"Das Erste" Beschwerde über zusätzliche Logos

Hier die Antwort der ARD Zuschauerredaktion vom 17.05.2021:

Sehr geehrte/r ZuschauerIn,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Bei einigen Sendungen (speziell Filmen) wird seit einiger Zeit ein Branding vorgenommen.
Am Anfang und Ende wird z. B. „MDR für Das Erste“ mittig am unteren Bildschirmrand eingeblendet (unten ein Beispiel)

Das hat rechtliche Gründe und soll auch dagegen schützen, dass jemand unerlaubterweise Sendematerial online hoch lädt.
Seit Beginn 2021 wurden die Maßnahmen nochmal verstärkt: es wird bei Filmen nun auch nochmal in der Mitte der Laufzeit ein Branding gesetzt.
Laut Programmplanung soll der/die ZuschauerIn damit auch erinnert werden, dass er/sie ein ARD-Produkt (Qualitätslabel) schaut.

Wir wünschen Ihnen noch eine schöne Woche.

Mit freundlichen Grüßen

(Absendername gelöscht, Datenschutz)

Erstes Deutsches Fernsehen
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Ich denke, das ich nicht der einzigste Cineast bin, den das mit Bannerwerbung & zusätzlicher Einblendung von Logos stört.
Hier hilft nur eine weitere Zuschauerredaktion an das "Erste Programm".

Ich würde nicht mal ausschließen, dass die öffentlich-rechtlichen Sender dazu "genötigt" wurden (von den Rechteverwertern). Das Tema ist kompliziert, für mich ist das dauerhafte Aufzeichnen von Filmen aus dem linearem Fernsehen daher nur noch bedingt sinnvoll. Es gab mal Zeiten, da wurde Werbung, Branding und Co so in Filme integriert, dass nicht gerade eine emotionale Szene gestört wird. D.h., da hat sich Jemand die Mühe gemacht an den Schnittstellen des Films solche Zusätze zu platzieren. Heute scheint den Anbietern im TV der Zuschauer egal zu sein. Da stirbt gerade theatralisch der Held de Films und plötzlich eine Happy-Einblendung. Der Film ist damit kaputt, da kannste gleich abschalten....

Ich denke, das ich nicht der einzigste Cineast bin, den das mit Bannerwerbung & zusätzlicher Einblendung von Logos stört. Hier hilft nur eine weitere Zuschauerredaktion an das "Erste Programm".

Eine weitere Zuschauerreaktion gibts es bereits: Das Programm ignorieren. Damit sinken die Quoten
und man wird sich bei ARD/ZDF darüber gedanken machen warum das so ist.

Das mit dem Qualitätslabel und den rechtlichen Gründen ist natürlich völliger Blödsinn und
ein Totschlagargument.
Die Privaten sind da im übrigen auch nicht viel besser. Resultat: die Quoten sinken.

Linearfernsehen manöveriert sich immer mehr in eine selbst gemachte Krise.
Womöglich werden dem öffentlich/rechtlichen TV in Deutschland genauso die Flügel gestutzt
wie das der BBC in UK bereits schon geschehen ist. Zumindest eine der politischen Parteien
hat bereits schon angekündigt an dieser Schraube drehen zu wollen. Man sieht sich ja auch
schon in der nächsten Regierung.

AusdemOff (Beitrag #4) schrieb:

Eine weitere Zuschauerreaktion gibts es bereits: Das Programm ignorieren. Damit sinken die Quoten und man wird sich bei ARD/ZDF darüber gedanken machen warum das so ist.

Du weißt aber schon, wie die Quoten berechnet werden?
Da bringt es überhaupt nichts, wenn du wegschaltest, das müssen dann schon die 5600 Haushalte/Zuschauer machen, die repräsentativ getrackt werden...

Natürlich.

AusdemOff (Beitrag #4) schrieb:

Das mit dem Qualitätslabel und den rechtlichen Gründen ist natürlich völliger Blödsinn und ein Totschlagargument.

Würde ich nicht unbedingt sagen, das die ÖRs Inhalte (speziell Filme) externer Rechteinhaber unverschlüsselt in HD senden. Dieses war für die Privaten Sender ein Grund, warum HD+ mit den entsprechenden Beschränkungen eingeführt wurde. Da könnte ich mir schon vorstellen, dass die Rechteinhaber bei der unverschlüsselt und ohne Einschränkungen bei Aufnahmen sendenden ARD entsprechende Auflagen machen, unrechtmäßig verwendete Inhalte durch ein Branding identifizieren zu können.

Das gilt natürlich nicht für die eigenen Vorschauen auf zukünftige Sendungen.

Slati

... und der nächste Blödsinn in Richtung Verwertungsrechte.

