Nationalistische Tendenzen der Klassik-Industrie?

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katlow
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Mrz 2004, 21:43
Hallo allerseits!

Ich befinde mich gerade in den Anfangsstadien des Aufbaus einer Klassik-Sammlung. Dabei verlasse ich mich bei der Auswahl der CDs, die ich mir anschaffe, weitgehend auf die Empfehlungen eines guten Freundes in England, dessen Auswahl an klassischen CDs ich kennen und schätzen gelernt habe, sowie auf den mir von ihm empfohlenen jährlich erscheinenden "Gramophone Good Classical CD Guide".

Es fällt mir jedoch unheimlich ins Auge, dass die in Deutschland bevorzugten Interpretationen der verschiedenen Werke von den in England (im anglo-amerikanischen Kulturkreis?) bevorzugten deutlich abzuweichen scheinen. In aller Regel läuft es darauf hinaus, dass ich mir meine CDs bei Amazon bestellen muss, da die von mir gesuchten Versionen in den Klassik-Abteilungen und Fachgeschäften hier in der Umgebung nicht vorrätig sind. Dabei kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die in den Geschäften vorhandene Auswahl - von bestimmten "High Profile" internationalen Künstlern wie z.B. Bernstein oder Perahia abgesehen - deutlich zu "deutschtümeln" scheint.

Es werden ziemlich eindeutig Versionen bevorzugt, bei denen Dirigent, Orchester oder Interpret, oder am besten beide, deutscher oder österreichischer Herkunft sind, zumindestest teilweise beruflich in Deutschland ansässig sind (wie z.B. Rattle oder Vengerov), oder zur Not sollte wenigstens der Name auf deutsche Abstammung schliessen lassen. Anna Sofie Mutter und Herber von Karajan noch und nöcher, aber auch bei unbekannteren Interpreten hält sich der Trend. So musste ich auf der Suche nach Mozart's Klarinettenkonzert feststellen, dass die Interpretation von Werken für Klarinette hierzulande einzig Sabine Meyer vorbehalten zu sein scheint – eine Einschätzung die sich nach dem Gramophone Guide keinesfalls rechtfertigen lässt.

Also: woran liegt's? Sollte sich gute Musik (sprich: hochrangige Interpretationen) nicht international durchsetzten? Oder gibt es tatsächlich so etwas wie eine nationalistische Färbung in der Sichtweise dessen, wie bestimmte Werke zu interpretieren sind?

Grüsse

katlow
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 19. Mrz 2004, 22:03
Alles richtig beobachtet, ist aber "ein alter Hut", will sagen schon seit ewigen Zeiten so

So wie das deutsche Publikum , zumindest aber die Mehrheit davon, deutsche Interpreten bevotzugt,so ist es umgekehrt
beim englischen der Fall. Ferner gibt es auch eine österreichische Spielart, die beispielsweise ich hie vertrete. Ich finde beispielsweise die Interprtationen des Concerto Köln als agressiv und unangenehm, während deutsche Musikfreunde un Kritiker englische (und auch österreichische) Interpretationen als zu "weich" empfinden.
Die Engländer überbewerten aus deutscher Sicht ihre Komponisten etc etc.
Aber der korrekte Terminus ist nicht "nationalistische Tendenzen" (der kommt woanders her), sondern
"nationale Präferenzen" , ein kleiner aber wichtiger Unterschied, wie ich meine...
Das geht so weit, daß die "Nipper" Serie der EMI, in gewissen Ländern als "Angel" Serie angeboten werden, weil den Leuten das Label einfach vertrauter aus ihrer Vergangenheit her ist.
Der gepflegte Fachhandel, solange es ihn gab, war jedoch bemüht, auch für die wenigen "Kosmopoliten" ein möglichst breites Angebot zu bieten. Das ist nun vorbei, zumindest in den kleineren Städten.
Aber prinzipiell bekommt man immer alles.
In Wien, einer Stadt mit ca 1,8 Millionen offiziellen Einwohnern, gibt es derzeit nur 1 Geschäft wo man Gramophone
überhaupt kaufen kann, manchmal sogar ohne Beilage-CD

Grüße
aus Wien
Alfred


[Beitrag von Alfred_Schmidt am 20. Mrz 2004, 01:16 bearbeitet]
driesvds
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 21. Mrz 2004, 11:59
wenn sie in frankreich, spanien, italien, brasilien, holland, usa, neu-seeland, japan etc. etc. etc. (alle länder der welt) in einem plattenladen sind werden sie merken dass in JEDEM land die eigene nation überproportional vertreten ist.

so ist es eben (noch).

nur im internet sind alle gleich.

katlow
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 22. Mrz 2004, 16:00
@ Alfred:
Könntest Du vielleicht die verschiedenen nationalen "Sichtweisen" etwas genauer erläutern. Wie hört sich denn eine deutsche Beethoven oder Mozart-Symphonie im Vergleich zu einer englischen (oder österreichischen) an? Und sind Werke mit Solisten oder Kammer- / Instrumentalmusik von diesen nationalen Unterschieden genauso betroffen wie rein orchestrale Werke, oder schlägt hier nicht doch mehr die individuelle Persönlichkeit des Interpreten durch?

