Rundreise-Reviews Fiio K17

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the_det
Inventar
#1 erstellt: 17. Feb 2025, 15:06
Liebe Gemeinde!
Weil ich den Fiio bereits getestet habe, schreibe ich hier nun meine Eindrücke nieder. Ich habe mich im Voraus sehr auf das Gerät gefreut. Die Optik finde ich einfach total ansprechend, und bevor ich in das Kistchen überhaupt das erste Mal in der Hand hatte, war ich mir sicher, dass es genau die Art von Gerät ist, die ich unbedingt brauche 😉

Diese Review schreibe ich, ohne Fotos einzustellen, da ich momentan nicht an meinem Rechner sitze. Bei Gelegenheit werde ich sie noch einfügen, aber Fotografieren ist ohnehin nicht eine meiner Superkräfte 😉

Mich hat gewundert, dass es im Netz noch gar nicht so viel Reviews oder Foren-Beiträge gibt. Natürlich gibt es bei Heaf-fi.org erwartungsgemäß einen längeren Thread, aber das war’s eigentlich schon…

Naja, jedenfalls war ich ganz aufgeregt, als das Paket bei mir eintraf (vielen Dank an Frank für den schnellen Versand). Die Umverpackung war überraschend riesig - fast wie bei einem Vollverstärker. Innen drin befand sich ein kleinerer, hübscher Karton, in dem der Verstärker nebst Zubehör schön aufgeräumt Platz fand. Für meinen Geschmack brauchen Verpackungen keinen Schnickschnack. Sie müssen vor allem praktisch sein, und das war hier der Fall. Insgesamt hätte deutlich weniger Kunststoff Verwendung finden können!

Das Zubehör ist recht übersichtlich, und ich habe auch nur die Fernbedienung zur Hand genommen, aber eigentlich auch nicht gebraucht. Daneben gibt’s noch ein Netzkabel mit Kaltgerätestecker und zwei USB (?)-Kabel und als Anleitung eine Quick-Start-Beschreibung, die eigentlich nichts erklärt.
Die erste Ernüchterung machte sich breit, als ich das Gerät meinem Netzwerk vorstellen wollte: Der WLAN-Schlüssel beinhaltet ein Sonderzeichen, das auf der Tastatur (Mini-Touchscreen) nicht eingegeben werden kann. Ich habe es also nicht geschafft, die Kiste im WLAN laufen zu lassen. Okay, dann halt im Gäste-WLAN: Dort alle Freigaben (Zugriff auf Musik etc.) erteilt und eingeloggt. Hat geklappt, aber die Festplatte wurde nicht gefunden. Hm, okay. Also mit Lan-Kabel. Das Herstellen der Verbindung war kein Problem, aber die Netzwerkfestplatte wurde trotzdem nicht gefunden. Ich konnte händisch keine Eingaben machen, so dass ich hier einfach gescheitert bin. Vielleicht wäre eine ausführlichere Anleitung eine tolle Sache gewesen.

Die Fiio-App läuft (noch) nicht mit dem K17, weder im LAN noch im WLAN. Vielleicht lässt sich dort irgendwann eine lokale Quelle einbinden. So, also das lokale Streaming funktionierte nicht. Schade, denn das ist ja eins der Grundbedürfnisse. Mangels Musik auf Sticks habe ich den USB-Eingang gar nicht erst probiert. Deshalb habe ich meine Musik letztlich nur übers Handy per Bluetooth (aptx) gestreamt. Das hat problemlos funktioniert und toll geklungen.

