Multimeter, teuer vs. billig, Unterschiede?

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fdell
Neuling
#1 erstellt: 24. Feb 2023, 09:15
Hallo zusammen,

ich lese hier seit ein paar Tagen mit und möchte mir ein digitales Multimeter kaufen.
Ich repariere lieber etwas als es zu entsorgen, allerdings nur wenn es sich auch lohnt.
Ich bin Autodidakt und habe gar keine Ahnung von Elektronik, wenn ich etwas repariere dann meist auf Bauteilebene.

Damit bin ich bisher gut gefahren z.B. bei PC's, Notebooks, Laserdruckern, TV's, Waschmaschinen usw.
Vom Totalschaden Notebook bis zur Waschmaschine habe ich bisher alles wieder flott gekriegt. Ich bastel halt gerne...

Das haut nur leider bei der Diagnose von Kabelbrüchen und Wackelkontakten von Kopfhörern nicht hin.
Deshalb möchte ich mir ein digitales Multimeter kaufen, die gibt es schon für 10€ inkl. Porto, andere kosten 40€ und mehr.

Nun meine Fragen:
1. Gibt es bedeutsame Unterschiede bei den billig vs. teuer Multimetern?
2. Oder kann ich für den Anfangszweck (Kabelbruch, Wackelkontakt finden) auch ein billiges nehmen?
luckycop
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 24. Feb 2023, 10:34
Hallo,

für einfache Grundanwendungen reicht auch ein einfaches...

Gruß
dan_oldb
Inventar
#3 erstellt: 24. Feb 2023, 10:43
Ich würde darauf achten das du die Spitzen durch andere Aufsätze ersetzen oder durch Aufstecken ergänzen kannst, zum Beispiel durch Klemmen oder feine Spitzen um Adern anzustechen.
Und ganz wichtig: Das es bei Durchgang piept damit du nicht hinschauen musst; sollte eigentlich fast jedes MM können, aber eben nur fast, ich hatte hier einige Zeit eines das es nicht tat, und das nervte gewaltig.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#4 erstellt: 24. Feb 2023, 10:50
Voltcraft und UNI-T sind meiner Meinung nach gute Einsteiger-Marken.
Da bekommst du für unter 50€ schon tolle Geräte.

Der Preis richtet sich meist danach, wie haltbar dein Gerät sein soll,
wie es mit Support, Garantie, Reparaturen & Co aussieht
und natürlich, wie viel Ausstattung du möchtest.



Wenn du ein Gerät für's Leben haben möchtest das auch den etwas härteren Umgang nicht scheut, dann führt meiner Erfahrung nach nichts an einem schönen, gelben Fluke vorbei
Bollze
Inventar
#5 erstellt: 24. Feb 2023, 14:16
Ich habe ein Billigteil 20 Euro, gab es mal bei Pollin, ist wohl ein OEM von Metex, seit 20 Jahren, reicht eigentlich.
Eichen tue ich das Ding selbst und das mit einen 10 Volt Referenz IC. Die Eichung ist aber nur nötig, für Akkuladung, da gibt es so eine Ladeschlussspannung, die man bei Liion-Akkus nicht übersteigen darf, so meist 4,2 Volt, da sollte man schon genau sein.
Als Ersatz habe ich ein Multimeter von Aldi, macht in Prinzip das Gleiche. Kosten 10..15 Euro.
Im AC-Bereich sollte ein MM schon Millivolt messen können.
Früher hatte ich mal ein richtig teures Messgerät von Metex mit allen möglichen Zeugs dran, es hat erstens schnell die Batterie leergesaugt und zweitens war es schnell kaputt. Vermissen tute ich das Teil nicht.