Für alle die's interessiert und die sich englischsprachige Artikel und Rezensionen zutrauen: das Gramophone Magazine, aus dem auch der von mir erführte Annual Guide hervorgeht, hat eine ziemlich gute Webseite ( http://www.gramophone.co.uk ). Dort finden sich die Rezensionen der Top-10 der monatlichen CD-Neuerscheinungen aus dem aktuellen Heft (Editor's Choice, The month's 10 best disks), Artikel (Features), Nachrichten und, von mir sehr zu empfehlen, unter Reviews -> Recommended Recordings, eine Kurzversion des Annual Guide wo, für die Hauptwerke der bekanntesten klassischen Komponisten jeweils eine herausragende Aufnahme empfohlen wird, größtenteils mit ausführlicher Rezension.

Grüße

katlow
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 22. Mrz 2004, 20:21
Das ist sicher schwierig herauszuarbeiten, teilweise sind hier sicher auch Vorurteile im Spiel, also ich hab mich entschlossen die Frage anhand von "Streiflichtern" zu beantworten.

Schubert-Lieder:
Wenn wir uns beispielsweise Rezensionen deutscher Kritiker über Schuberts Lieder und Zyklen zu Gemüte führen, dann findet man immer wieder die Forderung, den Schönklang zugunsten "realistischerer" Interpretation aufzugeben, den "Schmerz" des Müllerburschen , bzw des "winterlichen Wanderers" dramatischer zu gestalten, sein Aufbegehren gegen das Schicksal etc. Als gelernter Wiener (es gibt natürlich auch Wiener die nicht so sind) kenne ich den
"Aufschrei" gar nicht, eher die Melancholie, die Depression,
den stillen Verzicht, die "stille" Sehnsucht nach dem Suizid, das eher intovertierte, als extrovertierte Leiden.
Ebenso akzeptieren wir wahrscheinlich das "Biedermeierliche"
eher, als deutsche Kritiker,Schubert war kein Revolutionär.

Ebenso hört die Mehrheit der Wiener (die noch Schubert hört)
einen "gepflegten" und eventuell "manierierten" Schubert,
wie ihn beispielsweise Fischer-Dieskau präsentierte. Mir ist auch die eher ablehnende Kritik an der Quasthoff-Aufnahme ein Rätsel, ebenso die an Holzmair, dem man "Blässe" vorwarf. Eben jene ist IMO reizvoll.

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Zu Sinfonien:

Deutsche Kritiker lieben das Schroffe, das Analytische,
ja das "Spannende" einer Interpretation --uuunnd es muß
"zeitgemäß" sein. Franz-J den ich ja sehr schätze schrieb
bezüglich Einspielungen der Schubert Sinfonien, daß man zu
älteren Einspielungen nur bedingt zuraten könne, wären sie doch nach fehlerbehafteten Ausgaben interpretiert.
Also ich behaupte mal, dem Wiener Publikum wär das mehrheitlich "wurscht"(egal).
"Es muß "schön" klingen...
Und hier würde ich das typisch österreichische Klangideal(Harnoncourt galt lange Zeit als "Enfant terrible") sehen.
Es kann zwar zupackend gespielt werden, nie jedoch "ordinär"
Bernstein hatte seine liebe Not mit den Philharmonikern, sie einigermassen dazu zu bringen.
Ein wenig "böhmisches Musikantentum" ist da wohl dabei.

Hier eine Verbindung zu England:
Beecham orchestriete das Finale von Mozarts Jupitersinfonie
um, bzw korrigierte Kleingkeiten um die Schwächen von
Mozarts Instrumentation zu kaschieren...

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Die Wiener Philharmoniker

und ihr Streicherklang.
Auf ihrwe Homepage wird der Frage nachgegangen, was
das "Einzigartige" des Wiener Streicherklanges ausmacht.
Die Antwort: Sie wissen es selbst nicht genau.
Die Instrumente, so die eigene Aussage, sind eher nicht
"besonders hochwertig", es muß die "Spieltradition" sein,
die von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Zu modernem Repertoire:

Der Österreicher steht modernem Repertoire mehr als kritisch
gegenüber. Daß es in Wien jetzt auch eine "moderen Szene "
gibt, aber sie wird wahrscheinlich hauptsächlich von den
Musikstudenten aus der ganzen Welt, die in Wien studieren
am Leben erhalten.
Deutschland ist hier komplett anders.
Auch in England ist man neuem und auch Crossover aufgeschlossener als hier.
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Zum Schallplattenklang:

Sager aus einem Wiener Schallplattengeschäft vor
etlichen Jahren.

