Gedanken zu Druckkammerlautsprechern

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Mechwerkandi
Inventar
#1 erstellt: 19. Dez 2023, 15:10
Betrachtet man sich die F-Gangs-Diagramme gängiger Druckkammersysteme wie Monacor SK-159/KU 9xx etc. etc. vergleichbare, stellt man rasch fest, das da < 500 Hz und > 6 kHz nicht viel geht. Dazwischen ist es systembedingt auch noch recht wellig, aber das soll erst mal nicht interessieren.

Ich bin mit diesen Infos und einem Terz-EQ auf einen Sportverein zugegangen, der solche Systeme für Durchsagen und Pausengedudel auf seinem Sportplatz einsetzt. 100V Mischverstärker, ein SM 58 plus ein wackliger CD-Player, nichts aufregendes sonst.

Versuchsweise den EQ eingeschleift und außerhalb des o.g. Übertragungsbereiches alles radikal abgesenkt, den Rest unbearbeitet. Ich konnte feststellen, das sich die Sprachverständlichkeit erheblich verbessert hatte, auch Nebengeräusche wie rumpelnde Mikro-Stative traten nun deutlich zurück.
Eigentlich auch vorhersehbar, ich hatte so was ähnliches erwartet.

Nun ist nachvollziehbar so ein EQ für so eine Anwendung ein völliger overkill, ich denke an einer einfacheren Lösung herum, die sich auch am schmalen Budget eines Amateur-Vereins orientiert. Ein aktiver Bandpass, aber wo gibt es so was? Jede aktive Weiche kann das, ist aber auch schon wieder eigentlich "zu viel", und wird als "zu kompliziert" abgelehnt.
Böötman
Inventar
#2 erstellt: 19. Dez 2023, 17:02
An sich dürfte da doch so ziemlich alles eine Verbesserung im Vergleich zum jetzigen Zustand sein.

Zumindest für den CD Player würde ich ne Oldschool Carhifi Aktivweiche in Betracht ziehen. 1× angeschlossen, Heißkleberpunkt auf die Regler und versteckt, fertig.

Erstbeste Bsp.

Alternativ würde sich selbst ne simple 6 dB Passivweiche positiv bemerkbar machen.
JoPeMUC
Stammgast
#3 erstellt: 19. Dez 2023, 18:10
Wäre ein t.racks DSP 4x4 Mini auch schon zu viel?

Jochen
Mechwerkandi
Inventar
#4 erstellt: 20. Dez 2023, 08:32

JoPeMUC (Beitrag #3) schrieb:

Wäre ein t.racks DSP 4x4 Mini auch schon zu viel?

Im gewissen Sinn, obwohl die Ausführung als black-box schon einen eigenen Charme erzeugt.
So was als 1-Kanal wäre ideal. Konfigurieren, vergessen.

Die Geschichte mit der Aktiv-Weiche war mir schon aufgegangen, ist allerdings mit dem notwendigen Netzteil eigentlich auch schon wieder zu viel des Guten.
Den Versuchs-EQ hatte ich zwischen Vor- und Endstufe eingeschleift, das war rein technisch dicht am Optimum.
Ich halte die Frequenzen von den Lautsprechern fern, die sie ohnehin nicht übertragen können. Die el. Belastung sinkt (fallweise erheblich), was sicher auch kein Mangel ist.
Böötman
Inventar
#5 erstellt: 20. Dez 2023, 09:31
Der T.Racks 4x4 hätte auch sein separates Netzteil wodurch das ebenfalls zuviel des guten ist.

Gute Info das man was zwischen Vor- und Endstufe einschleifen kann, denn die ist neu. Von welchen Pegeln reden wir da? CH Zeugs mag nicht immer PA Typischen Signalpegel sofern ich mich recht entsinne.

PS: Bau doch ne kleine Platine mit nem passiven BP die da einfach nur eingeschleift wird. Die Eingangsimpendanz der Senke sollte ja bekannt sein oder wird da das Signal Symmetrisch übertragen? So aus dem Bauch raus muss man aber auch da von vornherein mit 50 € rechnen.

