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Aufbau einer "audiophilen" Jazz-Sammlung

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trompet
Ist häufiger hier
#301 erstellt: 19. Nov 2009, 20:34
nochmal sorry, aber natürlich heißt es "Odean"!
Gruß
Peter
arnaoutchot
Moderator
#302 erstellt: 19. Nov 2009, 20:45

trompet schrieb:
@arnaoutchot

Und zu Odean Pope hätte ich noch:

Odean Pope: Out for a walk - Moers Music 01092 von 1992 - klingt durchaus gut (bin aber Holzohr).

Gruß
Peter


Hallo Peter,

die hab ich oben doch auch schon empfohlen, nur mit dem Bilderlink ist was schiefgegangen ... Versuche es mal zu reparieren.

Grüße Michael
trompet
Ist häufiger hier
#303 erstellt: 19. Nov 2009, 21:07
Hallo Michael,

ich schreib nix mehr, ich übersehe ja doch alles (ich hatte halt nur auf die Bilder geschaut)

Gruß
Peter
arnaoutchot
Moderator
#304 erstellt: 19. Nov 2009, 22:18
Nee, schreib bitte was, ich freu mich über Feedback, ich bin so alleine hier ...
Kannst ja vielleicht auch ab und zu mal den Text lesen, sonst stell ich nur noch Bilder ein.

Grüße Michael
trompet
Ist häufiger hier
#305 erstellt: 19. Nov 2009, 23:33
Hallo Michael,

eigentlich lese ich deine - echt lesenswerten - Texte immer, ich hatte diesmal nur zum Gegencheck auf die Bilder geschaut, weil ich von Pope nicht so viel im Schrank habe.

Ich mache mich mal ans Bilder-Einstellen-Üben, dann werde ich in Zukunft vielleicht (nach eingehender Kontrolle ;)) die eine oder andere Ergänzung beibringen können.

Also, bitte schreib weiter...

Gruß
Peter
andreas3
Inventar
#306 erstellt: 20. Nov 2009, 13:24
Guten Morgen allerseits, ich habe mittlerweile schön gestöbert und würde am liebsten mal rasch eine vierstellige Summe in CDs investieren....

@martin-r: du sprichst mir aus der Seele, ich besitze mittlerweile fast alles von Oregon und würde mir wünschen es gäbe noch mehr. Natürlich sprengt diese Musik den Rahmen dessen, was man gemeinhin unter Jazz versteht, möchte aber noch einen Tipp loswerden:

Oregon / Elvin Jones - Together (Vanguard 1976)

Hier zeigen die Herrschaften zu einer Zeit, wo alles auf den Elektrozug aufstieg, wo der Hammer im akustischen Jazz hängt. Leider ist sie schwer zu beschaffen, letztes Jahr wollte ein Amerikaner bei Amazon bis zu 150 € haben, ich hab sie in der Bucht für 15 gefunden.

@arnaoutchot (wat`n Wort!): Bin ja leider zu spät gekommen und das Leben straft mich..
Besteht Interesse an Nachmeldungen, ich hätte noch ein paar Ideen zu A bis O, oder lassen wirs wie es ist?

Ich bin altersbedingt nicht der PC- Freak, wie lädt man die Bilder in den Thread? Kann man die aus zB.Amazon nehmen ohne dass ein windiger Anwalt eine strafbewehrte Abmahnung schickt oder verletze ich fremde Rechte?

Ist sowas wie ein Inhaltsverzeichnis geplant?

Weiter so und danke, andreas3
arnaoutchot
Moderator
#307 erstellt: 20. Nov 2009, 14:26

andreas3 schrieb:
@arnaoutchot (wat`n Wort!): Bin ja leider zu spät gekommen und das Leben straft mich.

Besteht Interesse an Nachmeldungen, ich hätte noch ein paar Ideen zu A bis O, oder lassen wirs wie es ist?

Ich bin altersbedingt nicht der PC- Freak, wie lädt man die Bilder in den Thread? Kann man die aus zB.Amazon nehmen ohne dass ein windiger Anwalt eine strafbewehrte Abmahnung schickt oder verletze ich fremde Rechte?

Ist sowas wie ein Inhaltsverzeichnis geplant?

Weiter so und danke, andreas3


Hallo Andreas,

ja, natürlich besteht Interesse an geeigneten Nachmeldungen. Wir handhaben das so, dass immer nach (weitestgehender) Vollendung eines Buchstaben eine Pause für Nachmeldungen gemacht wird. Lass uns noch die restlichen "P" beenden, das wird ungefähr Ende November so weit sein, dann hören wir gerne, was Du noch hast.

Es gibt einige Anleitungen im Forum wegen des Hochladens der Bilder. Ganz kurz: Bildadresse kopieren (muss mit http: beginnen und mit .jpg enden) und dann in den Link "Img" oben einfügen. Ich persönlich hatte den Thread ohne Bilder gestartet, aber andere User haben dann immer Bilder eingefügt. Ich sehe speziell bei diesem Thread keine Gefahr einer Abmahnung, da die Verwendung von Bildern ja reine Werbung für die jeweiligen Online-Shops ist. Wir verwenden die Bilder für keinerlei kommerzielle Zwecke. Falls Du Bedenken hast und trotzdem Bilder einfügen möchtest, müsstest Du eigene Bilder anfertigen und an einen Provider hochladen (was aber schwieriger und aufwendiger ist).

Über ein Inhaltsverzeichnis habe ich mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht, wird technisch möglicherweise nicht ganz einfach. Jetzt machen wir erst mal weiter.

Grüße Michael
andreas3
Inventar
#308 erstellt: 20. Nov 2009, 15:35
Danke für die Antwort, du bist ja wirklich schnell. Meine Idee wäre, beispielsweise nach Z eine Gesamtliste mit Hinweis auf die entsprechenden Beiträge zu erstellen, damit das Ganze übersichtlich wird, ausgedruckt werden kann und gleichzeitig als Index genutzt werden kann. Aber wir haben ja noch Zeit...
Grüße von andreas3
arnaoutchot
Moderator
#309 erstellt: 20. Nov 2009, 17:24
Ja, das überlegen wir uns, wenn es so weit ist. Ich betone an dieser Stelle nochmals, dass meine Absicht hier nicht ist, ein Lexikon zu schreiben. Dazu fühle ich mich weder fachlich noch zeitlich in der Lage, ausserdem gibt es da genügend berufenere Geister (New Grove Dictionary of Jazz, Kunzlers Jazz Lexikon, J E Berendt, Graham Collier, Josts Sozialgeschichte des Jazz, etc.). Mir geht es hier um die Diskussion klanglich guter Aufnahmen und das Kennenlernen von Neuem. Wenn der Gesamtthread am Schluss dem einen oder anderen als Nachschlagewerk dienen kann, dann soll es mir recht sein.