Also nun zum Wichtigsten - dem Klang: Der Fiio K17 klingt genauso, wie er aussieht: charmant, aufgeräumt und toll. Und was heißt das? Egal, welche Musik (s. unten) ich gehört habe: Es kam alles sehr plastisch, mit niemals scharfen Höhen, einem etwas abgerundeten Mittenbereich und schnellen, knackigen Bässen. Unbegrenzt langzeittauglich habe ich viele Stunden unter meinen Kopfhörern verbracht (Hifiman Arya, Sennheiser 660, Beyerdynamic 880 Black Edition, alle unsymmetrisch mit 6,3mm-Kabel verbunden). Auch der etwas kapriziöse 880 läuft völlig problemlos. Besonders interessant finde ich die EQ-Einstellungen, die man vornehmen kann. Ein 31-Band parametrischer Equalizer reicht für wirklich alle erdenklichen Anwendungen. So weit wollte ich es nicht treiben, den Arya und den DT 880 fette ich bei elektronischer Musik etwas an, indem ich ab 100 Hz einen Tiefpassfilter mit 3 dB zuschalte. Der EQ hat eine Menge Default-Einstellungen (Rock, Pop, Classic etc.), die für mein Empfinden bei einem solchen Gerät unnötig sind. Außerdem kann man auf verschiedenen Custom-Speicherplätzen seine eigenen Einstellungen speichern und per Touchscreen oder Fernbedienung abrufen. Smart! Aber: Man braucht einen per USB verbundenen PC, um die EQ-Einstellungen vornehmen zu können – ähnlich wie beim RME ADI-2, nur dass es da auch am Gerät geht. Beim Fiio habe ich diese Möglichkeit nicht gefunden.

Um eine lange Geschichte kurz zu machen, hier nun das Fazit: Sieht toll aus, fasst sich toll an, hat Features, die nicht funktionieren (WLAN- und LAN-Einbindung), oder die ich nicht brauche (EQ-Presets). Touchscreen ist nett, ist aber zu klein für eine vernünftige Bedienung (und meine dicken Finger). Ärgerlich ist die nicht vorhandene Anleitung und die nicht funktionierende Fiio-App. Ein Gerät im Beta-Test-Modus, für mein Dafürhalten. Und die Überraschung: Nachdem ich ausgiebig gehört habe, habe ich dann wieder über meinen Qudelix 5k gehört – und siehe da: charmanter, aufgeräumter und toller Klang. Beim Fiio hat ganz deutlich die Optik den Klang beeinflusst.

Zum Schluss meine Musikauswahl:
-Mari Boine - Gumppet Hovot (Album: Leahkastin)
-Salaryman – Strongholder (Karoshi)
-Blue Chamber Quartet – Children’s Song 12 (First Impressions)
-Phish – Rift (Rift)
-Phoenecia – Two Part Invention for Bodhran & Computer (Demissions)
-Jimi Tenor – Spell (Out of Nowhere)
-Serge Gainsboug – Joanna (Percussions)
-Daft Punk – Giorgio By Moroder (Random Access Memories)
-Malia – Celestial Echo (Convergence)

Danke für’s Durchhalten!
deccatree
Stammgast
#2 erstellt: 17. Feb 2025, 23:37
Vielen Dank zunächst an den Organisator der Rundreise und den edlen Spender des Gerätes zur Rundreise!

Mein Vorredner hat schon über die gute Verpackung und das Unboxing geschrieben. Meine Erfahrungen decken sich damit.

Nach dem dem Gerät nur der Quick Start Guide beigepackt ist, findet man hier gute weitere Hinweise: https://www.fiio.com/newsinfo/998780.html?templateId=1133604

Ebenso freute ich mich schon sehr auf den Test des Gerätes, da es mir rein von den Abbildungen her sehr gelungen erschien. Außerdem mag ich solch kompakte Geräte. Die Verarbeitung finde ich tadellos. Leider hatte ich ausgerechnet an diesem Wochenende zu wenig Zeit um das Gerät auf alle Funktionen zu testen. Deshalb nur eine Auswahl. Die Kiste kann viel mehr als ich testete, oder sagen wir, wird in Zukunft noch viel mehr können ;-) Die beiden Regler in der Front wackeln leicht, was aber deren Druckfunktion geschuldet ist und nicht wirklich schlimm ist. Die Wahlschalter machen einen sehr professionellen Eindruck. Das Display ist nun nicht riesig, wie auch bei der Gerätegröße. Das Ablesen gelingt gut, ist aber etwas abhängig vom Blickwinkel. Mit Abweisung von der Senkrechte schwindet der Kontrast, nicht aber die Abbildungsschärfe.

