Das explosivste Allegro, das ihr kennt

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Kings.Singer
Inventar
#1 erstellt: 28. Mai 2007, 21:58
Hallo Forianer/-innen!

Mal wieder ein Thema fernab von CD-Empfehlungen.


Angeregt durch den Thread mit der Frage nach den schönsten Adagios, möchte ich nun die Frage nach dem explosivste Allegro, das ihr kennt, stellen.

Diese Anregung kam selbstverständlich auch durch ein besonderes Hörerlebnis heute zu Stande, denn ich hatte heute die einmalige Gelegenheit, Beethovens Neunte in der Aufnahme (Rundfunkmitschnitt) mit Furtwängler/BPO/Bruno-Kittel-Chor vom 19.04.1942 (Archipel) zu hören.





Wie hier im Forum an anderer Stelle schon erwähnt, ist das was Furtwängler da zum Beispiel im letzten Satz mobilisiert, im ersten Moment fast unbegreiflich. Im zweiten Moment setzte bei mir das Bedauern ein - und zwar, dass die Klangqualität... 'gewöhnsbedürftig' ist. Im dritten Moment mischen sich natürlich die Gefühle dazu, die man hat, wenn man die Umstände bedenkt, unter denen die Ausstrahlung stattfand.

Egal. Dieses Allegro (bzw. Presto) gehört auf jeden Fall hier rein!


Welche Allegros/Prestos/... kommen euch in den Sinn?
Und verzeiht mir meine Fehler, denn es heißt bestimmt Allegri und Presti.


Viele Grüße,
Alex.
teleton
Inventar
#2 erstellt: 29. Mai 2007, 14:29
Hallo KingSingers,

ein gutes Beispiel für dein Thema ist die Khatchaturian Sinfonie Nr.3, die aus einem großen hochexplosiven Allegro-Satz besteht, der natürlich mehrere Allegro-Abschnitte enthält, bei denen zur Entspamnnnung auch mal mit Allegretto und Adagio-passagen innegehalten wird.

Die Sinfonie wird mit Orgel und großem Orchester gespielt.
Eine TOP-Aufnahme, die ich mir gerade erst zugelegt habe ist diese Chandos - CD:


Symphonie Nr. 3 "Simfoniya A-Poema";
Triumphal Poem;
Ippolitov-Ivanov: Kaukasische Skizzen

BBC PO, Glushchenko
Chandos, 1994, DDD

Sie steht der fantastischen Eurodisc-LP mitKondraschin/Moskauer PH fast in nichts nach, nur die Klangtechnik ist heir besser.
JohnD
Stammgast
#3 erstellt: 30. Mai 2007, 04:18
Hmmmm das ist wohl ein Fall für Mr.....

Jón Leifs!

Das Finale der "Saga-Sinfonie" ist sicher eines der explosivsten, zumal eine ganze Batterie Ambosse, Holzschilde, Hämmer etc. zum Einsatz kommt.

Audiodämon
Inventar
#4 erstellt: 03. Jun 2007, 23:17
Sicherlich ein starkes Allegro mit reichlich Feuer:

Von dieser CD-Box Klavierkonzert No.3 Allegro con brio. Da machte sogar das damalige Aufnahmeequipment kurz schlapp.



Gulda und die Wiener Philharmoniker treiben sich gegenseitig in ungeahnte Spiellaune und Dynamiken.

Grüße

René
teleton
Inventar
#5 erstellt: 05. Jun 2007, 12:00
Hallo Audiodämon,

die von Dir genannte Aufnahme der Beethoven-Klavierkonzerte mit Gulda / Stein ist auch in dieser hervorragenden Beethoven-Sonaten-GA-Box mit Gulda enthalten:



Die Aufnahmen mit Horst Stein gefallen mir nicht sehr und genau aus entgegengesetzten Grund zu diesem Thread:
Die Aufnahmen sind orchestral IMO total lasch geraten (nichts gegen Gulda, der ist perfekt).
Gulda ist ein großer Meister bei den Beethoven-Sonaten !

