OS X Server vs. Synology RS2212: Was ist besser?

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Jesse84
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Jun 2013, 09:54
Hallo zusammen,

ich will mir mal ein funktionierendes Serversystem anschaffen, bin leider nicht sicher, welches System für mich besser geeignet ist. Vielleicht kann mir jemand von euch helfen? Momentan betreibe ich diverse Raidplattengehäuse an einer Time-Capsule per USB 2.0, also nicht gerade der Performance-Hammer.

Folgendes steht zur Auswahl:
Synology Rack Station RS2212+
oder
Apple Mac mini mit OS X Server und dazu ein Promise Pegasus R6 Thunderbolt

Meine bestehende Hardware:
- 2 Macbooks
- 1 Time-Capsule, diese sollte parallel für zusätzliches Backup weiterlaufen.
- ca. 10 zu nutzende 3,5'' Festplatten, von 500 GB bis 3 TB
- 2 iPhones (müsen aber keinen Zugriff haben...)
- 1 Apple TV
- Fritz!Box 7390

Meine Anforderungen:
- VPN für Zugriff auf Daten, sowie Backups von unterwegs
- Plex Server muss drauf laufen
- Sicheres Hardware-RAID (Sicherheit ist mir wichtiger als Performance), zB 1, 5 oder 10
- Gerne einigermaßen stromsparend, vor allem sollte das System und die Platten schlafen gehen, wenn es/sie nicht gebraucht wird
- CrashPlan muss drauf laufen, um online Backups zu machen
- gutes internes Backup-System für die auf dem Server befindlichen Dateien. Für meine Macbooks nutze ich TimeMachine auf der TimeCapsule und gerne zusätzlich auf dem neuen Server
- Zugriff von mehreren Macs auf Daten, wie Musik, Videos, Fotos und Fotolibraries. Ich habe ca 500 GB an Fotos, die natürlich nicht immer alle auf dem Macbook dabei sein können. Daher möchte ich die Library auf dem Server belassen und nur aktuelle Fotos "offline" mitnehmen. Musik, und Videos sollen über Plex laufen, bzw. Zugriff über den Finder, für Videoschnitt auf dem Macbook über Netzwerk.

- Meine Mails und Kalender laufen über iCloud, was bringt mir daher die Mailserver-Funktion beim OS X-Server? kann mir das jemand erläutern, ist das ein Vorteil?

so, vielelicht war jemand von euch auch schon mal in der Situation und hatte die Qual der Wahl...
Vielleicht könnt ihr mir ja sogar etwas ganz anderes empfehlen? Ein Racksystem wäre prinzipiell schon schön, aber so was gibt's ja von Apple leider nicht mehr...

Danke und beste Grüße,
Jesse84


[Beitrag von Jesse84 am 24. Jun 2013, 09:57 bearbeitet]
DUSAG0211
Inventar
#2 erstellt: 10. Jul 2013, 14:49
Timemachine bietet Synology auch.
Plex läuft auf der Synology

Crash Plan geht, allerdings nur via Konfiguration auf Kommandozeilenebene -> Crashplan Diskstation, Alternativ ein 3rd-party packagae HIER

Iphoto Library auf dem Diskstation geht . Empfand die Arbeit damit aber immer als umständlich, insbesondere wenn man unterwegs war. Oder meinst du, dass lediglich die Ordner bereitgestellt werden aus denen du dann kopieren kannst?

Hardware RAID Controller hat die Diskstation nicht.

Hibernation/Sleep auf der Diskstation ist ein eher leidiges Thema und die Performance variiert abhängig von den laufenden Diensten.

---

Benutze selbst eine Diskstation 1812+ mit Mac/Windows CLients sowie diversen Iphones und Ipads.


[Beitrag von DUSAG0211 am 10. Jul 2013, 14:52 bearbeitet]
Drexl
Inventar
#3 erstellt: 11. Jul 2013, 07:54

Jesse84 (Beitrag #1) schrieb:
Sicherheit ist mir wichtiger als Performance

Wenn Dir Sicherheit wirklich so wichtig ist, dann keines der beiden Systeme. Weder der Mac Mini noch das Synology RS2212+ bieten ECC RAM.

