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Testrundreise Ultrasone Signature Master Mk. II+A -A |
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Autor |
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Blechdackel
Inventar |
21:19
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#1
erstellt: 12. Feb 2025, |
Hier können alle Berichte zum Signature Master Mk. II aus der Rundreise gepostet werden. Mit freundlichen Grüßen Heiko |
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Blechdackel
Inventar |
14:35
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#2
erstellt: 28. Feb 2025, |
Einleitung Im letzten Sommer organisierte ich als meine erste Testrundreise, die mit dem Signature Fusion, dem mittleren Modell der aktuellen Signature Serie. Jetzt bekam ich von Ultrasone das Spitzenmodell der Signature Serie, den Signature Master Mk. II, der wie der Signature Fusion seit letztem Frühjahr im Programm ist. Die Änderungen gegenüber der Mark I-Version aus 2021 – die gab es laut Ultrasone in der Ausstattung und der Ohr- und Kopfbügelpolsterung. Dazu mehr im folgenden Kapitel. Spannend war für mich die Frage, wie sich die aktuelle Generation der S-Logic bei der zu erwartenden leicht anderen Klangabstimmung des Master gegenüber dem Fusion auswirken würde. Ausstattung und Verarbeitung Wie der Signature Fusion kommt auch der Signature Master in einer hellbraunen Verkaufspackung, die anders als bei früheren Generationen(z.B Signature Pro, Signature Studio) auf die schwarz-rote Hochglanzbedruckung und zusätzlichen Verpackungs-aufwand verzichtet. Gegenüber dem Signature Studio mit seinem schwarzen Kunstleder, aus meiner Sammlung, sind Ohrpolster und Kopfband aus Echtleder vom Merinoschaf, das nicht mehr Schwarz, sondern dunkelgrau aussieht. Das Kopfband ist auf der Innenseite, auch nicht mehr aus einem glatten durchgängigen Obermaterial, sondern hat auf dieser ein atmungsaktives Meshgewebe und oben in der Mitte eine schmale, rundliche Aussparung, die zum bequemeren Tragekomfort beitragen. Die Verarbeitungsqualität ist preisklassenbezogen gut und in einzelnen Details auch sehr gut(z.B Verarbeitung und Material von Ohrpolstern, Innenseite des Kopfband und die Qualität des Zusammenbaus und Gängigkeit der beweglichen Bauteile). Weiterhin gibt es zu den bisherigen 3,5 mm(1,2 m lang) und 6,35 mm-Klinkenkabel(3 m lang) mit Bajonettverschluss noch je ein weiteres unsymmetrisches TRSS-Klinkenkabel mit 0,8 m Länge und ein symmetrisches 4,4 mm-TRRRS-Anschlusskabel mit 1,4 m Länge. Das bekannte Case der Signature Serie hat selbstverständlich auch der Master MK. II. Gegenüber früheren Signature Modellen optisch auffällig sind die auf der Außenseite eingelassenen goldfarbenen Metallplaketten. Betrachtete man den Signature Master Mk. I und seine beiden darunter positionierten Schwestermodelle (Signature Natural mit silberner Plakette und Signature Pulse mit bronzefarbener Plakette) wurde Ultrasone wohl von den Olympiamedaillen inspiriert. Diese Motiv wurde bei der aktuellen Serie etwas gebrochen und nur der neue Master Mk. II behielt seine goldene Metallplakette. Gegenüber dem Signature Fusion mit seinen 45 mm-Mylar-Treiber hat der Signature Master 40 mm-Mylar-Treiber. Im Allgemeinen gelten die kleineren Treiber bei der Darstellung der Tiefen als die