Zunächst schloss ich den K17 per USB-Kabel an mein Notebook an. Ich höre grundsätzlich ohne EQ und möchte die Hörer und deren Interaktion mit der unterschiedlichen Elektronik ungefiltert wahrnehmen. Das Notebook läuft unter Linux mit Audacious als MP und flacs von einem NAS. Meine Testhörer sind in alphabetischer Reihenfolge Beyerdynamic DT880/600, Hifiman Edition XS, Sennheiser HD490 Pro. Alle Hörer am unsymmetrischen Anschluss.

So läuft der K17 als DAC mit KH-Verstärker. Unter Linux ist keine Treiberinstallation notwendig, er wird sofort als „FiiO Electronics Technology FIIO K17“ erkannt. Er macht dann was er soll, ohne Mucken. Ein Firmware-Update war nicht nötig. Es befand sich die aktuellste Version auf dem Gerät. Der Anleitung nach wäre es dann auch nicht mit dem Ausführen bzw. Upload einer Datei getan.

Die Einbindung ins WLAN war problemlos, macht aber auf der kleinen Touchtastatur am Display wenig Vergnügen. Streaming testete ich mangels Roon nicht.

Einen USB-Stick spendierte ich dann mal. Er wurde gleich erkannt. Das Manual ist auch hierzu recht einsilbig. Nach ein bisschen Suchen fand ich die Funktion zum Browsen. Mein Eindruck: Nichts für Leute mit großen Zeigefingern! Aber auf den zweiten Versuch hörte ich den gewünschten Track. Erstaunlicherweise spielte der K17 damit bei gleicher Lautstärkeeinstellung lauter als bei der Speisung über USB vom Notebook.

Generell war die Power absolut ausreichend, auch für den 600 Ohm-Hörer. Ich stellt die Gain auf SH. Dann wars powerful! Bei gut ausgesteuerten Aufnahmen war es nicht notwendig auf mehr als „80“ du gehen.

Ach ja, und der Klang bei mir an sich?
Bei mir wohnt ja ein Mission 778X, der bislang jeden Hörer antreiben konnte den ich besitze, inkl. manch hochohmigem Teil. Auch mit meinem Röhrenverstärker einem modifizierten Littledot Mk. II musste sich der K17 messen.

Der FiiO K17 schlug sich prima um das schon mal zu sagen. Im Vergleich zum Mission war ein zarter Vorhang beim Umschalten auf den K17 beiseite gezogen. Die Tonalität veränderte sich nicht generell, jedoch war der Tiefbassbereich beim FiiO knackiger und strukturierter sowie handfester. Der Mission spülte etwas weich. Transienten kamen weniger prägnant.
Meinen Littledot speiste ich über den Line Out des K17 mit dem Signal seines DACs. Sehr praktisch übrigens, diese Funktion. Das geht beim Mission nicht (hätte ich aber gerne…). Nun war der Unterschied sehr deutlich wahrzunehmen. Der kleine Röhringer ist im Bass weicher und in den Mitten weicher, weniger deutlich gezeichnet. War nicht anders zu erwarten. Klanglicher Sieger über alles war für mich der K17, wenn auch die Unterschiede zum Mission keine Welten sind, aber wahrnehmbar.

Fazit:
Klanglich ist FiiO mit dem K17 ein sehr gutes Gerät gelungen. Bedienungsmäßig ist es immer Geschmackssache. Ich könnte mich damit aber wahrscheinlich anfreunden. An einigen Ecken wirkt das Gerät noch unausgereift. Ärgerlich ist es dann bei einer gewünschten Funktion im Manual zu lesen ist: „Wird wahrscheinlich im April 2025 implementiert, wenn alles gut geht“. Was soll ich denn das als Kunde JETZT denken? Für mich heißt es warten bis zur mindestens nächsten Firmware-Revision. Dann ( u.a. mit App-Unterstützung) könnte der K17 ein echter Knaller werden.
*rael*
Inventar
#3 erstellt: 08. Apr 2025, 22:18
Hier sind meine Eindrücke:

Erst mal herzlichen Dank an Frank für die Organisation der Rundreise und dass ich teilnehmen durfte. Wie immer natürlich auch Dank an Hifi Passion für die Bereitstellung des FiiO K17.

