KENWOOD KA-7050 R Revision und Pflege

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msOrko
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 03. Feb 2025, 11:16
Hallo zusammen,

ich habe mir meinen "Jugendverstärker" letzte Woche gekauft. In meiner Ausbildungszeit habe ich mir damals diesen Verstärker und weitere Komponenten aus derselben Serie zugelegt. Irgendwann wurden sie dann durch neues Zeug ersetzt, wie das meist der Fall ist.

Jetzt habe ich einen recht günstig kaufen können und würde diesem gerne eine Revision / Pflege zugute kommen lassen.

Geöffnet und mit Druckluft ausgeblasen wurde er bereits. Zum Glück kein "Rauchergerät".

Ich habe beim Stöbern im WWW bereits hier und da gelesen, dass bei den meisten Geräten Elkos, Relais, Wahlschalter, Transistoren aufgrund der Alterung sinnvollerweise ausgetauscht / gereinigt werden sollten.

Und hier fängt meine Unsicherheit an - wer hat Erfahrungen mit diesem oder einem ähnlich gebauten Gerät dieser Serie und kann mir konkrete Tipps geben, welche Bauteile ausgetauscht und welche gereinigt werden sollten (und wie).

Grundsätzlich las ich, dass viele die Platinen komplett ausbauen und richtig abwaschen z.B. mit Isopropanol und/ oder einer Mischung aus einem Reiniger mit Tensiden gemischt mit Maschinenöl (= Emulsion), welche den Schmutz recht gut anziehen soll.

Was sagt ihr dazu?

Der Quellwahlschalter scheint vollständig zu funktionieren. Elkos konnte ich auf den ersten Blick keine sehen, welche ausgelaufen sind. Der Lautstärkeregler kratzt stellenweise.

Für jeden Tipp bin ich dankbar :-)

Grüße aus dem Münsterland, André
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 03. Feb 2025, 12:00
Man sollte über die Freude am neuen (alten) Gerät nicht in eine Art Aktionismus verfallen, weil man meint, unbedingt etwas tun zu müssen.

Platinen muss man nur ausbauen und "waschen", wenn sie tatsächlich klebrigen Schmutz aufweisen. Wenn das Gerät nur verstaubt war, besteht kein Handlungsbedarf.

Einen wirklichen Quellenwahlschalter gibt es nicht. Dieses Gerät besitzt bereits IC zur Quellenwahl. Deshalb kann da auch nichts im üblichen Sinne Kontaktprobleme haben.

Eine intensive Sichtkontrolle sollte umfassen:
- Elkos
- Hitzespuren (im Bereich von Lastwiderständen)
- Lötstellen
- Leiterbahnen (Korrosion? Schäden durch ausgelaufene Elkos z.B. im Phono-Bereich?)

Danach sollte man an den Lautsprecherausgängen (Volume 0, ohne Quellen) prüfen, wie hoch der DC-Offset ist.
DC-Offset und Ruheströme kann man nach Anweisung des Service Manuals messen und einstellen. Dazu sollte man aber über geeignete Messklemmen verfügen, um keine Kurzschlüsse zu verursachen. (Seite 17 Tabelle oben links).
https://elektrotanya.com/kenwood_ka-7050r_sm.pdf/download.html#dl

Elkos kann man durchsehen, ob sie Schäden aufweisen oder gewölbte Oberseiten haben. Ansonsten sind Elkos mit 16V oder weniger am ehesten problematisch. Die großen Siebelkos muss man nicht unbedingt tauschen, wenn der Sound stimmt. Da stellt sich eher die Überlegung, sich welche ins Lager zu legen, solange es sie noch im Handel gibt. Ähnliches gilt für die Lautsprecherschutz-Relais.

Mit den Potis würde ich noch warten. Manches wird in den ersten Wochen der (Wieder-)Benutzung besser.

Last-not-least sollte man bei gezogenem Netzstecker die Netzspannung auf 240 V~ einstellen. Das erhöht die Lebenswartung mancher Bauteile.

p.s.
Die IMG-Funktion ist seit einigen Wochen deaktiviert. Bilder sind zur Kommunikation sehr hilfreich, müssten aber per Link via externem Server bereitgestellt werden.


[Beitrag von CarlM. am 03. Feb 2025, 17:35 bearbeitet]
msOrko
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 03. Feb 2025, 15:41
Danke dir Carl für deine aufschlussreiche Zusammenfassung.

Ich schaue mir die Elkos mal genauer an.

Sonst ist nur Feinstaub auf den Platinen, der mit Druckluft nicht einfach verschwindet.

Mal schauen....
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 03. Feb 2025, 17:37
Feinstaub kann man zumindest reduzieren, wenn man einen Backpinsel benutzt. Ich halte dann eine Staubsaugerdüse daneben, damit der aufgewirbelte Staub endgültig entfernt wird.
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