Was ich (man) öfters prüfen muss, sind Elkos, Manche MM haben ein Kapazitätsmesser dran, ja das ist nicht schlecht, hat aber hat zwei Nachteile, man muss die Elkos ausbauen und dann messen die Dinger meist nur die Kapazität, verräterischer ist aber der ESR ( Blindwiderstand) Dazu habe ich mir das ESR 1 von ELV gekauft, es kann die meisten Elkos im eingebauten Zustand messen und die Kondensatoren werden bei 60 kHz auf dessen Blindwiderstand gemessen. Nicht umsonst sagt man, dass die Elko taub werden, weil sie in den hohen Frequenzen als Erstes nachlassen. Hohe Frequenzen , wie 60 kHz, in diesen Bereich arbeiten heute die meisten Netzteile, digitale Schaltung usw. Das ESR 1 ist eins meiner wichtigsten Helferlein...

Heute bei der Solartechnik werden Zangenmultimeter immer interessanter, weil man damit den Stromfluss eines Leiters schnell messen kann, auch hohe Ströme, dazu ist aber ein gut aufgelöster DC-Bereich von Vorteil.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 24. Feb 2023, 14:25 bearbeitet]
fdell
Neuling
#6 erstellt: 24. Feb 2023, 18:13
Vielen Dank für die schnellen Antworten.
Zum Ausprobieren und um einen Wackelkontakt oder einen Kabelbruch bei Kopfhörern zu finden, wird dann wohl ein günstiges Gerät reichen.

Macht es Sinn, eine regelbare Lötstation zu kaufen oder reicht ein nicht-regelbarer Lötkolben?

Ich möchte Kabel und Stecker/Buchsen (Klinke 3,5mm) an Kopfhörern löten.
Ich habe einen einfachen Lötkolben, das Problem dabei ist, wenn der aufgewärmt ist wird das Lötzinn ganz plötzlich zu flüssig und perlt einfach ab oder fließt (zu schnell) an Stellen wo es nicht hin soll. Auch anrauhen der Oberflächen hilft da nicht wirklich. Hatte mir dann noch bleihaltiges Lötzinn in China bestellt, das fließt zwar langsamer, aber wird auch durch den Lötkolben plötzlich so stark erhitzt, das es flüssig wird und sich schlecht verarbeiten lässt.

Könnte die niedrigere Temperatur eines regelbaren Lötkolben da Abhilfe schaffen?
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 24. Feb 2023, 18:53
Du benötigst eine Lötstation einfacher Art. Die gibt es für Deine Zwecke in der Preisspanne 25 bis 50 € (T.-Anzeige oder nicht).
Beispiel:
www.conrad.de/de/p/b...50-450-c-588415.html
oder
www.conrad.de/de/p/b...oetzinn-2295599.html

Lötzinn:
bleihaltig ca. Sn/Pb 60/40 mit 2% Flussmittelanteil (183°C) Durchmesser 1mm
Dieses Zinn wird in D per Handel nur an Gewerbetreibende abgegeben - auch weil der Arbeitsschutz (Absaugung ...) gewährleistet sein muss.
Es kann deshalb sein, dass der Zoll Deine Bestellung aus China einbehält (s.o.).

Zum Löten von Kabeln (dünne Ader wie beim KH) ist eine Halterung unabdingbar:
Beispiel:
www.conrad.de/de/p/t...-190-mm-2290457.html

Beim Löten machst Du vermutlich etwas verkehrt:
Das Lötzinn wird nicht zuerst auf der Lötspitze geschmolzen und dann an die Lötstelle gebracht. Bis dahin ist das Zinn oxidiert und das Fließmittel zersetzt.
Man führt das Lötzinn direkt an die Lötstelle heran. Der Darht oder Kontakt, der das Lötzinn aufnehmen soll wird erhitzt und das herangeführte Zinn geschmolzen. Bei Litzen wird diese mit sowenig Zinn wie möglich vorverzinnt.
Das muss man üben. Bei den oben verlinkten Lötstationen wird man den Drehknopf auf ca. 13 bis 14:00 (also am Übergang orange zu rot) einstellen.

p.s.
Noch ein Tipp :
Schrumpfschlauch isoliert nicht nur, es gibt den Lötstellen (Litze - Anschlusspin in Steckern) auch mechanische Stabilität.


