschwindigkeit. Da es sich um ein kapazitives Element handelt, spielt die Abschlussimpedanz eine erhebliche Rolle. Der Verstärkereingang für ein solches System muss hochohmig (> 400 kOhm) sein. Dann kommt man ohne Entzerrung aus.
Aufgebaut war das Ding aus einem Plättchen mit eben dem Piezo-Effekt, das hinten relativ starr gelagert wurde. Am vorderen Ende befand sich ein Gummi- oder Kunststoffteil, das mit dem Nadelträger mechanischen Kontakt hatte. Durch die seitliche Bewegung der Nadel und deren Träger wurde das Plättchen verbogen. Bei einem System (Thorens) war zum Schutz der Nadel ein "Füsschen" wie bei einer Nähmaschine angebracht und der Raum zwischen Füsschengabel und Nadelträger mit Fett ausgestrichen. Wehe der Hausfrau, die das schmierige Zeug weg putzte: Das System klirrte unerträglich, weil das Fett zur Dämpfung nötig war.
Später wurden bei Stereosystemen zwei Plättchen so montiert, wie die "Kurbeln" beim vorbeschriebenen Philips-System.
Oder es wurde ein volles Parallelogramm aus flexiblem Kunststoff verwendet, wobei die beiden Plättchen nun je 45Grad gegenüber der Plattenoberfläche geneigt waren.
Allen diesen Systemen gemeinsam war die hohe Ausgangsspannung, die derjenigen eines Kassettengerätes (200 mV) entsprach. Sie klirrten aber auch alle und waren für Hifi absolut untauglich, wenngleich ein paar Hersteller den Versuch wagten...


Wobei die CDS von Dual schon zu den besseren Systemen dieser Art gehören. Allerdings stellen diese Systeme bestimmte Anforderungen an den Anschluss, man soll die zwar an einen Hochpegelanschluss anschließen (z.B. Tape, Aux, CD usw) aber dieser Anschluss muss eine Abschlussimpedanz von 470 kOhm haben, besser wären 500 kOhm. Diese Spezifikation erreicht man mit Cinch-Anschlüssen nicht, das haben die alten DIN-Anschlüsse. Und wenn die Impedanz nicht stimmt klingt es grausig...
analogics
Neuling
#9 erstellt: 22. Aug 2009, 13:10
okay dann werde ich mir auf jeden fall nen neuen tonnehmer holen. was für ein system bevorzug ihr? mc od. mm? bzw. wie kann ich rausfinden was ich für den 701er verwenden kann?
germi1982
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 22. Aug 2009, 14:33
Ich frage mal eher was du bereit bist an Geld zu investieren....ich benutze am 701 ein Low Output-MC das via PrePre am Phonoanschluss hängt. Vorher habe ich ein Denon DL-160 benutzt, also ein High Output-MC. Das kann ich uneingeschränkt empfehlen, kostet aber halt so um die 140€. Mein aktuelles Audio Technica AT OC 9 ML II kostet so um die 430-450€ je nachdem wo man kauft.

Kommt halt auch auf die Musik an die du hörst..

Ab Werk war der CS 70 ausgestattet mit dem Ortofon M20, später als er dann zum CS 701 modifiziert wurde, wurde dann das Shure V15 Typ III verbaut. Der CS 70 hatte übrigens noch eine bessere Zarge mit Echtholzfurnier, die Blende am Chassis war noch aus Metall (da wo die Bedienhebel sitzen), die Antiskating-Scheibe war anders und die Beschriftung der Pitchpotis waren noch eine silberne Plakette mit schwarzer Schrift. Allerdings hatte der noch nicht die Automatikhaube die in jedem Öffnungswinkel stehenbleibt.


[Beitrag von germi1982 am 22. Aug 2009, 14:40 bearbeitet]
analogics
Neuling
#11 erstellt: 22. Aug 2009, 16:07
also es muss jetzt nicht das allerbeste / teuerste sein...
hätte mir so 50 - 100 € vorgestellt.
Hörbert
Inventar
#12 erstellt: 22. Aug 2009, 16:15
Hallo!

Ein Ortofon Vinylmaster-red sollte für den Anfang reichen. Bei Bedarf kannst du das System bis zum Vinylmaster-silver hochrüsten.

Das System ist schon recht gut, vor allem im Rock-/Pop-Bereich hat es seine Stärken. Die VM-Systeme haben in ihrer Klasse m.E. mit das beste Preis-Leistungsverhältniss bis ca. 250 Euro.

MFG Günther
germi1982
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 22. Aug 2009, 16:18
Und am besten fährst du bei so einem Dual mit der Justage nach der DIN-Schablone. Die liefert bei den Tonarmen die besten Ergebnisse.

