Plattenspieler - Wifona rw 224s - Wie sind Gegengewicht und Auflagedruck einzustellen?

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LuccaPlayZ
Neuling

#1 erstellt: 29. Dez 2017, 20:05

Hallo allerseits,

ich habe eine Frage zu meinem Wifona rw 224s Plattenspieler. Und zwar habe ich eine neue Nadel des Typs BSR ST-16 gekauft, die auch definitiv in dieses Modell gehört. Ich habe nun versucht diese vorne am Tonarm zu befestigen, was auch geglückt ist. Nun kommt allerdings der Haken: Wenn ich nun eine Platte abspielen möchte, wiederholt sich entweder eine Stelle unendlich oft nacheinander oder der Tonarm fährt in einer überhöhten Geschwindigkeit über die ganze Platte. Nach ein wenig googlen, wäre die erste Vermutung, dass das Gegengewicht und die Auflagekraft neu kalibriert werden müssen. Nun jedoch das Problem: Am Tonarm lässt sich kein Gewicht, geschweige-denn ein Regler für die Auflagekraft finden beziehungsweise verstellen. Es sind lediglich einige Schrauben zu finden und ein Regler der vermutlich für die Lautstärke des eingebauten Mini-Lautsprechers zuständig ist. Mit der alten Nadel funktioniert alles wunderbar, jedoch mit einem starken Rauschen, da die Nadel eben nahezu komplett abgeschliffen ist. Dazu muss ich sagen, dass ich vor wenigen Wochen nicht einmal einen Plattenspieler auch nur angerührt habe und sozusagen ein Neueinsteiger bin. Deshalb habe ich auch mit dem Gerät von Wifona angefangen, weil ich es als erstes auf dem Dachboden entdeckt habe. Ich bedanke mich im voraus für alle Antworten.

Liebe Grüße,
LuccaPlayZ

Anbei ein paar Bilder des Tonarms und des Plattenspielers insgesamt:

Tonarm (seitlich rechts (von vorn gesehen))

Tonarm (seitlich links (von vorn gesehen))

Entschuldigt bitte den Staub an und unter dem Tonarm.

brownyeyes
Hat sich gelöscht

#2 erstellt: 29. Dez 2017, 21:37

Tja, liebe(r) Freund(in) - Auch ich habe meine ersten Schallplatten auf einem Telefunken "Mister Hit" gehört und bin Gott-sei-Dank jetzt mit etwas besserem belohnt worden. Deine Lieblings-Scheiben solltest du mit dem Wifonia nun doch nicht abspielen. Nimm halt vorerst eine Heino-Platte zum Testen.
Im ersten Bild hast du den Tonarm mit der Stellschraube und der Strichskala. Damit stellst du den Auflagedruck ein (von Gewicht will ich mal nicht reden - sieht ja alles so aus, als würde der ganze Zinnober mit Metallfedern "reguliert"). Auf dem zweiten Bild könnte die seitlich angebrachte Schraube für das Anti-Skating zuständig sein. Da mußt du jetzt schon experimentieren ob sie "rein-" oder "raus"-geschraubt werden muß. Viel Spaß und Erfolg beim Experimentieren. Viele Grüße (auch an Heino), brownyeyes.

LuccaPlayZ
Neuling

#3 erstellt: 29. Dez 2017, 21:39

Danke! Das werde ich gleich mal ausprobieren!

Update: Die seitliche Schraube ist leider nicht für das Anti-Skating, sondern dafür, den ganzen Arm abzumontieren. Habe ihn nach dem Probieren wieder angeschraubt, der Drehregler könnte tatsächlich für den Auflagedruck sein. Die ist jedoch schon auf 5,00 eingestellt, wie es für die Nadel angegeben ist... trotzdem vielen Dank!

Update II: Ich habe auch herausgefunden, dass das auch an einem eiernden Plattenteller liegen kann. Ich habe den Plattenteller mal abgenommen und bemerkt, dass das Rad, das den Teller antreibt, extrem eiert, weil eine Unterlegscheibe aus festerem Gummi (oder sowas ähnliches) gerissen und abgefallen ist. Ich werde mich direkt die Tage darum kümmern. Dieselbe Unterlegscheibe war auch noch darunter. Nun werde ich mich vielleicht mal mit einem Bekannten darüber kurzschließen und evtl. etwas ähnliches in einem Elektrohandel kaufen und einbauen /- lassen. Ein originales Ersatzteil kann ich mir wohl eher abschminken, wenn das Gerät nicht einmal auf Google zu finden ist. Jetzt verfolge ich mal diese Spur. Nichts desto trotz, bedanke ich mich bei Ihnen!