Look and feel:

Als Ersteindruck nach dem Auspacken musste ich irgendwie an diese CB-Funkgeräte von früher denken. Dieses Retrodesign mag vielleicht nicht jedem gefallen, mir gefällt es sehr gut. Angeschlossen war der K17 recht schnell. Das beiliegende Stromkabel könnte etwas großzügiger bemessen sein. Bei mir war das kein Problem, da ich eine Steckdose in unmittelbarer Nähe hatte. Ich meine aber, dass auch beim FiiO K11 R2R das Stromkabel recht kurz war. Neben dem Netzschalter auf der Rückseite gibt es auf der Vorderseite einen Drehknopf, um den den K17 einzuschalten. Das haptische Feedback gefällt mir sehr gut. Das gilt auch für die beiden anderen Drehregler für die Modus-Auswahl bzw. die Gain-Auswahl. Auch die Drehregler für Lautstärke und Menü gefallen. Dass sie leichtes Spiel haben, ist wohl unvermeidlich, da sie auch eine Drückfunktion haben. Insgesamt ist der K17 sehr hochwertig verarbeitet. Mit 2,75 kg ist der K17 nicht gerade ein Leichtgewicht, aber genau das finde ich für einen Desktop-Kopfhörerverstärker wichtig und gut. Denn so können die Kopfhörerkabel problemlos an- und abgesteckt werden, ohne dass man das Gerät festhalten muss. Das ist ein Punkt, der mich bei meinem leichten ifi Zen DAC V2 massiv nervt. Das Display des K17 ist gut ablesbar, die Bedienung - wie meine Vorredner schon schrieben - etwas fummelig. Über den Lautstärke-Button lässt sich das Display ein- und ausschalten. Um die Bedienung am Display direkt vorzunehmen, kann man von links bzw. rechts wischen, um die einzelnen Menüpunkte aufzurufen. Im Betrieb wurde der K17 nach einiger Zeit bei mir maximal handwarm.

Anschlussmöglichkeiten:

Soweit ich das überblicke, bietet der K17 alles was das Herz begehrt. Mehrere USB-C- Eingänge, koaxial, optisch – alles vorhanden. Um das wirklich mal alles zu testen, bräuchte ich mehrere Wochen Zeit. Als Kopfhöreranschlussmöglichkeiten gibt es sowohl einen 4.4 mm symmetrischen als auch einen 6.3 mm unsymmetrischen Ausgang und einen XLR-Anschluss. Getestet habe ich nur den 4.4.mm Anschluss. Und habe dabei entweder über USB Musik zugespielt oder via Streaming bzw. Bluetooth. Das hat problemlos funktioniert. Was mir allerdings nicht gelungen ist, ist die Nutzung der Local Play Funktion. Hatte zwei verschiedene USB-Sticks versucht, deren Inhalte allerdings nicht erkannt wurden. Ich will aber nicht ausschließen, dass dies evtl. an der Formatierung der USB-Sticks gelegen hat, bzw. daran, dass noch andere Medien darauf enthalten waren. Edit: Vermutlich lässt sich nur über den hinteren USB-A Eingang ein externes Medium nutzen. Der K17 kann auch als reiner DAC verwendet werden, etwa für Aktivlautsprecher oder andere Verstärker. Dies konnte ich aus Zeitgründen allerdings nicht testen. Insgesamt ist man mit dem K17 hier sehr flexibel aufgestellt.

Features:

Der K17 bietet ein wahres Potpourri an Einstellmöglichkeiten. Acht verschiedene Farben für die Beleuchtung der Drehknöpfe, in unterschiedlichen Dimmstufen und den Optionen nacheinander durchlaufend oder pulsierend. Braucht man natürlich nicht, ist aber ne nette Spielerei. EQ-mäßig können verschiedene Presets oder bis zu 10 Custom-EQs, die wohl via FiiO-App erstellt werden müssen, gewählt werden. Dafür steht ein 31-Band parametrischer Equalizer zur Verfügung, den ich aus Zeitgründen leider nicht ausprobieren konnte und da EQ bei mir eher über Soundsource läuft. Es können noch verschiedene Filter ausgewählt werden (konnte da keinen Unterschied hören), die maximale Lautstärke kann festgelegt werden, Balance etc. Insgesamt gibt es somit eine Vielzahl an Individualisierungsmöglichkeiten. Könnte dem ein oder anderen vielleicht sogar schon etwas zu viel sein.