Ich habe unter "P" noch folgende Namen, die ich versuchen will, am Wochenende zu behandeln: Nicholas Payton, Courtney Pine, Michel Petrucciani, Bobby Previte und Barre Phillips.

Viele Grüße Michael
martin-r
Ist häufiger hier
#310 erstellt: 20. Nov 2009, 23:40

andreas3 schrieb:
@martin-r: du sprichst mir aus der Seele, ich besitze mittlerweile fast alles von Oregon und würde mir wünschen es gäbe noch mehr. Natürlich sprengt diese Musik den Rahmen dessen, was man gemeinhin unter Jazz versteht, möchte aber noch einen Tipp loswerden:

Oregon / Elvin Jones - Together (Vanguard 1976)

Hier zeigen die Herrschaften zu einer Zeit, wo alles auf den Elektrozug aufstieg, wo der Hammer im akustischen Jazz hängt. Leider ist sie schwer zu beschaffen, letztes Jahr wollte ein Amerikaner bei Amazon bis zu 150 € haben, ich hab sie in der Bucht für 15 gefunden.
Hallo Andreas,

starte gleich mit einer provozierenden Frage: Warum nur FAST alles von Oregon, und nicht alles? Sämtliche Aufnahmen von Oregon wurden auf CD (wieder)veröffentlicht, und an alle (mit EINER Ausnahme) kommt man ohne große Probleme auch heran, ohne Second-Hand-Börsen bemühen zu müssen. Ziemlich ungewöhnlich - bei einer Band, deren erste LP/CD ins Jahr 1970 zurückreicht und die 25 CDs (Compilations ausgenommen) veröffentlicht hat. Ich kann Dich nur zur Vervollständigung Deiner Oregon-Sammmlung anregen - es lohnt sich!

Und was Deinen Wunsch nach noch mehr Oregon-Aufnahmen angeht: Es kursieren im Internet unzählige Live-Mitschnitte von unterschiedlicher, teilweise aber exzellenter Klangqualität. Hier gibt es einige Stücke, die nie offiziell veröffentlicht wurden, und auch die bekannten Kompositionen besitzen live viele ungewohnte Facetten, die den straffer strukturierten Studioaufnahmen abgehen. Die Band selbst steht dem Trading/Download ihrer Live-Aufnahmen positiv gegenüber - und jemand, der (fast) alle CDs von Oregon besitzt, braucht sich diesbezüglich ohnehin kein schlechtes Gewissen zu machen...
arnaoutchot
Moderator
#311 erstellt: 22. Nov 2009, 01:05
Ich glaube, wir können uns darauf einigen, dass die Gesamtheit der handgemachten Musik von Oregon deutlich über dem Niveau der meisten Fusion-Projekte liegt. Wer mal bei Oregon reingehört hat und eine Ader dafür hat, wird zwangsläufig mehr hören wollen.

Ich komme heute Abend noch zu ein paar Namen aus dem Bereich "P".

Michel Petrucciani ist eine der tragischen Figuren des Jazz. Schon früh war ihm bekannt, dass sein Leben durch die Glasknochenkrankheit bedingt eingeschränkt sein würde, und durch die aus der Krankheit resultierende Kleinwüchsigkeit musste man ihn praktisch auf den Klavierhocker heben. Aber dort geschieht etwas Erstaunliches: Selten hat man einen Pianisten mit so einem präzisen und teilweise harten Anschlag gehört. Petrucciani hat trotz seines kurzen Lebens (er starb 1999 mit 36) einen ziemlich beachtlichen Katalog an Aufnahmen geschaffen, aus dem ich die "Marvellous" von 1994 auf Dreyfus Jazz herausheben will. Konzise Eigenkompositionen für Piano Trio und Streichquartett. Normalerweise hat für mich ein Streichquartett im Jazz nichts verloren, aber Petrucciani schafft es, geschlossene kleine Meisterwerke zu kreieren. Am Bass übrigens Dave Holland und an den Drums Tony Williams.


http://www.jpc.de/jp...vellous/hnum/6986251

Nicholas Payton ist ein Trompeter aus New Orleans, der nicht nur seine Heimatstadt mit Wynton Marsalis teilt, sondern auch einen ähnlichen Werdegang, und darüber hinaus mit Wynton auch immer mal gespielt hat. Früh an Jahren wurde er Profi und ist mit einer überragenden Trompetentechnik gesegnet. Sein Debutalbum "From This Moment" aus dem Jahr 1994 und besonders die teilweise verstörend moderne Performance von New-Orleans-Klassikern auf "Gumbo Nouveau" von 1996 lehnen sich zwar an sein Übervorbild Louis Armstrong an, kopieren ihn aber keineswegs und kreieren einen Neo-New-Orleans-Stil. Klanglich ist das alles natürlich perfekt auf dem heutigen Stand eingefangen.



Kommen wir zu Courtney Pine. Ein eklektizistischer englischer Saxophonist und politisch aktiver Musiker, der seine Jazz-Einflüsse (vorwiegend Rollins und Coltrane) wild mit Reggae und Hip Hop mischt. Seine Hip-Hop-Projekte (zB Modern Day Jazz Stories oder Back in the Day) sind mir zu repititiv, das ist aber auch gar nicht meine Musik. Die Reggae-Sachen fand ich aber immer sehr hörenswert, allen voran die herausragende "Closer to Home" (aus den 80ern, hat er dann 1992 nochmals überarbeitet und neu herausgebracht). Bezeichnend für das hohe Niveau von Pine finde ich die seine Karriere durchziehenden klassischen Jazz-Platten, die auch immer wieder auf die (Jazz-) Wurzeln verweisen. Beispielhaft die frühe "Within the Realms of Our Dreams" (1990). Ganz begeistert war ich auch über seine neueste Platte "Transition in Tradition" (Destin-E 2009), die Sidney Bechet gewidmet ist, und einen wunderbaren Mix aus New Orleans, karibischer Musik und afrikanischen Roots enthält. Pine hält für mich eine wunderbare Balance aus Modernität und Tradition, so muss das sein.




