Frequenzweiche Marantz 7 MK II

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juan100
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Dez 2022, 19:17
Hallo!

Ich habe hier ein paar Marantz 7 MK II und wurde darauf aufmerksam gemacht, dass ein Tausch der Kondensatoren vermutlich positive Folgen für den Klang haben könnte. Die LS sind immerhin mehr als 40 Jahre alt. Nun wollte ich mir mal eine der beiden Frequenzweichen angucken, evtl. die Bauteile besorgen und scheitere schon an was ganz blödem: Ich finde die Weiche nicht.

Ich dachte, sie steckt hinter den Anschlüssen und ich könnte sie einfach rausziehen, in dem ich die Schauben an den Anschlüssen löse. Aber entweder ist sie festgebachen oder ich bin auf dem Holzweg. Tippe auf Letzteres. Nun gibt es nur die Alternative, den Bass vorne auszubauen. Hätte das gerne vermieden, scheint aber nicht anders zu gehen. Muss also das Bass-Chassis raus, dahinter finde ich die Weiche?

Ich weiß, es hört sich saublöd an, habe das aber wirklich noch nie gemacht. Das Bauteile aus- und einlöten sollte dann aber keine Probleme mehr bereiten.

Danke!
Hans
Mechwerkandi
Inventar
#2 erstellt: 14. Dez 2022, 19:30

juan100 (Beitrag #1) schrieb:

Muss also das Bass-Chassis raus, dahinter finde ich die Weiche?

Unter dem Dämmmaterial versteckt.
juan100
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 14. Dez 2022, 19:36
Danke!

Okay, dann mach ich heute abend mal den Bass ab. Mal sehen, was da verbaut ist.

Gruß!
Hans
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 14. Dez 2022, 19:57
Es gibt bei Ebääh sogar ein Service Manual (= Service Data). Vielleicht schickt Dir der Anbieter einen Scan als Email-Anhang?

Wenn Du ans Basteln gehst ...
Mach' mal Photos - auch von den einzelnen Chassis - damit man die Bauteile und die Qualität der Membranen und Sicken beurteilen kann.


[Beitrag von CarlM. am 14. Dez 2022, 19:58 bearbeitet]
juan100
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 14. Dez 2022, 20:44
Hier jetzt erst mal die Weiche. Ok, das hatte ich mir anders vorgestellt.

Eine Spule hat sich aus dem Harz gelöst, in den sie hineingeklebt war. Allerdings funktionieren die Hochtöner trotzdem. Ein einziger Kondensator?

Die Weiche scheint an die Rückwand verklebt zu sein, geht auch nicht ab, wenn man die Schrauben löst. Die bekomme ich nur mit einem Spachtel ab.

Vorschläge, was man hier tauschen könnte bzw. sollte? Schaltplan liegt nicht vor, finde auch keinen im Netz.

Frequenzweiche Lautsprecher Marantz 7MKII
Frequenzweiche Lautsprecher Marantz 7MKII Detail


[Beitrag von juan100 am 14. Dez 2022, 20:47 bearbeitet]
juan100
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 14. Dez 2022, 21:37
So, wenn sich die Weiche nicht löst, habe ich eben nun das Dämmmaterial komplett raus, so dass ich wenigstens rankomme. Also, die großen Eumel habe ich noch nie gesehen, sind auch Kondensatoren, auf dem einen steht 4,0 UF +-10%, 100V-F3066, auf dem anderen 15,0 uf, 100V und eine Teilenummer.

Ich nehme mal an, dass es diese Kondensatoren nicht mehr gibt. Gelten die als stabil oder austauschwürdig und was nimmt man stattdessen heute?

Von den Sicken Fotos zu machen, bringt nichts. Da ist mal das gesamte Chassis des Tieftöners gegen welche mit Gummisicken ausgetauscht worden, die Originalen gibt's nicht mehr. Ja, ich weiß, nicht gerade ideal, ist aber nun mal so.

