Ersteindruck: USB Audio-Interface Tascam US-366

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testerer
Stammgast
#1 erstellt: 15. Apr 2013, 14:13
Letzte Woche, kam mein heiß ersehntes US-366 bei mir zu Hause an...

Darum geht's:
http://www.tascam.eu/de/us-366.html

Auf den ersten Blick rundherum genial – auf den zweiten Blick ein Teil mit Ecken und Kanten

Vorweg:
Das Tascam US-366 verrichtet bei mir hauptsächlich den Dienst eines DAC mit Kopfhörerverstärker. Ab und an werde ich wohl auch einmal etwas aufnehmen… daher habe ich auch Wert auf die Anwesenheit entsprechender Eingänge gelegt. Über die Klangqualität dieser Eingänge kann ich allerdings noch nichts berichten, da ich noch keine Gelegenheit hatte, diese entsprechend zu testen.

Rahmenbedingungen und Vorgeschichte:
Das Audiointerface hängt zum einen per USB am PC und zum anderen an einem Pärchen Behringer B3030A (aktive Nahfeldmonitore) mittels symmetrischer Verkabelung.
Vorher hatte ich den PC über en anderes Tascam-Interface (US-600) unsymmetrisch (Cinch) verkabelt und noch zusätzlich einen Subwoofer dazwischenhängen – dabei hatte ich aber üble Einstreuungen (PC-Umgebung), sodass ich einen Übertrager zwischengeschaltet hatte, um das Problem zu beheben.

Spezielle Features, die zum Kauf des US-366 geführt haben:
- Separat regelbarer Kopfhörerausgang
- „Zwei“ Ausgänge, davon ein Paar symmetrisch
(Warum das „Zwei“ in Gänsefüßchen steht erfahrt ihr gleich!)
- Interne Effekte (Parametrischer EQ an Bord find ich gut)
- Gelungenes Desktop-Design
- Symmetrische Ausgänge

Mit mein größter Kritikpunkt ist die Sache mit den zwei Ausgängen!
Mein Plan war gewesen, die Monitore symmetrisch an das US-366 anzuschließen und den Subwoofer (ein Hifi-Gerät mit Cinchbuchsen) unsymmetrisch an die Cinch-Ausgänge des US-366 anzuschließen. Aber so einfach geht das nicht mit dem Tascam-Kistchen!
Man kann die Cinch-Anschlüsse 3&4 des US-366 zwar entweder als Ein- oder Ausgang einstellen, aber wenn man sie als Ausgänge benutzt, steht dort lediglich der volle Line-Level an!
Das Signal, das aus den Cinch-Buchsen kommt, wird NICHT vom Haupt-Lautstärkeregler mitgeregelt, sondern ist immer gleich laut! (Das war’s dann mit der eleganten Subwoofer-Idee)

Ebenfalls nicht gut: Die Stromversorgung erfolgt rein über USB!
Der Anschluss eines externen Netzteils ist am US-366 nicht vorgesehen.
Wenn man dieses Interface an einem PC betreibt, der schon einige USB-Geräte zu versorgen hat, geht das US-366 unter Umständen leer aus – und das kann (wie in meinem Fall) zu sehr unangenehmen und seltsamen Effekten führen.
Zum einen lässt sich dann schonmal der Treiber nicht installieren – über den Grund dafür lässt einem die Installationsroutine natürlich im Unklaren (Das einzige Lebenszeichen, ob das Interface erkannt wird oder nicht, ist eine kleine blaue LED).
Wenn man dann anfängt, doppelt zu installieren, oder rumzufrickeln, baut man sich ruckzuck die schönsten Treiberleichen zusammen (war ein bisschen Arbeit, bis alles wieder sauber war)!
Ebenfalls dem Strommangel zuzuschreiben ist der Effekt, dass zwar die blaue LED brennt (das Interface also eigentlich „da“ sein müsste), aber um‘s Verrecken kein Ton aus den Boxen kommt… auch hier vermisse ich einen deutlichen Hinweis in der Anleitung auf eventuelle Probleme, die mit der USB-Versorgungsspannung auftreten können.
Wenn man aber einen USB-Port hat, der dem Interface genügend „Saft“ liefert, ist es eigentlich ganz OK und es verrichtet brav seinen angedachten Dienst.
Im Zweifelsfall sollte man das Interface an einem „aktiven Hub“ mit eigener Stromversorgung betreiben.

Mein letzter Kritikpunkt an dem Gerät ist noch das billige Plastik, das für die Drehknöpfe benutzt wurde – gerade der zentrale üppig dimensionierte Lautstärkeregler fasst sich wirklich furchtbar an. Wenigstens den hätte Tascam aus Alu herstellen können… fünf Euro mehr wäre mir das absolut wert gewesen.

Man sollte sich auch im Klaren darüber sein, dass die internen Effekte nicht beliebig „stapelbar“ sind – da gibt es ziemliche Einschränkungen! Für einige Benutzer kann das evtl. ein großes Manko darstellen (Für mich war das jetzt nicht wirklich ein Problem).

Ansonsten ist das Teilchen eigentlich gar nicht mal schlecht!
An Ein- und Ausgängen hat man für Gelegenheitsjobs alles dabei, was man so braucht.
Der Klang ist absolut OK, und dank der symmetrischen Verbindung ist auch in Problembereichen der Aufstellung eine störungsfreie Widergabe gewährleistet.
Der separat regelbare Kopfhörerausgang funktioniert prima.
Die Anordnung der Ein- und Ausgänge ist vorbildlich gelöst (manche Geräte haben die Ausgänge an der Gehäusefront, was mir bei einem Tischgerät eher als ungünstig erscheint).
Die eingebauten Effekte und die Mixersektion sind ein wirklich nettes Gimmick!
Gerade der parametrische 3-Band EQ hat mir im Nachhinein den Subwoofer gespart… „untenrum“ etwas aufgedickt und die akustische Welt war ziemlich in Ordnung.
Und das kleine quadratische Kästchen sieht auf dem Computertisch eigentlich ziemlich gut aus.

Unterm Strich mag ich das Gerät eigentlich, aber ein paar Punkte hatten mich doch ziemlich enttäuscht…
Würde ich mir das wieder kaufen? Weiß nicht so recht…wahrscheinlich schon.
Insgesamt ist es doch ein ordentlicher Gegenwert, den man für sein Geld bekommt – aber man muss sich vorher eben über die „Problemzonen“ bewusst sein!

Vielleicht hilft's ja dem ein oder anderen hier, der sich mit ähnlichen Gedanken trägt.
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