Klang:

Als Desktop AMP/DAC nutze ich normalerweise die Combo Zen DAC V2 und Zen Can von ifi Audio und als mobile Lösung kommt bei mir der Qudelix T71 zum Einsatz. Als Kopfhörer nutze ich den Hifiman Arya Organic und den Meze Empyrean II, beide via balanced Kabel 4.4 mm Pentaconn. Und damit komme ich auch schon gleich zum ersten Wermutstropfen. Mir ist es leider nicht gelungen, klanglich so signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen AMP/DACs zu hören, dass ich dies mit einzelnen Songs belegen könnte. Ich hab mehrfach zwischen den Kopfhörerverstärkern hin- und hergestöpselt, Songs gehört, die ich sehr gut im Ohr hatte, versucht auf Details zu achten, die der K17 vielleicht liefert, die anderen KHV aber nicht. Es ist mir nicht belastbar gelungen. Damit will ich auf keinen Fall ausschließen, dass ein besser geübter Hörer als ich hier deutlich Unterschiede ausmachen kann, mir ist es leider nicht gelungen. Und ich möchte hier nicht irgendwelche Dinge behaupten, die am Ende vielleicht stimmig sind, aber von mir nicht so wahrgenommen wurden und daher auch nicht belegt werden können.

Der K17 klingt für mich wie auch meine beiden anderen KHV absolut dynamisch und souverän. Bei keinem Musikgenre konnte ich in irgendeiner Form feststellen, dass etwas nicht passen würde. Mit seinen 5 Gainstufen sollte er keine Probleme haben, auch leistungshungrige Kopfhörer anzutreiben. Mehr als Gainstufe Medium musste ich für den Arya Organic und den Empyrean II nicht auswählen. Die Lautstärke lag dann zwischen 60 und 70 bei Zuspielung über USB. Aufgefallen ist mir in diesem Zusammenhang, dass beim Streaming via AirPlay die Lautstärke deutlich höher war als bei USB. Beim Streaming lässt sich in der Anzeige auch ein VU-Meter darstellen. Allerdings sind die Ausschläge nicht smooth, sondern springen etwas hin und her. Das hat etwas den Eindruck dieses netten Gimmicks getrübt.

Fazit:

Mich hat der FiiO K17 insgesamt sehr überzeugt. Angefangen beim ansprechenden Design, über die vielen Features bis hin zur mehr als ausreichenden Leistung ist der FiiO K17 ein top verarbeiteter DAC/Amp der mir sehr gut gefallen hat. Aus optischen Gründen würde ich mich allerdings eher für die silberne Version entscheiden.

Hier noch ein paar Fotos:
https://ibb.co/p6V714r3
https://ibb.co/QvV0j7v5
https://ibb.co/FfXZ9Ny
https://ibb.co/RpGwWZtK
https://ibb.co/mC9wsDpP
https://ibb.co/GfyqBfM2
https://ibb.co/FLL6p7Sj
Fotoingo
Stammgast
#4 erstellt: 14. Apr 2025, 11:16
Und noch ein kurzes Review vom K17.

Allerdings hier mit einer eher ungewöhnlichen Kombination mit IEMs. Also eher mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Na, hier kamen die fünf Gain-Stufen zur Geltung. Mit der kleinsten Einstellung ließ sich der Verstärker hervorragend an die Leistung der Kopfhörer anpassen.Der Regelbereich war groß genug, um jederzeit auch kleine Änderungen der Lautstärke gut durchführen zu können.

Meine Befürchtung, die Leistung des K17 wäre zu hoch, um sich an kleine IEMs anpassen zu lassen, waren also unbegründet.
Die Tasten und Schalter des Verstärkers fühlen sich sehr hochwertig an und haben genau den richtigen Widerstand bei der Bedienung.

Optisch wirkt der Fiio auch durch das kleine Display eher minimalistisch. Aber dabei sehr edel und hochwertig. Dem Preis entsprechend.




Angeschlossen habe ich das iPad über eine USB C Buchse an der Vorderseite das Gerätes, es gibt aber auch einen an der Rückseite. Ebenso finden sich dort eigentlich alle notwendigen Anschlussmöglichkeiten, damit jeder hier seine Geräte zum laufen bringen kann.

