Sony CDP-XA3ES mit Sturzschaden

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Luke66
Stammgast
#1 erstellt: 13. Okt 2010, 22:47
Mahlzeit,
so, ich habe jetzt mal ne wirklich wichtige Frage an euch.
Ich habe die Tage einen CDP-XA3ES erhalten.
Leider hatte das Teil einen fiesen Transportschaden.
Eine Ecke des Players war eingedrückt.

Da der Verkäufer auf keinen Fall für den Schaden gänzlich aufkommen wollte, habe ich mich mit ihm darauf geeinigt, dass er mir einen Teil des Kaufpreises zurückerstattet.

Nun hatte ich das Gerät vor mir, erstmal geöffnet, keinerlei Platinenbrüche erkennbar. Nur das Gehäuse war eingedrückt.
Soweit schonmal gut.
Also habe ich das Teil ans Netz genommen, CD eingelegt.
Der Player hat die CD eingelesen und einwandfrei abgespielt, wunderbar.
Schublade wieder ausgefahren, wieder eingefahren, hmm...
Die CD wurde nicht mehr eingelesen, das Laufwerk drehte nicht mal an.
Auf dem Display stand jedoch kein "No disc", sondern einfach 0:00 und der Titelkalender, so als ob die Schublade immer noch offen ist.
Nun gut, also das habe ich das Laufwerk demontiert und festgestellt, dass eine Halterung des Laufwerks gebrochen war.
Diese konnte ich glücklicherweise mittels 2-Komponentenkleber wieder in der ursprünglichen Position befestigen.
Alles wieder angeschlossen, technisch gesehen sieht auch alles gut aus.
Das Ergebnis hat sich jedoch leider nicht verändert.
Immer noch wird die CD nicht eingelesen.

Was tun, sprach Zarathustra...


Also habe ich das Teil weiter demontiert.
Die Laufwerksmechanik sieht soweit ganz gut aus, auch die beiden blauen Schalter für die Laufwerkslade sehen, wie im übrigen das ganze Laufwerk neuwertig aus.
Hier vermute ich schon fast keinen Fehler.
Dafür habe ich mir die übrigen Platinen mal genauer angesehen.
Auf der Platine für die Spannungsversorgung scheinen bei 2 der großen Kondensatoren die Lötstellen nicht mehr ganz in Ordnung zu sein.
Wenn ich jedenfalls an den Kondensatoren wackel, bewegen sich die Pins inklusive der Lötstelle auch auf der Unterseite der Platine.
Ich denke, dass sollte wohl nicht so sein, oder?
Bei den anderen Bauteilen passiert das jedenfalls nicht.
Scheint so, als hätten sich durch den Stoß die Lötstellen bei den schweren Kondensatoren gelöst.
Ob das ein Grund für das Fehlverhalten sein könnte?
Ich denke, ich werde die morgen mal nachlöten.
Reicht es eigentlich, wenn ich die alte Lötstelle nochmal erhitze, oder muss ich die Stelle entlöten und neues Lötzinn verwenden?
Gibt's ne Temperaturempfehlung für Platinen?
Ich brutzel sonst vornehmlich an Lautsprecherfrequenzweichen rum, die sind da etwas gröber.


Besten Dank schonmal.

Mfg
Luke
Bertl100
Inventar
#2 erstellt: 13. Okt 2010, 22:50
Hallo,

ja, nachlöten. Dafür braucht man frisches Lötzinn. Noch besser ist es, das alte abzusaugen, aber vor allem frisches Lötzinn ist wichtig. Das alte verläuft nicht mehr richtig.
Alles inspizieren. Auch auf Risse in der Leiterbahn achten!
350° sind bei einer geregelten Lötstation grade richtig.
Bei größeren Kupferflächen kann man auch auf 400° gehen.

Gruß
Bernhard
Luke66
Stammgast
#3 erstellt: 13. Okt 2010, 22:55
Hallo,
danke, ich habe eine geregelte digitale von Weller, da kann ich Temperaturen einstellen.
Ok, also neu verlöten.
Ne Entlötpumpe habe ich da, sollte hinzubekommen sein.

Ob das den Fehler wohl auslösen könnte?
Ich vermute, dass der Laser wegen des Defekts evtl. keinen Strom bekommt.
Seltsam ist nur, dass alles andere funktioniert.
Oder gibt es da unterschiedliche Stromkreise für Laser und die übrigen Funktionen?

Gebrochene Leiterbahnen sind mir nicht aufgefallen.
Die Platinen sehen alle unbeschädigt aus.
Luke66
Stammgast
#4 erstellt: 14. Okt 2010, 23:29
Hallo,
so, erstmal die gute Nachricht.
Der Player lüppt wieder

Ich habe mir als erstes die Lötpunkte an den Netzteilelkos vorgenommen und mir dabei ziemlich einen abgebrochen.

