Hochfrequentes Störgeräusch vom Netzgerät

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Silent_Blood
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Jan 2015, 03:15
Schönen guten Abend und ein frohes neues Jahr,

ich bin inzwischen ziemlich genervt, weil meine Anlage, eine SONY CMT-SPZ 70, mit der ich täglich meine Musik (meistens von Spotify oder von der Festplatte) höre, ständig Störgeräusche vom Netzteil des Laptops überträgt und ich den Fehler mit Logik kaum eingrenzen kann. Vielleicht weiß ja einer von Euch Cracks ( ) einen Rat.

Also, falls das wichtig ist: Das Laptop ist ein Compaq C700, als Kabel nutze ich 3.5 mm Klinke auf 3.5 mm Klinke, es ist das beste, was ich von Philips finden konnte (dick abgeschirmt und vergoldet). Es tritt ein deutlich hörbares, scheinbar mit der Festplattenaktivität auch noch an, - und abschwellendes, recht hochfrequentes Störgeräusch auf, sobald das Netzteil angesteckt ist.

Neulich habe ich aber entdeckt: Sobald ich das Antennenkabel für das Radio abstecke, ist das Geräusch fort. Ich dachte erst an eine schlechte Abschirmung des Netzgerätes über die Stromleitung hin zur Antennenleitung, aber jetzt kommt der Clou: Nur wenn ich das Antennenkabel an der Stereoanlage abtrenne, ist das Geräusch weg, nicht aber, wenn ich es in der Mitte des Zimmers trenne (es ist dort zusammengesteckt). Kann sich jemand darauf einen Reim machen?

Ein Kumpel empfahl mir einen Mantelstromfilter (galvanische Trennung). Ist das der richtige Ansatz oder kann ich mir den sparen?

Danke schon mal!


[Beitrag von Silent_Blood am 02. Jan 2015, 03:31 bearbeitet]
Highente
Inventar
#2 erstellt: 02. Jan 2015, 15:43
Ist der richtige Ansatz. Das Brummen ist der Potentialausgleich zwischen dem geerdeten Stromnetz und der geerdeten Antennenanlage. Sobald du die beiden Erdungen galvanisch trennst, sollte das Brummen auch weg sein.
Silent_Blood
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 02. Jan 2015, 21:02
Danke für die Anmerkung.

Nun habe ich ein bißchen herumgegoogelt und herausgefunden, dass es bei derartigen Filtern offenbar qualitative Unterschiede gibt. Dummerweise habe ich mir schon einen für 5 EUR bestellt, laut Empfehlung sollte man aber mindestens 15 EUR investieren, um etwas zu bekommen, das einigermaßen brauchbar ist und keine Empfangsqualität kostet. Es soll bei den günstigen Geräten einfach nur ein Kondensator verbaut sein. Hat jemand Erfahrungen mit derartigen Billigteilen?
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 02. Jan 2015, 21:39
Ich glaube hier wird einander vorbei geredet.....
Du brauchst einen Kfz Cinch Entstoerfilter mit galvanischer Trennung,den du zwischen dem Laptop und Stereoanlage klemmst.Dazu brauchst du noch Cinch auf Klinke und Klinke auf Cinch Adapter.
Den Mantelstromfilter brauchst du fuer die Antenne nicht.
Wenn du den Laptop nur mit Akku betreibst,sind die Stoerungen auch weg.
Uwe_Mettmann
Inventar
#5 erstellt: 03. Jan 2015, 02:40
Ursache für das Störgeräusch ist eine Masseschleife. Einmal ist das Notebook durch den Schukostecker des Netzteil mit Erdpotential verbunden und zum anderen das Radio über die Antennenleitung. Sobald man die Masseschleife (also die Masseverbindung) unterbricht, ist das Störgeräusch weg. Daher hilft auch das Abziehen der Antennenleitung.

Wieso durch die Masseschleife das Störgeräusch entsteht, möchte ich jetzt nicht weiter ausführen.

