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Stax L700 II (am High-Amp Antares V3 und vs. Stax SR-303)+A -A |
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Autor |
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Hüb'
Moderator |
#1 erstellt: 28. Dez 2020, 14:20 | |
Stax L700 Mk II Ich bediene mich mal der Hersteller-Fotos. Weitere (professionelle) Bilder sind ja im Netz auffindbar und sicher besser, als das, was ich produzieren könnte. Unboxing Der KH ist in der seit Jahren (Jahrzehnten) erprobten Umhüllung aus zwei Styropor-Schalen plus dünnem Umkarton verpackt. Geliefert wird er ohne viel Blingbling, wie z. B. einer Aufbewahrungstasche oder (hier unnötigen) Adaptern/ Kabeln, zusammen mit einem für meine Zwecke ausreichend langen und rd. 3 cm breitem Flachbandkabel (2,5 m). Dieses endet in Richtung der KH in einem individuellen 3-Pol-Stecler mit R/L-Kennzeichnung und amseitig im bekannten Stax-Pro-5-Pol-Stecker. Womit gehört wurde Gespeist wurde der KH von einem High-Amp Antares V3, der verglichen mit einem Stax SRM-323II für mein subjektives empfinden (und sicher nicht "blindtestfest") noch etwas feiner auflöst und in der Räumlichkeit besser separiert und "weiter ausholt". Hier "geht" nach Auffassung einiger Stax-Fans vermutlich noch ein wenig Mehr. Allerdings bin ich persönlich davon überzeugt, dass ein "noch besserer" KHV nichts Fundamentales am Klang ändern dürfte. Der KHV bekommt das gewandelte Signal via symmetrischem Kabel von einem TEAC UD-503, der digital angeschlossen ist an meinem Marantz DV 7001. Verarbeitung und Tragekomfort Der L700 unterscheidet sich nicht groß von seinen Vorläufern und macht auf mich einen stabilen Eindruck. Wer Staxe grds. etwas "flimsy" findet, der wird dieses Urteil wohl auch auf den L700 anwenden. Auf mich wirkt der KH angenehm leicht und für meine Birne ist der Tragekomfort auf Anhieb sehr gut (keine großartige Umgewöhnung, verglichen mit meinem SR-303). Der L700 wirkt auf dem Kopf allerdings etwas schwerer und größer, als,der SR-303. Dazu noch mehr zu schreiben, halte ich eher für Zeitverschwendung. Man muss es halt ausprobieren, wie ein KH zum eigenen Kopf passt - insbesondere in dieser Preisklasse würde ich persönlich da keine allzu großen Kompromisse empfehlen, denn was nützt ein KH, der toll klingt, dafür aber zwickt und zwackt, wackelt oder was weiß ich? Klanglicher Ersteindruck Dieser entstammt einem ersten Hinhören, mehr ein Funktionstest, ob der KH den Versand gut überstanden hat. Gehört wurde auch nur Altbekanntes aus der Rock-, Punk-, Singer/Songwriter-Richtung. Dabei fällt sofort die extrem hohe Informationsdichte auf, die der Stax bietet. Er zeigt glasklar, was es an Details zu hören gibt, ob bei einer Aufnahme das Timing der (Gesangs-)Einsätze passt (oder auch nicht) oder in welcher Stimmung eine Passage vorgetragen wurde. Mal ein Beispiel, um das zu illustrieren: auf Sometimes We Cry von Van Morrison hört man plötzlich deutlich, wie sich die Stimme an einer Stelle (aufgrund von Heiterkeit?) verändert. Dabei macht der L700 (mir) durchaus Spaß. Er "verschwindet" sehr schnell und trotz der Detailfülle lenkt er mAn den Fokus in ganzheitlicher Weise auf die Musik. Der berühmte, audiophile Fußwipp-Faktor scheint mir jedenfalls vorhanden. Letzteres bieten natürlich auch andere KH. Spannend werden sicherlich intensivere Hörvergleiche werden, dann auch mit klassischer Musik. Gut möglich, dass der Stax hierbei seine Qualitäten deutlich stärker zeigt bzw. diese hierbei ein größeres Gewicht haben. Für Hörer mit musikalischen Schwerpunkten abseits von Klassik, Jazz und/ oder explizit Audiophilem gehe ich aber davon aus, dass man deutlich preiswerter ans Ziel kommen kann, als mit dem L700. Die klangliche Signatur scheint mir sehr ausgewogen. Für ausgesprrochene Bassheads ist der Stax jedoch nix. Vergleich mit dem SR-303 Gehört wurde unter anderem