Dazu braucht es mindestens einen MacPro oder ein Synology RS3412xs.
... oder einen HP Proliant MicroServer N54L für 200 EUR oder dessen Nachfolger HP Proliant MicroServer Gen8 für allerdings bereits 400 EUR.
IndianaX
Stammgast
#4 erstellt: 08. Aug 2013, 11:50
Ich hatte ein Lion Server ein QNAP und eine Synology da ... Synology hat gewonnen.
Das extra von ECC oder Raid brauchts für Privat nicht, lieber ein Backup mehr.
Drexl
Inventar
#5 erstellt: 08. Aug 2013, 13:14

IndianaX (Beitrag #4) schrieb:
Das extra von ECC oder Raid brauchts für Privat nicht, lieber ein Backup mehr.

Was nützt Dir ein Backup, wenn die zu sichernden Daten unzuverlässig sind?
IndianaX
Stammgast
#6 erstellt: 08. Aug 2013, 14:01
In welchen privaten Daten sind gekippte Bits wirklich kritisch?
Und die Backups mußt du einfach nur lang genug aufheben, dann kannst du defekte sachen wieder herstellen.
z.b. hab ich all meine Fotos Jahresweise in TrueCrypt Container bei Amazon Glacier (die garantieren Bit-Sicherheit).
Und wenn in den Videos meiner Kinder was nicht mehr stimmt (und das backup auch schon beschädigt ist) schau ich bei meinen Eltern oder Schwiegereltern nach ob die noch eine brauchbare Version haben.
Drexl
Inventar
#7 erstellt: 08. Aug 2013, 16:19

IndianaX (Beitrag #6) schrieb:
In welchen privaten Daten sind gekippte Bits wirklich kritisch?

Ich weiß nicht wie wichtig Dir deine privaten Dateien sind, aber ich lege schon Wert auf korrekte Daten. Vor allem, da der Mehraufwand bzw. die Mehrkosten wirklich überschaubar sind.


Und die Backups mußt du einfach nur lang genug aufheben, dann kannst du defekte sachen wieder herstellen.

Und wie viele Generationen willst Du zurückgehen? Dann ist am Ende das Backup ein vielfaches des eigentlichen Datenvolumens.


Und wenn in den Videos meiner Kinder was nicht mehr stimmt (und das backup auch schon beschädigt ist) schau ich bei meinen Eltern oder Schwiegereltern nach ob die noch eine brauchbare Version haben.

So viel Aufwand. Das geht auch einfacher.
phonomenal
Neuling
#8 erstellt: 24. Aug 2013, 09:55

Jesse84 (Beitrag #1) schrieb:
Hallo zusammen,

ich will mir mal ein funktionierendes Serversystem anschaffen, bin leider nicht sicher, welches System für mich besser geeignet ist. Vielleicht kann mir jemand von euch helfen? Momentan betreibe ich diverse Raidplattengehäuse an einer Time-Capsule per USB 2.0, also nicht gerade der Performance-Hammer.

Folgendes steht zur Auswahl:
Synology Rack Station RS2212+
oder
Apple Mac mini mit OS X Server und dazu ein Promise Pegasus R6 Thunderbolt

In deinem Fall ist OSX eine gute Wahl, da du die Benutzerführung gewöhnt bist, aber das da oben ist für privat weitaus überdimensioniert.
Wofür so ein teures Thunderbold Setup?
a) Wie greifst Du mit dem Client auf die Daten zu? Gigabit-Lan oder gar WLAN (300/600Mbit?)
b) Wieviel Personen greifen "gleichzeitig" auf den Server zu? Da privat, denke ich nicht mehr als max zwei.

Meine Vermutung: Die Bandbreite wirst du nicht mit GB-Lan und schon gar nicht via WLAN nutzen können.
Eine externe Lösung mit USB3 reicht da völlig aus. Und in Deinem Falle würde ich da noch nicht mal auf Raid gehen, sondern die zweite Platte am Server intern mit TimeMachine duplizieren – da hast du ein richtiges Backup und kannst via History sogar mehr als ein Backup zurückgehen, egal ob Dir auf dem letzten Backup ein Bit gekippt ist oder ob Du dir da was ausversehen zerschossen hast!



Meine bestehende Hardware:
- 2 Macbooks
- 1 Time-Capsule, diese sollte parallel für zusätzliches Backup weiterlaufen.