Dumme Frage: vor dem Hintergrund könnte man doch auch nen kompakt EQ kaufen, ausschlachten (da es ja meist nur hohle Vögel sind), alle Regler unter 500 / über 6000 Hz Anschlag runter, den Rest Anschlag hoch, die Einstellung gesichert und Klangregelstufe - es wird ja nur Mono gebraucht - doppelt durchlaufen. Das ganze Konstrukt in ne Blackbox umgepackt, 1x Pegelangleich und fertig.


[Beitrag von Böötman am 20. Dez 2023, 09:43 bearbeitet]
DB
Inventar
#6 erstellt: 20. Dez 2023, 13:05
Alternativ hiermit: https://tools.analog.com/en/filterwizard/ spielen und dann selberbauen.
Oder hier: Klick!
fest einstellen, Blindplatte davor.
Mechwerkandi
Inventar
#7 erstellt: 20. Dez 2023, 16:25
Die Signalführung ist unsymmetrisch.
An so einer Bastellösung habe ich auch schon herumgedacht, ich stelle gerne Lösungen nach vorne, die a) so simpel wie möglich ausgeführt sind, b) möglichst wenig Anforderungen an das Personal mitbringen, und c) notfalls auch 10m unter Wasser funktionieren.
P@Freak
Inventar
#8 erstellt: 20. Dez 2023, 16:36
Hallo,

da das mit den tiefen Tönen begrenzen ja wichtiger ist ist ein einfacher 6-db Hochpass in Form von einem Kondensator und einem Widerstand an der passenden Stelle im Line Signalweg des Mischverstärkers schnell angepasst ... man muß sich halt entscheiden ob man Arbeitszeit oder Material 'verschenken' möchte. Ich hätte einfach einen 1 Kanal DSP genommen oder ne digitale PEQ/GEQ Kiste mit einstellbarem HPF und LPF. Für was du eher Geld bekommst musscht halt selber entscheiden ...

P@Freak
DB
Inventar
#9 erstellt: 20. Dez 2023, 17:20
Es geht auch rein passiv, mit LC-Filtern. Wie sollen denn die Flankensteilheit sowie Ein- und Ausgangswiderstand sein?


[Beitrag von DB am 20. Dez 2023, 17:23 bearbeitet]
Mechwerkandi
Inventar
#10 erstellt: 21. Dez 2023, 11:15
Ich bin beim Studium von technischen Dokus noch auf eine völlig absurde Idee gekommen:
Übliche 100V Verstärker haben zwischen die (Transistor-) Endstufe und den Ausgangsübertrager einen dicken Kondensator geklemmt, als -6dB/Okt Hochpass, macht auch Sinn, irgendwann < 50 Hz mutiert der Übertrager ja zu einem Stück Draht.

Wenn ich jezzt den vorhanden HP durch einen -12/dB/Okt BP ersetze... -3 dB @ 500/6000 Hz.

Die vier Bauteile bringe ich ja locker noch im Verstärkergehäuse unter, aber was für Impedanzen bringt so ein Trafo mit?
Vielleicht mal etwas Messtechnik walten lassen. Das wäre jedenfalls die einfachste Lösung.

Ich erinnere noch an 100V Technik aus dem Hause Dynacord, Da waren die Ausgangsübertrager übelst verschachtelte Dinger...
Böötman
Inventar
#11 erstellt: 21. Dez 2023, 12:39
So müssen die Teile die volle Verstärkerleistung verkraften ... m.M.n. wäre der Filter zw. Vor- und Endstufe am sinnvollsten aufgehoben.
Mechwerkandi
Inventar
#12 erstellt: 21. Dez 2023, 12:57

Böötman (Beitrag #11) schrieb:

So müssen die Teile die volle Verstärkerleistung verkraften ...

Ist das nicht nur mehr der Leistungsanteil, der den Filter passiert? Das dürfte in Summa eher wenig sein. Der Amp leistet grade mal so was bei 40 Watt.


