AGM-Starter halbtot - was tun?

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'Paul'
Stammgast
#1 erstellt: 28. Mai 2015, 03:11
Hallo,
bei meinem Cousin steht demnächst der Einbau an und nun muss ich feststellen, dass die Starter einen Knacks weg hat. Also:

Hauptverbraucher sind zwei Eton PA 2802.
Zusatzbatterie ist eine RPower 45Ah, die 10 Wochen nach dem Laden eine Ruhespannung von 12,8v hat.

Starter ist eine Varta Ultra Dynamic, bei der ich 12,25v gemessen habe. Also ctek mxs5 dran und es ist bereits nach 5 Stunden in Stufe 7.
12 Stunden später lag die Spannung bei 12,5v und nach weiteren 12h wieder auf 12,25v
Der Motor startet allerdings ohne Murren und blitzschnell.

Eine neue Batterie wäre natürlich sehr schön, allerdings ist sein Budget ziemlich erschöpft für weitere 100-150€. Er ist noch Lehrling und musste bereits für die Komponenten lange hungern^^


Die Frage ist nun, würde es der Zusatzbatterie schaden, wenn wir das Ganze trotzdem verbauen? Also bis irgendwann in weeeeiter Zukunft wieder Geld übrig ist. Die gute Batterie auch noch zu schrotten wäre natürlich ganz bitter...

Sollten wir evtl. so Wundermittel wie einen Batteriepulser probieren? Also ich rede hier von so 20€ Nachbauten, wo ich Berichte gefunden habe, dass diese auch AGM's widerbeleben sollen. Rein vom Lesen her scheints zumindest mal nicht unlogisch sein...

Oder sollten wir die Recond Funktion des ctek bei einer AGM wagen? Hier habe ich bei den fuzzis gelesen, dass welche die Recond Funktion auch bei AGM eingesetzt haben, ohne diese geschrottet zu haben. Aber im Allgemeinen rät 'das Internet' ja davon ab...

Ich hatte mir auch schon überlegt, vorne eine (doch deutlich günstigere) Säure-Batterie einzubauen. Allerdings habe ich gelesen, dass man AGM und Säure nicht zusammen laden kann (Schneeflocke zu viel für Säure, Normal zu wenig für AGM)...


Also was würdet ihr in dieser Situation machen?
Car-Hifi
Inventar
#2 erstellt: 28. Mai 2015, 07:36
Tach auch,

was Du bis jetzt weißt, ist lediglich, dass die Spannung der Starterbatterie relativ schnell sinkt. Du könntest noch den Ruhestromverbrauch messen. Vielleicht zieht ja etwas übermäßig viel Strom und entlädt die Batterie dadurch.

Bevor ich die Entscheidung treffe, eine Batterie zu entsorgen, würde ich sie vom Fachmann auf ihre restliche Kapazität messen lassen.
Joze1
Moderator
#3 erstellt: 28. Mai 2015, 08:30
Ruhestrommessung ist nicht verkehrt. Aber wenn die Ruhespannung bei 12.25 V bleibt, ist nicht von einem erhöhten Ruhestrom auszugehen, sondern einfach von einer altersschwachen Batterie. Trotzdem kann man das mit einer Kapazitätsmessung natürlich sicher feststellen.

Es würde der Zusatzbatterie absolut nicht gut tun, wenn sie zusammen mit so einer Batterie verbaut würde, da diese die Spannung immer runterzieht. Generell gleichen sich die Batterien in so einem System immer auf die niedrigere Spannung der beiden Batterien an, bis die mit der höheren Ruhespannung auch nur noch die Ruhespannung der schwächeren Batt hat.

Den Recond-Modus bei einer AGM einzusetzen ist tatsächlich nicht empfehlenswert. Die Platten sind in dort in einem Vlies und nicht wie bei herkömmlichen Batterien direkt im flüssigen Elektrolyt gelagert. Dieser Umstand hindert die Platten einer AGM daran, beim Reconden den unten bereits abgesetzten Bleischlamm wieder aufzunehmen. Die hohe Spannung schadet dann nur zusätzlich.

Säure und AGM zu mischen ist aus dem von dir genannten Grund auch nicht wirklich empfehlenswert.

Ich würde, auch wenns nicht die günstigste Variante ist, zu einer neuen Batterie greifen. Eine Optima Yellow Top als Starter besorgen und Ruhe haben. Alles andere sind eher Bastellösungen und nicht zwangsweise von Erfolg gekrönt. Wenn du die Batterie so weiterverwendest, schadet ihr unter Umsztänden jedenfalls den Komponenten, das würde ich in keinem Fall riskieren.
'Paul'
Stammgast
#4 erstellt: 29. Mai 2015, 01:11
Die Batterie war für das Laden und den Tag danach abgeklemmt und eigentlich kannte ich ja die Antwort schon

Ich werde ihm noch vorschlagen temporär beide Batterien mit einem Trennrelais zu betreiben, wobei das auch wieder eine Investition voraussetzt.
Oder alternativ nur die Zusatzbatt + nur mit Motor + Halbgas + regelmäßig Pflegeladen, bis genug Geld für eine vernünftige Starter da ist.

Wenn er die Batterie rausschmeißt, werde ich sie mir evtl. mal krallen und damit experimentieren. Wollte mir schon immer so einen Pulser in mein Auto bauen, nur fehlt mir da die Bestätigung, dass sie auch was bringen. Wenn er aber auch nur 0,1v aus der kaputten Varta rauskitzeln kann, werde ich mir die 80€ Version gönnen.
'Paul'
Stammgast
#5 erstellt: 02. Jun 2015, 17:40
Update:

Ich habe ein wenig experimentiert da es ja eh nichts mehr zu verlieren gab. Die Batterie wurde genau vor 24 Stunden vom Ladegerät abgeklemmt und hält seit dem eine Spannung von 12,9 Volt.

