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Review/Erfahrungen ARCAM rHead - Der KHV mit dem gewissen Etwas+A -A |
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Autor |
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Der_∆siate
Stammgast |
#1 erstellt: 03. Mrz 2018, 08:09 | |
Ich wünsche jedem Leser dieses Thread's erstmal einen angenehmen Tag Offenbar ist der Arcam rHead entweder nicht beliebt oder noch auf keinem Radar hier erschienen, sehr schade, deswegen möchte ich ein wenig über ihn berichten. Vorwort: Wer darauf keine Lust hat (weil es etwas viel ist) kann auch sofort zum Klang oder der Ausstattung, Lieferumfang springen. Da ich noch nie einen teureren KHV besessen habe, wollte ich mal wissen was ich verpasse, bzw. auch nicht. Also habe ich mich auf die Suche gemacht, zuerst hab ich mir Testweise den SMSL sAp II bestellt, denn viele meinten er kommt dem O2 von JDS Labs sehr nahe, bzw. klingt gleich. Also dachte ich mir, mal sehen ob ich die neutrale Verstärkerwiedergabe mehr schätze wie den "rundherum eingehüllt, Sofa-Klang" meines Nobsound NS-08E. Ich habe ja mal lange Zeit den ifi Ican Nano zu meinem Besitz gezählt, der spielt relativ neutral auf, jedoch hatte er längst nicht genug Leistung für meinen HE 500. Der sAp II kommt auf 1,1 W, da ist also genug Saft vorhanden. Der Klang des SMSL's ist auch hervorragend, sehr ausgeglichen und auch ein bisschen präziser wie der des Nobsound's, er ist praktisch das neutrale Equivalent des Nobsound's in der Preisklasse. Ich dachte mir, mhh, vielleicht ist ja doch was dran am Verstärkerklang, jetzt war ich also scharf darauf zu wissen, was noch so geht, meine Präferenz ist also plötzlich zu neutral übergewandert. Ich habe aber nicht viel unter 500€ gefunden, ich war bereit bis zu 450€ auszugeben. Jedoch dann ist in einer der verwinkelten Ecken des Internet's der rHead aufgetaucht, in den USA zahlt man umgerechnet ungefähr 500€ für ihn, hier bekommt man ihn für 250€ auf Amazon. Ich war mir sicher den Namen schonmal irgendwo gelesen zu haben, jedoch war im Hifi-Forum nicht's zu finden. Darauf las ich mich im Head-Fi Forum ein, dort stand eine Menge über ihn, jedoch waren die Meinungen erstaunlich zwiegespalten. Die einen meinen er ist super präzise und sehr neutral, die anderen er hätte eine durchschnittliche Bühne, im Vergleich zu 1000€ Geräten etwas zu wenig Auflösung im Hochtonbereich, er wäre aber sehr tolerant bei der Auswahl der Kopfhörer, von IEM zu LCD 2 ginge alles und, dass er sehr viel Präzision im Mitten- und Tieftonbereich hätte. Die meisten waren sich aber einig, dass er für 400-600 Dollar ein Top Gerät sei. Seltsamerweise kostet er in anderen deutschen Shop's immer um die 500€ hier zB. Arcam rHead Kurze Zeit später befindet er sich also auf dem Weg zu mir, Warehouse Deal's für 220€. Lieferumfang, Verarbeitung und Ausstattung Angekommen in einem stabilen Karton, schön in Grün, Weiß und Schwarz gehalten macht er erstmal einen guten Eindruck, Arcam kommt ja von Cambridge, einer Marke die ich sehr schätze. In dem Karton befindet sich ein billiges Cinch-Kabel, ein Netzteil (inkl. mehreren Steckeraufsätzen) und der Verstärker selbst. Er hat ganz schön Gewicht und für mich eine witzige Größe, denn ich fand kein DAC das man hätte kombinieren können. Also betreibe ich ihn mit meinem guten alten DACMagic 100, ebenfalls von Cambridge. Mit seinen knappen 1000 Gr. liegt er stabil auf dem Schreibtisch, unterhalb befindet sich noch eine Art Gummimatte, welche aber etwas härter ist, er steht zwar stabil, wirklich sehr rutschfest ist er aber nicht. Er ist in Schwarz gehalten und durch die Verwendung sehr hochwertiger Materialien macht er einen ordentlichen Eindruck, die Metallplatte, die sch nach vorne runter zieht und auch zu den Seiten aus einem Guss besteht unterstützt diesen Eindruck. Auf der Rückseite findet man den Netzteil Anschluss, einen An/Aus Schalter, jeweils einen XLR Eingang