präziseren, knackigeren und weniger dominant aufspielenden Systeme. Wie sich das auswirken sollte, dazu dann im entsprechenden Teil dieses Reviews Tragekomfort und Praxis Der ähnlich hohe Anpressdruck, an den ich mich verhältnismäßig schnell gewöhnen kann nach jedem Aufziehen, hat auch der Master, die Polster tragen dazu positiv bei. Mit dem Echtleder dauert es sogar ein wenig länger, bis sich höhere Wärme entwickelt. Der rundliche Ausschnitt für die Ohren passt von der Größe und Form für mich ganz gut. Die Einstellung des Kopfbandes ließ sich über die Rasterungen fein und sicher einstellen und wie oft üblich bei mir, passte schon die niedrigste Rasterung. Festen Sitz gab es sowohl im Sitzen, als auch in liegender Postion. Da alle meine für den Kopfhörerbetrieb relevanten Verstärker, die großen Klinkenbuchsen haben, kam bei mir nur das lange Kabel mit der 6,35 mm Klinke zum Einsatz. Hörtests Getestet wurde an folgenden Kopfhörerverstärker/CD-Spieler Kombinationen: Lehmannaudio Linear mit Exposure 2010 S Amity HPA 1 V mit Marantz CD 42 Mk. II Hörtest-CDs waren: Boris Blank – Resonance Donald Fagen – Kamakiriad Allan Taylor – Hotels & Dreamers The Notwist – Neon Golden Grant Lee Buffalo – Copperopolis Dead Can Dance – In Concert Maxwell – Maxwells Urban Hang Suite Dieter Ilg – B-A-C-H Marcin Wasilewski Trio – Spark of Life Camille Saint-Saens – Complete Works for Cello and Orchestra(J. Moser u. SWR Radio-Sinfonieorchester Stuttgart) Stereoplay Titel CD Ausgabe 01/2019 – Magical Binaural Recordings Die gegenüber dem Fusion um 5 mm kleineren Treiber bewirkten, wie erwartet, dass der Master noch öfter die passende Quantität in den Tiefen lieferte. Mitten und Höhen hatten eine hohe Auflösung und Detailliertheit. In Erinnerung an den Signature Fusion blieb der Signature Master Mk. II öfter auf der neutralen Seite. Eine dezente Wärme, behielt aber auch der Master in seinem Klangbild. Ganz wie schon von Tests über den Signature Pro oder aus meinen Erfahrungen mit dem Signature Studio bekannt, ist bei dem neuen Spitzenmodell, die Fähigkeit Transienten zugunsten eines Klangbilds, das Rhythmik und Punch wirkungsvoll rüber bringt sehr gut ausgebildet. Im Raum wird soweit vorhanden, viel Hall dargestellt, was auch mit der recht spritzigen Höhendarstellung zusammenhängt. Wie ein Klavier oder ein Kontrabass gespielt, mit all den Ausschwingungen kann sehr klar erfasst werden. S-Logic 3 wirkte vermutlich durch die leicht andere Abstimmung des Signature Master Mk. II noch ein wenig besser als beim Signature Fusion. Die Bühne wirkte auch im hinteren Bereich noch weiter, aufgelöster, bis in die hinteren Ecken. Wem all diese Qualitäten zusagen, aber es in den Höhen moderater mag, sollte vor dem Kauf auf jeden Fall aber Probehören. Für mich selbst passte das Verhältnis der Frequenzen untereinander fast immer. Und vor allem mit binauralen Produktionen oder anderen in der Räumlichkeit exzellenten Aufnahmen, gelingt eine Außer-Kopf-Lokalisation, die bekanntlich aber jeder anders erfährt. Vergleiche Ultrasone Signature Master Mk. II gegen Ultrasone Signature Studio Gegenüber dem Signature Studio, einem der mittleren Modelle aus der Signature Serie der 2010er, ist der Signature Master Mk. II der noch ausgeglichenere Hörer. Die Räumlichkeit verbesserte sich noch etwas. Die vorderen Musiker einer