Hype 10 Reviews

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Fotoingo
Stammgast
#1 erstellt: 03. Apr 2024, 16:27
Manchmal gibt es Hörer, die bringen einen dazu, bestimmte Musik zu hören. Eigentlich sollte es ja andersherum sein. Aber wenn es den Hörern gelingt, mich zu überzeugen, sind sie schon etwas besonderes.
So auch der Hype 10.

Er folgt dem allgemeinen Trend und ist schon ein kleines (oder auch nicht ganz so kleines) Kunstwerk.
Die Faceplates sind sehr fein gestaltet und reagieren auf unterschiedlichen Lichteinfall durch einen ganz besonderen Glanz.

Hype 10

Trotz seines eher großen Gehäuses saß er gut in meinen Ohren.
Die Verarbeitung ist Top, lässt sich nicht anders sagen.
Das Kabel hat einen hochwertigen Wechselstecker mit vier Kontakten und damit sehr flexibel einsetzbar.
Es neigt auch weder zur Microphonie noch zum verknoten. Ein sehr gutes Kabel.

Hype 10 Kabel

Er hat eine Edelstahl-Nozzle mit einer kleinen Erweiterung, so daß die Eartips nicht zum abrutschen neigen.
Apropos Eartips, ich habe die W11 verwendet, die dem Hype 10 klanglich sehr gut getan haben.
Akustisch wurden insbesondere die Mitten und die Höhen erweitert und damit präsenter.

Hype 10 Nozzle

Klanglich ist der Hörer wirklich markant.

Neben einer hohen Instrumentenseparation, einer sehr guten Stimmwiedergabe, Höhen ohne Schärfen oder Sibilanten und einer sehr guten Bühne, die auch tiefengestaffelt ist, sind die Bässe das entscheidende klangliche Merkmal des Hörers.

Er hat so etwas wie einen satten Subwoofer, der ihn ziemlich deutlich zum sehr hochwertigen Hörer für Bassheads macht. Es gehen keine Details verloren.

Um zum Anfang zurückzukommen, der Hörer hat mich dazu gebracht, Bands wie 50 Cent, Dr. Dre und so weiter zu hören. Damit ist der Hörer einfach perfekt, zusammen mit den Details und der Bühne klingen die Songs so, wie sie gedacht sind.

Ich könnte mir vorstellen, daß das auch genau der richtige Inear für Kino und Blockbuster ist. Damit sind die Konversationen einwandfrei mit der richtigen Klangfarbe zu hören, aber wenn es im Film rummst, dann rummst es auch richtig im Hype 10.

Ich denke, der Hörer ist zwar schon etwas speziell, wenn es allerdings passt, ist der Hörer wirklich schon gut in der Darstellung.
Der Bass passte einfach so gut, daß es mir etwas schwerfiel, ihn im Detail zu beurteilen.

Ob er jetzt besonders präzise ist, ist schwer zu sagen. Aber er hat Tiebass und der Bass hat ein richtiges Grummeln, wenn gewünscht.
Dabei wird der Hörer aber nicht dumpf, Mitten und Höhen sorgen für ein gutes Gegengewicht.

Eben ein Hörer für Bassheads, aber auch Normalhörer können mit ihm glücklich werden, wenn die Musikrichtung passt.


[Beitrag von Fotoingo am 03. Apr 2024, 16:28 bearbeitet]
baalmeph
Inventar
#2 erstellt: 15. Apr 2024, 13:58
Der neueste Streich aus dem Hause Thieaudio ist da.
Die Hype Reihe verzichtet dabei nun auf die ESTs, mit welchen so manche ihre Probleme haben und setzt stattdessen auf BAs.

Ansonsten herrscht auch hier die grundsätzliche Ausrichtung wie man sie vom Hersteller kennt.
Die Soundsignatur ist z.B. den Monarchen recht ähnlich. Ein klassisches Chi-Fi U-Shape Tuning welches ich grundsätzlich mag.