Böötman (Beitrag #11) schrieb:

m.M.n. wäre der Filter zw. Vor- und Endstufe am sinnvollsten aufgehoben.

Unbestritten


[Beitrag von Mechwerkandi am 21. Dez 2023, 12:58 bearbeitet]
DB
Inventar
#13 erstellt: 25. Dez 2023, 10:44
Ich hätte da was mit Bauelementen vom Reichelt. Aber um's genau zu simulieren, wären der Ausgangswiderstand vom Vorverstärker und der Eingangswiderstand der Endstufe notwendig. Das ist wichtig, weil sich sonst Überhöhungen ergeben.
Mechwerkandi
Inventar
#14 erstellt: 25. Dez 2023, 13:09
Umpff,,,
Das ermitteln wird schwierig.
Böötman
Inventar
#15 erstellt: 25. Dez 2023, 13:16
Sind das nicht üblicherweiseweise 20k?
DB
Inventar
#16 erstellt: 25. Dez 2023, 13:17
Mit 1kOhm Ausgangswiderstand des VV und 10k Eingangswiderstand des LV:
BPF1
Böötman
Inventar
#17 erstellt: 25. Dez 2023, 13:20
Ein steilerer HP wäre vermutlich wünschenswert da gerade Bässe den Treiber mechanisch arg beanspruchen dürften, auch wenn dieser es nicht in Nutzpegel umsetzen kann.
DB
Inventar
#18 erstellt: 25. Dez 2023, 14:47
Mechwerkandi
Inventar
#19 erstellt: 25. Dez 2023, 15:34

Böötman (Beitrag #17) schrieb:
Ein steilerer HP wäre vermutlich wünschenswert da gerade Bässe den Treiber mechanisch arg beanspruchen dürften, auch wenn dieser es nicht in Nutzpegel umsetzen kann.

Ähnliches hatte ich ja bereits eingangs formuliert, wobei man der Ordnung halber berücksichtigen müsste, das wahrscheinlich ALLES besser ist wie das vorhandene.

Was mich so ein bisschen irritiert, ist der Umstand, das ich ja sicher nicht als erster auf diesen Gedankengang gekommen bin, und die Industrie, die sonst jeder Idee dieser Art nachhängt, so was nicht anbietet.
Ich habe eine Niederohm-Anlage auf einer Eislaufbahn gesehen, wo über einen Umschalter bei längeren Betriebspausen die Boxen mit einer kleinen Gleichspannung versorgt wurden, damit die Dinger nicht einfrieren. So was gibts auch.


[Beitrag von Mechwerkandi am 25. Dez 2023, 15:35 bearbeitet]
DB
Inventar
#20 erstellt: 25. Dez 2023, 17:31
Wenn's billig , also passiv und mit LC-Kreisen aus handelsüblichen Bauteilen werden soll, wird's nicht sonderlich flankensteil, weil die Induktivitäten auch Wirkwiderstände haben.
BPF2
Mechwerkandi
Inventar
#21 erstellt: 30. Dez 2023, 12:58
Danke für die Anregungen, ich lass das mal Kreise ziehen. Die Klangverbesserung mit dem Bandpass ist erheblich, vielleicht wäre das ein Ansatz für eine Art back-box universeller Art in 100V Schleifen mit Druckkammersystemen.
P@Freak
Inventar
#22 erstellt: 31. Dez 2023, 22:04
Hallo,

das ist alles was man nicht neu erfinden muss weil seit Jahrzehnten gemacht so wohl passiv als auch aktiv gefiltert. Gab z.B. auch Kanal DSPs wie BIAMP MSP11 und MSP22 die genau zu so etwas gedacht waren zum Bandbegrenzen und gerade biegen mittels EQ-ing.

Zu mehr als irgend wie nen CR-Hochpass anpassen im Line Weg vor Endstufe lohnt auch nicht da Arbeitszeit da rein zu stecken weil man die Stunden wohl kaum bezahlt bekommt für die Bastelei ...

P@Freak


[Beitrag von P@Freak am 31. Dez 2023, 22:09 bearbeitet]
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