So, jetzt muss ich nochmals verschnaufen, bevor ich bei "P" in den Endspurt gehe.

Grüße Michael
arnaoutchot
Moderator
#312 erstellt: 22. Nov 2009, 19:08
ok, ich mach meine "P" noch fertig.

Wolfgang Puschnig, MItglied des Vienna Art Orchestras, hat auch einige Solo-Aufnahmen gemacht. Klanglich herausragend sind die dts-Mehrkanal-CDs von 2001 auf dem österreichischen audiophilen Label Quinton namens "Grey" mit Steve Swallow, Don Alias und Victor Lewis und "Chants" mit einigen Milgliedern des Art Orchestras (Franz Hautzinger, Bumi Fian, Woody Schabata etc.). Die erste ist eigentlich eine Trio-Aufnahme, bei der man sich nicht zwischen den beiden Schlagzeugern Lewis und Alias entscheiden konnte. Gespielt werden Kompositionen von Puschnig, aber auch einige originelle Bearbeitungen von Krachern wie "On Broadway" oder "Down by the Riverside". Die zweite, im wesentlichen ein Quintett, schliesst mit ihrer Verbindung von klassischen Elementen und Jazz eher an das Oeuvre des Art Orchestra an. Klanglich sind beide Platten trotz "nur" dts atemberaubend gut. Warum gibt es hiervon nicht mehr ? Die Bezeichnung "DVD-Audio" bei amazon ist übrigens Quatsch, es sind dts-CDs.




Bobby Previte aus dem New-Yorker-Avantgarde-Zirkel um John Zorn hat unter seinem Namen 2001 auf Tzadik eine Art "Bilder einer Ausstellung" des Jazz veröffentlicht. "The 23 Constellations of Joan Miro" beschreiben musikalisch Bilder von Miro in einem 10-köpfigem Ensemble, mit dabei Namen wie Jane Ira Bloom, Wayne Horvitz, Ned Rothenberg und Lew Soloff. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mir der sonstige Output von Herrn Previte unter eigenem Namen weitestgehend unbekannt ist, lasse mich gerne über weitere interessante Projekte beraten.




Abschliessen von meiner Seite will ich "P" (vorbehaltlich möglicher Nachträge von "Vergessenen") mit Barre Phillips. Wieder ein Bassist am Schluss, wie bei einigen anderen Buchstaben auch schon. Phillips ist ein Improvisator und Komponist im freieren Jazz. Mit der "Journal Violone" aus dem Jahr 1968 ist er einer der Begründer von Akustikbass-Soloaufnahmen (nicht zu verwechseln mit der späteren "Journal Violone II" auf ECM). Herausgreifen möchte ich "Mountainscapes" (ECM 1976), eine Wiederauflage des berühmten "The Trio" mit John Surman und Stu Martin der frühen 70er Jahre, zu dem wir bei Surman nochmals kommen. "Three Day Moon" mit Terje Rypdal (ECM 1978) jammte dann durch Rypdals Gitarre fast schon wie eine Grateful-Dead-Session. Herausragend auch die Solo-Platte "Call Me When You Get There" (ECM 1984, nur LP) eine musikalische Reisebeschreibung durch das ländliche Hinterland der USA. Komisch dass ECM diese Platte nie als CD veröffentlichte, wobei sie doch digital aufgenommen wurde ? Vergleichsweise eingängig und ein guter Einstieg in die Welt des Solo-Basses, wen so etwas interessiert.



Etwas experimenteller ein neueres Album von Phillips mit Musik für Bass, Percussion und Tapes, "Aquarian Moon" (ECM 1992). Schliesslich sei noch empfohlen eine Hommage an den verstorbenen Bassisten Peter Kowald (siehe dort ... bin ich fast versucht im lexikalischen Stil zu schreiben ) von 2006, die Phillips zusammen mit seinen Bass-Kollegen William Parker und Tetsu Saitoh und seiner Kollegin Joelle Leandre gemacht hat. Vier Akustikbässe, vier grossartige Improvisatoren und ein gelungenes Album.




ok, this was this. Höre gerne weitere Namen von Euch. Gegen Ende des Monats schlage ich vor, mal wieder eine Nachtragsrunde A - P zu machen.

Grüße Michael


[Beitrag von arnaoutchot am 23. Nov 2009, 21:32 bearbeitet]
andreas3
Inventar
#313 erstellt: 23. Nov 2009, 11:26
Hallo Martin-r, die Frage ist ja wohl weniger provozierend als logisch! Hier die Antwort: 1000 Kilometers habe ich einem guten Freund spontan zum Geburtstag geschenkt und mir noch keine Neue besorgt. Und Music for a midsummernights dream muss ich noch in USA bestellen, der Rest steht im Regal.

Danke für den Tipp bzgl Liveaufnahmen im Netz, habe bislang kein DSL und da ists bischen schwierig, aber ich hoffe das ändert sich bald.

Hallo arnaoutchot, ich werde noch was zu O und P bringen und freue mich auf die Gelegenheit zum Nachschlag. Leider ist das mit den Bildern etwas mühsam da mein Rechner am ISDN hängt und daher langsam ist. Ich muss mal sehen wie ich das hinkriege. Tschüss bis bald andreas3
Dualplattenspieler
Inventar
#314 erstellt: 23. Nov 2009, 11:37
Ich hatte a'weng Zeit mich mit Evan Parker herumzuschlagen.
Das Electro Accoustic ist nicht mein Ding. Ich habe jetzt auch Zweifel, ob wir angesichts der doch eher "mainstreamigen" Ausrichting dieses threads mit Parker hier richtig liegen, zudem bin ich mit meinen Liebligsaufnahmen stets beim Schlippenbach Trio gelandet(hab' also noch Zeit bis SCH um mich festulegen ).
Diese will ich aber doch loswerden weil sie als live Aufnahme heraussticht


Dieses Trio ist ebenfalls auf der Einspielung "Imaginary Values" empfehlenswert, wenn man sich mit FREE auseinandersetzen will.