Daneben verfügt der Fiio sowohl über WLAN als auch über Bluetooth, die ich beide aber nicht getestet habe.

Klanglich ist eigentlich nicht viel über den Verstärker zu sagen. Die Bässe sind tief und gut texturiert. Die mitten sind sehr detailliert mit einer großen Bühne, wenn der Hörer das hergibt. Die Höhen haben ebenfalls eine weite Räumlichkeit ohne Schärfen, oder Sibilanten. Also vom Klang her so, wie man es sich wünscht. Die IEMs konnten ihre Stärken gut hervorheben mit dem K17.

Von daher war auch der Einsatz des 31-Band Equalizer nicht notwendig. Wobei hier eine große Anzahl an Einstellungsmöglichkeiten vorhanden ist. Alleine 10 Custom EQs sollten die Hörer an jeden Anwendungsbereich anpassen können.

Klanglich macht der Verstärker also eine hervorragende Figur.

Die Bedienung macht dagegen einen eher durchmischten Eindruck. Durch das eher kleine Touch Display sind die Einstellungen in mehrere Ebenen geteilt, an die man sich erst gewöhnen muss.
Am besten lassen sich die Einstellungen über die einfache Fernbedienung regeln.

Leider zeigt der Verstärker über den USB Anschluss auch keinen VU-Meter an, was ich sonst gerne als nette Spielerei sehe. Ich hoffe, Fiio liefert das noch mal als Update nach.

Insgesamt ein klanglich hervorragendes Gerät, das auch für IEMs hervorragend geeignet ist, ebenso natürlich für große Full Size Hörer.

An der Software muss und wird Fiio sicher noch etwas feilen.
user712
Stammgast
#5 erstellt: 14. Apr 2025, 17:09
Fiio K17 Rundreise Eindrücke

Vielen Dank für die Möglichkeit den Fiio K17 im Rahmen einer Rundreise testen zu dürfen.

Was macht den K17 interessant?

Er verfügt über diverse Anschlussmöglichkeiten von digital bis analog - mehr geht nicht.

Er verfügt über 5 Gain-Stufen und sollte mit 4,5 W imstande sein, alle Kopfhörer anzutreiben.

Er ist kompakt und für einen Desktop-KHV recht handlich.

Er sieht gut aus, die Schalter und Drehknöpfe sind gut zu bedienen.

Er könnte die eierlegende Wollmilchsau sein.

Zum Test:

Ich habe den Fiio K17 nicht an den Rechner angeschlossen. Ich benutze nie den Rechner zum Musikhören. Entweder höre ich über DAP oder direkt von CD. Ich konnte deshalb einen Teil der Funktionen des Fiio nicht testen, z.B. den Equalizer.

Ich habe als Quellen jeweils meine Astell und Kern SP 1000 und SP 2000 T angeschlossen, jeweils über USB C. Es ging mir dabei um den Klangvergleich zwischen dem Fiio K17 und den A&K DAPs direkt. Als Hörer habe ich die Hifimänner HE 1000 V2 und HE R10 P sowie den Susvara an den Fiio K17 angeschlossen.

Zuerst war ich gespannt, ob die Leistung des Fiio K17 für den Susvara ausreichen würde. Ich kann dies mit einem eindeutigen Ja bestätigen. In den beiden höchsten Gain-Stufen war er ausreichend mit Leistung versorgt. Über 67 Lautstärkestufen von 100 bin ich nicht gekommen.

Ich bin – wie wahrscheinlich jeder Susvara-Besitzer schon lange Zeit – und immer noch - auf der Suche nach dem heiligen-Gral-Verstärker für den Susvara. Ich hatte schon den Ifi Studio Pro Ican zu Hause, ebenso den Hifiman Prelude.

Im meinen Besitz befinden sich die beiden KHV Hifiman EF6 und von Jan Meier der Soul.

Die besten Ergebnisse für meine Ohren liefert bisher folgende Lösung: an die Analogausgänge des Soul habe ich einen alten DDR-Verstärker SV 3938 (2x13 W Sinus) angeschlossen. An diesem betreibe ich den Susvara direkt über die Lautsprecherausgänge. Bis auf ein sehr leises Rauschen im Pausenbetrieb, ist die Qualität absolut zufriedenstellend. Mit dieser Konstellation konnte nach meinem Empfinden für den Susvara bisher kein von mir getesteter Kopfhörerverstärker mithalten. Röhrenverstärker hatte ich jedoch noch nicht zur Verfügung.