Wenn ich euch nun aber verrate was ich gemacht habe, werden vermutlich Steine fliegen

Ich hab die AGM kurzerhand geöffnet. Unter den Aufklebern sind so Öffnungen, wie man sie auch von Säurebatterien her kennt. Darunter sind dann Stopfen, die sich entfernen lassen. Dann hab ich in jede Kammer etwas destiliertes Wasser eingefüllt und die Batterie mittels Recond zum gasen gebracht. Den Recond Modus hab ich 1,5 Stunden lang laufen lassen und anschließen im Flocken-Modus vollgeladen.

Morgen schließe ich mal für ein paar Stunden eine 12v Birne an und werde mal die Spannung im Auge behalten.
Feuerwehr
Inventar
#6 erstellt: 03. Jun 2015, 08:05

Joze1 (Beitrag #3) schrieb:
Dieser Umstand hindert die Platten einer AGM daran, beim Reconden den unten bereits abgesetzten Bleischlamm wieder aufzunehmen.


Keine Batterie kann abgesetzten Bleischlamm wieder aufnehmen.
Joze1
Moderator
#7 erstellt: 03. Jun 2015, 08:20

'Paul' (Beitrag #5) schrieb:
Ich hab die AGM kurzerhand geöffnet. Unter den Aufklebern sind so Öffnungen, wie man sie auch von Säurebatterien her kennt. Darunter sind dann Stopfen, die sich entfernen lassen. Dann hab ich in jede Kammer etwas destiliertes Wasser eingefüllt und die Batterie mittels Recond zum gasen gebracht.


Nur um das mal festzuhalten: Das ist saugefährlich und in keinem Fall zu empfehlen! AGM-Batterien sind geschlossene Systeme und können durch das eingefüllte Wasser beim Laden platzen. Bei Blei-Säure gibt es dafür eine spezielle Entlüftung, bei den AGM gibt es nur ein Überdruckventil, das im Notfall auslöst.
'Paul'
Stammgast
#8 erstellt: 03. Jun 2015, 15:51
Also die AGM war ja nicht mehr geschlossen, geladen habe ich sie ohne diese Stopfen. Nassbatterien soll man wohl auch nach dem Befüllen erstmal offen lassen zum vollladen.

Zwecks überdruck habe ich die Batterie mit einer Birne etwas entladen und nun wieder verschlossen. Morgen werden wir sie dann noch mal laden...aber vorher in Deckung gehen

Was ich mich aber gerade Frage ist, wie messe ich denn die Kapazität?
12 Volt verbraucher hätte ich genug und die Stromaufnahme bekomme ich mit dem Multimeter ermittelt. Daraus müsste sich dann ergeben: Strom in A * Stunden = Kapazität in Ah

Nur bis zur welchen Spannung macht man diesen Test?
Oder soll man einfach den Verbraucher z.B. eine Birne so lange dran lassen, bis sie ausgeht?


PS: Also empfehlen würde ich das bestimmt auch keinem, jeder soll hier selbst entscheiden. Ich kann dazu bisher nur eine Aussage treffen: Unter verschlossenen Batterien verstehe ich was ganz anderes. Achja, hier die einzig sinnvollen Quellen, die ich dazu habe:
http://www.photovolt...s-gemach-t95750.html
http://www.edaboard.de/vlies-bleiakku-auffuellen-t19903.html
'Paul'
Stammgast
#9 erstellt: 21. Jun 2015, 09:01
Update:

Der Batterie geht es einerseits gut, andererseits ist sie tot. Jaaa, klingt irgendwie komisch

Ich hatte sie nun paar Mal geladen und mit einer Birne entladen. 24h nach dem Laden beträgt die Ruhespannung 12,8 Volt und die Kapazität müsste irgendwo bei 70-80% der ursprünglichen liegen.

Klingt so weit ganz gut, wäre da nicht der Test mit einem "richtigen" Verbraucher. Hab eine Eton PA1502 samt Sub gebrückt an die Batterie gehängt.
Bei leiser Musik ist alles bestens, allerdings bricht bereits bei moderater Lautstärke die Spannung auf unter 12 Volt ein. Hab dann mal das Handy ganz aufgedreht und die Stufe ging sofort in Protect.

Naja, mal kucken, ob ich mich damit noch weiter beschäftige. Mein Gewissen ist zumindest mal beruhigt


Richtig interessant finde ich aber, dass man die Ruhespannung absolut nicht als Indikator für die Qualität der Batterie nehmen kann. Die 12,8 Volt zeigt das Multimeter auch jetzt noch an...
Wurst2k
Stammgast
#10 erstellt: 21. Jun 2015, 09:18
Ich hatte das selbe Problem mit einer Varta AGM Batterie 80ah Batterie.

Ladegerät sagt alles in Ordnung , Spannung passt auch.
Aber ein Auto konnte sie nicht mehr Starten.

Habe dann gesehen das die Batterie einen riss im Gehäuse hatte. Muss evtl beim Lagern passiert sein.

Hatte zwei Batterien des gleichen Typs und alter hatte und die ohne riss gut funktioniert kann es evtl sein wenn das Gehäuse leicht beschädigt ist das die Batterie defekt ist.
Joze1
Moderator
#11 erstellt: 21. Jun 2015, 09:38
Ja, die Ruhespannung ist nur ein Indikator von mehreren. Als absolute Zustandsbeschreibung reicht diese Angabe nicht aus, genau so ein Belastungstest ist da viel aussagekräftiger. Das kann im Zweifelsfalle auch jeder Bosch-Dienst oder jede Auto-Werkstatt, die entsprechendes Werkzeug besitzt
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