Parker NUR ein free-Tier? Kann auch anders:das Charlie Watts Album "What's a Scott's" : kleine Big Band ganz gross, oder die Trio Einspielungen mit Paul Bley und Barre Philipps(Sankt Gerold oder Time will tell) NACHTRAG ZU B!!
Dualplattenspieler
Inventar
#315 erstellt: 23. Nov 2009, 11:48
@ Michael: Pine und Payton in einem audiophilen thread?
Muss aber wirklich guter Sound sein
arnaoutchot
Moderator
#316 erstellt: 23. Nov 2009, 12:17
Hallo Jürgen,

doch, Pine und Payton kann ich guten Gewissens hier aufnehmen. Ich mag die beiden und hab die "Gumbo Nouveau" am Wochenende sogar - mit Vergnügen - getestet.

Danke für den Evan Parker, das Trio von St. Gerold auf ECM ist mir auch schon aufgefallen (> Verschiebung Kaufliste erledigt). Passt ja auch zu Barre Phillips. Die Emanem-Sachen kenne ich zum Teil, aber da fehlt mir - trotzdem ich durchaus an freien Sachen interessiert bin - zu den meisten der Zugang. Vielleicht kommt's noch.

Im übrigen sehe ich keine "mainstreamige" Ausrichtung des Threads. Im Gegenteil finde ich ich, dass wir ein ziemlich breites Feld abdecken. Musst halt Deine Favoriten einfach ergänzen aus dem freieren Feld.

Grüße Michael
andreas3
Inventar
#317 erstellt: 23. Nov 2009, 21:08
Guten Abend, ich bleibe jetzt mal bei P :

Baden Powell : Tristeza on guitar

Aufgenommen Juni 1966 in Rio de Janeiro, produziert von joachim Ernst Behrendt, herausgegeben von MPS- records, wird der brasilianische Ausnahmegitarrist hier von Flöte, Bass, Schlagzeug und feinster Percussion begleitet.
Die Aufnahme klingt auf Schallplatte prima für ihr Alter, CD ist mir nicht bekannt.

Pork Pie : Transitory http://www.amazon.de...id=1259057051&sr=1-1

Aufgenommen May 1974 in Neunkirchen (Conny`s Studio) und ebenfalls auf MPS erschienen, spielen hier Jasper van`t Hoff (key), Charlie Mariano (sax, fl), Philip Catherine (guit), J.F.Jenny-Clarke (bs), Aldo Romano (dr) undIvanir do Nascimento (perc) zeitlosen Jazzrock vom Feinsten.
Der Klang auf Schallplatte ist sehr gut, CD unbekannt.

So, Barre Phillips` Three Day Moon hätte ich ebenfalls vorgeschlagen, ich habe sie geliebt, während ich mit Mountainscapes damals wenig anfangen konnte, ist aber auch lange her!http://www.amazon.de/gp/product/images/B000EMH8N6


[Beitrag von andreas3 am 24. Nov 2009, 13:06 bearbeitet]
trompet
Ist häufiger hier
#318 erstellt: 23. Nov 2009, 21:56
Hallo,

zu Previte wäre noch eine ganz nette Duo-Platte mit Charlie Hunter zu nennen:
Bobby Previte/Charlie Hunter (special Guest Greg Osby) Groundtruther: latitude. Thirsty Ear/Thi 57150.2

und natürlich die Sachen mit Bump (da gibt es einige), z.B.

Bobby Previte & Bump: counterclockwise. Palmetto records (mit einer prominenten Besetzung: Swallow, Horwitz, Ehrlich und Fowlkes)

Klingen alle beide gut.

Wenn Evan Parker zu free ist, dann wohl auch Petrowsky - aber was ist mit Michel Portal, da gäbe es einige gut klingende...

Gruß
Peter
andreas3
Inventar
#319 erstellt: 24. Nov 2009, 10:50
Hallo martin-r, danke für den Tipp bzgl. Liveaufnahmen im Netz. Ich bin da nicht so versiert, habe aber meinen Sohn darauf angesetzt und hoffe zu Weinachten was für Auge und Ohr zu bekommen.
andreas3
andreas3
Inventar
#320 erstellt: 24. Nov 2009, 11:22
Es ist mir gelungen einen Link zum Cover von Tristeza on guitar einzubauen, eigentlich wollte ich aber das Bild direkt im Text. Was hab ich bloß falsch gemacht???
andreas3
arnaoutchot
Moderator
#321 erstellt: 24. Nov 2009, 11:32

trompet schrieb:
Wenn Evan Parker zu free ist, dann wohl auch Petrowsky - aber was ist mit Michel Portal, da gäbe es einige gut klingende...
Gruß
Peter


@ Peter: Ich weiss nicht, warum hier plötzlich die Meinung entsteht, dass manche Namen zu "free" sein könnten für den Thread. Nochmals: Solange es Jazz oder einigermassen jazznah ist und gut klingt, gibt es keinen Grund, es nicht hier zu nennen. Von Petrowsky gibt es auch auf Amiga ein paar nette Sachen, ich muss nochmals nachschauen.


andreas3 schrieb:
Es ist mir gelungen einen Link zum Cover von Tristeza on guitar einzubauen, eigentlich wollte ich aber das Bild direkt im Text. Was hab ich bloß falsch gemacht???


Kopiere die Bildadresse mit Rechtsklick, gehe oben auf "Img" und füge den Link ein. Zuvor plazierst Du den Cursor im Text da, wo Du das Bild haben willst. Versuch's mal. Schaut dann so aus.