Wie schlägt sich jetzt der Fiio K17 im Vergleich?

Im Gegensatz zu einigen Schwergewichten von KHVs, die für den Susvara im Netz empfohlen werden, ist der K17 ja ein absolutes Schnäppchen. Reicht sein Potential aus, um den Susvara zum „Singen“ zu bringen?

Antwort: Leider Nein. Der Susvara klingt viel zu hell mit dem Fiio. Der Bass, die Raumabbildung und die Stimmenwiedergabe sind nicht überzeugend. Frauenstimmen, z.B. Norah Jones im Livekonzert werden schnell anstrengend und irgendwie schrill, wenn es mehr zu Sache geht. Leider Fehlanzeige.

Schnell den Hifiman EF6 angeschlossen und schon klingt der Susvara wieder wie gewohnt, ausgewogener, keine schrillen Momente mehr vorhanden (jedoch nicht so kräftig und ausgewogen wie die oben beschriebene Lösung mit Soul und SV 3938).

Gut, dann bleiben noch die anderen beiden Hifimänner HE 1000 und HE 10 P zum Testen übrig.

Ergebnis. Die Tendenz, die sich mit dem Susvara abzeichnete, ist auch bei diesen beiden zu erkennen. Ich hatte die Kopfhörer für den Vergleich jeweils an die DAPs direkt oder mittels USB-C an den Fiio K17 angeschlossen.

Generell bringt der Fiio K17 eine Wiedergabe mit vielen Details. Aber irgendwie ist der Klang anders als mit den beiden DAPs und dem HE6 mit Susvara. Ich habe einige Zeit benötigt, um herauszufinden, was mir am Klang des Fiio nicht gefällt.

Erstens sind es die unteren Höhen, die zu sehr aus dem Klangbild herausstechen. Frauenstimmen werden dann manchmal zu schrill. Diese Anhebung der Höhen hat generell einen Nervfaktor, der sich nicht sofort zeigt, sondern erst nach etwas längerem Hören.

Zweitens ist der Bass zwar vorhanden, kann sich aber nicht in das Musikgeschehen integrieren, klingt irgendwie separiert. Der Bass scheint mir auch zu schnell abzuklingen und auch der Tiefbass etwas zu fehlen.

Drittens, und dieser Mangel ist schwer zu beschreiben, fehlen dem Fiio irgendwie die Rauminformationen. Wenn ich die KH direkt an die DAPs anschließe, habe ich einen besseren Raumeindruck.

Vergleicht man den Analogteil des Fiio und sein Gesamtgewicht von knapp 3 kg gegen den Hifiman EF6 (wahrscheinlich 12 kg schwer mit großen Ringkerntransformator und Class A Schaltung), so bleibt leider die Erkenntnis, dass es keine Wunder gibt. Ohne Materialeinsatz gibt es keinen Erfolg (wobei der Susvara jetzt mit seinen Anforderungen auch sehr speziell ist).

Fazit:

Bei den vorhandenen Vorzügen, wie Anschlussvielfalt, Design, Fertigungsqualität, Equalizer und mehr, im Verhältnis zu dem mehr als günstigen Verkaufspreis, wäre es zu schön gewesen, wenn der Fiio auch klanglich überzeugt hätte.


[Beitrag von user712 am 15. Apr 2025, 09:02 bearbeitet]
*rael*
Inventar
#6 erstellt: 15. Apr 2025, 08:26
@user712: Welchen KHV von Hifiman meinst du genau? Unter HE6 konnte ich keinen Verstärker finden?
user712
Stammgast
#7 erstellt: 15. Apr 2025, 09:01
Sorry, diese Namen, der heißt tatsächlich EF6. Das ist der Verstärker, der speziell für den Kopfhörer HE6, den ersten sehr erfolgreichen Hifiman KH geschaffen wurde, so ca. 2012 wars..
*rael*
Inventar
#8 erstellt: 15. Apr 2025, 16:38
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