Das trifft natürlich auch auf die Optik zu. Es gibt wieder eine schöne schwarze Klavier-Lack Shell mit buntem Faceplate.
Die In-Ears sind im Vergleich zum Monarch OG deutlich höher/dicker aber haben weniger Länge/Breite.
Sie passen somit eigentlich wunderbar und drücken bei mir nirgends. Ein MMK2 und MMK3 sind deutlich Breiter und erzeugen mit der Zeit einen unangenehmen Druck.
Der Hype10 sitzt auch dauerhaft sehr bequem.
Coreir Brass waren wieder die Tips meiner Wahl. Die passen bei mir in Verbindung mit der kurzen aber dicken Thieaudio-Nozzle einfach optimal.

Ich will diesmal gar keine klassische Beurteilung schreiben, sondern die Unterschiede zum MMK3 beleuchten.
Fangen wir beim Bass an. Da höre ich kaum nennenswerte Unterschiede. Die Stärke und Integration ins Klangbild sind sehr ähnlich.
Leider, den MMK3 Bass finde ich nicht optimal. Er schält sich irgendwie aus dem Klangbild heraus ohne es von hinten im Fundament zu befeuern.
Das trifft auf den Hype10 leider auch zu.
Ansonsten höre ich tonal erst wieder Unterschiede im Hochton. Hier fehlt eindeutig das Glitzern der ESTs. Dafür klingt er entspannter und weniger anstrengend.

Wo sie sich dann deutlich unterscheiden sind Separation und Bühne.
Die MMK3 Schnur, die ich einfach nicht mag ist einem Ring/Halo gewichen, auf dem sich die Instrumente verteilen.
Es gibt also etwas Tiefe und das Klanggeschehen ist nicht so unnötig in die Breite gezogen.
Dadurch gibt sich eine kohärente Stereo-Mitte beim Hype10 die ich beim MMK3 so vermisst habe.
Der Vorteil beim MMK3 ist aber die bessere Separation. Die hat doch deutlich mehr Schärfe.

Man kann es wohl ahnen. Für mich persönlich ist der Hype10 in Summe der klar bessere In-Ear.
Ist er gut genug um den Monarch OG abzulösen? Nein, aber ein sehr interessanter Hörer im Portfolio, den man eigentlich problemlos empfehlen kann.
Echte Schwächen leistet er sich nicht.

Weiterer Vergleich: Die Darstellung erinnert mich auch irgendwie an den Mangird der hier im Forum auf Rundreise war.
Die Bühne ist weniger groß, die Auflösung niedriger. Ansonsten in Abstimmung und Räumlichkeit sehr ähnlich.


Abschließend vielen Dank an RunWithOne und hifi-passion für diese Rundreise!
n00kie
Stammgast
#3 erstellt: 21. Apr 2024, 10:20
Kurzes Vorwort

Wie baalmeph vergleiche ich den ThieAudio’s Hype 10 mit dem Monarch Mk3. Dieser ist aktuell meine Referenz, den ich täglich hören kann. Die Eindrücke sind teilweise ähnlich und teilweise unterschiedlich. Keinesfalls überraschend denn wenn dem nicht so wäre, hätten wir nur herzlich wenig Grundlage für einen regen Austausch unter den Teilnehmern. Also ab dafür!

Design & Komfort

IMG_2005
IMG_2006

Das faceplate Design vom Hype 10 sticht auf jeden Fall direkt ins Auge. Ich vermute das dezente Design vom MMK3 ist der Tatsache geschuldet, dass man gegen Aufpreis eine gute Auswahl an sehr ansehnlichen custom faceplates hat. Eventuell wird ThieAudio diese Option auch für zukünftige Modelle ermöglichen? Dies wäre dann ein Alleinstellungsmerkmal unter den ChiFi Herstellern.