".....kaufen sie lieber die Decca oder die EMI Platten,
die Techniker der Deutschen Grammophon sind ja alle
komplett unmusikalisch, und so klings dann auch..."
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ZU diversen Ensembles:
Concerto Köln
und Musics Antiqua Köln
klingen für (die meisten ?)Wiener Ohren unanhörbar,
ich denke da immer an einen Sportverein, der Temporecorde
aufstellen will.

Interessanterweise verstehen die Italiener
"Il giardino armonico"
und auch die Deutschen aus der ehmaligen DDR
Akademie für alte Musik Berlin

trotz historischen Interpretationsansatz Wiener Ohren besser zu gefallen.

Das gilt auch für viele englische Aufnahmen,
von Ausnahmen mal abgesehen sind sie immer ein
wenig poliert, auch Pinnock und Gardiner.
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Zu Kammermusik-Ensembles

Sehr oft sind alle Beteiligten eines Streichquartettes
aus jeweils verschiedenen Ländern, da wird sich wahrscheinlich eine nationale Tendenz kaum entwickeln.
Ausgenommen sind hievon rein nationale Formationen, vie das Vlach Quartett oder das Quartetto italiano.
Hier das vollmundige musikantische, dort das elegante italienische Ensemble.

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Es ist ja nicht nur "national" sondern auch "regional"
verschieden. So hat mit beispielsweise der Klang der meisten Bayrischen Orchester auf Anhieb gefallen, ebenso
Dresdner und Leipziger Orchester.
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Weiters:
Wenn man sich diverse Aufnahmen aus Ungarn und der
Tschechoslowakei anhört, dann sind die oft erstklassig, die Interpreten sind aber "weltweit" eher nicht so bekannt.

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Aber während ich hier schreibe:

Horch doch mal auf die "Wortmelodie" eines Berliners,
das zackige, knappe, prägnante ein wenig unmusikalische.

Und hör dir mal vergleichsweise, das arrogante Singen
eines Wieners der Schönbrunnerdeutsch spricht an ...
(Ein Perser sagte mir mal, es erinnere "ihn " an französich.
Als ich lachte bekam ich ein Beispiel zu hören.

Weil wenn ich nicht will, dann will ich nicht
Waü wouhn iiiihhh need wüüüh, douhn wühhh i ned
(klingt wie deja "vu"

Dann weisst Du warum die auch anders spielen:
die empfinden anders, haben ein anderes Temperament.
Wir haben es neulich beim Brahms Thread gesehen:
Brahms war Nordeutscher, aber Wahlwiener. Wie er korrekt
zu spielen sei, wird er nach jahrelangem Wien-Aufenthalt wohl selbst nicht mehr gewusst haben
---------------------------------------------------
Ich möchte an dieser Stelle betonen, daß ich bewußt nur
ganz wenige Länder in diesen Vergleich einbezogen habe.
Deutschland und Österreich sind ja "Brudervölker" und
schon hier sind die Unterschiede gigantisch.
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Allerdings gibt es Bemühungen um eine "Internationalisierung", da bekommt dann ein
französische Orchester einen chinesischen Chefdirigenten.
etc....
Ob das von Vorteil ist, muß jeder für sich entscheiden.
Der Karajan Sound ist ja solch ein Ergebnis: Ein deutsches Orchester spielt in österreichische Manier...

Zu Deinem Hinweis auf the Gramophone:
Auch ich lese diese Zeitschrift gelegentlich, aber Du wirst mir zustimmen, daß die Wertung völlig anders ist, als jene von deutschen Musikmagazinen.....

Aber vielleicht können andere auch zu diesem Thema beitragen....

Grüße aus Wien

Alfred
cr
Inventar
#6 erstellt: 22. Mrz 2004, 20:28
Es sind auch gewisse Komponisten in gewissen Ländern unbeliebt, zB Wagner und Bruckner in Frankreich, da angeblich viele Franzosen diese Musik als primitiv (barbarisch) empfinden. Die Bruckner-Rezeption in Frankreich hat sich erst im letzten Jahrzehnt gebessert.
Die britische Musik wird bei uns gerne als langweilig empfunden (Elgar, Bax, Arnold).
katlow
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 22. Mrz 2004, 23:26
@ Alfred

Also zunächst mal vielen super herzlichen Dank für die umfangreichen und eingängigen Ausführungen, mit denen du auf meine Nachfrage geantwortet hast (mir gefällt die Beschreibung des Unterschieds der Wiener Leidensauffassung zur deutschen ganz besonders)!!!

