Ein vollgestopftes AVR-System möchte um mehrere Abhörzonen erweitert werden.

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DerGanner
Neuling
#1 erstellt: 27. Mai 2017, 20:29
Guten Tag miteinander!

Ich brauche einen Rat, wie ich mein bestehendes System um zwei bis drei Abhör-Zonen, namentlich Küche, Badezimmer und zuletzt auch Terrasse, erweitern kann. Diese Außenzonen müssen nicht zentral steuerbar sein, aber wichtig ist, dass mein bereits vorhandener AVR (inkl. Boxensetup) im Wohnzimmer erstens mitbenutzt und nicht ausgetauscht/alternativ geschaltet wird und dass zweitens die ganze Geschichte am Ende ohne Delay im wahrnehmbaren Millisekundenbereich läuft. Ich möchte mich von Raum zu Raum bewegen können, ohne seltsame echoartige Effekte wahrzunehmen. Dementsprechend soll überall auch das selbe laufen.

Der relevante IST-Zustand meiner Einrichtung in aller Kürze:

==================================================

In meinem Wohnzimmer befindet sich ein Beamer "Acer Predator Z650", der per HDMI-Kabel am Ausgang "TV OUT" eines AVR "Sony STR DH730" hängt. Dessen Betrieb ist absolut optional und der soll auch nicht immer mit laufen.

Zur leichteren Orientierung ein Bild der Rückseite des AVR:
https://www.fein-hif...al_images/str-dh730f

In den AVR gehen hinein:

1. Audioworkstation-PC über HDMI-Anschluss; Input-Selector: "GAME"

2. CD-Player "Sony CDP-XE320" über TOSLINK-Anschluss "SAT/CATV"; intern umgeleitet auf Input-Selector: "SA-CD/CD".

3. Spielekonsole "Sony Playstation 3 Slim" über HDMI-Anschluss; Input-Selector: "BD/DVD"

4. SAT-Receiver "Skymaster XHD 270" über HDMI-Anschluss; Input-Selector: "SAT/CATV"

==================================================

In Wirklichkeit ist die Anlage noch ein wenig komplexer, da am PC noch ein paar Audio-Interfaces, Synthesizer, ein veralteter AVR (Panasonic SA-HE7) und ein paar MIDI-Eingabegeräte dran hängen, aber das ist hier nicht weiter von Bedeutung. Wichtig ist, dass der Rechner per HDMI am Sony-AVR dranhängen MUSS, weil ich die unkomprimierten Surround-Fähigkeiten via HDMI zur Musikproduktion brauche.

Weiterhhin: Am Sony AVR hängen noch vier Boxen der JBL Studio 220-Serie als FL, FR, LS, RS, ein JBL Studio 225 als Center und ein nicht nennenswerter, aktiver-Subwoofer von Eltax ( ).

Die Lautsprecheranschlüsse "SURROUND BACK/ FRONT HIGH" sind derzeit nicht belegt. Ein 7.1-System ist für mein 4 x 4 Meter Wohnzimmer mit einer Deckenhöhe von gerade mal 2,4m eher überzogen.

Mittlerweile weiß ich auch, dass digital eingespeiste Quellen nicht über das Stereo-Cinch-Paar an "Video 1 - Audio Out" abgegriffen werden können. Aber ich kann doch theoretisch noch weitere analoge Signale von meinem SAT-Receiver, meinem CD-Player und per HDMI-Audio-Extractor vom PC in den AVR einspeisen, richtig? Sobald das geschehen ist, ist das nach meinem bisherigen Kenntnisstand nur eine Einstellungssache am AVR und schon bekomme ich ein analoges Signal, welches ich synchron zum AVR-Betrieb weiter verwenden und in andere Teile meines Wohnung schicken kann.

==================================================

Kabel ziehen durch meine Bude ist kein Problem, die Anschaffung von Kleinstverstärkern, weiteren Lautsprechern und Convertern/Audio-Extraktoren/Signalverteilern ebensowenig. Ich muss da halt nur eine brauchbare Idee entwickeln können, die nicht meine gesamte Konfiguration über den Haufen wirft, sondern eher "minimalinvasiv" funktioniert.

Ein kabelloses System kommt für mich jedoch eher nicht in Frage, da die üblichen Funkprotokolle per Bluetooth/WLAN eben für mich deutlich spürbare Verzögerungen generieren.

Hat jemand Ideen? Sollte noch etwas unklar sein, dann bitte nachfragen und ich versuche, Klarheit zu schaffen.

Vielen Dank und ich freue mich auf jeden Input.
Master_J
Inventar
#2 erstellt: 28. Mai 2017, 04:35
Mahlzeit - gut vorbereitet - sowas ist leider selten.

