Denon PMA-725R Störgeräusche auf allen Kanälen - Hilfe bei Fehlersuche erhofft

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terrence.phil
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Jan 2021, 10:45
Hallo miteinander,
für einen Freund versuche ich gerade einen Denon PMA-725R zu reparieren und hoffe auf ein bisschen hilfreichen Input von euch.
Fehlerbeschreibung: Der Verstärker lief jahrelang fehlerfrei, jetzt hat er angefangen auf allen Ausgangskanälen bei jedem geschalteten Input-Signal ein leises, aber wahrnehmbares Stör/Rausch-Geräusch zu produzieren. Sobald man etwas lauter hört, ist es nicht mehr störend wahrnehmbar, aber vielleicht ist es ja noch leicht zu beheben, bevor es ein „großes“ Problem wird.

Zur Lösungsfindung bisher: Einmal die Haube aufgemacht, geguckt ob augenscheinlich etwas mechanisch defekt ist, dem scheint nicht so. Sicherungen sind in Ordnung, Elkos sind nicht geplatzt. Die eigentliche Funktion des Verstärkers ist ja auch nicht beeinträchtigt. Beim Umschalten der Quellenwahl fällt auf: Das Störgeräusch ist je nach Kanal unterschiedlich laut. Bei alten Verstärkern hatte ich es öfter mal, dass die Kanäle nicht ganz „eingerastet“ waren und daher gerauscht haben. Hier wird aber per Relais umgeschaltet und das scheint auch grundlegend zu funktionieren: Bei Umschalten muted das Relais die Outputs, ein weiteres Relais schaltet den Input um und dann wird wieder entmuted, so zumindest der Anschein.

Nun frage ich mich: Wo kann ich die Fehlersuche sinnvoll weiter betreiben? Können die Kanalwahl-Relais defekt sein? Habt ihr vielleicht schon ähnliche Probleme gehabt und könnt da etwas zu empfehlen? Ich freue mich auf alle Hinweise

Anbei auch ein paar Bilder des Geräts.

Lieben Gruß,
Philipp

photo_2021-01-21_08-43-10Kanalwahl-TasterKanalwahl-Relais
Valenzband
Inventar
#2 erstellt: 21. Jan 2021, 12:36

terrence.phil (Beitrag #1) schrieb:
Beim Umschalten der Quellenwahl fällt auf: Das Störgeräusch ist je nach Kanal unterschiedlich laut.

Bitte etwas präzisieren. Ist hier mit "Kanal" die jeweilige Quelle gemeint, oder einfach, wie üblich, "Links" und "Rechts"?
terrence.phil
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 21. Jan 2021, 16:05

Valenzband (Beitrag #2) schrieb:

terrence.phil (Beitrag #1) schrieb:
Beim Umschalten der Quellenwahl fällt auf: Das Störgeräusch ist je nach Kanal unterschiedlich laut.

Bitte etwas präzisieren. Ist hier mit "Kanal" die jeweilige Quelle gemeint, oder einfach, wie üblich, "Links" und "Rechts"?


Oh, das ist in der Tat etwas unklar ausgedrückt: Ich meine die Quelle.
Die Kanäle Links und Rechts sind gleich stark betroffen, da kann ich keinen Unterschied erkennen. Ebenso bei Paar A und Paar B.


[Beitrag von terrence.phil am 21. Jan 2021, 16:13 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#4 erstellt: 21. Jan 2021, 16:39
Ändert sich etwas in Einstellung "Source direct"
Ändert sich dann etwas mit der Lautstärkeregler Einstellung?
terrence.phil
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 21. Jan 2021, 17:22
Beides ändert nichts am Störgeräusch. Es ist auch kein Klicken oder ähnliches zu hören wenn man die Source Direct-Umschaltung vormimmt.

Die Lautstärke hat keinen Einfluss auf das Geräusch und funktioniert abgesehen davon ganz normal.
Valenzband
Inventar
#6 erstellt: 21. Jan 2021, 18:06

terrence.phil (Beitrag #5) schrieb:
Beides ändert nichts am Störgeräusch. Es ist auch kein Klicken oder ähnliches zu hören wenn man die Source Direct-Umschaltung vormimmt.
Die Lautstärke hat keinen Einfluss auf das Geräusch und funktioniert abgesehen davon ganz normal.

D.h. selbst wenn der Lautstärkeregler ganz zugedreht ist hört man je nach Wahl der Quelle noch Unterschiede im Rauschen ?
Das wäre sehr merkwürdig, denn "zu" ist "zu" und hinter dem Poti kommt nur noch die Endstufe.
terrence.phil
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 22. Jan 2021, 15:32
Genau, auch bei zugedrehter Lautstärke trat das Problem auf.

Erstaunlicherweise läuft seit heute morgen wieder alles einwandfrei. Nach ca. zwei Wochen der Störung ist wieder alles beim alten. Eigentlich sollte der Verstärker nur kurz für in Video herhalten, um die Geräusche für euch zu dokumentieren, doch (zumindest aufgeschraubt und gesäubert) spielt jetzt alles normal wie es soll.