Meine eigene Klassik-Sammlung befindet sich im fortgeschrittenen Anfangs-Stadium, und Schubert z.B. ist im Moment noch eher untervertreten, aber ich habe mir Deine Antwort ausgedruckt und in meinen Klassik-Ordner, damit ich sie bei passender Gelegenheit, wenn ich meine Klassik-Sammlung in die jeweiligen Richtungen erweitere, noch mal nachlesen kann, um dann festzustellen, ob ich die beschriebenen Klangstimmungen heraushören kann.

Dass die Kritiken der Gramophone deutlich von dem abweichen, was auf dem deutschen Markt als führende Interpretationen gelten, war ja der Ausgangspunkt meiner Frage. Allerdings muss ich zugeben, dass ich dabei primär auf der Grundlage des Warenbestands der Klassik-Abteilungen und "-Fachgeschäfte" in der Umgebung geurteilt habe als aufgrund der eines Vergleichs aktueller Kritiken. Denn bei den CD-Rezensionen der monatlich oder zweomonatlich erscheinenden Zeitschriften fehlt mir einfach der Vergleichmaßstab, denn die betreffen ja regelmäßig bloß die letzten Neuerscheinungen. Plus, ich habe so ein wenig den Verdacht, dass die bei reinen Magazin-Titeln angestellten Rezensenten mehr oder weniger von Berufs wesen zu einem gewissen Entusiasmus verpflichtet sind (von den direkt von der CD-Industrie gesponsorten, freien Magazinen mal ganz zu schweigen). Deshalb halte ich mich da lieber an alljährlich in Buchform erscheinende CD-Führer, wie den Gramophone Guide oder den Penguin Guide, und natürlich an direkte Empfehlungen von Freunden, deren Geschmack die klassische Musik betreffend ich schätze.

Denn wenn eine solche herausragende Interpretation nun einmal zufällig eine Aufnahme von 1971 sein sollte, wie meine geliebten Grieg / Schumann Klavierkonzerte mit Kovacevich, dann möchte ich die nicht verpassen nur weil irgendein Magazin gerade eine eher mittelmäßige aktuelle Einspielung anpreist wie warme Semmeln...

An dieser Stelle übrigens ein Lob für dieses Klassik-Forum: für mich sind die verschiedenen Threads regelmäßig sehr interessant und informativ, und ich finde es toll, wenn man die Fragen, die sich einem beim Aufbau einer Klassik-Sammlung so stellen, hier einfach mal posten kann und dann darauf so umfangreiche und kompetente Antworten bekommt - auch wenn die Frage für diejenigen, die sich schon etwas länger mit Klassik beschäftigen, ein ziemlich offensichtlicher "alter Hut" ist.

Grüße

katlow
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 23. Mrz 2004, 00:18
@katlow
Danke für die Blumen. Weil wir hier aber das Thema verlassen, und beginnen über Kritik zu sprechen (schreiben) gebe ich Dir antwort im Passenden Thread: "Welchen Stellenwert haben Kritiken" ?

Gruß aus Wien
Alfred
op111
Moderator
#9 erstellt: 23. Mrz 2004, 10:57
katlow:
... Also: woran liegt's? Sollte sich gute Musik (sprich: hochrangige Interpretationen) nicht international durchsetzten? Oder gibt es tatsächlich so etwas wie eine nationalistische Färbung in der Sichtweise dessen, wie bestimmte Werke zu interpretieren sind?


Hallo katlow,
ich schliesse aus deinem Text, dein Thema "Nationalistische Tendenzen der Klassik-Industrie?» verwendet ein falsches Adjektiv:
"nationalistisch" ist ein bereits durch historische Ereignisse besetzter Begriff und meint eine chauvinistisch intolerante Form von
"national".
Wahrscheinlich hast du "national" gemeint, oder ?

Gruß
Franz

PS: Und noch etwas, was in den Läden steht ist weniger Sache der Industrie, die arbeitet ja heute global und ist mächtig stolz darauf, als viel mehr Sache des lokalen Handels oder der Handelsketten.
Soweit ich das beobachten konnte, gibt es da aber eher das Problem, daß der Prophet im eigenen Land nichts gilt, z.B. beherrschte der Ausländer Karajan den deutschen Markt.


[Beitrag von op111 am 23. Mrz 2004, 11:59 bearbeitet]
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 23. Mrz 2004, 13:59

Soweit ich das beobachten konnte, gibt es da aber eher das Problem, daß der Prophet im eigenen Land nichts gilt, z.B. beherrschte der Ausländer Karajan den deutschen Markt
.

Er hätte auch den österreichischen beherrscht, aber da waren die Bedingungen nicht so günstig.

Die Wiener Philharmoniker akzeptieren keinen "Chafdirigenten", sie sind mindestens so eigenwilig wie Karajan. Ein Celi hätte IMH keine 2 Stunden dort überlebt...