Band distanzierten sich aber auch ein kleines bisschen beim Signature Master Mk. II. Aber auch die Instrumente in der mittleren Tiefe rutschten ein bisschen weiter nach hinten beim Signature Master Mk. II. Ultrasone Signature Master Mk. II gegen MrSpeakers Aeon Flow Closed Für mich ist der Aeon Flow Closed unter den Kopfhörer der geschlossenen Bauart einer, der ebenfalls mit einer beeindruckenden Bühne brilliert. Präzise Ortung und eine erstaunliche Dreidimensionalität überzeugen mich persönlich. Im Vergleich mit dem Sigature Master MK II hat letzterer, vereinzelt die ein wenig luftigere und weitere Darstellung, aber es war recht knapp zwischen den beiden. Öfter gab es, insgesamt betrachtet, einen Gleichstand. Deutlicher sind die Unterschiede im Charakter. Der Signature Master Mk. II ist der dynamischere, zupackender spielende Hörer. Beim Aeon Flow Closed wirkten alle Frequenzen noch ein weniger gleichmäßig zusammenspielend, noch etwas harmonischer und fließender. Bei der Lautstärkeeinstellung musste der Aeon am Kopfhörerverstärker ca. 20 % höher eingestellt werden, um die gleiche Lautstärke zu erzielen. Abschluss Tatsächlich erfüllt der Signature Master Mk. II im derzeitigen Programm der Signature Linie die Rolle des Spitzenmodell überzeugend. Hier am Ende des Reviews möchte ich mich bei Frau Willberg von Ultrasone(Just Listen GmbH) bedanken für die Zurverfügungstellung des Testexemplar des Signature Master MK. II und allen Interessenten an dieser Testrundreise, die sich bis jetzt meldeten und wünsche allen restlichen Teilnehmern viel Vergnügen beim Hören und Testen. [Beitrag von Blechdackel am 28. Feb 2025, 16:20 bearbeitet] |
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RobN
Inventar |
17:31
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#3
erstellt: 05. Mrz 2025, |
Optik/Haptik/Verarbeitung Verpackt kommt der Ultrasone in einer durchaus schicken und hochwertig wirkenden Box, die mit samtartigem Stoff ausgeschlagen ist und neben dem eigentlichen Kopfhörer noch diverse Kabel für alle erdenklichen Anschlussvarianten enthält. Verwendet habe ich davon ausschließlich das Kabel mit 6.3mm Klinke. Der Signature Master Mk II wirkte auf Fotos auf mich immer etwas merkwürdig unförmig mit scheinbar überdimensioniertem Bügel. Tatsächlich rührt dieser Eindruck aber von recht kleinen Ohrmuscheln her, dazu später mehr. Generell erinnert er mich sehr stark an die günstigeren Modelle von Ultrasone, übernimmt er doch deren Bügelkonstruktion samt der Gelenke mit Klappfunktion. Auffällig sind das sehr massive Kopfpolster sowie die goldfarbenen runden Einsätze mit geprägtem "Signature Master" Schriftzug und Ultrasone-Logo. Besonders Letztere sind doch eher Geschmackssache. Die Verarbeitung macht auf mich einen zwiegespaltenen Eindruck: auf der einen Seite bestehen die Ohrpolster sowie der obere Teil des Kopfpolsters aus echtem Leder (laut Ultrasone Merino-Leder) und fühlen sich dementsprechend hochwertig an, auf der anderen Seite erinnert der Rest der Konstruktion wie schon erwähnt sehr stark an die einfachen Modelle und besteht komplett aus leider auch nicht allzu wertig wirkendem Kunststoff. Dazu kommt, dass die Mechanik - insbesondere die Gelenke mit der Aufhängung - bei praktisch jeder Bewegung auf dem Kopf knarzt und quietscht. Hier muss ich leider ganz klar