und einen Cinch-Eingang, zwischen denen befindet sich der Umschalter zwischen Cinch/XLR. Oben steht ARCAM rHead, ein schönes Detail. Auf der Vorderseite ist in der Mitte eine längliche LED eingearbeitet die anzeigt ob man im Stand-By Modus ist, links davon zwei Klinkenausgänge, jeweils 3,5 und 6,3 mm, ganz rechts befindet sich der verchromte Lautstärkeregler. Dieser läuft sehr gut, er fasst sich auch gut an, wenn man ihn ganz nach links dreht, schaltet er in den Ruhemodus, das kann man erkennen indem die LED von Grün auf Rot/Orange wechselt. Er ist meinem Empfinden nach für die Ewigkeit gebaut, ein Lob an Cambridge. Klang, Vergleich mit Nobsound und SMSL Leistungstechnisch schaffen sie alle die 1 W auf 32 Ohm, von der Leistung also identisch, die Ausgangsimpendanzen weiß ich jetzt nicht genau. Das umstecken ist etwas schwierig, ich beschreibe also die klanglichen Unterschiede nur grob, sie sind aber ziemlich deutlich, man braucht also auch keine Goldohren um einen Unterschied auszumachen. Höhen: Der erste Eindruck ist ein gut aufgelöstes Klangbild, der SMSL spielt kühler, der rHead löst höchstens leicht besser wie der SMSL auf, das kann der nämlich auch sehr gut, man muss aber dazu sagen, dass der SMSL sehr höhenstark ist, weswegen das oft als hohe Auflösung missverstanden wird. Der Nobsound bleibt da aber auf der Strecke, besonders bei Klassik hat der keine Chance, der rHead bietet genug Hochton um luftiger zu klingen wie der Nobsound, jedoch ist der SMSL da etwas aggressiver, der kann aber auch oft spitz, bzw scharf werden, das stört etwas, da kann der Arcam punkten, er hat diese leichte Wärme vom Nobsound, gepaart mit der Präzision des SMSL. Bei Stimmen klingen die Höhen seidig und m.M.n perfekt abgestimmt. Mitten: ...sind die Paradedisziplin des Hifiman und da kann der Arcam ihm viel bieten. Jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen, der Arcam lässt hier beide auf der Strecke, durch die im Vordergrund stehenden Höhen gehen beim SMSL die Mitten etwas unter, auch durch die Bühne (dazu später) leidet die Präsens der Mitten, der Nobsound ist zwar gut, jedoch kein Vergleich zum Arcam. Der rHead klingt sehr echt und erzeugt ein homogenes Bild, welches sich auch in den Mitten wiederspiegelt. Das Album "Dreamer in Concert" von Stacey Kent ist ein absoluter Traum. Puhh, langsam komm ich ins Schwurbeln, ich kommt jetzt wieder auf den Boden zurück Ich bin Schlagzeuger und kann daher glaube ich sehr gut einschätzen wie Instrumente klingen, aus dem Grund hab ich mich auch für den HE 500 entschieden, der klingt für mich am "echtesten", der Arcam bringt dieses magische Etwas des Hifiman einfach hervor, den SMSL könnte man schon fast als flach bezeichnen. Der Arcam verleiht so eine durchgehende Wärme bleibt aber dennoch präzise, er ist ein Gentleman, er übertreibt nicht oder will zeigen was er kann, er ist immer für dich da und zieht dich in seinen Bann, am liebsten würdest du ihm stundelang zuhören und jedes mal verzaubert er dich aufs Neue. Dem SMSL fehlt es untenrum an Fülle und er will dir immer beweisen was er denn für einen tollen Hochtonbereich liefert, dabei übernimmt er sich aber oft und wird scharf. Der Nobsound hat einfach etwas zu viel an Wärme, denn dadurch geht die Präzision flöten. Tiefton: Wo der Nobsound sehr gut ist, kann der SMSL ihn mit mehr Präzision, Schnelligkeit und Dynamik ausstechen, jedoch erzeugt eben der starke Grundton und Bassbereich des Nobsound's diese Wärme, der SMSL ist hier zu schwach, das ist nicht gerade toll, denn durch die fehlende Quantiät im Bass und eben die starke Höhenpräsens macht zB Rock einfach keinen Spaß, Klassik kann er zwar gut, jedoch macht hier seine Bühne einen Strich durch die Rechnung (dazu später). Jedenfalls macht auch hier der Arcam den Mittelweg, er bietet einen sehr impulsiven, schnellen und gut aufgelösten Bass, man kann die verschiedenen Frequenzen gut trennen und so ergibt sich viel