[Beitrag von LuccaPlayZ am 29. Dez 2017, 23:03 bearbeitet]

brownyeyes
Hat sich gelöscht

#4 erstellt: 30. Dez 2017, 22:55

Hallo nochmal, ja meine Vermutung mit der seitlichen Schraube zwecks Anti-Skating war zugegebenen Maßes übers Ziel hinausgeschossen. Solche Anti-Skating Einstellmöglichkeiten findet man nämlich eigentlich nur bei Spielern, die in einer anderen Preisliga zu kaufen waren. Trotzdem noch viel Spaß bei der Restauration (Ist sowieso für mich auch noch erstaunlich, dass es da noch neue Nadeln zu kaufen gibt).
Viele Grüße, brownyeyes.

Nachtrag: ja die Beilagscheibe ist das Reibrad das die Kraft der mehrstufigen Motorwelle an den Plattenteller überträgt. Neu wirst du das nie mehr kriegen. Eventuell mal im Baumarkt in der Sanitärabteilung nach Dichtscheiben schauen. Hier muss man schon sehr Improvisieren. Man könnte auch eine im Durchmesser kleinere Kunststoffscheibe basteln und dann einen Handelsüblichen Gummiriemen darauf rummlegen. Aber was sag ich: Daniel Düsentrieb findet immer eine Lösung...

[Beitrag von brownyeyes am 30. Dez 2017, 23:19 bearbeitet]

Detektordeibel
Inventar

#5 erstellt: 31. Dez 2017, 17:36

(Ist sowieso für mich auch noch erstaunlich, dass es da noch neue Nadeln zu kaufen gibt).

Erstaunlicher ist das neue Plattenspieler mit Kristallsystem gebaut und hier verkauft werden.

Zum Thema:

Ist wohl das Polnische Original vom in Westdeutschland als "Telefunken Mr sHit 2000" verkauften Gerät. Die Dinger sind Millionenfach verkauft worden.

Nun der Tonabnehmer ist ein Kristallsystem, und das Ding fährt mit 6 Gramm Auflagekraft oder so, und wenn die Nadel da nicht so prall ist (was schnell passiert) dann ist das ein richtige Plattenkiller, die sind auch gerne abgerutscht und die Platten hatten Kratzer drin die einem die Nadel abgerissen haben und so Scherze.

"Wenn ich nun eine Platte abspielen möchte, wiederholt sich entweder eine Stelle unendlich oft nacheinander"

Das heißt die Nadel bleibt in der Rille hängen, die Platte ist also schon beschädigt.

Antiskating gibts bei dem nicht, aber das ist schon ne späte Version wo man die Auflagekraft einstellen kann. Hilft halt nur nichts.

Ist zum ausprobieren für paar Prinzipien noch Ok, ich würd da aber nichts mehr reinstecken geschweige denn ne neu gekaufte Platte auflegen.

8erberg
Inventar

#6 erstellt: 31. Dez 2017, 18:21

Hallo,

stell den Dreher wenn er Dir optisch gefällt als Blickfang auf.
Platten abspielen lass einfach.

BTW hat Telefunken damals Lizenzen nach Polen (Unitra) gegeben als PE von Dual aufgekauft wurde(die hatten bis dahin die meisten Dreher für Telefunken gebaut) und es für die Butter- und Brotgeräte keine Kapazität in den eigenen Werken gab.

Der Markt wurde dann aufgeteilt: als "Unitra" östlich vom eisernen Vorhang, als Telefunken westlich davon.
Als Telefunken an Thomson verkauft wurde hatten die Franzosen kein Interesse mehr an Billigplattenspieler und überliessen Unitra den Markt.
Die Firma gibt es nach etlichen Gesundschrumpfen und Umstrukturierungen noch heute.

Wifona saß im bayerischen Wiesau, die haben damals Hongkong-Geräte importiert, MItte der 80er Jahre war Schulz.

Peter

[Beitrag von 8erberg am 31. Dez 2017, 18:33 bearbeitet]

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