sagen: nach 700 Euro fühlt sich das nicht unbedingt an. Weiterhin fällt mir auf, dass das Kabel sehr stark zur Mikrofonie neigt und jede leichte Bewegung für entsprechende Geräusche im Hörer sorgt. Tragekomfort Der Ultrasone gehört zu den eher leichteren Kopfhörern, vor allem im Vergleich, und durch den sehr üppig gepolsterten Kopfbügel verteilt sich das Gewicht gut. Leider, und hier kommt für mich der größte Knackpunkt, sind die Ausschnitte der Ohrpolster wie eingangs schon erwähnt wirklich sehr klein, so dass er bei mir teilweise eher ohraufliegend ist. Tatsächlich ist der einzige Kopfhörer mit ähnlich kleinen Ausschnitten in meinem Archiv das gute alte Denon/Fostex-Derivat Creative Aurvana Live! (CAL). Im Gegensatz zu diesem hat der Signature Master Mk II allerdings einen ziemlich hohen Anpressdruck, der ihn für mich als Brillenträger nach kurzer Zeit unangenehm zu tragen macht. Länger als 1-2 Stunden am Stück kann ich ihn ohne Schmerzen nicht tragen, somit gehört er in dem Punkt leider zu den für mich unbequemsten Kopfhörern. Dafür ist die Isolation in beide Richtungen wirklich gut. Klang Nach diesem doch bisher eher ernüchternden Einstieg kommt der Punkt, der natürlich die größte Rolle spielt: der Klang. Wie kann er sich hier schlagen? Kann er die negativen Punkte beim Tragekomfort wieder wett machen? Angeschlossen und getestet wird er ausschließlich an einem stationären KHV, dem Lake People G103. Als Quelle kommt Tidal Hifi über einen Cambridge DACmagic 100 zum Einsatz, je nach Musik mit bis zu 192 kHz/24 Bit. Auflösung: Die Auflösung ist, der Preisklasse durchaus entsprechend, über den gesamten Frequenzbereich hoch. Details werden sehr gut herausgearbeitet und nichts geht verloren. Hi-Hats und Ähnliches sind sauber getrennt ohne zu verschmieren. Das Ganze geht einher mit einem angenehm schnellen und präzisen Bass. Höhen: Die Höhen sind etwas eigenwillig abgestimmt. Zuerst konnte ich je nach Musik nicht sagen: klingt er nun dunkel? Oder doch eher leicht spitz? Leider habe ich spontan keine Messungen gefunden, aber ein Test mit einem Frequenzgenerator bestätigt meine Vermutungen: jeweils knapp unter 3 kHz und 5 kHz gibt es recht tiefe Löcher, darüber zwischen 6 und 10 kHz mehrere Peaks. Durch diese Abstimmung wirkt er teilweise tatsächlich eher gebremst in den Höhen, aber mit einem zusätzlichen "Glanz" von oben. Je nach Aufnahme und Musikrichtung ist dieser Eindruck mehr oder weniger stark ausgeprägt. Störende Sibilanz ist mir nicht aufgefallen. Mitten: Die Mitten sind recht neutral und angenehm abgestimmt. Die Auflösung ist hier wie schon geschrieben wirklich gut, es gibt keinen Hand zu Topfigkeit oder Nasalität und klingt recht unverfärbt und natürlich. Mit einer Ausnahme: vermutlich durch die oben erwähnten Dips wirken Stimmen oft etwas dunkler, als ich es von manch anderem Hörer gewohnt bin. Bass: Der Bass ist wieder ein zweischneidiges Schwert. Schön schnell und präzise für einen Dynamiker, ohne zu matschen oder dröhnig zu werden. Allerdings liegt die Betonung eindeutig eher auf dem Oberbass, unterhalb von etwa 50 Hz geht ihm relativ schnell die Puste aus. Bühne/Räumlichkeit: Die Bühne ist nicht übermäßig groß und wirkt für mich eher tief als breit. In der Tiefe kann sie tatsächlich manch anderen Kopfhörer übertrumpfen, auch die Ortung im Raum ist