Rückfragen:
- Musst Du die vorhandenen Quellen in den "neuen" Räumen hören können (was bringt einem der Ton vom Konsolenspiel, wenn man das Bild nicht hat?).
- Wie teuer darf es sein?

Gruss
Jochen
Apalone
Inventar
#3 erstellt: 28. Mai 2017, 04:35

DerGanner (Beitrag #1) schrieb:
.....eines AVR "Sony STR DH730" hängt. Dessen Betrieb ist absolut optional und der soll auch nicht immer mit laufen....

.....ist das nach meinem bisherigen Kenntnisstand nur eine Einstellungssache am AVR und schon bekomme ich ein analoges Signal, welches ich synchron zum AVR-Betrieb weiter verwenden und in andere Teile meines Wohnung schicken kann......


was denn jetzt?


Ich habe jetzt keine Lust, selbst die BDA des AVRs durchzusehen.

Es müssen analoge Ausgänge vorhanden sein (Tape out zB) oder der Mehrzonenbetrieb möglich sein.

Bei Tapeout muss dann trotzdem ein zusätzlicher Verstärker und entsprechende LS angeschafft werden.

Mehrere Mehrzonen können zB meines Wissens die ganz dicken Yamaha AVRs.

Was dein AVR kann oder nicht, bitte erstmal via BDA rausfinden.
DerGanner
Neuling
#4 erstellt: 28. Mai 2017, 07:38

Master_J (Beitrag #2) schrieb:

- Musst Du die vorhandenen Quellen in den "neuen" Räumen hören können (was bringt einem der Ton vom Konsolenspiel, wenn man das Bild nicht hat?).


Ja, die vorhandenen Quellen wären gut, mit Ausnahme der Playstation-Videospielkonsole.

Aber der Rechner ist mir sehr wichtig, ebenso der CD-Player und der SAT-Receiver (wegen des Radiobetriebs). Die letzten beiden haben auch analoge Cinch-Ausgänge, von denen ich hoffe, dass der AVR diese auch an den Ausgang "Video 1" durchschleifen kann.

Bleibt noch das HDMI-Signal vom PC. Ich hab beim Surfen diverse "Audio-Extractors" gefunden, die ein analoges Ausgangssignal versprechen. Stereo reicht mir da völlig, nur muss es funktionieren und dabei kein (oder eben möglichst wenig) Delay erzeugen.



- Wie teuer darf es sein?




So günstig wie möglich und so teuer, wie nötig.

Bislang schwebt mir eine Umwandlung des analogen Signals aus dem AVR per A/D-Wandler in ein optisches TOSLINK-Signal vor.

Hat den Vorteil, dass ich das an diversen Störquellen (z.B. Trafos von Zimmerlampen, Kühlschrank, Mikrowelle) vorbei durch die Wohnung legen und anschließend durch einen TOSLINK-Splitter jagen kann. Zuletzt geht es dann am jeweiligen Zielort in einen Verstärker, der PCM via TOSLINK versteht.

Knackpunkt könnte wohl die 10 bis 15 Meter-TOSLINK-Leitung sein, die ich dafür brauche. Und eben die Latenz. Und da brauche ich halt Erfahrungswerte und gute Hardwareempfehlungen.


Apalone (Beitrag #3) schrieb:
was denn jetzt?


Mit dem optionalen Betrieb hab ich mich eigentlich auf den Beamer beziehen wollen. Der AVR muss selbstverständlich laufen, wenn ich (überall) Musik hören will.
Apalone
Inventar
#5 erstellt: 28. Mai 2017, 08:01

DerGanner (Beitrag #4) schrieb:
.....Bislang schwebt mir eine Umwandlung des analogen Signals aus dem AVR per A/D-Wandler in ein optisches TOSLINK-Signal vor.

Hat den Vorteil, dass ich das an diversen Störquellen (z.B. Trafos von Zimmerlampen, Kühlschrank, Mikrowelle) vorbei durch die Wohnung legen und anschließend durch einen TOSLINK-Splitter jagen kann. Zuletzt geht es dann am jeweiligen Zielort in einen Verstärker, der PCM via TOSLINK versteht.

Knackpunkt könnte wohl die 10 bis 15 Meter-TOSLINK-Leitung sein, die ich dafür brauche. Und eben die Latenz. Und da brauche ich halt Erfahrungswerte und gute Hardwareempfehlungen. .....


TOSLINK ist grundsätzlich nur bis 5 m spezifiziert.

Analogleitungen kann man häufig bis 20 m ohne Probleme verlängern.

