UMIK1+miniDSP Software

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SirLuky
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Nov 2015, 20:30
Um den Sound meiner selbstgebauten Boxen zu verbessern, kaufte ich mir ein miniDSP 2x4, dazu gleich noch ein UMIK1, vom Preis beides unwiderstehlich günstig

Es geht um folgende (mobile) Setups:

BG20 Kiste in ~20Liter BR, darin ein Alpine pdx 4.150 (4 Kanal, Digital) und Bluetooth Empfänger etc.

Optional kann man dazu eine 2. BG20 Kiste und einen JL-Sub28 (Jobst-Audio, 2x8") anschliessen.

Falls man nicht für das ganze 2.1 System Platz und Lust hat, sollte man die BG20 Kiste auch single gut nutzen können.


Nach ein paar Hörproben und Einstellungen an der Apline Stufe (HP, LP kann man einstellen, ist für 2.1 Betrieb ausgelegt), war ich nicht sonderlich zufrieden. Vorallem die BG20er Kisten brachten mir viel zu wenig Höhen, was sich bei meiner Messung mit dem UMIK1 auch ersichtlich machte. Pegel und Bass sind jedoch ganz schön ordentlich.

Im Frequenzweichenbau kenn ich mich nicht aus, hab dabei auch keine Erfahrungen ausser beim Nachbau. Daher die Anschaffung des miniDSP`s.

1. Problem: Ich kann nicht sonderlich gut Englisch, bei technischen Texten lauf ich am Anschlag.
2. Problem: Bedienungsanleitungen und miniDSP Forum ist alles in Englisch, somit ergeben sich aufgrund ersterem Problem viele Fragen.

In erste Linie möchte ich den Frequenzgang anpassen, vorallem die Höhen heben und einen Low-Cut bei ~40HZ machen. Dazu hab ich mir die 2X4 Advanced Software zusammen mit dem stereo graphic EQ Plug-in heruntergeladen.
Wie kann/soll ich jetzt den Frequenzgang anpassen?
Zuerst nur mal bei einer Single BG20 Box, nicht dem ganzen Setup.

Im 2X4 Advanced kann ich zweimal einen Parametric EQ anpassen, einmal vor dem crossover (je Kanal 1+2/3+4) und danach (jeden Kanal einzeln). Dabei kann ich (aus meiner Sicht) umständlich bei 5 Frequenzbereichen eingreifen. Das updaten auf den miniDSP funktioniert soweit.

Im Graphic EQ Plug in habe ich 31 Band Equalizer, der mir somit viel mehr Möglichkeiten gibt, meinen Frequenzlauf zu glätten/anzupassen.

Wann verwende ich jetzt den Parametric EQ und wie kann ich meine Einstellungen im Graphic EQ auf das miniDSP laden, ohne die Einstellungen im 2X4 Advanced zu überschreiben/löschen?

Hier noch die gemessenen Frequenzen mit REW:

BG20 in BR

Zum UMIK1 habe ich auchnoch eine Frage, und zwar gibt es eine 0° und eine 90° Kalibrierung. Wann verwende ich was?

Ich hoffe ich bin hier richtig mit meinen Fragen.

Gruss
Wave_Guider
Inventar
#2 erstellt: 08. Nov 2015, 21:31
Bei einem Grafik-EQ hat man feste Frequenzen (z.B. 31 Frequenzen) die man im Pegel anheben oder absenken kann.

Bei einem parametrischen EQ kann man die Frequenz frei wählen.
Dazu kann man wählen, wie breit die Wirkung sein soll.
Also ob benachbarte Frequenzen breit- oder schmalbandig mit verändert werden sollen.
Und wiederum kann man die Anhebung bzw. Absenkung frei wählen.
Im Mini-DSP kann man der Parametric auch noch mitteilen, ob der untere, oder der oberer Frequenzbereich "geshelft" werden sollen (Wirkung dann an den Übertragungsenden, und nicht irgendwo in der Mitte.)