Grüße Michael


[Beitrag von arnaoutchot am 24. Nov 2009, 12:32 bearbeitet]
andreas3
Inventar
#322 erstellt: 24. Nov 2009, 12:52
Danke, werde ich heute nachmittag trainierenimages/smilies/insane.gif

andreas3


[Beitrag von andreas3 am 24. Nov 2009, 13:18 bearbeitet]
andreas3
Inventar
#323 erstellt: 24. Nov 2009, 20:00
Wenn alles klappt gibts ein Bild meiner Empfehlung für Oregon:


[Beitrag von andreas3 am 24. Nov 2009, 20:02 bearbeitet]
andreas3
Inventar
#324 erstellt: 24. Nov 2009, 20:06
Hurra, weils so schön ist mehr:
kammerklang
Stammgast
#325 erstellt: 24. Nov 2009, 20:54
Enrico Pieranunzi wurde glaube ich noch nicht genannt, hätte es vielleicht aber auch verdient, unter P erwähnt zu werden. Unter audiophilen Gesichtspunkten bemerkenswert sind eine ganze Reihe von SACDs, aus denen ich stellvertretend nur eine hier anführe. Hörenswert ist auch die Live-Aufnahme aus Paris von 2001.






[Beitrag von kammerklang am 24. Nov 2009, 20:56 bearbeitet]
trompet
Ist häufiger hier
#326 erstellt: 24. Nov 2009, 23:29

arnaoutchot schrieb:

@ Peter: Ich weiss nicht, warum hier plötzlich die Meinung entsteht, dass manche Namen zu "free" sein könnten für den Thread. Nochmals: Solange es Jazz oder einigermassen jazznah ist und gut klingt, gibt es keinen Grund, es nicht hier zu nennen. Von Petrowsky gibt es auch auf Amiga ein paar nette Sachen, ich muss nochmals nachschauen.


@Michael,
keine Bange, ich wollte gar keine Diskussion anfangen - auch für mich passt schräger Jazz und "audiophil" nicht so recht zusammen. Und hier geht es ja um guten Klang, was ich durchaus ok finde. Nochmals Dank für deine Mühe.
Gruß
Peter
arnaoutchot
Moderator
#327 erstellt: 25. Nov 2009, 11:30

trompet schrieb:
auch für mich passt schräger Jazz und "audiophil" nicht so recht zusammen.


Sag das nicht, auch im freieren Jazz-Bereich stosse ich immer wieder auf sehr positive Überraschungen, z.B. erst neulich eine sagenhaft klingende Live-Aufnahme von Ken Vandermark "Free Jazz Classics". Wir kommen noch dazu.

Leider ist vieles z.B. auf FMP, Leo oder auch Emanem ziemlich grottig. In der Tat frage ich mich manchmal, was sich die Ingenieure dabei gedacht haben, z.B. bei vielen der auch neueren Cecil-Taylor-FMP-Platten. Auch dazu mehr später.

Grüße Michael
andreas3
Inventar
#328 erstellt: 27. Nov 2009, 20:39
Guten Abend liebe Jazzfreunde, hallo Michael,

bei P scheint nix mehr zu kommen, ist der thread jetzt für Nachmeldungen A-P freigegeben?

Mir kam aber auch der Gedanke dass es unübersichtlich wird wenn die Nachzügler mittendrin kommen, eventuell könnten wir auch erstmal das Alphabet zu Ende bringen und danach eine Liste mit Nachzüglern erstellen? Ich fänds fast besser.

Beim Blättern habe ich viel mehr Spass wenn Fotos der Cover und kurze Kommentare zur Musik dabei sind.
Seht ihr eine Möglichkeit ältere Beiträge nachträglich mit Fotos zu versehen?

Ich werde mir das Ganze nämlich am Schluss mal schön bunt ausdrucken.

Schönen Abend noch von Andreas
arnaoutchot
Moderator
#329 erstellt: 28. Nov 2009, 01:02

andreas3 schrieb:
Guten Abend liebe Jazzfreunde, hallo Michael,

bei P scheint nix mehr zu kommen, ist der thread jetzt für Nachmeldungen A-P freigegeben?

Mir kam aber auch der Gedanke dass es unübersichtlich wird wenn die Nachzügler mittendrin kommen, eventuell könnten wir auch erstmal das Alphabet zu Ende bringen und danach eine Liste mit Nachzüglern erstellen? Ich fänds fast besser.

Beim Blättern habe ich viel mehr Spass wenn Fotos der Cover und kurze Kommentare zur Musik dabei sind.
Seht ihr eine Möglichkeit ältere Beiträge nachträglich mit Fotos zu versehen?

Ich werde mir das Ganze nämlich am Schluss mal schön bunt ausdrucken.

Schönen Abend noch von Andreas


Hallo Andreas,

hiermit bist Du herzlich eingeladen, Deine Nachmeldungen zu nennen. Auch wenn ich Wert auf eine gewisse alphabetische Ordnung lege, Nachmeldungen sollten schon innerhalb des Threads nach Abschluss eines Buchstaben möglich sein. So haben wir es ja auch bislang gehalten.

Leider muss ich Dich mit den Bildern vermutlich enttäuschen. Theoretisch könnte ein Mod vermutlich Bilder nachträglich einfügen, aber einige Links vom Anfang des Threads sind bereits schon wieder nicht mehr aktiv, d.h. die zugrundeliegenden Links sind nicht mehr gültig. Man müsste hier neue Links suchen. Das wird kein Mod machen wollen. Leider kann das Internet auch eine recht flüchtige Angelegenheit sein ...

Ich schlage vor, am Ende des Threads zu schauen, wie wir eine einigermassen druckfähige Version zusammenstellen können.

Grüße Michael
Dualplattenspieler
Inventar
#330 erstellt: 30. Nov 2009, 18:33
DON PULLEN

Eignet sich besonders für den Spagat von Bob zu Avantgarde oder gar Free Ansätzen. Hier meine beiden Vorschläge zu je einer Seite dieses Brückenschlages


als eher Avant G auf BlackSaint erschienen
und


als super trio mit Williams und Peacock
Dualplattenspieler
Inventar
#331 erstellt: 30. Nov 2009, 20:02
Mein letztes P
CHRIS POTTER
Kein unbedingter Freund von Live Aufnahmen, aber diese ist ein Leckerchen


über 70 Minuten drive mit Bill Stewart an den Stöckchen
Bitte nicht verwechseln mit der Vanguard Aufnahme aus 2007 die mir zu langweilig ist
trompet
Ist häufiger hier
#332 erstellt: 03. Dez 2009, 21:52
Hallo,

da P noch nicht zu ist, schnell noch zwei gut klingende Platten von Michel Portal :

Musiques de cinemas - Label Bleu LBLC 6574
ist eine sehr eingängige Platte und - obwohl Filmmusik - durchaus Jazz, also auch was für Einsteiger.