Karajan arbeitete kurze Zeit auch mit den Wiener Symphonikern, Insider meinen (und ich zweifle da nicht)
sie wären ebensogut wie die Philharmoniker, mit dem richtigen Dirigenten, versteht sich, aber ihnen fehlt eben dieses Flair des "Einzigartigen"
Das hätte Karajan nicht glücklich gemacht.
Die Berliner waren aus seiner Sicht sicher das "zweitbeste" Orchester, vielleicht auch das Beste, Karajan war ja selbst
eher knapp und präzise in seiner Arbeit, da könnten ihm die Berliner mehr gelegen sein als die Wiener.....
Die ihrerseits, waren jederzeit bereit für die Berliner einzuspringen, wenn der Maestro drum "ersuchte", teils aus
Bosheit, teils aus anderen, mir weniger durchschauberen Motive. Es herrschte nämlich, bei aller Freundschaft, doch eine gewisse (unterschwellige) Rivalität zwischen den beiden Orchestern, von denen jedes den Anspruch für sich erhob, das "Weltbeste" zu sein, und Karajan wusste auch "auf diesem Klavier ganz ausgezeichnet zu spielen"
Karl Böhm übrigens auch, der immer in Wien von "meinen lieben Wienern, meinem liebsten Orchester" und in Berlin von "Meinen lieben Berlinern, meinem liebsten Orchester" sprach. Und irgendwie glaub ich ihm in beiden Fällen....

Grüße aus Wien
Alfred
Miles
Inventar
#11 erstellt: 23. Mrz 2004, 14:24
In den französischen Klassik-Magazinen ("Diapason", "Monde de la Musique") sind französische Künstler und Labels auch extrem überrepräsentiet und hochgelobt. Viele von ihnen sind ausserhalb Frankreichs nur Insidern bekannt. Das hat nicht unbedingt etwas mit Nationalismus zu tun, sondern damit dass Musiker und Label in ihrem Heimatland optimal vermarktet werden und sich beim Export keine so guten Chancen ausrechnen.

Was Kultur und Medien angeht sind die europäischen Länder wegen der Sprachbarieren und anderen Faktoren noch immer sehr voneinander abgeschottet. Auch im Popbereich. Es kommt vor dass bestimmte "Künstler" in einem Land Superstars sind und in anderen völlig unbekannt sind, siehe Bohlen oder Küblböck.


[Beitrag von Miles am 23. Mrz 2004, 14:25 bearbeitet]
Hilda
Stammgast
#12 erstellt: 23. Mrz 2004, 14:32
Für Frankreich kann ich das ganz klar bestätigen (habe drei Jahre dort gelebt). Zudem gibt es auch einige Schätzchen auf CD in Frankreich, die in Deutschland nicht rauskommen - und das nicht nur mit französischen Künstlern. Ein Blick auf einsachlägige websites empfiehlt sich für den sammler durchaus.

wer einigermassen französisch kann, dem seien folgende sites empfohlen:

www.amazon.fr
www.abeillemusique.com (independent labels)
www.fnac.fr

Gruss
Klaus
op111
Moderator
#13 erstellt: 23. Mrz 2004, 14:34
Hallo Miles,


In den französischen Klassik-Magazinen ("Diapason", "Monde de la Musique") sind französische Künstler und Labels auch extrem überrepräsentiet und hochgelobt.

Gutes Beispiel, das ist mir auch schon aufgefallen.
In Frankreich hat die Pflege nationaler (nicht nationalistischer!) Präferenzen ja auch staatlicherseits durch Quoten und Sprachreglementierungen eine besondere Unterstützung (trotzdem gibt es lustige Anglizismen). Dazu kommt in F besonders die Sprachbarriere.


Es kommt vor dass bestimmte "Künstler" in einem Land Superstars sind und in anderen völlig unbekannt sind, siehe Bohlen oder Küblböck.

Bei dem Beispiel könnte das auch am außermusikalischen "Talent" liegen, das sich durch mangelnde Medienunterstützung nicht so "mitteilt".

Gegen nationale Geschmacksunterschiede ist ja nichts zu sagen, im Gegenteil. Katlow war entweder sehr unpräzise/unbefangen in seiner Wortwahl oder wir diskutieren am Thema vorbei.
Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 23. Mrz 2004, 14:36 bearbeitet]
katlow
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 23. Mrz 2004, 23:54
@ Franz-J,

ich hatte mir meine Wortwahl schon ziemlich genau überlegt, bin dann aber letztlich bei dem Wort "nationalistisch " geblieben, weil ich fand, dass es meine Frage genauer beschreibt als "national". Ich hatte zunächst auch schon, wegen der geschichtlichen Belastung des Wortes "nationalistisch" eine Vorrede eingetippt, dass sich mein Thread nicht auf bestimmte, unappetitlich dumme bis kriminell dumme politische Tendenzen bezieht, hatte die dann aber doch wieder gelöscht. Ich kam mir allzu "politisch korrekt" dabei vor, eine derartige Gesinnungserklärung abzugeben, bloss weil ich das Wort "nationalistisch" in seiner doch ursprünglichen Bedeutung verwendet, und ich dachte mir, dass eine derartige "Ehrenerklärung" unter halbwegs intelligenten Menschen eigentlich nicht nötig sein sollte. Ich hatte dann, als Kompromiss, den Thread-Titel mit einem Fragezeichen versehen und durch einen sich hinterfragenden Smillie verziert.