Schostakowitschs 8. Sinfonie (CSO, George Solti, DECCA). Der L700 ist erwartungsgemäß der bessere Hörer. Er spielt kraftvoller und sägt weniger an den Nerven, bei "geeigneten Stellen" (dissonante Flötenpassagen). Der Klang löst sich zudem besser vom Kopf und die Schallereignisse erscheinen mir körperhafter. Ob er wirklich mehr Details aufzuliefern vermag, kann ich gar nicht einmal zu sagen. Das Klangbild erscheint mir dynamischer und "weniger pauschal", verglichen mit dem SR-303. Auch klingt der SR-303 insgesamt heller und der L700 scheint mir der etwas neutralere KH zu sein. Ry Cooder hat mit Chicken Skin Music eine klangliche tolle Scheibe vorgelegt, die ich immer noch sehr gerne höre. Interessanterweise scheint die Bassdrum mit dem SR-303 beim Stück The Bourgeois Blues sogar druckvoller und straffer gespannt, als mit dem L700. Bei Always Lift Him Up ist der Raum des L700 dann hingegen wieder noch etwas natürlicher. Stany By Me - der Schlager schlechtin - mit Akkordeon und vielstimmigem Chor wirkt über den SR-303 leicht plärriger, mit dem L700 entspannter. Loudness war mit Adele: Rolling in the Deep. Wahnsinnsstimme. Stärkere Betonung der Hallfahnen über den L700. Wirken auch künstlicher, was sie ja sind. Dynamisch liegt der L700 etwas vorne. Mehr Rock&Roll. Was ganz anderes: Bane Calling Hours. Über den L700 direkter Anflug von Gänsehaut. Trotz erhöhter Lautstärke und sicher suboptimaler Aufnahme ist man direkt bei der Musik, geht direkt ins Herz. Ein Umschalten auf den SR-303 ist gar nicht möglich, denn der Song will erst ganz gehört werden. Dann aber auch über den SR-303 kein geringerer Genuss... Fazit Gar nicht so einfach. Der L700II ist fraglos ein toller KH, der zusammen mit dem Antares für mich eine so gerade noch bezahlbare Kombination abgibt (= sehr individuell zu sehen !). Ob es darüber hinaus wirklich "noch besser" gehen kann, wage ich doch sehr zu bezweifeln. Anders - sicher. Muss man überhaupt so viel Geld ausgeben. Nein. Weder in der Stax-Welt, noch bei anderen Herstellern. Vielleicht bin ich ffür die klanglichen Meriten solcher Produkte nicht in ausreichendem Maße sensibel, mag sein. Erst einmal dürfen sowohl der SR-303, als auch der L700II bleiben. |
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Wolf352
Inventar |
#2 erstellt: 28. Dez 2020, 14:46 | |
Hi Hüb', schöner Bericht, Danke dafür! Ich nutze einen Highamp (Röhre) an meinem 009. Da wäre ein kleiner Quervergleich einmal interessant, wenn sich die Situation wieder bessert. Auch kenne ich die MK2 Version des L700 noch nicht, den ersten L700 besaß ich. LG Wolf |
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Ghoster52
Inventar |
#3 erstellt: 28. Dez 2020, 16:10 | |
Wieder mal sehr schön zu lesen, Danke!
In der Grundform (Brikett) nicht, aber am Treiber schon... Beim SR 303 sind die Polster leicht angewinkelt , der L700 hat angewinkelte Treiber im Gehäuse und bietet mehr Raum am / zum Ohr, nur als Info! |
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Hüb'
Moderator |
#4 erstellt: 28. Dez 2020, 16:35 | |
Danke! Ich meinte auch lediglich den grundsätzlichen Aufbau. |
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Fotoingo
Stammgast |
#5 erstellt: 01. Jan 2021, 22:23 | |
Vielen Dank, der Bericht hat Spaß gemacht und die Stax Hörer machen einfach Freude . Bin immer noch mit dem SR-401 am SRM 212 unterwegs und vermisse irgendwie nichts. Gerade deshalb interessieren mich die anderen Stax Hörer und Amps so, ich möchte einfach wissen, wie sich eine Steigerung anhört, wenn man schon zufrieden ist (die Polster mussten allerdings schon erneuert werden, was dem Klang doch erheblich im oberen Bassverlauf auf die Sprünge geholfen hat). @ Wolf 352 Hast du eigentlich noch die Sure? Interessant, daß du doch beim 009 gelandet bist. Ist das doch eine große Steigerung zum 700? |
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