CIR -- Harmony Blaster - Kabelverbindung

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eBonyyoe
Stammgast
#1 erstellt: 28. Feb 2013, 11:19
Ich habe ne Harmony 900 mit dem Blastersystem, und wollte daher ähnlich wie beim Receiver meinen HTPC vom CIR-Anschluss per Kabel an den Blaster anschließen, und nicht über die (Selbstbau oder gekaufte) TSOP Lösung (Also normal über Infra-Rot), die im Internet kursiert. Vorteil ist natürlich, dass man keine Sichtverbindung mehr benötigt, und gänzlich auf IR (und dessen Störanfälligkeit) verzichtet.
Hab mir daher die Schaltungen angeschaut und das ganze geplant.

Kosten für Bauteile (BCR + 30k Wiederstand) insgesamt 14 Cent, dazu kommt noch ein Kabel mit ner 4er Stiftleiste zum Verbinden auf dem Mainboard (Bei mir ASRock), dazu hab ich einfach ein rumligendes altes Kabel eines CD-Laufwerks genommen.

Ich werde das Ganze am Wochenende umsetzen, und bin mir recht sicher, dass es funktioniert (Wenn TSOP geht, muss das auch gehen).
Hat jemand Interesse an dieser Lösung :?: Dann würde ich das etwas genauer Beschreiben.


[Beitrag von eBonyyoe am 28. Feb 2013, 11:21 bearbeitet]
*mad-max*
Stammgast
#2 erstellt: 28. Feb 2013, 13:02
Jap! Definitiv Interesse!

mad-max
eBonyyoe
Stammgast
#3 erstellt: 01. Mrz 2013, 13:42
Hier ist schon mal der Schaltplan, vorne ist natürlich nur der Teil nötig für ASrock ODER Intel... wie man sieht kann man für ASRock einfach einen 4 Poligen Stecker nehmen, für Intel entweder 3 Einpin-Stecker oder gleich nen 2x4 Stecker.

Der BCR kann auch durch einen einfachen Transistor ersetzt werden, wenn einem SMD löten zu fitzelig ist (Der BCR ist etwa so groß wie ein Stecknadelkopf). Der Widerstand R1 schützt den Harmony-Blaster vor zu hohen Strömen, der Widerstand R2 ist eigentlich optional und sorgt dafür, dass die Leitung zum Klinkestecker nicht als Antenne wirken kann. Beide sind im BCR aber schon enthalten!

Der 33k Wiederstand dient als Pull-Up wiederstand. Im Prinzip lässt der die 5V als Dauersignal auf den Input, wenn dann der Tansistor auslöst wird der Input auf Masse gezogen, in diesem Moment begrenzen die 33k Ohm den "Kurzschlusstrom" zwischen 5V+ und GND.

Ich geh dann mal löten (Fotos folgen)
Schaltung
eBonyyoe
Stammgast
#4 erstellt: 04. Mrz 2013, 21:40
So nun das Ergebnis der heutigen Lötaktion. Vorweg: Es funktioniert einwandfrei.

Hier erstmal die erste Lösung mit dem angegebenen Bauteilen und dem SMD Transistor:
Foto
Und etwas näher im Detail (man beachte die handelsübliche Büroklammer zum Größenvergleich)
Foto(1)

Leider dann wie gesagt beim Schrumpfschlauchziehen Beinchen abgebrochen usw.. Nach einigem Rumgeärger hab ich es nun mit einem (Waldundwiesen-)npn-Transistor, 2mal 33k Ohm und einmal 47k Ohm umgesetzt (Im Prinzip geht hier alles im Bereich von 20k-100 k spielt kaum ne Rolle). Der Schaltplan bleibt der gleiche, ich habe nur R1 und R2 per Hand eingelötet, da diese nun nicht mehr integriert sind.
Foto(2)
Mit Schrumpfschlauch eingeschrumpft sieht das ganze nun so aus. (Leider sieht man den Widerstand R2 (47k Ohm) nicht wirklich, da der Schrumpfschlauch, den ich später über die Transistorbeinchen gezogen habe, damit die zueinander nicht kontaktieren können, schon vor dem zusammenlöten auf die Kabel dort musste.)
Foto(3)