Nationalistisch wurde hier verstanden als Adjektiv zu Nationalismus, und der ist definiert als "übersteigertes" Nationalbewußtsein. Denn meine Frage war, ob im deutschen Markt eine - in der Qualität der Interpreten in der konkreten Aufnahme nicht unbedingt begründbare - Vorliebe für die Einspielung von Künstlern oder Orchestern besteht, die aus dem deutschsprachigen Kulturraum (da habe ich den Begriff des Nationalismus zugegebenermassen etwas erweitert) kommen.

Eine nationale Vorliebe also, die sich speziell auf Interpreten und Orchester aus dem deutschsprachigen Kulturkreis richtet. Hätte ich eine deutliche Überrepräsentation holländischer, belgischer, französischer oder amerikanischer Orchester in den Regalen festgestellt, hätte ich nach "nationalen" Vorlieben gefragt.


Also nationalistisch im Sinne von "Was der Bauer nicht kennt, ...", ohne jedoch irgendwelche ideologischen Hintergründe. Oder anders herum die Frage, in welcher Weise der eigene Wohnort das Urteil darüber, was eine gute Interpretation ist, beeinflussen kann. Dass das Phänomen genauso in anderen Ländern zu finden ist, das hat sich in den Antworten hier ja sehr schnell herauskristallisiert.

Also: es tut mir leid, sollte jemand bei dem Begriff "nationalistisch" ein gewisses Bauchgrimmen bekommen haben. Meine Überlegung war, dass das Wort "nationalistisch auch in diesem neutraleren und wohl auch seiner ursprünglichen Bedeutung eher entsprechenden Sinne des Wortes verwendet werden kann. Wobei ich zugebe, dass wenn es sich um eine Bevorzugung der spezifischen Charakteristika einer bestimmten "Interpretationsschule" handelt, wie Alfred so eindrücklich geschildert hat, der Begriff "nationale Präferenz" wohl doch der passendere ist.


@ Alfred:
Hatte deinen Thread zum Thema Kritiken mit Interesse gelesen und mir auch überlegt, meine Erfahrungen dazu beizutragen, aber der war dann in eine etwas andere Richtung abgedriftet (zumindest als ich das letzte Mal geguckt habe) und ich hatte zu dem Zeitpunkt leider gerade wenig Zeit, und bei meinem leichten Problem, mich kurz zu fassen ...

Grüße

katlow


[Beitrag von katlow am 24. Mrz 2004, 12:55 bearbeitet]
katlow
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 24. Mrz 2004, 13:02
Hatte ich noch vergessen:

@ Miles:
Dass Phänomene wie Küblböck und Bohlen geographisch begrenzt sind, dafür können wir wohl nur dankbar sein.

(Wobei die Sendungen, die K., und den Bohlen-Revival hervorgebracht haben, ja so etwas wie internationale Masern sind: hochgradig infektiös, aber es ist halt so schööööön genussvoll, sich gelegentlich ausgiebig zu kratzen.)

katlow


[Beitrag von katlow am 24. Mrz 2004, 13:06 bearbeitet]
op111
Moderator
#16 erstellt: 24. Mrz 2004, 14:58
Hallo katlow,

katlow schrieb:
ich hatte mir meine Wortwahl schon ziemlich genau überlegt, bin dann aber letztlich bei dem Wort "nationalistisch " geblieben, weil ich fand, dass es meine Frage genauer beschreibt als "national". ...

Offensichtlich nicht.


Nationalistisch wurde hier verstanden als Adjektiv zu Nationalismus, ...

Eben!


Eine nationale Vorliebe also, die sich speziell auf Interpreten und Orchester aus dem deutschsprachigen Kulturkreis richtet. ...



Also nationalistisch im Sinne von "Was der Bauer nicht kennt, ...", ohne jedoch irgendwelche ideologischen Hintergründe.

Genau das bezeichnet ja das Wort national im Unterschied zu ...istisch.

Verstehe mich bitte richtig, aber man sollte für alles den richtigen Begriff verwenden und nicht den falschen um ihn für sich privat umzudefinieren. Wozu brauchen wir eine Sprache, wenn jeder seine private Semantik benutzt.
klassisch und klassizistisch bedeutet ja auch was anderes.
Strawinsky gehört nun mal eindeutig nicht in die Mozart-Epoche.

national wäre das richtige Adjektiv gewesen.
Mit dem anderen ...istisch bezeichnet
müßte man z.B. CD-Läden erwarten, die man nur in einer bestimmten historischen Uniform oder einem bestimmten Parteibuch betreten darf, die dann auch nur Musik mit dem echten deutschen Schäferhund verkaufen und nicht erst Mendelssohn, Tschaikowsky, Ives, Bernstein ... im Programm haben.