Ich weiss ja nicht, was Sony für ein Lötzinn nimmt, aber abgesehen davon, dass die Lötstellen wegen der Größe der Elkos eh schon etwas größer waren, mußte ich die Lötstation auf 400 Grad stellen, damit ich den Lötpunkt überhaupt halbwegs schmelzen konnte.

Ich habe eine WHS40D von Weller mit 40 Watt, die müßte doch eigentlich reichen.

Irgendwie sahen die Lötpunkte auf den Platinen auch zu 95% matt aus, aber der Player ist von 1996, wird dann doch wohl bleihaltiges Lot sein.

Nunja, ich mußte unzählige Male ansetzen, bis ich das Lötzinn halbwegs entfernt hatte. Immer wieder etwas gewartet, damit sich die Elkos nicht zu sehr aufheizen.
Dabei ist mir dann aufgefallen, dass 3 Lötpunkte tatsächlich von der Platine gebrochen waren.

2 Punkte konnte ich wieder halbwegs verbinden, indem ich rundherum den Platinenlack etwas abkratzte und das Kupfer freilegte und da dann das Lötzinn rüber gezogen habe.
Das andere Lötauge ließ sich nur komplett entfernen.
Ich habe dann auch hier die Leiterbahn etwas freigelegt und eine Verbindung zwischen Elko und Leiterbahn mittels etwas verdrillter Kupferlitze geschaffen.

Naja, es war insgesamt mehr eine Frickelei als alles andere und sieht nicht wirklich befriedigend aus.
Nicht schön, aber bestimmt selten.
Die Lötstellen wackeln jetzt jedenfalls nicht mehr, die Elkos scheinen fest zu sein.
Der Player läuft jedenfalls.

Bei den ersten Versuchen hatte er immer Probleme bei Titel Nr. 8 meiner Test-CD.
Ein detaillierter Blick verriet mir dann, dass sich leider ein Zahn des Zahnrads, welches die Lasereinheit bewegt, halb verabschiedet hatte und nun das Ritzel blockierte.
Ich habe das Teil entfernt und nun läuft der Player erstmal einwandfrei.
Zum Glück ist ein Teil des Zahnes erhalten geblieben, so dass es an dieser Stelle nicht durchdreht, ich fürchte jedoch, dass sich der Zahn irgendwann doch verabschiedet.
Ob man da noch Ersatz für bekommt?

Hier ein Bild vom Laufwerk, es ist das kleine Zahnrad, welches sich direkt an der Führung der Lasereinheit befindet:

1


Und hier ein paar Bilder meiner verunstatlteten Lötstellen:

2

3

4

Wie man sieht, sehr gebastelt.
Hätte nicht gedacht, dass es so schwierig wird.
Am liebsten würde ich die Stellen nochmal nachlöten lassen.
Es gibt nicht zufällig einen Teilnehmer hier im Raum Düsseldorf, der einem offensichtlichen Lötidioten zeigen kann, wie man die 6 Lötstellen fachmännisch in Stand setzt???
Würde mich freuen, mal zu sehen, wie das ein Profi macht...

Mfg und besten Dank für die Unterstützung
Luke
Bertl100
Inventar
#5 erstellt: 15. Okt 2010, 08:08
Hallo Luke,

Gratulation!!

Nun, auf den Bildern sieht eigentlich nur die linke Seite von C202 unbefriedigend aus. Klar die liegt am meisten innerhalb einer Massefläche.
Die anderen Lötstellen lass so wie sie sind. Die sind ok.

Bei solchen Masseflächen und einem etwas dünnbrüstigen Lötkolben darf man ruhig auch mal voll (auf 450°) aufdrehen.

Das blöde ist das Zahnrad. Da kann Ersatz nötig werden.
Aber wenn es im Moment läuft, dann lass es erst mal.

Gruß
Bernhard
Luke66
Stammgast
#6 erstellt: 15. Okt 2010, 08:28
Ja, die Linke von C202 war die Lötstelle, die sich bereits vorher komplett von der Platine gelöst hatte.
Darum musste ich an dieser Stelle eine Brücke aus etwas verdrillter Kupferlitze reinfrickeln, um eine Verbindung zur Leiterbahn zu schaffen, weil die Leiterbahn unter der ehemaligen Lötstelle sich ja abgelöst hatte.
Sieht halt unschön aus.