Müsste trotzdem geklärt werden, welche Signale in welcher Form wo am AVR akzeptiert werden und wie sie wo ausgegeben werden.

Manchmal geben analoge Audioausgänge, die für den Tonpart v Videogeräten gedacht sich, auch nur den Ton v bestimmten analogen Eingängen aus.

Manchmal geben analoge Audioausgänge keinen Ton v digitalen Eingängen aus.

Manchmal geben analoge Audioausgänge nur einen Stereo-Ton v digitalen Eingängen aus.

Ggf. ist es empfehlenswerter, den AVR komplett außen vor zu lassen -da man evtl. die komplette Verstärkerelektronik und die LS in den zusätzlichen Raum sowieso anschaffen muss!!??- und einen separaten Strang zu installieren.

Alle Quellen digital in einen TOSLINK-Switch, >> DA-Wandler >> Eingang eines Mehrkanalverstärkers >> Lautsprecherleitungen in die Räume.

Eine solche Lösung ist annähernd beliebig nach oben hin ausbaufähig.
Master_J
Inventar
#6 erstellt: 28. Mai 2017, 08:59

Apalone (Beitrag #5) schrieb:
Ggf. ist es empfehlenswerter, den AVR komplett außen vor zu lassen -da man evtl. die komplette Verstärkerelektronik und die LS in den zusätzlichen Raum sowieso anschaffen muss!!??- und einen separaten Strang zu installieren.

Alle Quellen digital in einen TOSLINK-Switch, >> DA-Wandler >> Eingang eines Mehrkanalverstärkers >> Lautsprecherleitungen in die Räume.

So in etwa dachte ich mir das auch.

Wenn man die Zuspieler mal separat betrachtet, können die durch ein übliches Multiroom-System ersetzt werden:
CDs und PC-Musik kommen über SMB, Radio aus dem Internet.
Falls die Konsole irgendwelche Musikdienste abruft, geht das zumeist auch über ein Multiroom-System.

Den AVR selbst kriegt man als Ausgabegerät auch angekoppelt.
Konkreter: Sonos Connect für ihn, passende "Play"-Lautsprecher für den Rest.
In sich ist das absolut synchron.

Es kann nur sein, dass der AVR selbst ein Delay wegen der DSPs hat.
Und externe (analoge) Quellen brauchen ~75ms Rechenzeit ("Cinch zu Sonos"), was einen Versatz von Ton zu Bild gibt.
Für mich nicht störend, sonst hätte ich das nicht seit 2009.

Funk ist damit kein Problem.
Auch falls n andere WLANs in der Gegend sind.
Man kann aber verkabeln und den Funk ganz ausstellen (Web-Interface).

Gruss
Jochen
Apalone
Inventar
#7 erstellt: 28. Mai 2017, 09:30
wenn man meinen Vorschlag komplett/konsequent umsetzt, spielt Delay überhaupt keine Rolle.

Damit könnte man theoretisch 20, 30 Räume beschallen (wenn man zB hinter den D/A Wandler noch einen Aktivsplitter schaltet; damit habe ich zB mehrere Kopfhörerverstärker vom selben Eingang getrieben im Einsatz; man nähme dann statt der KHVs eben einen Mehrkanalverstärker).
DerGanner
Neuling
#8 erstellt: 28. Mai 2017, 13:59

Apalone (Beitrag #5) schrieb:
TOSLINK ist grundsätzlich nur bis 5 m spezifiziert.


Die Spezifikation von 1983 liefert hier aber nur einen Nennwert. Der muss nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. Deswegen fragte ich ja auch nach Erfahrungsberichten und konkreten Produktempfehlungen, die leisten können, was ich haben möchte.



Müsste trotzdem geklärt werden, welche Signale in welcher Form wo am AVR akzeptiert werden und wie sie wo ausgegeben werden.


Hab ich gerade eben geprüft:

Analog eingespeiste Signale über die Cinch-Buchsen (von mir erfolgreich gecheckt: SA-CD/CD, TV und SAT/CATV) werden über den "Video Out"-Stereo-Kanal auch wieder abgegeben, solange der korrekte Input-Selector gewählt ist.


Apalone (Beitrag #5) schrieb:
Ggf. ist es empfehlenswerter, den AVR komplett außen vor zu lassen -da man evtl. die komplette Verstärkerelektronik und die LS in den zusätzlichen Raum sowieso anschaffen muss!!??- und einen separaten Strang zu installieren.

Alle Quellen digital in einen TOSLINK-Switch, >> DA-Wandler >> Eingang eines Mehrkanalverstärkers >> Lautsprecherleitungen in die Räume.


Ich verstehe leider überhaupt nicht, was du mir hier vorschlägst.