Gruß
Franz
driesvds
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 24. Mrz 2004, 16:04

Soweit ich das beobachten konnte, gibt es da aber eher das Problem, daß der Prophet im eigenen Land nichts gilt, z.B. beherrschte der Ausländer Karajan den deutschen Markt.


hum, wer war diese andere österreicher mal wieder der auch in deutschland...hum...
katlow
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 24. Mrz 2004, 16:15
1.) Nationalismus fängt also erst an wenn man "deutsche" Komponisten bevorzugt, und nicht schon, wenn man "deutsche" Interpreten (wie von mir zur Diskussion gestellt und inzwischen widerlegt) ohne weitere Sachgründe bevorzugt?

2.)
Mit dem anderen ...istisch bezeichnet
müßte man z.B. CD-Läden erwarten, die man nur in einer bestimmten historischen Uniform oder einem bestimmten Parteibuch betreten darf, die dann auch nur Musik mit dem echten deutschen Schäferhund verkaufen und nicht erst Mendelssohn, Tschaikowsky, Ives, Bernstein ... im Programm haben

Mit Verlaub gesagt, ich habe nach "nationalistischen" Tendenzen gefragt, nicht nach "nationalsozialistischen".

3.) Bitte, ich sehe nicht sehr viel Sinn darin, die Diskussion hier weiter ausufern zu lassen. Es ist offensichtlich, dass Franz und ich unterschiedliche Definitionen von "nationalistisch" haben. Und auch wenn ich ein gewisses Problem damit habe, wenn er seine Definition kurz und absolut für die einzig richtige und zulässige erklären will, so hat es im vorliegenden Fall wirklich wenig Sinn, sich weiter darum zu streiten, da ich ja, wie meinen vorangegangenen Ausführungen bereits zu entnehmen war, von vorneherein bereit war, Alfreds Erklärung zu akzeptieren, dass meine geliebten englischen / amerikanischen Interpretationen nicht aus sachfremdem Nationalismus von den CD-Läden hier ignoriert werden, sondern dass es sich dabei um durchaus erklärbare nationale Präferenzen handelt.

Grüße

katlow
Hilda
Stammgast
#19 erstellt: 24. Mrz 2004, 16:23
Als alter Erbsenzähler könnte ich zur Definition des Begriffes folgende wikipedia-Seite beitragen

http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalismus

Auszug:


Nationalismus bezeichnet die Loyalität und die Hingabe zu seinem Volk und zur Nation. Dabei wird dieses Volk und ihre Kultur oft überhöht und idealisiert vor alle anderen Völker (Nationen) gestellt. Politisch ist der Nationalismus oft mit Unabhängigkeitsbestrebungen verbunden ("Befreiungsnationalismus"). Der Nationalismus strebt i.d.R. einen Nationalstaat an bzw. versucht, diesen gegen Gefahren zu erhalten oder wieder zu errichten.

snip

Der Nationalismus stellt keine objektive Wertungen über Völker und Nationen auf, wohl aber subjektive. Aus der Sicht eines Nationalisten verhält sich die eigene Nation zu fremden Nationen wie die eigene Familie zur fremden: Die eigene liebt man und steht ihr näher. Im Zweifel steht man für die eigene Nation / Familie ein. Eine Abwertung fremder Völker / Familien oder gar ein Hass gegen andere ist damit nicht zwangsläufig verbunden. Dies kann jedoch im Einzelfall in einem Streit geschehen. Im Falle der Pervertierung des Nationalismus zum Hass gegen andere Völker spricht man von Chauvinismus.



Gruss
Klaus
katlow
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 24. Mrz 2004, 16:29
@ Moderatoren:
Sollte sich meine Wortwahl im Titel dieses Threads als ein allzu rotes Tuch erwiesen haben, hätte ich keinerlei Einwände dagegen, wenn ihr diesen nachträglich in "Nationalen Präferenzen" o.ä. umwandeltet.

Grüße

katlow
cr
Inventar
#21 erstellt: 24. Mrz 2004, 16:41
Von der EMI die EMI-France-CDs zu bekommen war immer ein Geduldsspiel von bis zu einem halben Jahr.