Michel Portal, Leon Francioli, Pierre Favre: Arrivederci le chouartse hatOLOGY 572 aus dem Jahre 2002, europäischer Jazz at its best.

Fotos mach ich noch,

bis dahin
Gruß
Peter
andreas3
Inventar
#333 erstellt: 04. Dez 2009, 10:49
Guten Morgen Jazzfreunde, es kommt ja doch noch einiges nach.
Nachdem jetzt seit Dienstag meine zur Nachmeldung vorgesehenen Platten und CDs neben dem PC liegen, ich aber einfach nicht die nötige Zeit finde mich in Ruhe dranzusetzen schlage ich vor mit Q (fällt mir persönlich nichts zu ein) oder auch R fortzufahren.

Ansonsten hoffe ich aufs Wochenende...

Grüße Andreas
arnaoutchot
Moderator
#334 erstellt: 04. Dez 2009, 12:11
Hallo Andreas,

nur die Ruhe, wir sind ja nicht auf der Flucht. Lass Dir Zeit.

Vielleicht schreib ich demnächst was zu Ike Quebec und Alvin Queen, was Dich aber nicht hindern soll, Deine Nachträge in Ruhe zu posten.

Hier noch was zu Ernst-Ludwig Petrowsky. Unter eigenem Namen hab ich nichts von ihm, zu Synopsis und dem Zentralquartett kommen wir noch. Seine Platten mit Uschi Brüning waren weniger mein Fall. Aber 1982 gab es einen Auftritt mit der Radio Big Band Berlin unter George Gruntz bei der Jazzbühne 82, wo Petrowsky bei "Straight No Chaser" eines der besten freien Altsaxophon-Solos bringt, das ich kenne. Gibt es nur auf dieser Amiga-LP (Jazzbühne Berlin '82).




Grüße Michael
Dualplattenspieler
Inventar
#335 erstellt: 04. Dez 2009, 16:29
Meinst Du nicht, Michael, jetzt schweif'ma aber gehörig ab ?:{ Wenn wir jetzt noch das Globe Unity zerbröseln und jeden erwähnen der dort mal getönt hat(wäre sicher einen eigenen thread wert) kommen wir vom 100stel ins tausendstel
Mir fiel das auf als ich zu Evan Parker und Tony Oxley etwas schreiben wollte und dann doch liess
arnaoutchot
Moderator
#336 erstellt: 04. Dez 2009, 16:42
Ja gut, hast Recht, der Name Petrowsky fiel nur etwas weiter oben und mir kam diese Platte wieder ins Gedächtnis. Bin wieder brav und fokussiert.

Grüße Michael
trompet
Ist häufiger hier
#337 erstellt: 06. Dez 2009, 17:58

Dualplattenspieler schrieb:
Meinst Du nicht, Michael, jetzt schweif'ma aber gehörig ab ?:{ Wenn wir jetzt noch das Globe Unity zerbröseln und jeden erwähnen der dort mal getönt hat(wäre sicher einen eigenen thread wert) kommen wir vom 100stel ins tausendstel


Schon ok, Petrowsky hier nicht zu erwähnen, ihn auf das Globe Unity zu reduzieren, ist aber arg daneben. Er war immerhin an mehr als 70 Platten beteiligt und gehörte sicherlich zu den 5 wichtigsten DDR-Jazzern und und und...

Gruß
Peter
arnaoutchot
Moderator
#338 erstellt: 07. Dez 2009, 01:17
@ trompet: Ja, vor allem klingen die Petrowsky-Sachen auch nicht schlecht. Nun gut, wir kommen später noch zu mehr, da kann dann auch Dual nicht meckern (Synopsis, Zentralquartett).


Von mir heute Abend noch zwei "Qs".

Zum einen Ike Quebec, ein Tenorsaxophonist im bluesig-souligen Stil, der mit Alfred Lion (dem Inhaber des Blue-Note-Labels) befreundet war und auch als Produzent einiger Platten für ihn auf Blue Note fungierte. Anfang der Sechziger nahm er selbst einige schöne Sessions auf, "Blue and Sentimental" z.B. von 1962 mit Grant Green und Sonny Clark, die alles hält, was der Name verspricht.




Alvin Queen ist ein Drummer, der aus der Art Blakey/Horace Silver-Ecke kam, und sich wie Blakey auch mit jazzig-ethnisch-afrikanischen Projekten befasst hat. Das schweizerische audiophile Klassiklabel Divox hat in den 80ern einen wohl sehr kurzlebigen Jazzarm gegründet, auf dem die Platte "Ashanti" erschien. Mit dabei sind die Saxophonisten Bill Saxton und James Spaulding sowie Dusko Goykovich an der Trompete.



Edit: Mit "R" geht es frühestens Mitte Dezember weiter, es ist also genügend Zeit für Nachträge A - Q.

Grüße Michael


[Beitrag von arnaoutchot am 07. Dez 2009, 12:01 bearbeitet]
Cayin_Freund
Ist häufiger hier
#339 erstellt: 10. Dez 2009, 22:01
Hallo Meister arnaoutchot,

deine Empfehlung von "Blue and Sentimental" war für mich genau richtig! Vielen Dank!

Hast Du noch ein paar Tips in dieser Richtung für mich parat?

Gruß
Kay

PS: ich hoffe, die Frage ist erlaubt... wegen der Ordnung?
arnaoutchot
Moderator
#340 erstellt: 10. Dez 2009, 22:53

Cayin_Freund schrieb:
Hallo Meister arnaoutchot,

deine Empfehlung von "Blue and Sentimental" war für mich genau richtig! Vielen Dank!

Hast Du noch ein paar Tips in dieser Richtung für mich parat?

Gruß
Kay

PS: ich hoffe, die Frage ist erlaubt... wegen der Ordnung? ;)


Ja, das muss erlaubt sein. Es gibt noch weitere Platten von Ike Quebec auf Blue Note, z.B. "It Might As Well Be Spring" (1961)



Dann würde ich mir mal die Sachen von Grant Green anschauen, v.a. die mit Saxophonisten, z.B. die "Idle Moments" (1963). Eine schöne Nachtmusik ist auch die Kenny Burrell: "Midnight Blue" (1963). Das mal von Blue Note. Siehe dazu auch zu beiden die Einträge im Alphabet weiter vorne.