Noch eine Time-Capsule dazu? Wofür alles auf diverse Geräte verteilen.


- ca. 10 zu nutzende 3,5'' Festplatten, von 500 GB bis 3 TB
- 2 iPhones (müsen aber keinen Zugriff haben...)
- 1 Apple TV
- Fritz!Box 7390

Meine Anforderungen:
- VPN für Zugriff auf Daten, sowie Backups von unterwegs

VPN machst Du am besten mit der FB 7390 oben.
Warum? Ganz einfach, wenn der Server mal abstürzt, kannst Du immer noch via VPN auf Dein Netzwerk zugreifen. Und ... du kannst – wenn gewünscht – deinen Server einen Sleep-Shedule verpassen! und diesen via dem VPN-Netzwerkzugriff per Fritzbox aufwecken. ... da du ja weiter unten von Stromsparen redest.

- Plex Server muss drauf laufen
- Sicheres Hardware-RAID (Sicherheit ist mir wichtiger als Performance), zB 1, 5 oder 10
- Gerne einigermaßen stromsparend, vor allem sollte das System und die Platten schlafen gehen, wenn es/sie nicht gebraucht wird

Plex läuft auf OSX Server --- solltest Dir dann aber die MacMini Version mit Quad Core und 2.3 Ghz holen.
Gerne auch in der Non-Server Version – du brauchst für das Serverbetriebsystem nur eine Platte und die Serversoftware holst Du dir im Appstore für ein paar Euros im Vergleich zu Apples Server-Komplettangebot.

Bzgl. Raid ... lese meinen Vorschlag oben – TM ist da für Dich privat die beste Lösung.

Als externe Datenträger für den OSX-Server kannst Du ein USB3 - 2Bay-Gehäuse nutzen.
z.B. das FANTEC MR-35VU3R, dies besitzt auch einen Sleep Modus! D.h. nach 5 oder 15 Min Schaltet das Gehäuse die Platten in den Ruhemodus. (wie das Synology).
Die Festplatten im Fantec kommen in OSX als zwei separate Volumes hervor. Eines nutzt Du sodann als Datenablage und das andere nutzt Du um innerhalb des OSX Servers via TimeMachine stündlich das Backup zu aktualisieren.


- CrashPlan muss drauf laufen, um online Backups zu machen

Crashplan ist ohne Probleme auf OSX möglich – auch ein Online-Backup via Rsync/SSH.


- gutes internes Backup-System für die auf dem Server befindlichen Dateien. Für meine Macbooks nutze ich TimeMachine auf der TimeCapsule und gerne zusätzlich auf dem neuen Server

Siehe oben – nicht alles auf diverse Backup-Systeme aufteilen – klingt nach Backup-Manie. Lieber kompakt, mit History via TimeMachine und zusätzlich via Online (Crashplan oder Rsync/SSH) falls Dir die Hütte abbrennt oder eingebrochen/entwendet wird. Daher ist hier Verschlüsselung der Platten – wenn wir hier auch bei Entwendung wirklich auf Nummer sicher gehen wollen – dann auch ein Thema.


- Zugriff von mehreren Macs auf Daten, wie Musik, Videos, Fotos und Fotolibraries. Ich habe ca 500 GB an Fotos, die natürlich nicht immer alle auf dem Macbook dabei sein können. Daher möchte ich die Library auf dem Server belassen und nur aktuelle Fotos "offline" mitnehmen. Musik, und Videos sollen über Plex laufen, bzw. Zugriff über den Finder, für Videoschnitt auf dem Macbook über Netzwerk.

Geht via OSX oder auch Synology: ->>> WebDav via https – und du kommst von überall auf Deine Fotos, Musik und ... sonstige Daten.


- Meine Mails und Kalender laufen über iCloud, was bringt mir daher die Mailserver-Funktion beim OS X-Server? kann mir das jemand erläutern, ist das ein Vorteil?