Höre Dir mal dagegen das Cleveland Orchester in der Aufnahme mit Szell / Fleisher bei den Klavierkonzerten dagegen an, welche Orchesterbrillanz hier geboten wird.
Ein Vergleich mit Horst Stein und Szell belegt dies direkt - während Stein sauber und angemessen seine Wiener spielen läßt, wird bei Szell auch der sinfonische Beethoven geweckt.

Ich finde bei einem Klavierkonzert ist der Orchesterpart nicht zu vernachlassigen und genauso wichtig für ein gelingen der Interpretation - bei Stein nicht !
Audiodämon
Inventar
#6 erstellt: 05. Jun 2007, 13:00
Hallo Wolfgang,

ich wolle damit ja nicht das best gespielte Allegro in die Rund werfen. Feuer hat es meiner Meinung nach sehr. Was die Orchesterarbeit angeht, gefällt mir z.B. diese Aufnahme auch besser:



Leider bringt Schiff nicht diese famose und kompromislose Spielweise wie Gulda. Davon abgesehen ist es jedoch eine für mein Empfinden tolle Einspielung.

Das von Dir genannte Cleveland Orchestra gehört ohnehin zu meinen Lieblingsklangkörpern.

Grüße

René
Joachim49
Inventar
#7 erstellt: 17. Jul 2007, 22:35
Irgendetwas an der Themenstellung scheint mir unglücklich geraten - und das erklärt wohl auch den 'Misserfolg' - die Beteiligung ist ja nicht gerade mitreissend. Den Eindruck des explosiven hat man wenn in einer relativ ruhigen Situation plötzlich etwas ausbricht. Im schnellen Tempo kann so etwas jedoch nicht mit derselben Wucht geschehen, wie etwa in einem langsamen Satz. In Schuberts Klaviersonaten gibt's so etwas häufig, wenn auch nicht immer aus heiterem Himmel. Wenn man etwa die A-Dur Sonate D 959 zum ersten Mal hört und es dann im 2. Satz unerwartet zu brodeln beginnt und sich bis ins fortissimo steigert dann war man wirklich Zeuge einer geradezu überwältigenden Eruption. Auch im Schlussatz von D 960 bricht der Fluss der Melodie ab und kommt es zu einem Ausbruch. Ein anderes Beispiel wäre etwa Janaceks 2. Quartett wo eine Idylle auch plötzlich mit schneidender Schärfe abgebrochen wird.
Es muss jedenfalls die Ruhe vor dem Sturm geben damit es explodieren kann. Stimmt's?
Grüsse
Joachim
Thomas133
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 18. Jul 2007, 10:04
Das wäre dann sozusagen die These das alles seines Gegensatzes bedarf um sich auch klar und eindeutig definieren zu können. Momentan mag mir wohl leider kein Werk einfallen wo innerhalb eines Satzes von pianissimo und einem langsamen Tempo abrupt auf schnell und fortissimo gewechselt wird (Sinfonieeinleitungen zähle ich nicht dazu weil es hier meist sehr berechenbar und auch klar als Einleitung ohne überraschenden Wechsel ersichtlich ist)
Bei temperamentvollen Ausbrüchen die mir gerade so spontan einfallen geht meist eine steigende Spannung zuvor wie zB beim "Gewitter und Sturm" der Pastorale das sich allmählich aufschaukelt und man gerade nur darauf wartet wann es endgültig losbricht. Beim letzten Satz vom Sommer (Presto) Vivaldi´s 4 Jahreszeiten, auch von Manchen gern als "Sommersturm" bezeichnet, geht auch ein langsamer Adagiosatz zuvor der ein paar Mal von fortissimo Tremolos durchbrochen wird und somit ebenso das Unwetter bereits vorauskündigt. Vielleicht gibts ja sowas in der Moderne? (was nicht mein Fachgebiet ist ) oder es mag mir noch was Passendes zwischenzeitlich einfallen.
gruß
Thomas


[Beitrag von Thomas133 am 18. Jul 2007, 10:05 bearbeitet]
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