sehr präzise und es gibt eine gute Separation der einzelnen Instrumente. Vielleicht habe ich mir von dem vielgepriesenen S-Logic zu viel erwartet? Bitte nicht falsch verstehen, für einen Geschlossenen ist das Gebotene generell schon gut. Aber etwa mein ebenfalls geschlosseer Audeze LCD-2 Classic Closed Back macht das in jeglicher Hinsicht noch einmal besser - kann allerdings dafür in puncto Isolation nicht mithalten. Weiteres: Je nach Musikrichtung fallen mir die oben erwähnten Eigenheiten im Frequenzgang mehr oder weniger stark auf. Eher ruhige Aufnahmen wie Singer/Songwriter (z.B.: Sara K., Allison Krauss, Agnes Obel) gefallen mir in der Regel gut, hier passt die Abstimmung und es wirkt insgesamt stimmig, mit Ausnahme der manchmal etwas zu dunkel wirkenden Stimmen. Bei Popmusik oder Elektronik (z.B.: Michael Jackson, Phil Collins, Yello, Trentemøller) kommt es ganz stark auf die Aufnahme und genaue Richtung an. Manchmal ist der Bass ein wenig zuviel des Guten, dann wiederum fehlt es hier und da an Tiefbass. Beim längeren Hören ohne direktes Vergleichen kann man sich aber oft ganz gut an die Abstimmung gewöhnen. Komplizierter wird es dann allerdings ausgerechnet bei meiner favorisierten Richtung, dem Metal und Hardrock und all seinen Unter- und Spielarten. Auffällig ist hier die schon erwähnte gute Auflösung bei Hi-Hats oder auch Stromgitarren, aber die Abstimmung ist leider oft etwas schwierig: ein Großteil meiner Testsongs, insbesondere moderne Aufnahmen, klingen dann für meinen Geschmack doch etwas zu bassbetont und dunkel mit leicht gebremster Spielfreude obenrum im Bereich der Stimmen und Gitarren. Bei älteren, eher dünn abgemischten Aufnahmen kann es dann teilweise besser passen. FAZIT Man kann es sicher schon erahnen: auch wenn der Signature Master Mk II durchaus seine Akzente setzen kann, in der Gesamtheit kann ich mich mit ihm leider nicht anfreunden. Dafür ist die Abstimmung für meinen Geschmack zu speziell, dazu kommt der zumindest auf meinem Quadratschädel leider wirklich schlechte Tragekomfort. Dennoch möchte ich mich bei Heiko (Blechdackel) herzlich für die Organisation dieser Rundreise und die Gelegenheit zum Testen dieses Kopfhörers bedanken. Es war wie immer eine Bereicherung ![]() Zum Schluss noch einige Bilder des Hörers sowie Fotos der Ohrausschnitte im Vergleich zu einigen meiner Kopfhörer: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Creative Aurvana Live!: ![]() ![]() Hifiman Sundara Closed-Back: ![]() ![]() Audeze LCD-2 Classic Closed-Back: ![]() ![]() [Beitrag von RobN am 05. Mrz 2025, 17:41 bearbeitet] |
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RobN
Inventar |
19:27
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#4
erstellt: 12. Mrz 2025, |
Na, das funktioniert ja hervorragend mit dem Hosting bei imagebb... ![]() |
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the_det
Inventar |
10:28
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#5
erstellt: 31. Mrz 2025, |
