Warum die GEZ-Gebühren kräftig steigen müssen

(Foto: DDP/Medienmagazin DWDL.de)
Es soll der Sommer der Pannen in der ARD gewesen sein. Die Deutschlandfahne wurde rot-schwarz-golden präsentiert. Ein Schriftsteller starb, den es nie gab. Pannen? Irrtum. Es handelte sich vielmehr um künstlerische Statements, denen weitere folgen werden. Und die haben ihren Preis.

Am Anfang galt das Wort. Das Wort von „Tagesschau“ und „Tagesthemen“. An den Hintergrundinformationen des „Ersten“ gab es keine Zweifel, abgesehen von der Frage, ob die Sprecher tatsächlich keine Unterleiber hätten und nach der Sendung aus dem Studio getragen werden müssten.

Doch dann kam dieser Sommer und mit ihm eine rot-schwarz-goldene Deutschlandfahne ins Bild. Wenig später hatte das Sternenbanner einen weißen Streifen zu viel. Danach wurde der Tod von Alexander „Soschenizyn“ gemeldet. Im Hintergrund der „Tagesthemen“ gab es auf einmal Fehler, als handele es sich nicht um ein Hochamt, sondern um eine normale Zeitung.

Kein Wunder, dass die Welt aus den Fugen geriet und nun am Rande eines neuen Kalten Krieges steht. In der vergangenen Woche folgte ein weiterer ungeheuerlicher „Tagesthemen“-Skandal: Ein Panoramafoto der Münchner Innenstadt wurde spiegelverkehrt gezeigt. Andernfalls hätten die Zuschauer, so der verantwortliche Redakteur, das Rathaus als städtisches Erkennungsmerkmal nicht auf dem Schirm gehabt. Die Hintergrundbilder würden ohnehin „künstlerisch gestaltet“.

Demnach handelte es sich auch bei den beiden Flaggensachen gar nicht um Pannen, sondern um künstlerische Statements, etwa gegen den Aufschwung der Linkspartei oder für einen weißen US-Präsidenten. Wahrscheinlich werden hinter dem Rücken von Tom Buhrow bald noch aufregendere „Fotos“ für Prägnanz und bessere Kenntlichkeit sorgen: der russische Präsident mit Reißzähnen.

Sein georgischer Kollege in einer Zwangsjacke. Frisch gewindelte chinesische Turnerinnen. Hillary Clinton vor einer Gehirnwaschmaschine. Ein aufwendiger Service. Deshalb müssten die Fernsehgebühren eigentlich künstlerisch und spiegelverkehrt von derzeit 17,03 auf 30,71 Euro umgestaltet werden.

Artikel erschienen am 15.09.2008

Quelle:http://mobil.welt.de...4a6fedd47a23dc1715ef