Kurzer Testlauf hat wie gesagt ergeben, dass es einwandfrei funktioniert. Nur die Tastenbelegung muss ich jetzt erstmal vernünftig mappen

Fazit: Ist total simpel und billig, das teuerste ist noch die Pinstecker fürs Mainboard, wenn man keine rumliegen hat (Eigentlich fällt sowas überall an, alte Gehäuse, alte Verbindungskabel von CD-Laufwerken zu Soundkarten usw.)

Schwierigkeit der ersten Lösung ist hoch, dafür sehr kleine Bauform und unsichtbar im Kabel versteckbar. Die zweite Lösung ist echt einfach zu löten, wer Probleme hat drei Teile an einem Punkt zusammenzulöten (Anfängern geht meist ein Teil dann immer ab) kann auch einfach ein kurzes Stück Kabel zwischen setzen, sodass immer nur zwei Punkte zusammengelötet werden müssen.

Was ihr Benötigt:
- npn Transistor, z.B. 2N-3904
- 2x 33K ohm Widerstand
- 1x 47K ohm Widerstand

Ansonsten braucht ihr noch ein paar Pin header (Stecker) fürs Mainboard. Leider finde ich gerade nicht die passenden in nem Shop, bin nicht ganz sicher, aber eigentlich müsste zumindest dieser hier gehen. Die entscheidenden 3 Pins scheinen belegt zu sein, die kleinen Metallpins kann man auch lösen und neu belegen, die 5er-Reihe braucht ihr gar nicht, bei der 4er Reihe braucht ihr nur von links gesehen den 1. 2. und 4. bei ASRock (siehe Schaltplanbild im letzten post).
Achja und für den Blaster braucht ihr nen 2,5 Zoll Klinke stecker
und dann noch etwas Draht (vorzugsweise in verschiedenen Farben) der dünnste reicht z.B. Litze Schwarz.


[Beitrag von eBonyyoe am 05. Mrz 2013, 18:22 bearbeitet]
HiLogic
Inventar
#5 erstellt: 05. Mrz 2013, 00:29
Erstmal Danke für den Bericht! Das interessiert mich sehr. Ich hab dazu ein paar Fragen:

1.) Mir ist nicht ganz klar, warum das so einfach mit nur einem Transistor funktioniert. Ich dachte man müsste vom Blaster-Out erst die Trägerfrequenz wegrechnen bevor man das Signal nutzen kann!?

2.) In welcher Form gehen nun die Signale beim Betriebssystem ein? Als simulierte Tastendrücke?

Zum basteln muss ich mal schauen ob ich hier noch einen passenden Transistor rumfliegen habe.


[Beitrag von HiLogic am 05. Mrz 2013, 00:31 bearbeitet]
eBonyyoe
Stammgast
#6 erstellt: 05. Mrz 2013, 17:57
Gerne

Zu 1) Ich erklär den kurzen Post von oben mal etwas ausführlicher: Also Trägerfrequenzen usw. kannst du ersteinmal vergessen. Die Harmony wird als Microsoft MCE Remote eingestellt, d.h. der Blaster gibt die Signale genauso raus, wie es eine MCE Remote machen würde. Die Frequenz, die Tastenbefehle usw. stimmen also schon. Nun ist eigentlich nur das Problem, dass Infrarotemitter und -empfänger das Signal drehen, d.h. was vorher low (0 V bzw. GND) war ist danach high (+5 V) und umgekehrt. Das Signal vom Blaster kann also nicht direkt in den CIR Input geleitet werden, da das Signal gedreht ist. Die Schaltung mit dem Transistor dreht das ganze nun um und macht aus nem high ein low und aus nem low ein high. (Deshalb reicht es auch völlig einfach einen TSOP IR-Empfänger an die drei CIR Pins anzuschließen, und dann könne man IR einer MCE-Remote oder so programmierten Harmony direkt einlesen, ist halt keine Kabellösung sondern IR, der Empfänger dreht das Signal sowieso um. Ein IR Signal mit Dauer-high wäre halt auch Energieverschwendung und alle Fernbedienungen würden sich gegenseitig stören, daher ist diese Drehung ganz praktisch.)