Wenn, dann in Punkto Kalender nur den Vorteil, dass Du Deine Daten nicht auf deren Server mit deren Datenschutzbestimmungen ablegst. Ein möglicher, temporärer Ausfall derer Server ist kein Argument. Da bist eher Du offline, als dass das bei deren Verbindungen passiert.
Und Du kannst weitaus eleganter gemeinsame und separate Kalender für genau die Nutzer des Servers anlegen. Mit Icloud gehts auch, aber umständlicher.
Achtung! Synologys CalDAV ist da eingeschränkter als der des OSX-Servers oder iCloud, denn es wird nicht per Push synchronisiert und ... Synologys CalDAV kann bei Terminen keine weiteren Teilnehmer einladen und diese bestätigen lassen. ... Falls man das privat dann doch braucht. Aber man mag mich diebszgl. korrigieren, obs doch mit dem CalDAV von Synology geht.


so, vielelicht war jemand von euch auch schon mal in der Situation und hatte die Qual der Wahl...
Vielleicht könnt ihr mir ja sogar etwas ganz anderes empfehlen? Ein Racksystem wäre prinzipiell schon schön, aber so was gibt's ja von Apple leider nicht mehr...

Danke und beste Grüße,
Jesse84

Ich habe beides ... OSX Server und ein Synology ...
Als eingefleischter MAC User und Fan der Benutzeroberfläche kann ich ganz klar den OSX Server empfehlen. Und er ist weitaus flexibler, da viele zusätzliche OSX-Dienste/Programme von Drittanbietern installiert werden können – da kommt das Angebot für Synology nicht mit.

Meine Pros für einen OSX Server mit angeschlossenenem externen (3TB) USB-Device:
- Bedienungsfreundlicher, da OSX-Benutzeroberfläche, die man als Mac User gewöhnt ist
- Übersichtliches Backup mit Restrospektive/Versioning via TimeMachine – beste Wahl für private Umgebungen
- Aktueller MacMini hat 11 Watt und kann - wenn gewünscht zudem wie ein Synology auch in den Ruhemodus gesetzt werden
- Das o.g. externe Fantec USB-Device kann ebenso in den Ruhemodus besetzt werden – Und! Ganz wichtig: Da Du Macs hast: Alle Daten befinden sich so wie oben beschrieben auf einem HFS+ Volume, also kein propietäres Raid-Filesystem oder Linux Ext Filesystem.
Bedeutet, Du kannst das Datenvolume jederzeit auch so an einen Mac anschließen, falls mal der OSX-Server einen Hardwaredefekt aufweist! Im Falle eines Synologys kannst Du nicht einfach die interne Datenplatte an den Mac anschließen. Diese kommen nicht in HFS+ daher und ... Du brauchst dann eine externe SATA Dockingstation, um diese dann an den Mac anschließen zu können. ;-) Soviel dazu, denn dieser Aspekt wird neben dem Angebot von sooo vielen Raid-Platten Systemen von NAS-Herstellern, eben vergessen.
Jesse84
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 20. Sep 2013, 14:41
Hallo zusammen,

Danke vor allem phonomenal für die umfangreiche Ausführung!

Zu deinen Anmerkungen:

a) Wie greifst Du mit dem Client auf die Daten zu? Gigabit-Lan oder gar WLAN (300/600Mbit?)

Mit den Rechnern via 300Mbit WLAN. Mit Apple TV und 2 weiteren TVClient-Boxen per Gigabit-Lan
Daher hast du natürlich recht, dass auch USB 3 reicht! Danke für den Hinweis. Fand nur die RAID option bei dem Pegasus-Gerät in der Verbindung toll, aber USB3 RAID Gehäuse bringen's dann natürlich auch. Und günstiger!


b) Wieviel Personen greifen "gleichzeitig" auf den Server zu? Da privat, denke ich nicht mehr als max zwei.

Max. 2 Personen gleichzeitig

Mein Backup-Wahn rührt daher, dass ich schon häufig Platten verloren habe, daher möchte ich zumindest immer ein zweites Backup in der Hinterhand haben! Und da ich eine große Sammlung an Dateien habe, die im Laufe der Zeit nicht weniger werden wird, dachte ich schon an mehrere Schächte. Aber ich hatte tatsächlich nicht im Sinn, dass der MacMini VIER USB3 Anschlüsse hat. Damit würde ich zB. 4 FANTEC MR-35VU3R anschließen können, hätte also genug Platz und Hardware-RAID.

Danke für deine nützlichen Erfahrungen (Und natürlcih auch für die Tipps der anderen). Ich denke, genau so werde ich es machen!!
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