Erfahrungsbericht Audiofly Revel

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Yorllik
Stammgast
#1 erstellt: 12. Jan 2014, 18:07
Es wundert mich eigentlich, dass hier im Forum so wenig Beiträge zu Audiofly zu finden sind, denn es kann durchaus eine Alternative zu den Systemen von Sonos und Raumfeld sein, aber das hängt natürlich von den Voraussetzungen und Anforderungen an das System ab.

Meine Anforderungen waren (und sind) einfach: synchrone Musikwiedergabe vom NAS in maximal drei Räumen gleichzeitig mit den vorhandenen Geräten, wobei insgesamt fünf Geräte an das System angeschlossen werden sollen. (Internet-) Radioempfang ist immer synchron und deshalb nicht erforderlich, andere Dienste wie Spotify o. ä. sind ebenfalls nicht erforderlich.

Die Voraussetzungen:
Raum 1 (Heimkino): AV-Receiver mit LAN-Anschluss über WLAN-Bridge
Raum 2 (Bar/Relaxing): eine etwas ältere (> 25 Jahre) Technics-Stereoanlage, kein LAN
Raum 3 (Arbeitszimmer): Yamaha Pianocraft, LAN über WLAN-Bridge
Raum 4 (Wohnzimmer): AV-Receiver, kein LAN
Raum 5 (Küche): Yamaha Pianocraft, kein LAN
Weiterhin vorhanden: Synology NAS als Datenspeicher (Standort in keinem der 5 Räume, sondern neben dem DSL-Router) sowie Android-Tablets, die zur Steuerung benutzt werden sollen
Nicht vorhanden: angebissene Äpfel
Parallel soll in den Räumen 1 bis 3 oder den Räumen 4 und 5 gehört werden.

Die Suche begann vor rund einem halben Jahr in diesem Forum und über Google, wobei zwei Systeme in den Maschen des Netzes hängen blieben: Sonos und Raumfeld.
1. Sonos
Ein überaus leistungsfähiges System mit voller Kontrolle über alle Endgeräte per App und überwiegend positiven Erfahrungen der Anwender. Für mich eigentlich schon fast zu viel der Möglichkeiten, aber wünschenswert wäre für mich der Zugriff über DLNA und nicht nur über Netzwerkfreigaben. Die für meine Anforderungen erforderlichen Geräte wären 1 x Sonos Bridge und 5 x Sonos Connect. Die Bridge ist erforderlich, um eine Netzwerkverbindung zu haben, wenn die Räume 1 bis 3 stromlos sind und in 4 und 5 gehört werden soll.
2. Raumfeld
Würde meinen Anforderungen mit 5 x Connector² gerecht werden, könnte auf DLNA-Server zugreifen, die Erfahrungen sind aber etwas gemischter als bei Sonos; dennoch wäre Raumfeld mein favorisiertes System zwischen diesen beiden gewesen.

Während der Suche bin ich über die Nubert-Homepage auch auf das Audiofly-System gestoßen, habe es aber mehrfach verworfen. Das Pro-System basiert auf nur einem Sender, dem ein analoges Audiosignal zugeführt werden muss, was in meiner Konfiguration nicht sinnvoll ist; ein Gerät mit analogem Audioausgang müsste dann als DLNA-Client und Quelle für den Sender dienen. Das Revel-System schien mir etwas i-betont und den USB-Sender habe ich lange Zeit als nur für den Anschluss an PC/Laptop geeignet gehalten – bis ich irgendwann dahinter gekommen bin, dass meine Synolgy-NAS den USB-Anschluss nicht nur für externe Speichermedien haben, sondern auch den iRevel-USB-Sender als USB-Lautsprecher unterstützen. Mit dieser Entdeckung war meine bisherige Unentschlossenheit für den Kauf eines der Systeme zu Gunsten des Audiofly-Systems entschieden. Bestellt wurden 2 USB-Sender, 2 Empfänger A und 3 Empfänger D.