Allgemein bin ich ein großer Fan von schwarzen Edelharz Gehäusen bei InEars. Gerade bei denen von ThieAudio merke ich auf Langzeit das sie von besonders hoher Qualität sind. Weniger anfällig für Mikrokratzer und kein Durchschimmern im Licht, weil der „Klavierlack“ an manchen Stellen obsolet geworden ist. Hey dadurch sehe ich erst die schicken Treiber wie bei transparenten Gehäusen. Wie sind eure Erfahrungen damit?
Hinsichtlich Korrosion an den Steckerkontakten finde ich die vertieften 2-pin Connector sehr praktisch, weil jegliche Ansammlung von Schweiß besser zurückgehalten wird.

Der Hype 10 ist unwesentlich kleiner und im Ohr gibt es für mich zumindest keine fühlbaren Unterschiede. Mit den richtigen Ear Tips sitzen sie immer zu fest und bequem ohne irgendwo zu drücken mit der Zeit. Ferner sind es die definiert, geschwungenen Konturen, an denen sich meine Ohren geradezu perfekt anschmiegen. Ähnlich wie bei einem maßgeschneiderten Anzug, in dem man förmlich hinein gleiten kann.

Klangeindrücke

Ich stimme baalmeph 100 % zu das der Hype 10 und der neuste Monarch Streich klanglich verdammt ähnlich abgestimmt sind. Die Unterschiede sind kleine Nuancen aber durchaus nennenswert wenn man sich zwischen beiden Modellen entscheiden muss. Wie immer dienen die u.s. Messungen zur Orientierung und sollten nicht für bare Münze genommen werden.

graph

Der Hype 10 hat noch eine Schippe mehr Midbass und hat so ziemlich den heftigsten Slam den ich jemals bei InEars erfahren durfte. Der MMK3 hingegen hat etwas mehr Subbass was ich irgendwo bevorzuge. Paukenschläge hören sich gleichermaßen atemberaubend an.

Die Mitten finde ich erstaunlicherweise vordergründiger beim Hype 10. Ich denke das der flacher abfallende Bassverlauf dazu beiträgt das die unteren Mitten nicht ganz so „ausgedünnt“ klingen wie beim MMK3. Die oberen Mitten sind dann wieder sehr ähnlich abgestimmt, sodass Frauenstimme gleichermaßen gut Zur Geltung kommen.

Die Höhen mit den Balanced Armatures finde ich grundsätzlich gelungen. Sie sind hochaufgelöst ohne kratzig zu klingen. Völlig frei vom berüchtigten BA Timbre. Wer allerdings das letzte Quäntchen Höhenspreizung sucht, wird wohl eher den MMK3 mit seinen EST Treibern bevorzugen.

Fazit:

Der Hype 10 ist qualitativ ein grundsolider IEM aber dennoch fasse ich mir an den Kopf, weil mir unklar ist in welche Richtung er klanglich gehen sollte… für die Spaß Fraktion / Basshead hat er zu „saftige Mitten“ und für eine ausgewogene Abstimmung hat er wiederum zu grenzwertigen Midbass…. Nichts Ganzes und nichts Halbes aber immerhin gefällig-unauffällig in den höchsten Oktaven. Es sind für mich wie gesagt die Nuancen, die den MMK3 so viel kohärenter machen und ich mir automatisch denke „Hey ja so muss eine spaßige Badenwannenabstimmung“ klingen

Vielen Dank geht an den neuen Organisator RunTheOne. Ich bin schon gespannt auf die nächsten Rundreisen.


[Beitrag von n00kie am 21. Apr 2024, 10:21 bearbeitet]
user712
Stammgast
#4 erstellt: 02. Mai 2024, 16:39
Hier meine 2 Cents:

Zuallererst geht mein Dank an @RunWithOne für die Idee und Organisation.

Nun zum Thieaudio Hype2:

Die Form vom Hype2 passt perfekt in meine Ohren, saugt sich regelrecht an. Die Verarbeitung gibt nichts zu bemängeln. Das Design ist gelungen, wenn auch nicht aufregend. Leider gibt es nur ein 3,5 mm unsymmetrisches Kabel, das aber weich ist und keine Mikrophoniegeräusche erzeugt.