Ich frage mich eben ernsthaft, wie man solche Lötstellen vernünftig erhitzen kann, um das Altlot sauber zu entfernen und anschließend eine Neuverlötung vorzunehmen.
Ich hatte das Problem, dass der Lötkolben kaum dazu in der Lage war, die ganze Lötstelle auf einmal zu erhitzen.
Irgendwie wurde das ganze nur sehr zähflüssig.
Und man will ja an einer Platine nicht unbedingt 10 Sekunden am Stück rumlöten.
Ich denke mal, dann verabschieden sich Leiterbahn und Bauteile.
Verstehe nicht, dass eine 40-Watt Lötstation da Probleme hat.

Ich würde halt mal gerne sehen, wie das ein Profi macht.
Das Problem ist, dass sich in meinem Bekanntenkreis ausser mir leider niemand mehr mit Lötkenntnissen befindet.

Jo, das mit dem Zahnrad ist schon doof.
Ich habe aber noch einen CDP-195 hier, der hat die gleiche Lasereinheit. Vielleicht befindet sich dort auch ein baugleiches Zahnrad am Laufwerk.
Dann kann man's vielleicht doch tauschen.
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 15. Okt 2010, 12:34
Hallo,


Ich würde halt mal gerne sehen, wie das ein Profi macht.

Auch nicht anders! Er wird nur einen stärkeren Lötkolben haben.
Üblich sind 50 - 80W.
Und dann kommt's noch auf den thermischen Übergangswiderstand von Heizkörper auf Lötspitze an.
Also eher eine kurze, etwas breitere Lötspitze, und eine gute Lötstation. Und schon geht das gleich viel besser!
Aber ein paar Sekunden heizen muß man auch da noch bei solchen Kupferflächen.
Vom Wärmenachschub sind z.B. Wellerstationen einfach viel besser als "Baumarkt" Lötkolben.

Zum Entfernen des Altlots kann man auch Entlötlitze hernehmen.

Gruß
Bernhard
Pimok
Stammgast
#8 erstellt: 16. Okt 2010, 09:38
Wenns soweit funktioniert würd ichs einfach so lassen. Bis auf die besagte Lötstelle siehts ja relativ anständig aus.
Notfalls, falls sich der Elko an der "gebastelten" Stelle nochmal lösen sollte, und dir Heiligenhaus nicht zu weit weg ist (liegt zwischen Essen und Düsseldorf), kann ich dir das auch mal fix flicken.

Zum Zahnrad: Schau doch mal bei Ebay nach Geräten mit dem selben Chassis, eventuell lässt sich da eines günstig als "Schlachtgerät" missbrauchen?
Luke66
Stammgast
#9 erstellt: 17. Okt 2010, 21:48
Hallöle,
also, ich habe die Lötstelle jetzt erstmal so gelassen.
Sie ist ja, soweit ich feststellen konnte, mechanisch fest und funktionieren tut der Player ja nun auch.

Wenn die Lötstelle nochmal zickt, komme ich gerne auf Dein Angebot zurück, vielen Dank dafür.

Mit dem Laufwerk habe ich heute auch mal geschaut.
Der CDP-195 hat ein recht ähnliches Laufwerk mit der gleichen Lasereinheit. Das betroffene Zahnrad sieht sehr identisch aus.

Das Problem ist nur, dass ich es nicht demontieren kann, weil ich nicht an die Unterseite rankomme. Ich müßte für diesen Zweck die Platine auf der Unterseite des Laufwerks entfernen.

Das scheitert leider daran, dass ich den Laufwerksteller nicht von der Spindel des Motors abbekomme.
Ich müsste nämlich die Motoren mitsamt der Platine abbauen.
Aber der Teller sitzt irgendwie verdammt fest auf der Motorspindel.
Bertl100
Inventar
#10 erstellt: 18. Okt 2010, 08:24
Hallo,

um Gottes Willen!!!! Bloß nicht den Teller von der Spindel nehmen!!! Du wirst die richtige Höhe nie wieder richtig einstellen können! Dafür gibt es sehr genaue Vorgaben, die du ja nicht kennst!
Das muß auch anders zu zerlegen gehen!

Das ganze Laufwerk muß komplett mit Lader nach oben rausgehen.
Allerdings mußt du dann den Laser abstecken, und dann besteht wieder ESD Gefahr, wenn du keine Vorsichtsmaßnahmen triffst.
Meist kann man diese Platine nach dem Laufwerksausbau dann von den Motoren ablöten.

Gruß
Bernhard
Luke66
Stammgast
#11 erstellt: 18. Okt 2010, 08:32
Ok, dann lasse ich das lieber
Ablöten würde sicher gehen, das stimmt.
Aber da meine Lötstation bei Lötstellen dieser Größe etwas zickig ist (s.o.) werde ich mal sehen...
Vielleicht probiere ich es zuerst mal am Laufwerk des 195ers, das war nicht so teuer wie der XA-3
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