Auf Grundlagen des Geschäftsmodells haben die Öffis gar keine Wahl als das volle
Rechtepaket zu kaufen. Das das der ORF nicht wollte, nämlch das die Deutschen
mitsehen, führte zu deren Verschlüsselung, obwohl ebenso öffentlich/rechtlich.

Es war für en ORF billiger die Verschlüsselungstechnik weitestgehend kostenneutral für
die Österreichischen TV-Nutzer einzuführen, als die Rechte für ca. 120 Millionen Deutschsprachigen
Zuschauer zu kaufen.

Ausnahme: Mehrwertrechte der Mediathek.

HD+ und dessen Beschränkungen ist und war ein Hausproblem der Privaten.
Alles andere ist ebenso Blödsinn. Wenn dem so wäre, könnte man HD+ ohne
Werbepausen und lästige Einblendungen sehen. Man zahlt ja schießlich dafür.

...unrechtmäßig verwendete Inhalte durch ein Branding identifizieren zu können.

Geht's noch? Schon mal was von Wasserzeichen gehört? Stört keinen und identifiziert eindeutig
den Rechteinhaber. Aber nein, das will man ja gar nicht. Branding ist wichtig.

Das ist exakt der gleiche Blödsinn wie "teurere" oder eingeschränkte Rechte für HD oder UHD.
Technische Parameter spielen in den meisten Fällen gar keine Rolle. Inhalte zählen.
Originalton des Justiziars des Bayerischen Rundfunks auf einer Sitzung der Deutschen TV Plattform.

Recht hast du, als ob das Senderlogo selbst nicht schon Branding genug wäre!

Es ist ein Trauerspiel im linearen Fernsehen wie auch in anderen Bereichen, etwa im Radio mit seinen nervenden Sender-Jingles und Dummsprüchen wie "Der beste Verkehrsservice im Land": Brutal abgehackte Filmabspänne, Brandings und Bannerwerbung – man hat immer weniger Lust, sich im Fernsehen Filme anzuschauen. Im kommerziellen Fernsehen haben die Zustände (brutale Unterbrecherwerbung plus oben Genanntes) dazu geführt, dass ich dort gar keine Filme mehr gucke.

Es gibt noch Inseln, wo man Filme gut gucken kann wie, arte und 3sat oder das ein oder andere Dritte, aber auch da hab ich schon Bannerwerbung ertragen müssen ...

Aus meiner Sicht sind da die Totengräber des linearen Fernsehens am Werk ...

Ach Leute, wen interessiert was die Zuschauer der ÖR sich wünschen oder möchten. Die ÖR bekommen ihr Geld ohne das sie etwas dafür tun müssen und deshalb machen sie was sie wollen. Es ihnen auch egal wieviele Zuschauer sie haben, da sie nicht von Werbeeeinnahmen abhängig sind. Sie haben über 8 MRD in 2020 an Rundfunkeinnahmen, da sind die Werbeeinnahmen von 299 Millionen Euro Peanutz. Die bekommen dann die einzelnen Indendanten als Handgeld

Neenee, Quote ist denen sehr wichtig, denn die Quote ist wichtig für ihre Legitimierung. Deshalb läuft bei ARD und ZDF in der Primetime auch keine Oper. Und deshalb gibt es z.B. keine Abspänne mehr, denn bei Abspännen wird umgeschaltet.

WIR sind "das Problem", wir als Cineasten. Wir verlangen zu viel – und sind deshalb gezwungen, unsere Wünsche mit zeitsouveränen Medien zu erfüllen, sei es mit Datenträgern oder Streaming ... es gibt kein Zurück in die gemächlichen 70er, als charmante Ansagerinnen noch von Sendung zu Sendung geführt haben und wo es zwischendurch zum technischen Umschalten und Durchatmen auch mal Senderlogos im Bild gab.

Mich stört übrigens auch, dass ich bei Streamingdiensten aktiv tätig werden muss, um beim Seriengucken zu verhindern, dass der Abspann abgebrochen wird ...

ICH bin das Problem ... ich brauche einfach meinen eigenen Sender ...

Ein wohltuender Beitrag.

darkphan (Beitrag #11) schrieb:

Neenee, Quote ist denen sehr wichtig, denn die Quote ist wichtig für ihre Legitimierung. Deshalb läuft bei ARD und ZDF in der Primetime auch keine Oper.

Logisch, die 299 Millionen wollen sie sich nicht dirch die Lappen gehen lassen und eine Legitimierung brauchen sie nicht, die geben sie sich per Gesetz selbst

[WIR sind "das Problem", wir als Cineasten. Wir verlangen zu viel – und sind deshalb gezwungen, unsere Wünsche mit zeitsouveränen Medien zu erfüllen, sei es mit Datenträgern oder Streaming ...