Was mache ich nun mit der Weiche?
Mechwerkandi
Inventar
#7 erstellt: 15. Dez 2022, 11:05
Passende Tonfrequenz-Elkos findest Du im einschlägigen Handel, fallweise lassen sich Zwischenwerte durch Parallelschaltung kleinerer generieren.
Die Chance, das die alten Dinger noch fit sind, ist eher gering.
Die lose Trafospule wieder festkleben, wenn Du willst, mit einem Kabelbinder zusätzlich sichern. Nur kein ferro-magnetisches Material verwenden.

Ein bisschen anfällig für schlechten Kontakt sind die beiden Hochlast-Potis. Hier sollte aber eine Behandlung mit Oszilin und 20x hin-und-herdrehen eigentlich reichen.

Das ist halt alles so ein bisschen budget-style, aber das muss ja nicht automatisch unzureichend sein.


[Beitrag von Mechwerkandi am 15. Dez 2022, 13:42 bearbeitet]
juan100
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 01. Jul 2023, 18:47
Hallo!

Nun, es hat ein wenig gedauert, man hat ja noch eine Erwerbstätigkeit, die nicht immer nebenher laufen kann. Ich habe den kleinen Elektrolytkondensator rausgenommen, um ihn zu tauschen. War unnötig, der Chinatester hat 40 uF statt der aufgedruckten 33 uF ermittelt. Aber gut, interessanterweise klingt die Box ohne den Kondensator genauso wie zuvor mit dem Bauteil.

Nun kommt's aber: Habe nun einen MKT Kondensator von Audaphon mit den passenden Werten eingebaut - und die Tonaqulität ist sofort in den Keller gerutscht. Die Box klingt jetzt völlig drucklos. Habe den Kondensator wieder rausgenommen, klingt aber immer noch ausgesprochen fad. Was ist jetzt kaputt? Ist der Weiche das Löten nicht bekommen?

Ich habe von Boxen wenig Ahnung, es ist auch nicht schlimm, wenn ich mit der Bastelei etwas kaputt mache, aber vielleicht kann man sie ja wieder schöner klingen lassen.

Ach ja, falls jemand weiß, wie ich die mit Heißkleber eingeklebte Weiche aus dem Holz lösen kann, wäre ich für einen Tipp dankbar!

Hans


[Beitrag von juan100 am 01. Jul 2023, 18:49 bearbeitet]
juan100
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 02. Jul 2023, 19:04
Ich kann jetzt noch hinzufügen, dass ich die Tieftöner aus beiden Boxen mal getauscht habe. Der schlechte Klang ist damit nicht zur anderen Box gewandert, sondern dort geblieben, wo er schon vorher war. Damit ist es wohl ein Problem der Weiche, oder?

Bin mit meinem Latein am Ende. Nachdem die eingeklebte Weiche sich nicht aus der Box lösen lässt, nicht einmal mit einem auf dem Gasherd erhitzten Spachtel, und die Suche nach defekten Bauteilen im eingebauten Zustand durch das für den Tieftöner vorgesehene Loch sehr kompliziert ist, bleibt nur mit einer Stichsäge raussägen. Oder sieht jemand eine Alternative?
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 02. Jul 2023, 20:06
Mit einer Stichsäge
Das wäre eine grobmotorische Masche.
Dazu würde ich mir für die 3 Elkos aber lieber die Finger brechen.

Lässt sich der vermeintliche Heisskleber denn noch durch Wärme verflüssigen?
Dazu einfach mal ein heißes Stück Metall an einer Stelle eindrücken und schauen.
juan100
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 02. Jul 2023, 20:21
Danke für Deine Antwort!

Wie ich gesagt hatte, habe es mit einem Föhn versucht, dann mit einem Spachtel, den ich zuvor über dem Gasfeuer vom Herd erhitzt hatte. Da war nichts zu machen, der ließ sich nur geringfügig zwischen Weiche und Boxenrückwand schieben. Die Weiche hatte zwei sichtbare Schrauben, ansonsten sind keine zu sehen. Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass sich unter den Bauteilen noch weitere Schrauben befinden, aber das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Sicher haben sie die Weichen ja erst zusammengestellt und dann in die Box geklebt/geschraubt. An einigen Stellen quillt unter der Weiche auch Heißkleber raus.