Und das allerteuerste und das allerbeste ist das noch lange nicht, wobei das allerbeste sowieso relativ ist. Kommt immer auf den Tonarm an, denn der bildet zusammen mit dem System eine Einheit. Heißt also die müssen zusammenpassen. Das DL-160 hat für seinen Preis einen sehr guten Klang, sehe ich persönlich zumindest so, und in Bewertungen wird das auch so geschrieben. Wobei ich da eigentlich nicht viel drauf gebe auf solche Bewertungen und Tests....

Du kannst bei Tonabnehmern bis zu 10000€ loswerden, was die allerdings besser können als die Preisklasse um die 500€ weiß ich auch nicht... Käme auch nie auf den Gedanken so viel Geld für ein System auszugeben...den PrePre habe ich auch selbst gebaut, denn ich habe nicht eingesehen für so ein fertiges Teil mit gleichen Spezifikationen über 1500€ auszugeben...so hat mich das im Endeffekt ca. 150€ gekostet plus die Zeit um das Teil zu bauen...


[Beitrag von germi1982 am 22. Aug 2009, 16:25 bearbeitet]
CyberSeb
Inventar
#14 erstellt: 22. Aug 2009, 19:56
Moin,

hier sind ja wirklich alle 701-Besitzer des Forums versammelt - dann will ich auch mal

Ein 701 mit einem CD660, womöglich noch mit verhärteten Gummis und runtergenudeltem Saphir ...

Frevel!

Das ist, als würde man in einen edlen Cermedes einen Bratti-Motor einbauen. Ihr wisst, was ich meine.

Spaß bei Seite: An den 701 gehört ein klassisches Shure. Der 701 wurde um das V15-III herum gebaut ... So eines sollte sich für rund 50 Euro auftreiben lassen. Dann noch eine Jico SAS für rund 100 Euro, und fertig. Das wars dann: Du hast in Sachen Plattenspielern ausgedient. OK, der ein oder andere Dual wird sicherlich noch dazukommen, aber der 701 dürfte so ziemlich ganz weit oben an der Fahnenstange angesiedelt sein ...




Ansonsten sind die Tipps hier natürlich super. Trotzdem: wirklich dazugehören tut das V15-III, das würde ich im Hinterkopf behalten.

Gruß, Seb


[Beitrag von CyberSeb am 22. Aug 2009, 19:56 bearbeitet]
Prince_Yammie
Stammgast
#15 erstellt: 22. Aug 2009, 20:25
In meinem 701 war damals als ich den gekauft habe (1975) auch ein SHURE V 15/IIIm verbaut. Das kostete damals schon 300 DM und das sollte man auch abei der TA Wahl beachten. .

Also man kann den 701 problemlos mit TA bis 500 Euro fahren, ohne ihn zu überanstrengen. Das lohnt aber nur, wenn man Wert auf HiFi Sound legt, ne ordentliche Plattensammlung hat oder vor hat sich eine zuzulegen.
Ausserdem ist dazu ein externe MM/MC Phono Vorstufe Pflicht. Und keine PP2 ! cambridge 640, MF V-LPS, Pro-Ject Tube Box oder Lehmann Black Cube , Clearaudio Nano etc.
Oder eben ein Verstärker mit sehr gutem Phono MM/MC Eingang.

Für Leute, die nur ab und an mal ne Platte hören wollen tut es aber auch ein Ortofon OM System - am besten mit ner Broadcast E Nadel (ca 50 Euro ) gepimpt...
germi1982
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 22. Aug 2009, 20:27
a.j.h.
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 23. Aug 2009, 06:34

hier sind ja wirklich alle 701-Besitzer des Forums versammelt - dann will ich auch mal


Dann will ich auch ma':

Für mich sind 100,- Euros beim 701 die absolute Untergrenze, aber ein VM von Ortofon scheint eine gute Wahl (ich habe das Silver noch nicht hören können).
Bei mir läuft (u.a.) ein VMS-20-II von Ortofon richtig gut. Das gibt's noch NOS und ist in einigen Belangen dem V-15-Jico-SAS mindestens ebenbürtig.
Ein ADC XLM?

Beim 701 gilt einfach: Möglichst hochwertig, dann ist erstmal das Thema Plattenspieler beendet (es müssen ja nicht gleich 500,- EUR sein )

Mit der Phonovorstufe sollte man aber auch nicht sparen

Und keine PP2 ! cambridge 640, MF V-LPS, Pro-Ject Tube Box oder Lehmann Black Cube , Clearaudio Nano etc.


Ich weiß nicht, wie gut oder schlecht die NAD ist, aber die anderen sind schon angemessen.
germi1982
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 23. Aug 2009, 13:32
Falls man keine zwei linken Hände hat und was von der Materie versteht kann man sich für kleines Geld auch so einen Phonovorverstärker selber bauen.
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