Kannst du mir mal einen exemplarischen Aufbau anhand von konkreten, beispielhaften Geräten liefern?
soundrealist
Gesperrt
#9 erstellt: 28. Mai 2017, 14:06

DerGanner (Beitrag #1) schrieb:


Ein kabelloses System kommt für mich jedoch eher nicht in Frage, da die üblichen Funkprotokolle per Bluetooth/WLAN eben für mich deutlich spürbare Verzögerungen generieren.

Hat jemand Ideen? .


Wäre das hier nicht eine Grundlage ? Einzige Einschränkung: Kein SACD und kein ATMOS (aber wie ich Dich verstanden habe geht es ja ohnehin nur um den Ton, richtig ?):

https://www.marmitek...dio-anywhere-685.php

Arbeitet verzögerungsfrei, verlustfrei ohne Datenreduzierung und ohne WIFI-Störung, bis maximal 5.1. . Ein Set pro Raum. Habe ich selbst im Einsatz.
Kleine AVR´s gibts ja mittlerweile schon knapp über 300,-€, Zusätzlich einen kleinen Coax- oder Toslink-Umschalter passend für die Anzahl der gewünschten Räume und fertig ist die Laube

Das digitale Tonsignal greifst Du nicht vom "Haupt-AVR", sondern vom Quellgerät (z.B. BR-Player) ab. Erfahrungsgemäß ist da immer noch ein Ausgang frei. Falls nicht, gibt er Splitter für ganz kleines Geld.

Klar, passende LS brauchst Du natürlich, aber die laufen ja sicherlich "außer Konkurrenz".


[Beitrag von soundrealist am 28. Mai 2017, 14:28 bearbeitet]
Master_J
Inventar
#10 erstellt: 28. Mai 2017, 15:01

DerGanner (Beitrag #8) schrieb:

Apalone (Beitrag #5) schrieb:
TOSLINK ist grundsätzlich nur bis 5 m spezifiziert.


Die Spezifikation von 1983 liefert hier aber nur einen Nennwert. Der muss nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. Deswegen fragte ich ja auch nach Erfahrungsberichten und konkreten Produktempfehlungen, die leisten können, was ich haben möchte.

Man kann davon ausgehen, dass Marko und ich schon einiges erlebt haben.
Mal funktionieren 10 Meter Toslink super, mal nur wenn exakt Gerät X mit Gerät Y verbunden ist (aber nicht mit Gerät Z), mal nur bei Vollmond, ...
Daher besser innerhalb der Spezifikation bleiben.

Meine konkrete Empfehlung steht in Beitrag #6.
Schau Dir das (und vergleichbare Produkte) doch mal in Ruhe an.


DerGanner (Beitrag #8) schrieb:

Apalone (Beitrag #5) schrieb:
Alle Quellen digital in einen TOSLINK-Switch, >> DA-Wandler >> Eingang eines Mehrkanalverstärkers >> Lautsprecherleitungen in die Räume.


Ich verstehe leider überhaupt nicht, was du mir hier vorschlägst.

Es wird ein klassischer Aufbau mit zentralem Verstärker (Abstellkammer) und passiven Boxen in den Räumen beschrieben.
So hätte ich das vor 20 Jahren gemacht.
Neu daran ist nur, dass die Quellen erstmal von digital auf analog gewandelt werden.
Funktioniert schon - mit einem Haufen Adapter, Kabeln, ...

Solltest Dir auch Gedanken über die Bedienung machen.
Würde nicht unbedingt immer rein rennen müssen, um z.B. die Lautstärke anzupassen.

Es kommt bei uns sogar gelegentlich vor, dass in verschiedenen Räumen unterschiedliche Musik gehört wird.
Der eine sitzt bereits im Arbeitszimmer, der andere rockt in der Dusche, einer frühstückt, der nächste liegt noch im Bett.

Gruss
Jochen
Apalone
Inventar
#11 erstellt: 28. Mai 2017, 19:59

Master_J (Beitrag #10) schrieb:
.....
Es wird ein klassischer Aufbau mit zentralem Verstärker (Abstellkammer) und passiven Boxen in den Räumen beschrieben.
So hätte ich das vor 20 Jahren gemacht......




bin halt konservativ...

Gerade auch wegen des Spaßes am Ausprobieren:
ich käme nie auf die Idee, sowas wie Vernetzung, WLAN, Sonos, NAS, usw. usf aufzubauen, sondern eben eine zusätzliche Anlage in das jeweilige Zimmer.

Und schön CDs und Blurays mit dem Wein in der Hand ins andere Zimmer mitnehmen...

Hat auch den Vorteil, dass es eben IMMER funktioniert...
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