Cineasten bei den ÖR? Kann mich nicht daran erinnern, bis auf einige, kleinere Ausnahmen das wir als Cineasten schon jemals bei den ÖR glücklich geworden sind. Die ÖR haben ihre Hände, auch mangels damaliger Alternativen in den Schoß gelegt und den Schuss total oder sogar bewusst verpasst. Und gut das es kein zurück mehr in die 70er gibt, da würden einige große Augen machen

ICH bin das Problem ... ich brauche einfach meinen eigenen Sender ... :.

Wer denkt das nicht?

Nee, Rura, da liegst du falsch: Wenn die Öffis keine Quoten hätten, käme sehr schnell die Frage auf, warum wir denn angesichts so weniger Zuschauer so ein großes und teures ÖR-System brauchen ... dann gäbe es von bestimmter Seite wieder Forderungen, den Kern-Auftrag auf Nachrichten und Kultur zu beschränken, alles andere solle den Kommerziellen überlassen werden ... und es ist die Politik, die Ministerpräsidenten und die Landtage, jeder einzelne, die den Sendern den Sendeauftrag geben, bis hin zur Schaffung neuer Sender (Phoenix oder ZDFneo z.B.). Wenn die Politik also sieht, dass niemand mehr schaut (und damit auch die Politiker selbst ihre Bühne in den Info-Sendungen verlieren), sind die ganz schnell bei solch einschneidenden Reformen. Daher wollen die Öffis Quote machen, und das machen sie ja auch trotz all der Dinge, die uns hier stören. Wir müssen bei aller Kritik aufpassen, dass das System richtig dargestellt wird.

Und für deine Einschätzung, dass die ÖR keine Heimat für Cineasten wären, kann ich nun gar nicht nachvollziehen. Wer ist denn nach deinem Verständnis Cineast? Ich jedenfalls meine damit nicht diejenigen, die Popcorn-Kino mögen: Marvel-Action, Harry Potter und ähnliche Blockbuster. Cineast ist für mich ein Fan etwas anspruchsvollerer Filme, wobei da die Geschmäcker natürlich sehr verschieden sind. Jedenfalls senden die Öffis viele (nationale wie internationale) Klassiker und bedienen Cineasten imho besser als beispielsweise Pro7 oder RTL, die auf reines Popcorn-Kino setzen.

Ist doch völlig ok wenn wir unterschiedlicher Ansicht sind, und eine Diskussion darüber zu führen bringt mir nichts

Wer sich freiwillig das Zwangs Pay TV noch ansiehtt,ist selber schuld.
Gibt bessere Anbieter, wie zum Beispiel,Amazon,Netflix,Sky,Disney+,Apple TV+,usw.
Und den Rest an informationen,hole ich mir zum Beispiel aus dem Internet,wenn ich es unbedingt haben möchte.

Ich schaue mir zwangs TV sehr gern und freiwillig an

Edit:
Wenn wir das schon alles zahlen müssen, dann können sie aber langsam anfangen,in 4K,HDR,Dolby Vision,und Dolby Atmos,
Filme und Serien zu drehen.
Und werden überhaupt schonen Filme und Serien, in Full HD gedreht. ?

Wird kommen, so in etwa 5 bis 10 Jahren

Das nenne ich mal eine zuversichtliche Prognose, in Sachen 4K,HDR,Dolby Vision,Dolby Atmos.

Einsteiger_ (Beitrag #18) schrieb:

Edit: Wenn wir das schon alles zahlen müssen, dann können sie aber langsam anfangen,in 4K,HDR,Dolby Vision,und Dolby Atmos Filme und Serien zu drehen. Und werden überhaupt schonen Filme und Serien, in Full HD gedreht. ?

4K-HDR: siehe ZDF

Full-HD: seit vielen Jahren schon, in der neueren Mediathek sogar in voller Qualität abrufbar...

In spätestens 10 Jahren,wird bestimmt schon vielleicht 8K,bei den Streaming Anbietern,schon lange angekommen sein.

Ich sehe gern auf meinem 43"-TV, weil ich größer nicht will/brauch. So erfasse ich alles noch mit einem Blick. Andernfalls geh ich ins Kino. Und trotzdem hat mein Panasonic 4k. Nutze ich es? Eher fast nie, weil, macht keinen Sinn. Bei 3m Abstand erkenne ich kaum den Unterschied zu Full-HD. Was sollte da erst 8k für einen Sinn machen? Werden sich 100"-TVs langfristig überall durchsetzen, so dass es Sinn ergibt? Ich denke eher nicht. Die Jugend heute sieht meist mit Smartphone, Tab oder kleinen Notebooks. Scheint denen ja offenbar auch zu reichen.