Gleichspannung an Aux-Eingang eliminieren

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Stereotronic
Neuling
#1 erstellt: 25. Apr 2019, 20:19
Hallo zusammen,

mich quält seit geraumer Zeit ein sicherlich recht ungewöhnliches Problem mit meinem in die Jahre gekommenes Autoradio. Leider reichen meine Kenntnisse aus den Vorlesungen 'Grundlagen der E-Technik vor nunmehr knapp 30 Jahren nicht mehr aus.

Als stolzer Besitzer eines alten 190er Mercedes, habe ich einen Aux-Eingang nach folgender Anleitung in das Becker Europa 2000 eingebaut.

http://benz-breakfas...-der-endlosschleife/

Das funktioniert bei meinen iPods wunderbar, nur Smartphones und ein Bluetooth-Transmitter steigen nach Anschluss sofort aus. Dies liegt mit Sicherheit daran, dass am Aux-Eingang jeweils am linken und rechten Kanal gegen Masse 3,78V Gleichspannung anliegen. Zum Glück scheinen letztere Geräte softwareseitig ihre Ausgänge zu schützen, denn nach dem Neustart funktionieren beide wieder normal.

Als ersten Lösungsansatz habe ich einen NF- Entstörfilter, der aus zwei induktiven NF- Audioübertragern besteht und eine galvanische Trennung bewirken soll.

hama

http://www.b-kainka.de/Weblog/Logbuch080516.html

Dieser lässt jedoch mit der Gleichspannung am Aux-Eingang kaum Audiosignale durch, was an meiner heimischen Stereoanlage mit spannungslosem Eingang dagegen bestens funktioniert.

Nun habe ich folgende Fragen...

Könnte eventuell eine kapazitive galvanische Trennung sinnvoller sein und wo kann ich diese zu kaufen? Bzw. Woran erkenne ich bei der Vielzahl von Filtern, ob einer kapazitiv trennt?

Ein Hochpass soll ja den Gleichspannungsanteil eliminieren können. Nun liegt dieser ja eigentlich ausgangsseitig am Filter an.
Würde ein Hochpass in diesem Fall auch helfen? Wenn ja, wie wäre dieser zu dimensionieren und zu realisieren?

Zum Schluss möchte ich kurz noch meine Intension erläutern...
Als Freund der Originalität meines Benz', kommt ein modernes Radio nicht in Frage, auch habe ich es mit dem üblichen UKW-Transmitter und verschiedenen Kassettenadaptern versucht. Leider ohne zufriedenstellenden Erfolg. Mit dem gebastelten Aux-Eingang gibt es jetzt wenigstens bei den iPods etwas ähnliches wie Hifi im Wagen, jedoch wären Smartphone bzw. Bluetooth-Transmitter für den bevorstehenden Urlaub extrem wünschenswert.

Hifi gibt's hingegen daheim von meinen Stereotronic STT102 und STV102... Googelt mal

Beste Grüße Bernd


[Beitrag von Stereotronic am 25. Apr 2019, 20:21 bearbeitet]
schraddeler
Inventar
#2 erstellt: 26. Apr 2019, 10:38
Ein Hochpass sollte helfen. Um diesen zu dimensionieren bräuchte man den Eingangswiderstand des Bastelanschlußes. Den wirst du aber nicht rauskriegen.
Wenn ich mal von 1 KOhm ausgehe hättest du bei einem 10µF Elko eine untere Grenzfrequenz von 16Hz, wenn es dann doch nur 500Ohm sind landest du halt bei 32Hz, das soltte auch noch langen.
Verwenden solltest du Tonfrequenzelkos, auch bipolare Elkos genannt.
Beispiel: https://www.reichelt...n-10-100-p21639.html?
Die werden normalerweise für Frequenzweichen in Lautsprechern verwendet. Deshalb kann man da keinen fertigen Baustein kaufen, die mußt du einfach in die Leitung zum Radio reinlöten.
Das sind keine exotischen Bauteile, sowas dürfte auch in jeder Conradfiliale vorrätig sein, ist manchmal einfacher und billiger als Versandkosten und Fahrt zur Post.

gruß schraddeler
Stereotronic
Neuling
#3 erstellt: 26. Apr 2019, 19:30
Hallo Schraddeler,

vielen Dank für Deine schnelle und ausführliche Antwort. Die Grenzfrequenz im unteren Bereich dürfte in der Tat ziemlich egal sein, da noch die Originallautsprecher eingebaut sind und die ohnehin nie Klangwunder waren.

Vielen Dank auch für den Tipp mit Conrad, die haben noch zwei vorrätig und ich muss morgen eh dort in die Nähe.

Gruß Bernd
Stereotronic
Neuling
#4 erstellt: 02. Mai 2019, 18:15
Hallo,

das hat leider nicht funktioniert. Vielleicht habe ich ja einen blöden Denkfehler...

Von den beiden 10µF/100V/bidirektionalen Elkos habe ich jeweils einen in den rechten und den linken Kanal eingelötet. Die Massen wurden direkt miteinander verbunden. Am Autoradio angeschlossen, war hinter den Elkos keine Gleichspannung mehr messbar. Es kam dennoch nur ein völlig verzerrter Klang vom iPod, Bluetoothempfäger oder Smartphone zum Radio, der zudem in der Lautstärke variierte. Vergleichbar etwa mit schlechtem Empfang bei Kurzwelle.

Am heimischen Verstärker funktioniert das Kabel mit den Elkos und den Audioquellen völlig problemlos.

Wahrscheinlich ist der Eingangswiderstand am Radio doch noch mal anders, oder ich soll einfach kein modernes Zeugs in mein altes Auto reintüfteln. Die iPods, die mit der Gleichspannung im Audiosignal zurechtkommen, sind übrigens auch schon 15 Jahre alt und damit nur 12 Jahre jünger als der Wagen.

Die Alten halten eben zusammen, wenn die Jungen sich reindrängen wollen.

Gruß Bernd
schraddeler
Inventar
#5 erstellt: 03. Mai 2019, 13:34
Danke für die Rückmeldung!
Tja, schade das es nicht geklappt hat, aber ich denke mal die Investition war zu verschmerzen.
Es gibt mit Sicherheit einen Grund für das Verhalten, aber ab diesem Punkt würde ich jetzt auch mal mit einem Oszi und einem Signalgenerator angreifen, einen weiteren "Machmaldas-Tip" kann ich dir nicht mehr bieten.

gruß schraddeler
Stereotronic
Neuling
#6 erstellt: 03. Mai 2019, 15:43
Hallo Schraddeler,
Rückmeldung ist doch Ehrensache. Ich hasse es, wenn Threads ergebnislos offen bleiben (gefühlte 99%) und der Nächste mit demselben Problem unnötig Zeit und Geld investiert.

Die Jungs von benz-breakfast (Link s. Anfangsthreat) habe ich mittlerweile auch gefragt und die haben bei sich inzwischen ein TDA7492 Modul parallel an das Radio eingebaut.
Von meinem Gleichspannungsproblem wussten die nichts. Bei denen gab es zu viele Störeinflüsse im Audiokabel.

Ob ich es auch so mache, weiß ich noch nicht. Sollen sich doch meine Mitreisenden eine Bluetooth-Box mitnehmen, wenn's denn unbedingt sein muss.

Vielen Dank nochmals für Deine Hilfe. Gelohnt hat es sich auf alle Fälle, sich mal wieder in die früher erlernte Materie reinzudenken.

Gruß Bernd
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