Abstract Ein Kopfhörer der klanglich größtenteils überzeugen kann – mit Abstrichen beim Komfort. Auspacken Der Kopfhörer kommt in einer schlichten, stabilen Kartonverpackung und ist zusätzlich noch durch ein Transport-Case geschützt. Hier finden der Kopfhörer sowie das Zubehör (bei mir waren es drei Kabel) Platz. Das ist prima, kein unnötiges Bling-Bling und erfreulich wenig Kunststoff. Als Hifiman-Besitzer bin ich sowieso keine aufwendigen Verpackungen gewohnt 😉 Komfort und Verarbeitung Die Verbindung zum Verstärker wird mittels Kabelanschluss im linken Cup hergestellt. Das ist soweit in Ordnung, denn das scheint Standard zu sein. Allerdings gibt es auch mittlerweile Hersteller, die beiden Cups eine Kabelaufnahme spendieren, damit die/der Kopfhörerfreund:in selbst entscheiden kann, wie das Signal in den Kopfhörer kommt (z.B. Sennheiser 490). Ich finde das praktisch, denn bei mir steht der Verstärker rechts vom Hörplatz. Der Kopfhörer selbst lässt sich gut verstellen und individuell anpassen. Die Rasterung des Kopfbügels ist leicht, exakt und dennoch stabil. Die Polsterung liegt angenehm oben auf dem Schädel. Leider kann ich das nicht für die Ohrpolster sagen. Sie haben bei meinen Ohren eine seltsame Zwischengröße: Als Over-Ears sind sie zu klein und als On-Ears zu groß. Als Folge davon liegen sie nicht komplett auf meinen Ohrmuscheln auf. Dazu sind die Ohrpolster relativ straff – bei Over-Ears eigentlich super – was auf Dauer dazu führt, dass sie sich für mein Empfinden relativ unbequem tragen. Der recht hohe Apressdruck trägt seinen Teil dazu bei. Auch habe den Eindruck (im Gegensatz zu anderen Usern), dass meine Ohren in den Cups recht schnell warm werden. Jedenfalls kann ich die KH leider nicht für längere Sessions tragen. Das ist aus zwei Gründen sehr schade: Erstens höre ich gerne sehr lange, um mir einen gründlichen Eindruck vom Gerät zu verschaffen und zweitens fand ich den Ultrasone bei meinen kurzen Session schon ziemlich gut. Klang Jede:r hat unterschiedliche Ansprüche an den Klang. Ich mag es, wenn ein KH überwiegend neutral spielt. Falls nötig (z.B. bei Elektro), kann ich dann per EQ nachhelfen. Ultrasone bewirbt seinen Signatur Master Mk II als Studioreferenz. Das ist prima, denn das klingt vielversprechend und so, als würde das Gerät in mein Beuteschema fallen. Bass Hier haben wir schon den (aus meiner Sicht) Elefanten im Raum. Den Bass empfinde ich als deutlich aufgebauscht und dabei auch ziemlich unpräzise. Schnelle Bassfiguren (egal, ob Kontra-, E- oder elektronischer Bass) verwischen ziemlich stark und lassen sich schlecht nachverfolgen. Das hat sich deutlich gebessert, nachdem ich per EQ den Bereich unter 150 Hz eingefangen habe (Tiefpass, -3 dB, etwas undifferenziert, gebe ich zu…). Damit fügte sich der vor allem der Oberbass besser ins Klanggeschehen ein, denn der Rest ist wirklich super! Mitten Die Magie von Kopfhörern kann darin bestehen, die/den Hörer:in vor allem bei Gesang mitten ins Geschehen zu ziehen. Das ist bei den Signature Mk II definitiv der Fall. Gesangsstimmen – gleich welcher Art – habe ich erlebt, als wäre ich in der Gesangskabine dabei. Das ist vielleicht auch nicht immer die reine Lehre, aber es gibt ein schön intimes Gefühl von „Dabeisein“. Dabei hilft sicher auch die geschlossene Bauweise der KH. Ich habe keinerlei Verfärbungen wahrgenommen: ein ausgeprägtes, aber neutrales Mittenband. Her finde ich, dass das Gerät wirklich „Studioreferenz“ verkörpert. Höhen Auch hier trifft das Testgerät meinen Geschmack komplett. Die Höhen sind kristallklar (ohne den negativen Beigeschmack, den dieses Adjektiv haben kann) und lösen schön auf. Wenn Schlagzeug mit Besen