Auch Naxos hat CDs, die nur in Amerika lieferbar sind (zB einige Werke von Herbert: etwa Babes in Toyland )
op111
Moderator
#22 erstellt: 24. Mrz 2004, 17:09
Hallo katlow,
es ist doch nicht so schlimm, mal das falsche Adjektiv benutzt zu haben, daß man jetzt meine Beispiele verdrehen müsste. Sprache ist halt komplex.
Bemühen wir einfach mal die Linguistik und lassen sie das objektiv klären:

...
Fälle wo funktional-semantische Oppositionen zwischen den durch "explizite" Ableitung entstandenen Wörtern bestehen, betrachten wir als Paronyme. ... Beispiele von «paronymische Konfusionen» ...:

Beispiele von ... adjektivischen Paronymen:
geschäftlich-geschäftig;
dreistündig-dreistündlich;
symbolisch-symbolistisch;
extrem-extremistisch;
national-nationalistisch;

Ober willst du behaupten dreistündig-dreistündlich sei dasselbe?

Machen wir mal hier einen Punkt. Danke an Klaus für die Wikipedia.
Gruß
Franz
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 24. Mrz 2004, 17:18
Katlow schrieb:

@ Moderatoren:
Sollte sich meine Wortwahl im Titel dieses Threads als ein allzu rotes Tuch erwiesen haben, hätte ich keinerlei Einwände dagegen, wenn ihr diesen nachträglich in "Nationalen Präferenzen" o.ä. umwandeltet


Persönlich sehe ich keinen Grund das zu tun, denn es wurde lediglich von Franz und auch von mir hingewiesen, wie es
wirklich heisst, was Du meinst. Und was Du meinst wurde hier völlig klar von Dir beschrieben, ist hiemit abgeklärt.
Da die "Besprechung des Titels" auch Thema dieses Threads ist oder war, würde eine nachträgliche Änderung IMO Verwirrung stiften.
Ausserdem lockt der reisserische Aufmacher vielleicht Leute von ausserhalb ins Forum, die sich eine Sensation erwarten

Persönlich empfinde ich es nie störend, wenn man mich auf einen "tatsächlichen" Fehler hinweist, weil ich ihn dadurch
nicht mehr begehe, vielleicht noch wo, wo er mir schaden könnte.
Und diese Haltung setze ich bei gebildeten Menschen im Allgemeinen voraus......

Liebe Grüße
Grüße
Alfred, Moderation
walter_f.
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 24. Mrz 2004, 17:19

Auch Naxos hat CDs, die nur in Amerika lieferbar sind (zB einige Werke von Herbert: etwa Babes in Toyland

...oder Pistons "The incredible Flutist".

Grüsse
Walter
op111
Moderator
#25 erstellt: 24. Mrz 2004, 18:28
Hallo zusammen,
@Alfred: vielen Dank für deine erneute Klarstellung.
Es soll ja hier auch nicht um Streit gehen, sondern darum, den korrekten Begriff zu nennen und keinen Beifall aus der falschen Ecke zu provozieren.

katlow schrieb:
Es fällt mir jedoch unheimlich ins Auge, dass die in Deutschland bevorzugten Interpretationen der verschiedenen Werke von den in England (im anglo-amerikanischen Kulturkreis?) bevorzugten deutlich abzuweichen scheinen. In aller Regel läuft es darauf hinaus, dass ich mir meine CDs bei Amazon bestellen muss, da die von mir gesuchten Versionen in den Klassik-Abteilungen und Fachgeschäften hier in der Umgebung nicht vorrätig sind.

Das liegt wahrscheinlich daran, daß du dich primär aus angelsächsischen Quellen informierst. in London gibt's mit erscheinen der Rezensionen auch die passenden CDs in ausreichender Menge im Handel.
Das ist hier nicht anders, was im fonoforum gut rezensiert wird ist i.A. auch im Handel verfügbar.
Wer im Herkulessaal gastiert dessen CDs sind auch im Münchner Handel vorrätig.
Wer im Barbican abräumt wird kaum in Berlin im Schaufenster stehen, außer Rattle und den Berlinern.
Klar, daß in Wien die dortigen Philarmoniker im Laden präsenter sind als ihre Berliner Kollegen, wer im Konzert war will auch eine CD wer nicht erst Recht.


Dabei kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die in den Geschäften vorhandene Auswahl - von bestimmten "High Profile" internationalen Künstlern wie z.B. Bernstein oder Perahia abgesehen - deutlich zu "deutschtümeln" scheint.

Das konnte ich hier in der Stadt nie feststellen.
Ich weiß nicht, wo du deine Beobachtungen gemacht hast.

Der Handel orientiert sich primär an der PR der Konzerne, der Kritik und am lokalen Konzertleben, die Industrie an internationalen Sensationen. Lang Langs Carnegie Debut bewegt die z.B. mehr, als eine gute Kritik von der dt.Lokalgröße xy im fono forum.
Mir ist auch nie aufgefallen, daß im Handel jemandem z.B. eine Mutter CD statt einer von Repin aufgedrängt worden wäre. Dagegen habe ich schon einige Male exzellente Außenseiter vom Verkäufer empfohlen bekommen (nicht um die Ladenhüter loszuwerden).
Gruß
Franz
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