Jedenfalls gibt es zwei Abhilfemöglichkeiten, die beide hier schon angesprochen wurden. Einmal eine galvanische Trennung in der NF-Verbindung (durch einen Übertrager) und zum anderen eine galvanische Trennung am Antennenanschluss (durch einen Mantelstromfilter).

Ich würde dem Mantelstromfilter den Vorzug geben, da es hier sehr hochwerte aber trotzdem preiswerte Teile gibt, die nur eine geringe Durchgangsdämpfung aufweisen und zusätzlich gut geschirmt sind: Klick mich

Warum das Störgeräusch auch zu hören ist, wenn in der Mitte die Antennenanschlusskabel getrennt werden, da kann ich nur spekulieren. Eventuell ist nicht nur das Radio sondern auch noch ein weiteres Gerät über einen Verteiler angeschlossen oder die Antennenleitung wird über Blitzschutznetzleiste mit integrierten Blitzschutz für Antennenleitungen geführt. Auch wenn die beiden Antennenleitungen getrennt sind, besteht dann weiterhin die Verbindung zur Blitzschutzleiste bzw. über den Verteiler zu dem anderen Gerät.


Silent_Blood (Beitrag #3) schrieb:
Dummerweise habe ich mir schon einen für 5 EUR bestellt, laut Empfehlung sollte man aber mindestens 15 EUR investieren, um etwas zu bekommen, das einigermaßen brauchbar ist und keine Empfangsqualität kostet.

Da der Mantelstromfilter nur vor ein Radio geschaltet wird, kann auch ein qualitativ schlechter Mantelstromfilter gut funktionieren. Das musst du halt ausprobieren.


Gruß

Uwe
Stalingrad
Inventar
#6 erstellt: 03. Jan 2015, 10:55
Die Brummschleifen brummen halt. Da hört man die 50 Hz vom Wechselstrom. Er hat aber ein hochfrequentes Geräusch, das kommt eher von einem kaputten Schaltnetzteil. Kaputt im Sinne von nicht richtig abgeschirmt.
Silent_Blood
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 03. Jan 2015, 15:11

Rabia_sorda (Beitrag #4) schrieb:
Ich glaube hier wird einander vorbei geredet.....
Du brauchst einen Kfz Cinch Entstoerfilter mit galvanischer Trennung,den du zwischen dem Laptop und Stereoanlage klemmst.Dazu brauchst du noch Cinch auf Klinke und Klinke auf Cinch Adapter.
Den Mantelstromfilter brauchst du fuer die Antenne nicht.
Wenn du den Laptop nur mit Akku betreibst,sind die Stoerungen auch weg.
Ja, das ist mir auch schon aufgefallen, mit Akkubetrieb herrscht immer absolute Ruhe. Du meinst also, dass das Anbringen dieses Filters am Antennenkabel nichts bringen wird?

@Uwe Mettmann: Danke für die sehr interessanten Ausführungen!


[Beitrag von Silent_Blood am 03. Jan 2015, 15:14 bearbeitet]
Uwe_Mettmann
Inventar
#8 erstellt: 03. Jan 2015, 22:05
Du hast doch den Mantelstromfilter nun schon bestellt. Also probiere ihn doch aus. Je nach Resultat sehen wir weiter.


Gruß

Uwe
Silent_Blood
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 08. Jan 2015, 16:53
So, das Teil ist heute angekommen und ich habe es gleich angesteckt. Ergebnis = Null. Das Geld hätte ich genauso gut in die Kloschüssel werfen können. Nur Abstecken (sowohl Netzgerät als auch Antennenkabel) hilft wirklich. Sollte ich vielleicht mal das Netzgerät des Laptops austauschen?
Uwe_Mettmann
Inventar
#10 erstellt: 08. Jan 2015, 17:00
An welche Stelle hast du es zwischengesteckt, direkt vor dem Radko? Was ist das für ein Teil, kannst du uns einen Link geben?


Gruß

Uwe
Silent_Blood
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 08. Jan 2015, 18:30
Ich habe es direkt an das Hifi - Gerät gesteckt. Das Teil ist dieses: http://www.directupload.net/file/d/3861/5apbmmio_png.htm
Uwe_Mettmann
Inventar
#12 erstellt: 08. Jan 2015, 18:44
Das sollte eigentlich funktionieren. Ich traue allerdings solchen Billigteilen nicht.