Denke mal, mit dem parametrischen EQ fährst Du ganz gut.

DSP Anleitung gibt es auch auf Deutsch::

http://www.oaudio.de/out/media/miniDSP2x4manualv1DE.pdf

Glaube da wird beim Thema Parametric auch auf die Frage eingegangen, wegen nicht-überschreiben von vorherigen Einstellungen.
(Das Grafik-EQ Plugin ist dort jedoch nicht beschrieben).


Zum UMIK1 habe ich auchnoch eine Frage, und zwar gibt es eine 0° und eine 90° Kalibrierung. Wann verwende ich was?


Um den Boxenfrequenzgang zu messen, lässt man das Mic auf die Box zeigen und nimmt die 0 Grad Kalibrierung.

Für raumakustische Messungen _kann_ man das Mic mit der Kapsel nach oben halten = 90 Grad Winkel zur Ebene = mehr Diffusschall von der Decke wird mit eingefangen. Dabei die 90 Grad Kalibrierung verwenden.

Die Messunsicherheit bei solchen raumakustischen Messungen ist jedoch recht hoch und die 90 Grad "Kalibrierung" ist eher eine berechnete Schätzung.
Da kann man bei Hörplatzmessungen eigentlich auch bei üblicher Mic-Position bleiben mit der 0 Grad Kalibrierung, und hat weniger Konfigurations-Generve.
Kann man ja alles mal ausprobieren.
Und vor allem dabei versuchen, das Gemessene mit dem Höreindruck in Verbindung zu bringen.

Grüße von
Thomas
SirLuky
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Nov 2015, 16:10
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Die deutsche Betriebsanleitung wird mir sicherlich schon einiges weiterhelfen!

Dann werde ich wohl bei der 0° Messung bleiben, die Kisten stehen sowieso immer an anderen Orten. Eine Messung im Freien währe da wohl ideal.

Eine Frage hätte ich trotzdem noch, nämlich zum Auto EQ mit REW. Ist diese Funktion nur für den Subwoofer, also Frequenzen unter 200Hz gedacht, oder kann man das auch Fullrange nutzen? Beschrieben wird immer nur den Frequenzgang von Subwoofern.

Gruss


[Beitrag von SirLuky am 09. Nov 2015, 16:14 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 09. Nov 2015, 18:41
Kann man (mit Vernunft und Verstand) auch ganz normal für den Bereich drüber benutzen, exemplarisch

KEF LS50 direkt an der Rückwand ohne und mit Entzerrung



[Beitrag von thewas am 09. Nov 2015, 18:42 bearbeitet]
SirLuky
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 12. Nov 2015, 21:09
Ich hab den auto EQ jetzt mal mit dem Sub getestet. Soweit hat alles geklappt.

Nun hab ich jedoch das Problem, dass es mir die Frequenzbuckel runterfiltert und ich somit extrem an Lautstärke/Gain verliere, die bei meiner mobilen Anwendung wichtig ist, da ich keinen zusätzlichen Vorverstärker einbauen möchte.

So sieht die Korrektur im 2X4 aus:

Auto EQ Subwoofer

Kann man die Filter irgendwie invertieren? Nicht damit es mir die Buckel runterfiltert, sondern die Frequenztäler verstärkt und ich somit keinen Lautstärkeverlust hätte?

Die Korrektur scheint mir sowieso ein bisschen arg zu sein (-20dB)! Ungefiltert sieht die Kurve wie folgt aus:

Sub im REW

Mit Filter gemessen sieht das dann so aus:

SubREWdsp


[Beitrag von SirLuky am 12. Nov 2015, 21:51 bearbeitet]
Wave_Guider
Inventar
#6 erstellt: 13. Nov 2015, 02:10
Hi,

die Senke bei 110Hz bräuchtest Du doch gar nicht.
Und die Senke bei 68 wieder etwas abschwächen.