gespielt wird, kann ich quasi die einzelnen Drähte zählen. Ich mag das 😉 Vielleicht ist meinem schon etwas älteren Gehör geschuldet, aber ich empfand die Höhen niemals als aufdringlich. Sie vermitteln mir die perfekte Balance zwischen Brillanz, Auflösung und (vorsicht: Schwurbelbegriff) „Luftigkeit“. Details treten deutlich zu Tage aber das Klangbild kippt nicht ins Über-Analytische. Ich gebe zu, dass mein Hörgeschmack eher auf der analytischen Seite angesiedelt ist und hier ist für mich alles perfekt. Bühne Wenig. Es ist ein geschlossener Kopfhörer und „Bühne“ im Sinne von Soundstage konnte ich fast gar nicht feststellen. Dafür ist die Greifbarkeit, das Imaging von Instrumenten und Klangereignissen ganz hervorragend. Bei heruntergeregeltem Bass lässt sich alles prima voneinander abgrenzen. Ich würde diesen KH gerne einmal als offen abgestimmtes Gerät hören, vielleicht ist das Bass dann auch zahmer. Fazit Klang und Komfort sind natürlich die wichtigsten Eigenschaften eines Kopfhörers. Aber es versteht sich auch von selbst, dass diese beiden Punkte sehr subjektiv sind. Subjektiv ist nicht die Verarbeitung. Die ist nämlich sehr gut. Da kenne ich auch andere Beispiele (hatte ich schon erwähnt, dass ich Hifiman-Besitzer bin… ![]() Beim Klang sieht es schon anders aus. Mit einigen wenigen Eingriffen spielt der KH so, wie ich es von einem Gerät in diesem Preissegment erwarte. Man könnte nun einwenden, dass es schade ist, bei einem solchen Gerät vom EQ Gebrauch machen zu müssen. Aber erstens sind die Geschmäcker verschieden und zweitens ist EQ ja auch kein Verbrechen 😉 Könnte ich mit dem Signature MK II auf Dauer glücklich werden? Klanglich gesehen ja (mit kleinen Einschränkungen), vom Komfort her nicht. Würde ich ihn weiterempfehlen? Unbedingt! Probehören ist aber Pflicht! |
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parasport
Stammgast |
16:06
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#6
erstellt: 07. Apr 2025, |
Ultrasone Signature Master Mk II Ich bin als InEar Hörer auf die Untrasone Overear sehr gespannt gewesen. Das Paket kam 3 mal Verpackt, Paket im Paket im Paket. Sicher ist sicher :-) Die Box der Ultrasone ist stabil und ausgestattet sowohl mit 3.5 unbalanced Anschluss, sowie auch mit 4.4mm balanced, den ich auch mit meinem iBasso DX240 verbuden hatte. Der Bügel wirkt solide, die Muschel werden deutlich ans Ohr gepresst. Beim ersten Hörer fiel auf, dass die Signature Power brauchen. Musste die iBasso DX240 auf höchsten Gain schalten. Der Klang gefiel mit gutem Grundton, prägnantem Oberbass, guter Auflösung und sehr breiten, offenen Bühne. Im Vergleich zu meinen iBasso IT07 war das Orchester 3 dimensionaler, näher. Dem Tiefbass fehlt nach meinem Empfinden der Slam, Druck. Bei Musikstücken mit Hihats, Cymbals werden diese von iBasso IT07 deutlich schärfer wiedergegeben. Die Signature geben die Höhen zurückhaltender, für Hörer, die Hochton empfindlich sind, kann das ein Vorteil sein. Wie schon erwähnt, die Master MKII brauchen soliden KHV um ihr Potential ausspielen. Für eine Klangeinordnung fehlen mir Vergleiche mit anderen Overears. Bei der Gelegenheit danke ich @Blechdackel für die freundliche Unterstützung an dieser RR. [Beitrag von parasport am 07. Apr 2025, 21:25 bearbeitet] |
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