Egal, dann bleibt noch die galvanische Trennung der NF-Verbindung (Ground-Loop-Isolator oder KFZ-Filter mit galvanischer Trennung).

Weiterhin kannst du auch ein anderes Notebook-Netzteil verwenden. Das muss eins mit einem Eurostecker (siehe Wikipedia) sein. Ein Originalnetzteil geht nicht, wegen dem Schukostecker. Es gibt aber bestimmt passende Notebook-Universalnetzteile.


Gruß

Uwe
Silent_Blood
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 09. Jan 2015, 03:25
Kann es wirklich sein, dass ein neues Originalnetzteil von HP defekt ist? Kann ich ja kaum glauben. Ich denke, ich mache die Antennenbuchse nun einfach schaltbar, ist wohl am günstigsten und effektivsten. Gibt es eigentlich derartige Schalter?
Highente
Inventar
#14 erstellt: 09. Jan 2015, 11:18
Hast du eigentlich 2 Antennenkabel mit der Anlage verbunden TV und Receiver?
Uwe_Mettmann
Inventar
#15 erstellt: 09. Jan 2015, 11:34
Vermutlich liegt es nicht an einem defekten Netzteil sondern daran, dass deine Anlage durch den Schukostecker des Netzteils eine weitere Verbindung zum Schutzleiter/Potentialausgleich bekommt und es daher zu einer Masseschleife kommt. Daher auch meine Empfehlung, ein Netzteil mit Eurostecker zu verwenden.

Ein Antennenumschalter wird nicht funktionieren, da nur der Innenleiter und nicht der Schirm geschaltet wird. Sich aber selber etwas zu bauen, bei dem auch der Schirm geschaltet wird, davon rate ich ab. Das bekommt man nicht so hin, dass die Schirmung noch ausreichend ist. Das Antennensignal wird dann abgestrahlt, was eventuell zu Störungen bei den Nachbarn oder von Funkdiensten führen kann.

Ich persönlich würde den Mantelstromfilter mit einem Multimeter überprüfen, ob an den beiden Buchsen Innenleiter zu Innenleiter oder Außenleiter zu Außenleiter verbunden ist. Das darf nicht der Fall sein, ansonsten ist er defekt.

Weiterhin ist unklar, warum die Störungen auch zu hören sind, wenn du die Antennenverbindung in der Mitte des Zimmers auftrennst. Dazu habe ich ja bereits Vermutung geäußert. Leider hast du versäumt, dich dazu zu äußern.

Wie sieht die gesamte Antennenverkabelung nach der Wanddose aus, Zeichnung?


Gruß

Uwe


Nachtrag:
Eine Zeichnung der gesamten Anlagenverkabelung, mit Angabe der Antennenleitungsverbindungen und Schukostecker wäre auch nicht verkehrt.


[Beitrag von Uwe_Mettmann am 09. Jan 2015, 11:37 bearbeitet]
Silent_Blood
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 09. Jan 2015, 20:23
Danke für Eure Antworten.

Einen Blitzschutz oder Ähnliches habe ich nicht. An dem Kabel hängen zwei Geräte (normale Anlage und 5.1 - Anlage), aber auch wenn ich die abstecke, bleibt es so, dass das Geräusch nur dann weg ist, wenn ich das Antennenkabel direkt am Gerät abstecke.

Das serienmäßige Netzgerät hat für meine Begriffe eine Erdung. Es hat einen großen Stecker mit zwei Metallclips oben und unten.

Für den Hinweis, dass ein Schalter nicht funktionieren wird, bedanke ich mich ausdrücklich, das erspart mir viel Arbeit.

Die Prüfung des Teils mit einem Multimeter ist auch ein guter Tipp, wenngleich ich nicht davon ausgehe, dass ein Neuteil bereits defekt ist.


[Beitrag von Silent_Blood am 09. Jan 2015, 20:24 bearbeitet]
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