Wegen das einstellen:

es müsste da im Parametrik-EQ Menue die Möglichkeiten geben, die Mittenfrequenz, den Pegel (mehr/weniger) und die Anhebungsbreite/Senke ("Güte") einzugeben.
Evt. ist das bei Deiner Version anders, hier ist es jedenfalls so.
Evtl. mal die Einstellung "Biquad" abwählen, dass dann die genannten Einstellmöglichkeiten erscheinen.

Wenn Du die o.g. Menuepunkte findest, kannst Du statt der Absenkung, auch mal mit Anhebungen des Bereiches oberhalb des 68Hz Buckels experimentieren.

Falls es für Out-Door sein soll, wäre es aber vielleicht nicht schlecht die Überhöhung bei 65Hz beizulassen(?)
Um so einen höheren Lautstärkeeindruck zu haben(?)


Kann man die Filter irgendwie invertieren? Nicht damit es mir die Buckel runterfiltert, sondern die Frequenztäler verstärkt und ich somit keinen Lautstärkeverlust hätte?


Senken füllen ist eigentlich nicht so der Hit.
Angenommen eine Senke ergibt sich, weil im Raum destruktive Überlagerungen für Frequenzauslöschungen sorgen.
Dann kann man mehr Leistung in die Senke geben, aber gewinnt kaum was.
Und mit dem Nachteil, dass das Chassis in dem angehobenen Frequenzbereich übersteuert werden könnte.
Aber wie gesagt, probiere es gern selbst aus.
Denn kommt immer auf den Einzelfall an (wie, dass es sich bei Out-Door besser verhalten kann).

Grüße von
Thomas
SirLuky
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 16. Nov 2015, 19:26
Danke für deine Hilfe!

Da die Box in verschiedensten Umgebungen gebraucht wird, werde ich wohl mal eine Outdoor-Messung machen, oder einfach mal anhören, die Box ist schliesslich berechnet und klingt auch ganz gut ohne die Auto-EQ "Glättung". Vielleicht sollte ich aufhören, in der Garage zu messen, der Bassbereich wird hier wohl zuviel vom Raum beeinflusst

lG
Wesker21509
Stammgast
#8 erstellt: 16. Nov 2015, 21:33
Der Peak bei 65 Hz kommt sicherlich von einer Resonanz zwischen Boden und Decke.
Ist bei 2,5-2,6 Metern Raumhöhe nicht zu zu vermeiden.
Black-Devil
Gesperrt
#9 erstellt: 16. Nov 2015, 21:49
Wenn die Box ständig in anderen Räumen und im Freien eingesetzt wird, macht das die einmalige Korrektur, die du jetzt durchgeführt hast, obsolet.

Ob du nun Berge wegfilterst oder Täler auffüllst, spielt keine Rolle - für den Verstärker bedeutet das immer die gleiche Arbeit für den gleichen Pegel. Der DSP hat ja keine Widerstände, die dir effektiv Leistung klauen.
Zalerion
Inventar
#10 erstellt: 16. Nov 2015, 22:19

Black-Devil (Beitrag #9) schrieb:

Ob du nun Berge wegfilterst oder Täler auffüllst, spielt keine Rolle - für den Verstärker bedeutet das immer die gleiche Arbeit für den gleichen Pegel. Der DSP hat ja keine Widerstände, die dir effektiv Leistung klauen.


Das stimmt nicht so ganz.

Klar, wenn die Zielkurve gleich ist, wird der Verstärker gleich gefordert und die Lautsprecher gleich belastet - bei gleichem Pegel.

ABER
Wie hier auch schon erwähnt wurde, besteht beim "Auffüllen" immer die Gefahr des frühzeitigen Übersteuerns (nicht nur im Amp, durchaus auch schon z.B. im miniDSP selber), diese gibt es so beim Senken nicht.
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