Darüber hinaus würde ich mir mal Ben Webster oder Coleman Hawkins anhören, das sind große Tenorsaxophonisten. Bei Webster die Verve-Platten aus den 60ern, bei Hawkins vielleicht die Sachen auf ehemals Prestige, heute Concord. Es gibt auch eine nette Platte von beiden zusammen "Coleman Hawkins encounters Ben Webster" (Verve 1957).

Das sollte mal reichen für den Anfang. Viel Spass - Michael
Dualplattenspieler
Inventar
#341 erstellt: 11. Dez 2009, 10:15
Zeit für R
arnaoutchot
Moderator
#342 erstellt: 11. Dez 2009, 11:43
"Lass uns noch bis nach dem Wochenende warten, dann geht's mit "R" los" sagte ich. Aber: Mir ist gerade langweilig und ich hab Lust, also fange ich mit "R" an:

Enrico Rava ist ein italienischer Trompeter, der aus der freien Szene der 60er kommt, aber im Alter (der Mann ist dieses Jahr 70 geworden) zunehmend lyrisch, folklorenah und instrumental karger wird. Eines meiner Highlights ist noch immer das "Enrico Rava Quartett" auf ECM von 1978 mit dem unvegleichlichen Roswell Rudd an der Posaune und dem von mir ebenfalls sehr geschätzten J.F. Jenny-Clark am Bass. Das ist große frei atmende & zeitlose Musik. Klanglich auf dem hohen Niveau der 70er ECM-Platten.


http://www.jpc.de/jp...Quartet/hnum/9212981

Dualplattenspieler hat hier sicherlich noch vieles zu ergänzen - ?


Von Rava zu ROVA. Gerade dieser Tage habe ich im 2nd Hand die ausgezeichnete "Saxophone Diplomacy" des ROVA Saxophone Quartet auf Hat Art gefunden. Eine wirklich exquisite Platte einer Tour durch Russland, Rumänien und Litauen aus dem Jahr 1983. Hatte ich auf CD schon lange mal gesucht, hatte nur mal die Platte gehört vor vielen Jahren. ROVA ist ein Saxophonquartett, das nur wenig frei improvisiert, sondern grösstenteils eine extrem komplexe auskomponierte Musik spielt, was sie eigentlich schon eher in den Bereich der Neuen Musik bringt. Der besondere Reiz ist die Performance dieser "amerikanischen" Musik auf der 83er Tour durch den Ostblock, insbesondere die teilweise etwas missionarischen Ansagen. Die CD (oder LP) sind wohl beide nur noch eher schwer erhältlich, lohnen sich aber auf jeden Fall.




Noch ein Extremer (ihr merkt schon, ich schreibe jetzt etwas gegen den unterschwelligen Vorwurf der Kommerzialität an ... ) - Hans Reichel. Ein Gitarrist und Violinist aus Wuppertal, der nicht nur Gitarren selbst baute und umbaute, sondern auch ein eigenes Instrument erfand, das Daxophon. Dabei handelt es sich um verschieden lange Holzzungen, die auf einen Resonator gespannt werden und dann mit einem Violinenbogen angestrichen werden (siehe Coverbild unten). Die selbst gespielten und auf mehreren Platten veröffentlichten "Operetten für Daxophone" sind höchst amüsant. "Shanghaied on Tor Road" auf FMP 1992 ist eine solche. Sein nicht weniger ausgefallenes Werk für Gitarre kann man zB auf "The Death of the Rare Bird Ymir/Bonobo Beach" bewundern (FMP 1979/81).




Abschliessen will ich für heute mit Michael Riessler. Ein deutscher Komponist und Klarinettist, der mit einem Quintett bestehend aus Klarinette, Dudelsack, Drehleier, Serpent und Akkordeon eigentlich wenig an Jazz denken lässt. Wenn aber Vincent Clastrier auf "Tentations d'Abelard" (wergo 1994) zu seinen Soli ansetzt, würde vermutlich noch der selige Albert Ayler blass. Gelungene Fusion zwischen Folk, Alter Musik und durchaus freierem Jazz.



Grüße Michael


[Beitrag von arnaoutchot am 12. Dez 2009, 18:49 bearbeitet]
Dualplattenspieler
Inventar
#343 erstellt: 14. Dez 2009, 18:04
Ich neige leider sehr dazu, Musiker deren Spielweise mich berührt im Paket anzuschleppen(images/smilies/insane.gif ), so auch Rava. Da er zuletzt fast ausnahmsos bei ECM veröffentlicht, kann man von der bereits vorgestellten Aufnahme aus den 70'ern bis einschliesslich New York Days aus 2009 alles aufzählen. Kann man, muß man aber wohl nicht


[Beitrag von Dualplattenspieler am 14. Dez 2009, 21:40 bearbeitet]
Dualplattenspieler
Inventar
#344 erstellt: 14. Dez 2009, 18:17
REDMAN, Dewey
Ok, ich bin sentimental, schlagt mich


und die in den 70ern erschienene und Ende der 90er von Dave Grusin und Co gemasterte "The Ear of the Behearer" (kein Bild auf die Schnelle) kann ich nie genug bekommen. Der alte Herr spielt so vollkommen unprätentiös und fern von Pathos das es nie peinlich wirkt
Dualplattenspieler
Inventar
#345 erstellt: 14. Dez 2009, 18:32
eccolo!
amazon.de
HansFehr
Inventar
#346 erstellt: 14. Dez 2009, 18:36
Remastered, das 2. Blue Note Album von Sam Rivers aus dem Jahr 1965. Contours.

martin-r
Ist häufiger hier
#347 erstellt: 14. Dez 2009, 19:46

Dualplattenspieler schrieb:
Ich neige leider sehr dazu, Musiker deren Spielweise mich berührt im Paket anzuschleppen( ), so auch Rava. Da er fast ausnahmsos bei ECM veröffentlicht, kann man von der bereits vorgestellten Aufnahme aus den 70'ern bis einschliesslich New York Days aus 2009 alles aufzählen. Kann man, muß man aber wohl nicht ;)

Enrico Rava hat zwar eine ganze Reihe von Aufnahmen bei ECM veröffentlicht, der weit überwiegende Teil seiner LPs/CDs als Leader/Co-Leader ist jedoch auf einer fast unüberschaubaren Fülle meist kleinerer Labels erschienen (Cetra, Black Saint, MPS/BASF, Vista, Horo, Soul Note, Inak, Label Bleu, Philology, Egea, Cam, Between The Lines, Ricordi, Via Veneto, Double Moon, Venus, Flex, Giants Of Jazz, GMG, Platinum/Gala, Stunt, Palaexpo). Einige dieser Aufnahmen sind (wie auch die ECM-LPs mit Franco D'Andrea) nicht mehr zu beschaffen, viele findet man aber ohne Schwierigkeiten noch bei den "richtigen" Internet-Stores.