Nun heißt es also: Kiste wieder zusammenschrauben und Daumen drücken, dass es möglichst lange anhält. Über Mutmaßungen und Ideen zur Ursache bin ich natürlich weiterhin dankbar.
Poetry2me
Inventar
#8 erstellt: 22. Jan 2021, 20:05
Wahrscheinlich gibt es in der Stromversorgung der beiden Endstufen eine kalte Lötstelle, oder ein Kontaktproblem. Durch die Reinigung wurden die Bauteile alle berührt und der Fehler hat sich dadurch vorerst wieder verflüchtigt.

Es würde mich aber nicht wundern, wenn der Fehler wiederkommt.

Achte mal darauf, ob es bei erwärmtem Gerät passiert oder im kalten Zustand.
Wärmeausdehnung von Materialien spiel nämlich manchmal ebenfalls eine Rolle.

- Johannes
Valenzband
Inventar
#9 erstellt: 22. Jan 2021, 20:11

terrence.phil (Beitrag #7) schrieb:
Genau, auch bei zugedrehter Lautstärke trat das Problem auf.
Erstaunlicherweise läuft seit heute morgen wieder alles einwandfrei. Nach ca. zwei Wochen der Störung ist wieder alles beim alten...aufgeschraubt und gesäubert.. spielt jetzt alles normal wie es soll... Daumen drücken, dass es möglichst lange anhält.


Vlt. nur eine kalte Lötsstelle oder eine lockere Schraube (gerne am Chassis, Massepunkte). Betätigung eines Schalters löst dann u.U. schon ausreichend Kontakt-Gewackel aus. Abwarten und Tee trinken...


[Beitrag von Valenzband am 22. Jan 2021, 20:13 bearbeitet]
terrence.phil
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 23. Jan 2021, 14:19
Das klingt plausibel, danke für die Ideen!
Ich behalte es im Auge und gucke mal nach den genannten Stellen sobald es wieder auftritt
terrence.phil
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 06. Feb 2021, 20:47
Hallo miteinander
Nach ein paar Tagen sind die Probleme wieder aufgetreten und die Fehlersuche ging weiter. Ein paar kalte Lötstellen wurden beseitigt, was leider auch gezeigt hat, dass der Vorbesitzer bereits lötfreudig war.
Wie hier im Video zu sehen ist, ist das Störgeräusch offenbar durch ein wegdrücken der Ausgangs-Platine zu beseitigen, scheint vielleicht ein Masse-Problem zu sein? Es gibt allerdings keine leitende Verbindung von Platine zum Gehäuse, habt ihr eine Idee, wie wir hier weiterkommen?

Hier das entsprechende Video mit Ton: VideoVideo
CarlM.
Inventar
#12 erstellt: 06. Feb 2021, 21:07
Kommt das Geräusch denn definitiv aus den Lautsprechern? Im Video sieht es so aus, als wäre es ein mechanisches Problem (Resonanz).
terrence.phil
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 06. Feb 2021, 21:10
Kommt definitiv aus den Lautsprechern. Sobald sie abgeschlossen sind, tritt das Problem dementsprechend auch nicht auf
Valenzband
Inventar
#14 erstellt: 07. Feb 2021, 02:45

terrence.phil (Beitrag #11) schrieb:
.. paar kalte Lötstellen wurden beseitigt, was leider auch gezeigt hat, dass der Vorbesitzer bereits lötfreudig war.

Wenn man es sieht ist es meist ein schlechtes Zeichen. Am besten den ganzen Amp nach Auffälligkeiten absuchen und sauber nachbessern (altes Lötzinn möglichst komplett absaugen, neu verlöten)


Störgeräusch offenbar durch ein wegdrücken der Ausgangs-Platine zu beseitigen, scheint vielleicht ein Masse-Problem zu sein? Es gibt allerdings keine leitende Verbindung von Platine zum Gehäuse.

Auf jeden Fall ein Wackelkontakt. Auf der Platine gibt es einen, vermutlich sogar zwei Massepunkte, die mit dem Gehäuse verbunden sind. Auf halber Höhe der Lautsprecheranschlüsse sitzen rückseitig zwei Schrauben, die wahrscheinlich die Kontaktstellen bilden. Versuche einmal leicht nachzuziehen.
.
terrence.phil
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 07. Feb 2021, 13:05
Update: Die Platine mal vom Gehäuse ganz gelöst (Also LS-Ausgangs-Platine) und auch da: Störgeräusch wenn sie einfach nur herumliegt und kein Störgeräusch, wenn man sie leicht biegt.
Die Vermutung vom Freund ist jetzt dass eine Leiterbahn einen Knacks hat, das werde ich die Tage mal versuchen mittels Multimeter zu finden, klingt ja erstmal plausibel finde ich
Valenzband
Inventar
#16 erstellt: 07. Feb 2021, 14:09
Ich würde erst mal alle Lötstellen genau kontrollieren, v.A. die an den LS Anschlüssen. Dort liegen oft mechanische Spannungen durch Verzug, oder eine vorgespannte Montage ab Werk vor, die im Laufe der Zeit Löstverbindungen aufreissen. Gleich dahinter in zweiter Reihe stehen "dickere" Lötstellen an Steckern etc.
CarlM.
Inventar
#17 erstellt: 07. Feb 2021, 14:30
Man könnte zur Verortung auch - ohne die Platine zu verbiegen - mit einem Holzstab an den Bauteilen drücken.
Falls es auch Kupfer auf der Oberseite gibt, wären die Durchkontaktierungen zu prüfen.


[Beitrag von CarlM. am 07. Feb 2021, 14:32 bearbeitet]
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