Als ich den Hype 2 erstmalig an meinen Player Cayin N7 angeschlossen hatte und den ersten Sound genoss, war ich sehr positiv angetan. Die Abstimmung entspricht tatsächlich meinen Hörerwartungen. Für den aufgerufenen Preis ist er zu 100 % zu empfehlen.
Später, als das NewToySyndrom (NTS) verflogen war und im Vergleich zu den anderen InEars, kam er mir dann etwas langweilig vor. Aber konkrete Punkte, was mir nicht gefällt, kann ich nicht benennen.
Im Vergleich zu den teureren Konkurrenten – auch zum Hype10 – fehlt es etwas an Detailwidergabe, Separation und Dynamik – kurz Spielfreude. Wäre der Hype 10 so abgestimmt wie der Hype 2, nur mit den verbesserten Eigenschaften vom Hype 10, auf die ich gleich eingehen werde, wäre es für meine Ohren perfekt.


Jetzt zum Thieaudio Hype 10:

Die Form ist in der Tiefe etwas dicker als der Hype 2, sitzt aber immer noch perfekt in meinen Ohren. Zum Vergleich, die Monarch MK2 und MK3 sind von der Breite und Länge größer und dadurch im Tragekomfort wesentlich ungünstiger für mich. Die mitgelieferten Tipps habe ich, wie beim Hype2, weder benutzt, noch begutachtet, kann deshalb dazu nichts sagen. Ich hatte eigene Spinfit Tipps benutzt.
Das mitgelieferte Case ist das gleiche wie beim Hype 2, groß und unauffällig, wird der Funktion gerecht. Die Verarbeitung des InEar ist ohne Fehl und Tadel. Das Design gefällt mir gut.

Das Kabel ist wie beim Hype 2 sehr geschmeidig und ohne Mikrophonieeffekte, sogar noch etwas dünner. Der Clou sind hierbei die wählbaren Steckeraufsätze mit symmetrisch 2,5 mm oder 4,4 mm Pentaconbuchse oder 3,5 mm unsymmetrisch – für jeden Anschluss gewappnet. Das Stecksystem ist auch sehr gut verarbeitet und einmal eingesteckt hält es sehr gut. Eine Nase verhindert falsche Polung. Am Kabel gibt es wahrhaft nichts auszusetzen. Eventuelle Klangauswirkungen habe ich allerdings nicht getestet.  

Doch nun zum Wichtigsten: wie klingt er eigentlich?

Der erste Klangeindruck war schon gleich überzeugend. Er spielt druckvoll, dynamisch mit sehr guter Instrumentenseparation, toller Stimmenwidergabe, weitgehend unverfärbt,  sehr breiter Bühne und extrem detailreich.
Er verfügt über eine sehr energetische Art. Der Bass ist unheimlich druckvoll und haut regelrecht rein. Und ich vergleich das mit teilweise 3x so teuren InEars.

Leider sind in der Gesamtbetrachtung seine Stärken gleichzeitig auch seine Schwächen. Wie das? Es ist der Bass, der für mich zum Problem wird. Es wurde hier in den Reviews auch schon beschrieben, dass der Bass aus dem Klangbild heraussticht oder das der Bass wie ein Subwoofer klingt. Ich kann beide Höreindrücke bestätigen. Für mich war der Bass sogar überlagernd und nach längerem Hören ging mir das „Wummern“ doch etwas aufs Gemüt.
Da wir schon mal bei den Schwächen sind, musste ich auch feststellen, dass mir, abhängig von der Abmischung; die unteren Höhen auch teilweise zu anstrengend waren.
Auch die schon getroffene Aussage, dass es am „Glitzern“ fehlt, kann ich für einige Titel, nicht für alle, bestätigen.


Fazit:

Ein InEar mit wirklich herausragenden Klangeigenschaften, der mir anatomisch perfekt passt – aber leider durch die Bassabstimmung für mein Hörempfinden verhunzt ist. Hätte man den Hype10 so abgestimmt wie den Hype2 – wäre er wahrscheinlich für mich zum Überflieger geworden. So habe ich ihn ohne Wehmut eingepackt und weitergeschickt. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass er bei einigen Fans den Sweetspot genau trifft.

 
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