Fast unmöglich, aus dieser gewaltigen Fülle von Aufnahmen einzelne herausragende auszuwählen, aber "String Band" (Soul Note) ist ein musikalisch erstklassiges Werk in ungewöhnlicher Besetzung: ein klassisches Streichquartet, Tony Oxley und Naná Vasconcelos auf ein und derselben Platte! Dazu der vor wenigen Jahren verstorbene Gitarrist Augusto Mancinelli auf seiner vielleicht besten CD. Fast ebenso gut, wiederum mit einem sehr einfallsreichen Augusto Mancinelli und unter dem Gesichtspunkt "audiophile Aufnahmen" hier auf jeden Fall zu erwähnen: "Animals" (Inak).
Dualplattenspieler
Inventar
#348 erstellt: 14. Dez 2009, 21:39
Hab' mich bereits korrigiert mit "zuletzt"
Richtig ist natürlich, daß Rava früher zumeist auf den kleinen Labels veröffentlichte.
Ich habe mich am Wochenende ausgiebig mit Rava befasst und bin stets bei seinen ECM's hängengeblieben. Warum?
Obwohl ich sein Spiel ausserordentlich gern mag, scheint er nur auf ECM in eine Notwendigkeit gezwungen, etwas "Neues" oder besser "Eigenes" zu machen, während er auf SoulNote oder LabelBleu stets einen oder eher zwei Schritte hinter seinen Idolen herläuft: in den Montreal Diaries z.B. oder auf Renaissance(Venus) und ganz extrem auf Shades of Chet. Die Electric Five jagen vergeblich die bitches und italienische Balladen sind nicht mein Fall.Und genau das ist der Grund warum ich nur so kurz und ausschliesslich die ECM's erwähnte. Und alle hier haben auch vermerkt, dass Du String Band hier erwähnt haben möchtest und diese Wünsche demnächst auch selbständig umsetzen wirst;) heute tue ich das 'mal für Dich obwohl ich sie nicht mag


Hatte ich vergessen zu erwähnen, dass die ECM's allesamt besser klingen?


[Beitrag von Dualplattenspieler am 14. Dez 2009, 21:41 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#349 erstellt: 15. Dez 2009, 23:34
Hi, Dual, danke für Deine Erhellungen. Nur kurz ergänzend, hab heute nicht so viel Zeit.

Sam Rivers, ein unverdient nicht im Maße seiner Bedeutung bekannter Saxophonist der Free-Jazz-Szene seit Mitte der 60er. Überragend seine Blue-Note-Platte "Dimensions and Extensions" (1967) mit vier Hörnern an der Front (Byrd, Priester, Spaulding und Rivers). Die größer orchestrierten Projekte der 70er erfordern ein gewisses Mass an Bereitschaft sich einzuhören, z.B. "Crystals" auf Impulse 1974, aber lohnen sich für den Interessierten durchaus. Gleichzeitig mit einem Power-Trio aus 1973 "Live" auf Impulse mit einem 42 Minuten langen "Hues of Melanine". In den 90ern mehrmals Rückkehr zum "Orchester", superb (auch klanglich) "Inspiration" mit dem RivBea All Star Orchestra aus 1998.




Zu Dewey Redman auf jeden Fall die von Dir genannte "Ear of the Behearer" (1973), aber - auch klanglich - empfehlenswert das Quartett des Vaters mit dem Sohne (Joshua Redman) "Choices" (enja 1992).




Von Joshua Redman hab ich nur die "Passage of Time" (Warner 2001), habe ich Probleme damit, war mir zu pseudo-cool und wenig einzuordnen, kenne aber nicht genug, um urteilen zu können.



Grüße Michael
andreas3
Inventar
#350 erstellt: 17. Dez 2009, 00:39
Gooda evening, inspiriert durch M.s Empfehlung habe ich nochmal Barre Phillips´Three Day Moon rausgesucht, aufgelegt, und war von den Socken. Ich habe die Scheibe seit bestimmt 10 Jahren nicht gehört, aber soo hab ich sie noch nie gehört.
Daher möchte ich jetzt mein R bringen:



Terje Rypdal, Terje Rypdal,ECM 1971

Damals begann das ECM- Fieber, und die Nordländer hinterließen bei mir großes Interesse. Auf dieser Scheibe ist Rypdal noch wild und Garbarek macht munter mit, wer hätte damals geahnt was später kam.

Ganz anders diese hier:



Terje Rypdal, Whenever I seem to be far away..., ECM 1974

eines der Werke die mich tief abtauchen ließen in andere Sphären....Die Musik ist mehr ein Gemälde, die Strukturen weniger offensichtlich und strahlen eine große Ruhe aus.

Bis dann andreas3


[Beitrag von andreas3 am 17. Dez 2009, 12:16 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#351 erstellt: 17. Dez 2009, 09:57
Wenn wir gerade bei Rypdal sind, dann mag ich diese hier empfehlen:



Terje Rypdal
Descendre
ECM Records

Nicht nur klanglich vorzüglich gestaltet, sondern auch musikalisch Rypdals bestes und dichtetes Werk. Rypdals sogartige und bisweilen meditativ wirkende Soundstrukturen sind hier auf die Spitze getrieben worden.

Aber ich hab noch einen anderen Tipp:



Red Rodney Quintet
No turn on red
Denon
Der Trompeter aus Philadelphia bläst ein heißes Horn. Für Fans gepflegten Mainstreams ein gut klingender Gehimtipp.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 17. Dez 2009, 10:05 bearbeitet]
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