Nun zu den Widerständen der Reihe nach:

Der 33k Ohm zwischen +5V und IRRX sorgt erstmal dafür, dass statt dem dauer low ein dauer high am IRRX anliegt. Der IRRX verlangt als "Signal=1 ein low (=GND) und als Signal=0 ein high(=+5V). Der Transistor zieht nun den IRRX (auf Colect) auf GND wenn an der Basis Spanung anliegt. Am Emitter hängt die Masse. Damit in dem Fall kein Kurzschluss vom +5V zum GND besteht und Netzteil oder Mainboard oder Transistor abraucht, ist der 33k Ohm dort zwischen drin.

Der Widerstand R1 schützt im Prinzip nur den Blaster und den Transistor, er begrenzt den Signalstrom, der den Blaster schicken kann. Wenn R1 nicht da wär, würde man den Blaster quasi kurzschließen, wenn der Ausgang vom Blaster selbst hochohmig ist (was ich nicht weiß aber zu vermuten wäre), ist R1 allerdings nicht wirklich nötig. Ich hab ihn sicherheitshalber trotzdem drin, da er nicht schadet, zumal ich mehrere Geräte an einem Blasterausgang parallel betreibe, und sich der Strom somit noch weiter erhöht.

Der Widerstand R2 führt dazu, dass eingekoppelte Ströme abfließen können. Soll heißen, wenn das lange Kabel vom Blaster zum Transistor zufällig in die Wellenlänge von Ukw, LW, W-Lan, Handy usw. fällt, können induzierte Ströme abfließen und stauen sich nicht an, wodurch sie vom Transistor als Signal fehlinterpretiert werden könnten. Ist also quasi eine Art "Aderlass", und belastet auch den Blaster dauerhaft, allerdings mit 33k+47k=80k Ohm, bei 5V entspricht das 0,0000625 Ampere oder 0,3 mW, also nicht der Rede wert. R2 wurde häufig aus Kostengründen aus Transistorschaltungen eingespart, ist aber seit SMD Technik eigentlich schon Standardmäßig bei jedem Transistor mit verbaut. So wie auch bei dem BCR 142 SMD Transistor.

So, das war hoffentlich ausführlich genug zu 1)

Zu 2) Die Signale gehen im Betriebssystem als CIR ein und entsprechen den Tastendrücken auf einer Microsoft MCE Fernbedienung. Ich weiß nicht ob man über CIR auch normale Tastaturanschläge mappen kann, aber man kann auf jedenfall Software nutzen, die aus einer bestimmten MCE-Taste irgend eine Tastaturtaste oder sogar ein Macro macht. Ansonsten muss man mit dem MCE-Befehlssatz auskommen, bzw. z.B. bei XBMC die Tasten umbelegen auf die MCE-Befehle. (Diese Prozedur steht mir noch bevor, von Haus aus funktioniert aber zumindest sofort das Steuerkreuz).

Viel Spaß beim Bastelnimages/smilies/insane.gif , einen unpassenden Transistor wirst du glaub ich kaum finden, außer er ist zu groß (ist ja alles mW-Bereich, wenn der Transistor da noch nicht auslöst...) oder ein pnp (dann fehlt die Umkehrwirkung), ansonsten tuts jeder Waldundwiesen-Transistor. Meiner ist aus alten VEB-Beständen

Über Erfolgsmeldungen von der Bastelei freue ich mich, oder auch weitere Fragen...


[Beitrag von eBonyyoe am 05. Mrz 2013, 18:09 bearbeitet]
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