Potenzial für so gut wie jede Art von Musik. Bühne: Hier könnte ich vermutlich ewig schreiben, denn was das angeht bin ich sehr zimperlich. Der Nobsound war für mich nach ein paar Wochen ganz klar raus, denn er verschiebt die Bühne gefühlt nach hinten, manchmal denkt man, man stünde, anstatt im Publikum direkt neben den Musikern und schaut praktisch an ihnen vorbei, das ist sehr unangenehm, denn wenn man es einmal bemerkt, geht es einem nicht mehr aus dem Kopf. Ebenfalls leidet durch die Wärme die Instrumentenseparation, denn der Nobsound klingt als wäre man in einem kleinen Raum, welcher rundherum eingedämmt ist, das ist auch oft angenehm, jedoch bei Rock oder Jazz stört das oft, denn es fällt etwas schwer einzelnen Instrumenten zu folgen. Dem SMSL hat man irgendwie die Breite genommen, ganz seltsam, als hätte man alles mit einem Besen in die Mitte gekehrt und ein bisschen was ist liegengeblieben, dadurch klingt alles etwas gequetscht, gerade bei Stimmen, denn die stehen praktisch direkt vor dir, dadurch leidet der Rest des Klangbildes. Der rHead ist hier sehr erstaunlich, er schafft es die Bühne wirklich vor dir zu plazieren, alles hat genau seinen Platz, er weiß genau wo alles stehen sollte, der SMSL klingt oft unsicher. Die Lockerheit, besonders bei Jazz imponiert mir sehr, ich liebe weiblichen Jazz-Gesang. Die Instrumente sind sehr gut voneinander getrennt und es macht einfach nur Spaß sich zurückzulehnen und das Ganze auf sich wirken zu lassen, oft folge ich dann den einzelnen Instrumenten. Stimmen sind m.M.n. genau da wo sie sein sollten, man braucht kein Fernglas um sie zu suchen, sie stehen auch nicht vor dir, sondern sie sind genau da wo sie sein sollten, sie setzten sich vom Rest ab, übertönen aber kein Instrument. Sie wahren immer eine gewisse Distanz und dadurch wird ein sehr reales Klangbild erzeugt. Fazit: Der ARCAM rHead ist ein hervorragend verarbeiteter beständiger Kopfhörerverstärker, der dir immer treu bleibt, er versprüht einen britischen Charme und wächst dir sofort ans Herz. Er bleibt zurückhaltend, beeindruckt jedoch trotzdem mit seinem sehr knackigen präzisen Bass, fängt dich mit seinen homogen Mitten, hier löst er klasse auf und lässt dich in das Klangbild eintauchen. Die Höhen sind keineswegs scharf sind aber dennoch vorhanden und von einer leichten Wärme durchzogen. Die Bühne ist nicht übertrieben sondern sehr realitätsnah. Wahrscheinlich sticht in ein 800€ KHV in Sachen Hochtonauflösung und Bühne aus, aber nicht ohne diese leicht süßliche Wärme und Gemütlichkeit zu verlieren. Ich denke, dass 500€ zuviel für ihn sind, ich würde vielleicht noch 300€ für ihn zahlen, aber für 500€ würde ich mir vermutlich einen anderen kaufen, der auch eine etwas bessere Hochtonauflösung bietet. Das Einzige was 500€ rechtfertigen würde, wäre die Verarbeitungsqualität. Umso besser, dass es ihn bei Amazon.de für 250€ gibt. Ich will auch noch erwähnen, dass das hier meine Klangeindrücke nach mittlerweile 10 Tagen sind, ich versuche nicht so stark ins Schwurbeln zu kommen und die Unterschiede zu den anderen erwähnten Verstärkern sind deutlich übertrieben dargestellt, ebenfalls ist der Klangeindruck individuell und man sollte immer selber Testen/Hören und sich nicht auf irgendeine Meinung im Internet verlassen. Respekt an den, der sich bis hier unten durchgelesen hat, ist doch etwas länger geworden Grüße, Paul [Beitrag von Der_∆siate am 03. Mrz 2018, 14:41 bearbeitet] |
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Exploding_Head
Inventar |
#2 erstellt: 03. Mrz 2018, 14:40 | |
Müsste es nicht "...zwei Klinkenausgänge..." heissen? |
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Der_∆siate
Stammgast |
#3 erstellt: 03. Mrz 2018, 14:42 | |
Stimmt, danke, ich habs schon verbessert |
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Der_∆siate
Stammgast |
#4 erstellt: 17. Mrz 2018, 11:14 | |
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