Short Review: Meridian Prime Headphone Amp

N‘Abend,

hier ein paar kurze Eindrücke zum nächsten Testobjekt, welches ich hier habe:



Ausstattung

Der Prime ist nicht nur KHV, sondern auch ein erstklassiger DAC und auch ein Vorverstärker. Letzte Funktion kann man auch abschalten und ihn rein als KHV laufen lassen. Hier sollen mögliche Störungen durch zusätzlichen Stromfluss reduziert werden. Mit aktueller Software spielt der Prime auch MQA - Meridian hat das Format ja entwickelt. (Ich kann zu meinen MQA Tests nur sagen, dass ich da über Tidal eigentlich keinen Unterschied höre. Ich bilde mir manch mal ein, dass der Bass evtl. etwas straffer ist und manch mal frage ich mich bei Liedern, die ich zum Testen schon zig-mal gehört habe: „Habe ich das gerade schon vorher mal gehört?“ Aber ehrlich, das ist vielleicht auch Einbildung und ein Blindtest wäre eine reine Ratesession!)
Details müsst ihr mal lesen, Abtastraten und Sampleraten auf höchstem Niveau, Jitter wird entfernt,...

Klang

Der Prime ist ein Engländer und macht genau eins, er verstärkt Musik! Aus meiner Sicht ist da keinerlei Sounding. Und das meine ich im positiven Sinne. Der Prime ist neutral, unglaublich präzise und so was von klar in allen Frequenzbereichen. Der Bass ist einfach nur knackig, Stimmen werden sehr gut wiedergegeben. Keinerlei Zischlaute, keine Schärfe! Aber: Er ist sehr ehrlich. Wenn eine Aufnahme nicht gut ist, bügelt er das nicht aus - dann klingt es halt scheiße!
Die Bühne ist in Breite und Tiefe gut und nicht übertrieben, spontan würde ich sie „richtig“ nennen.

Kurz zu ASP (Analogue Spatial Processing)

Dieses Feature simuliert in zwei Stufen einen natürlicheren Stereosound indem dem jeweils anderen Kanal ein wenig des anderen Kanals beigemischt wird. Hierdurch reduziert sich die KH typische, starke rechts-links-Trennung. Die Stimmen rücken in die Mitte, werden etwas präsenter, die Instrumente bleiben an den Seiten der Bühne.
Es klingt nicht typisch „Kopfhörer“, woran man sich im ersten Moment gewöhnen muss. Stellt man es allerdings nach einigen Minuten wieder in den Normalmodus, dann klingt dieser auf einmal „nicht richtig“. Ich möchte hier nicht zu viel Sinnieren, denn das ist sicherlich höchst subjektiv. Aber ich persönlich finde es interessant und mag den Effekt durchaus. Ich würde das nicht immer haben wollen, aber ASP kann schon echt was! Es klingt so tatsächlich eher wie auf der großen Anlage mit Lautsprechern.

Fazit

Der Prime spielt auf sehr, sehr hohem Niveau! Wer eine sehr genaue, detaillierte und saubere Wiedergabe mag, der findet im Prime einen perfekten Spielpartner! Ich mag ihn.
Ich habe u.a. mit einem JDS Labs Atom verglichen. So sehr ich den Atom mag und so sehr ich glaube, dass er hinsichtlich Preis/Leistung unglaublich gut ist, hat er gegen den Prime keine Chance. Da hört man dann im Vergleich eine kleinere Bühne, einen weniger präzisen Bass und eine ungenauere Stimmwiedergabe.
Wenn ich dagegen meinen Feliks Echo warm laufen lasse, dann muss man dem Prime vielleicht Emotionslosigkeit attestieren. Er ist halt präzise und fügt keine Wärme hinzu, die nicht da ist.
Als Vorverstärker tut der Prime meinem Unison Simply Italy gut. Auch über die große Anlage wird so alles eine Spur genauer und knackiger - das passt im Zusammenspiel mit der Röhre wirklich gut!

Gruß vom
touri

P.S. Getestet mit Focal Elear, Sennheiser HD 650, Zuspieler war ein Auralic Aries Mini mit Tidal Hifi Account.