Der Hersteller verspricht auf seiner Homepage nicht zu viel: “Anschließen. Fertig.“. Das Anschließen begann bei mir damit, einen USB-Sender in die Synology-Diskstation zu stecken und den ersten Empfänger mit dem (kurzen) mitgelieferten Cinch-Kabel an einen Analog-Audio-Eingang eines AVRs anzuschließen. Nach dem Anschluss des Empfängers an die Spannungsversorgung die erste Überraschung: die LED in der Bond-Taste leuchtete nicht wie erwartet orange, sondern grün – die mitgelieferten Sender waren bereits in den Empfängern gespeichert. Über das Webinterface der Diskstation wurde als nächstes die Audiostation aufgerufen, unter “Mein Computer“ die USB-Lautsprecher für die Ausgabe ausgewählt und eine Titelwiedergabe gestartet – die Wiedergabe erfolgte ohne weitere Einstellungen oder Eingriffe auf dem AVR. Seit langer Zeit sind das mal wieder elektronische Geräte, die ich in Betrieb nehmen konnte, ohne vorher diverse Einstellungen vornehmen zu müssen. Weder war irgendein Treiber in der Diskstation zu installieren oder der Sender zu konfigurieren, noch irgendeine Einstellung an den Empfängern vorzunehmen – das ist echtes Plug&Play und nicht Plug&Pray.
Obwohl die Empfänger vorkonfiguriert waren, musste ich die manuelle Konfiguration natürlich auch mal probieren und auch die funktioniert problemlos wie im Handheftchen beschrieben: 6 x Bond-Taste am Empfänger kurz hintereinander drücken löscht die gespeicherten Sender und die LED leuchtet orange, wie ich es im Auslieferungszustand erwartet hätte. Beim Starten einer Wiedergabe über einen Sender erkennt der Empfänger dies und gibt das empfangene Signal wieder – es wäre also nicht einmal unbedingt erforderlich, die Sender zu speichern, was man mit etwas längerem Drücken der Bond-Taste erledigen kann, worauf hin die LED grün leuchtet. Für die Suche nach dem zweiten Sender wird die Taste zweimal kurz hintereinander gedrückt, sie leuchtet wieder orange und er kann nachdem er durch Wiedergabe eines Signals erkannt wurde ebenfalls durch längeres Drücken der Bond-Taste gespeichert werden. Die Bedienung ist zwar minimalistisch, aber sie funktioniert problemlos, auch das Umschalten zwischen den Sendern durch einmaliges Drücken der Bond-Taste.
Wenn man möchte, kann man bis zu vier Empfänger gruppieren. Dies macht für mich aber keinen Sinn, da hierfür ein Empfänger als Haupt-Empfänger (Formulierung aus dem Handheftchen, neuhochdeutsch müsste man wohl Master schreiben) festgelegt werden muss und die anderen Mitglieder der Gruppe (nhd: Slaves) nur noch das gleiche wiedergeben wie der Haupt-Empfänger. Da meine Wiedergabewünsche zumindest in den Räumen 1 bis 3 aber etwas flexibler sind, habe ich sie nicht gruppiert. Es sollte bei mir z. B. wahlweise Wiedergabe in Raum 1 und 2, aber auch mal Raum 2 und 3 oder Raum 1 und 3 oder in allen 3 Räumen möglich sein; das funktioniert komfortabel nur, wenn keiner der Empfänger abhängig von einem anderen ist.
Eine Einschränkung des Sytems muss natürlich auch genannt werden: es können maximal vier Empfänger von einem Sender gleichzeitig bedient werden, was mir aber vollkommen ausreicht. In der Praxis heißt das, dass der 5. Empfänger kein Signal mehr bekommt, wenn bereits 4 Empfänger eingeschaltet sind und auf diesen Sender hören; es heißt aber nicht, dass an einen Sender nur vier Empfänger angebunden werden können. Wenn einer der ersten 4 Empfänger ausgeschaltet wird, kann der 5. übernehmen. Ebenso ist es möglich, auf bis zu vier Empfängern das Signal eines Senders zu empfangen und auf dem 5. bzw. ebenfalls auf bis zu 4 anderen das Signal eines anderen (gespeicherten) Senders. Für das Umschalten auf einen anderen Sender genügt ein kurzer Druck auf die Bond-Taste eines Empfängers.

Bei der Tonqualität kann ich keine Mängel beklagen, es gibt bei mir keine Aussetzer oder Störgeräusche durch andere Funksender. Die Entfernungen sind jedoch auch nicht sehr groß (max. ca. 15 m), es liegen aber auch z. T. ein paar Wände und Decken zwischen Sender und Empfänger. Es macht auch keinen (für mich hörbaren) Unterschied, ob ich Musik direkt streame oder über Audiofly übertrage. Die Wiedergabe auf die Endgeräte ist synchron (was für manche Leser vielleicht die wichtigste Frage war – aber das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss) – wenn ich rein analoge Wiedergabe betreibe, also aus den Analogausgängen an “herkömmliche“ Verstärker/Receiver ohne digitale Signalverarbeitung gehe. Bei der Verwendung der AVRs gibt es eine leichte Verzögerung, die bei analoger Zuspielung fast nicht auffällt, aber bei Nutzung der optischen Digitalaus- und eingänge erstaunlicher Weise doch deutlich ist.

Für die Steuerung benutze ich überwiegend die Android-App DSAudio von Synology, die zwar auch ein wenig gewöhnungsbedürftig ist, aber auf meinen Tablets stabil läuft und bisher noch nicht für Abstürze gesorgt hat. Im Gegensatz zur Wiedergabe per DLNA-Steuerung via App (als DMC wie z.B. BubbleUpnp oder Audionet Music Manager) wird das Tablet/Handy während des Abspielens der auf dem NAS erstellten Wiedergabeliste nicht mehr benötigt, da der NAS bei der Ausgabe auf die USB-“Lautsprecher“ auch die Rolle des Controllers übernimmt; Handy oder Tablet können also hierbei etwas Akkus schonen.

PS: Nun bin ich also doch noch ungewollt zum Besitzer von iGeräten geworden; ist auf Bildern der Empfänger auf der Audiofly-Homepage z. T. nur Audiofly REVEL zu lesen, so ist auf den aktuellen Geräten Audiofly IREVEL aufgedruckt.
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