Yamaha AS 701 Amp defekt - was könnte es sein?

Heisst das Modell nicht A-S701? Ggf. im Titel des Threads korrigieren.

In solchen Fällen sollte man entweder (billige) Kopfhörer oder schon abgeschriebene Boxen benutzen.

Sind tatsächlich alle Eingänge betroffen - auch CD-Direct und die optischen Eingänge?
Wenn alle Signalwege vermischt sind, ist von einem Defekt des IC402 auszugehen. Dieses Ic übernimmt sehr viele Funktionen, insbesondere die Quellenwahl, das Digitalisieren der analogen Quellen sowie die Lautstärkeregelung.
Wenn es nicht das IC402 ist, müsste auf andere Weise eine Vermischung der Eingangssignale realisiert werden. Denkbar - wenn auch eher hypothetisch - wäre ein ausgelaufener größerer Elko, dessen Elektrolyt sich über die Pins des IC402 ergossen hat oder ein ähnliches Ereignis.

Dies wird sehr informativ in der Übersicht auf Seite 33 des Service Manuals dargestellt:
https://www.manualslib.com/manual/1830066/Yamaha-A-S701.html

Das IC402 sitzt auf der Platine Function(2) siehe Seite 39 des Manuals. Das ist die Platine mit den Cinch-Buchsen für Tuner sowie LINE (Playback/Record).

Wenn es wie vermutet ist, wäre diese Platine auszutauschen. Was sie kostet, weiss ich nicht.
Es müsste die Teilenummer ZN218300 oder ZN218400 sein.

Nachtrag:
Falls das IC402 defekt ist und Du jemanden hast, der professionell SMD-Chips löten kann ...
www.ebay.de/itm/3860...tkp%3ABk9SR_C76dXbYg

Danke für die ausführlichen Infos

Bitte klarstellen, dass die Geräusche spontan entstehen und nicht als Begleit-Verzerrungen von Musik. Ist das so?

Spontanes Rauschen und Krachen entsteht:

- in Transistoren der Eingangsstufen von Line-Verstärkern oder Leistungsverstärkern. Beides gibt es hier im Vollverstärker Yamaha A-S701.
- In ICs für Lautstärke- und Klangregelung (siehe Carls Anmerkungen)
- In internen Steckkontakten bzw. Schaltern, wenn diese lange nicht betätigt wurden
- In "kalten" Lötstellen bei konstant heiß laufenden Bauteilen (Spannungsregler, Leistungsverstärker) oder mechanisch belasteten Bauteilen (Stecker, Schalter, Potentiometer)
- In Haarrissen von Leiterbahnen nach einem Sturz des Gerätes. Die (manchmal mikroskopischen) Kupferbahn-Risse oxydieren an den Kontaktstellen und machen dann Geräusche aller Art.

In vielen Fällen sind diese Stellen mechanisch empfindlich und reagieren auf Klopfen / Zerren / Biegen.
Troubleshooting solcher Fehler machen Profis, indem sie einen billigen Kopfhörer anschließen und im Betrieb verschiedene Stellen im Gerät abklopfen mit einem Stab aus isolierendem Material (Pinselstiel etc.).

Das Blockdiagramm im Service Manual gibt gute Anhaltspunkte, durch welche Stufen das Signal fließt. Damit kann man schon mal einfache Bedienungs-Tests entwickeln, um die Quelle des Problems zu lokalisieren.

Poetry2me (Beitrag #4) schrieb:

Bitte klarstellen, dass die Geräusche spontan entstehen und nicht als Begleit-Verzerrungen von Musik. Ist das so?

Yepp, Gerät ist aber nicht runtergefallen, war nicht länger außer Betrieb, sondern ist von heute auf morgen im Standardbetrieb defekt gewesen

Mag sein. Dann also Hitze von Bauteilen, Alterung oder allmähliche Verschmutzung/Oxydation von Kontaktstellen als Grund.
Bei "Montagsgeräten" kann auch eine Vorschädigung aus der Produktion sich erst verspätet auswirken.

Jedenfalls kann man solche Fehler in vielen Fällen durch mechanische "Reize" finden.

Hast Du schon alle Schalter und Regler ausprobiert, ob sie sich auf den Fehler auswirken?
Daraus könnte man Rückschlüsse ziehen.

Ich hatte in #2 folgendes gefragt:
Sind tatsächlich alle Eingänge betroffen - auch CD-Direct und die optischen Eingänge?

Sind also die Signale aller angeschlossener Quellgeräte vermischt bzw. werden sie gleichzeitig ausgegeben?

Carl hat recht, ich hatte das Wort "gemeinsam" im ersten Post übersehen. Das würde schon sehr auf IC402 als Fehlerursache hindeuten.

IC402 ist eigentlich für Eingangswahl, Lautstärkeregelung und Klangregelung eines 7.1 AV-Receivers gedacht.
Hier werden die Kanäle teilweise umgewidmet und für diverse Funktionserweiterungen im Stereo-Verstärker genutzt.

Ich hätte auch sehr stark das Eingangswahl-IC 402 im Verdacht. Der entsprechende Kanal wird dem IC502 vom Hauptprozessor über ein serielles Protokoll mitgeteilt. Dabei kann der Prozessor nur einen Eingang benennen. Ich würde als Test nochmal CD-Direct wählen. Kommt da das Signal ungestört rüber?

Ich wäre ja mal gespannt, ob der Themenersteller das genannte IC getauscht hat und ob es die Fehlerursache war.

Ich auch, aber der TE hat sich seit einem halben Jahr nicht gemeldet. Da kann man wohl den Deckel drauf tun.