[Beitrag von CarlM. am 24. Feb 2023, 18:55 bearbeitet]
fdell
Neuling
#8 erstellt: 25. Feb 2023, 09:04

CarlM. (Beitrag #7) schrieb:

Lötzinn:
bleihaltig ca. Sn/Pb 60/40 mit 2% Flussmittelanteil (183°C) Durchmesser 1mm
Dieses Zinn wird in D per Handel nur an Gewerbetreibende abgegeben - auch weil der Arbeitsschutz (Absaugung ...) gewährleistet sein muss.
Es kann deshalb sein, dass der Zoll Deine Bestellung aus China einbehält (s.o.).

Beim Löten machst Du vermutlich etwas verkehrt:
Das Lötzinn wird nicht zuerst auf der Lötspitze geschmolzen und dann an die Lötstelle gebracht. Bis dahin ist das Zinn oxidiert und das Fließmittel zersetzt.
Man führt das Lötzinn direkt an die Lötstelle heran. Der Darht oder Kontakt, der das Lötzinn aufnehmen soll wird erhitzt und das herangeführte Zinn geschmolzen. Bei Litzen wird diese mit sowenig Zinn wie möglich vorverzinnt.
Das muss man üben. Bei den oben verlinkten Lötstationen wird man den Drehknopf auf ca. 13 bis 14:00 (also am Übergang orange zu rot) einstellen.


Vielen Dank für die guten Tipps, verstehe ich dich richtig?
Ich verbinde den Kupferdraht mit einem Pol des Klinkensteckers,
erhitze beides mit dem Lötkolben und führe dann das Lötzinn an die erhitzte Stelle,
geht dabei nichts kaputt?

Mein aktueller Lötkolben und das Lötzinn, ich muss wohl mehr üben...
LoetkolbenLoetzinn

Eine Dritte Hand muss ich mir noch kaufen, aktuell habe ich basierend auf deinen Vorschlägen das hier recherchiert:
https://www.ebay.de/...-420-C-/294172206073
https://www.ebay.de/itm/271534061928
Bollze
Inventar
#9 erstellt: 25. Feb 2023, 10:15
Bei Youtube gibt es zahlreiche Videos zum Thema Löten, kann man mal zuschauen.
Mit der Arbeit kommt die Erfahrung.
Man muss halt so löten dass die Metalle das Zinn annehmen und ohne dabei Stecker, Kabel, Bauteile usw. kaputt zu braten. Das Ziel : Ein guter elektrisch Kontakt muss her und die Lötstellen sollte ausreichend stabil sein.
Naja, schön sollte es auch noch aussehen... Wenn das Lötzinn nicht mehr richtig verläuft, kann man Flussmittel darauf tun und nochmal löten. z.B. Kolophonium, es ist ein Bauharz, gibt es als festes Material in kleinen Dosen zu kaufen. Ein verschliessbares Gefäss ( Glas) nehmen, das Kolophonium reinbröckeln, etwas Spiritus darauf und ein zwei Tage warten, Spiritus löst das Kolophonium, das geht langsam, aber sicher. Die Lösung /Paste kann man bei Bedarf auf die Lötstelle träufeln und dann verläuft das Lötzinn schön beim nächsten Löten.
Reinigen kann man dann wieder mit Spiritus.

Es empfiehlt sich ein kleinen Lüfter (PC-Lüfter) neben der Lötung laufen lassen, damit die Lötdämpfe wegpustet werden , weil sonst die meistens die Dämpfe Richtung Gesicht ziehen, warum auch immer.

Kopfhörerkabel können eine Besonderheit haben, z.B. bei Panasonic, es sind keine Kabel drin, die man Abisolieren kann, es können lackierte Kupferlitzen drin sein, Ich stelle dazu die Station auf Maxium 450 Grad verzinne einfach die Ende, der Lack geht dabei kaputt und das Kupfer nimmt das Zinn an.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 25. Feb 2023, 22:10 bearbeitet]
fdell
Neuling
#10 erstellt: 02. Mrz 2023, 22:05
Vielen Dank für die vielen guten Tipps.
Ich warte noch auf meine Lieferung der Geräte und berichte dann von den Ergebnissen.
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