Ich vermute, dass ich durch das Einlöten des neuen Kondensators irgendeine alte Lötstelle erhitzt und dabei einen Kontakt gelöst habe. Oder auch versehentlich eine Brücke mit zu viel Löthzinn hergestellt habe. Es ist aber sehr mühseelig, dass rauszufinden, wenn ich sie nicht ausbauen kann.

Hm, eine andere Möglichkeit wäre natürlich, alle Teile rauszulösen, zu überprüfen und auf ein neues Brettchen zu kleben. Dafür bräuchte ich dann allerdings erst wieder Heißkleber - und Zeit. Mal überlegen.
CarlM.
Inventar
#12 erstellt: 02. Jul 2023, 20:24
Was passiert denn, wenn man die beiden schwarzen Kreuzschlitz-Schrauben in der Mitte links/rechts heraus schraubt?

Soweit sehe ich nur oben am Rand etwas Kleber, der auch nur zur Fixierung gedient haben könnte.
juan100
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 02. Jul 2023, 20:25
Nichts, die sind schon raus. Bewegt sich null.
CarlM.
Inventar
#14 erstellt: 02. Jul 2023, 20:35
Mal was anderes:
Ich sehe da zwei 8Ohm-Potis. Die sind vermutlich so geschaltet, dass sie konstant 8 Ohm zwischen den äußeren Kontakten in die Schaltung der Frequenzweiche geben.
Wenn der Mittelkontakt (Schleifer) keinen guten Kontakt hat, sollte ggf. Hochtöner und/oder Mitteltöner ggf. Probleme haben.

Letztendlich müsste man die Frequenzweiche und ihre Bauteile komplett durchmessen. Das hört sich kompliziert an, ist es aber nicht.
Pollton
Inventar
#15 erstellt: 02. Jul 2023, 22:05
Hallo,

vielleicht die Weiche mit einen stabilen Schraubendreher oder Beitel vorsichtig aushebeln?
Rabia_sorda
Inventar
#16 erstellt: 02. Jul 2023, 22:22
Zur Not würde ich es mit einem Multitool versuchen, aber nicht mit einer Stichsäge o.ä..
juan100
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 02. Jul 2023, 22:28
So etwas? https://www.lidl.de/...fw-310-d2/p100316466

Nicht vorhanden. Könnte es tatsächlich mit aushebeln versuchen, auch den Schraubenreher könnte ich zuvor erhitzen. Nur ich fürchte fast, damit zerbereche ich die Spahnplatte eher, als dass ich sie rausbekomme. Aber gut, jetzt ist erst mal wieder eine anstrengende Woche mit viel Arbeit angesagt.
juan100
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 02. Jul 2023, 22:34
Die beiden L-Regler funktionierten tatsächlich nicht mehr. Wurde zwischendurch mit Hin- und Herdrehen besser, aber nur für eine begrenzte Zeit. Habe sie mit einem Spray behandelt, das reinigt und schmiert. Name fällt mir gerade nicht ein. Hat sich ausgesprochen positiv ausgewirkt.

Die Verschlechterung des Tons kam erst, als ich den neuen Kondensator eingelötet hatte. Als ihn wieder abzwickte, wurde es aber nicht mehr besser.

Da muss wohl alles auf den Prüfstand, also komplett durchgemessen werden. Wenn mich hier jemand anleitet, kann ich das machen. Aber wie gesagt, jetzt kann ich erst mal sechs TAge nicht mehr ran.

Danke für die Hilfe erstmal!
Rabia_sorda
Inventar
#19 erstellt: 02. Jul 2023, 22:35
Genau so ein Ding.
Den Parkside habe ich auch hier.

Mit einem Schraubendreher zerbricht es garantiert - ist wie Knäckebrot.
Pollton
Inventar
#20 erstellt: 03. Jul 2023, 14:12

Rabia_sorda (Beitrag #19) schrieb:
Mit einem Schraubendreher zerbricht es garantiert - ist wie Knäckebrot.

Ist eine Hartfaserplatte, die reißt vielleicht ein, deswegen schrieb ich ja auch vorsichtig ausheben. Etwas breiteres stabiles wie ein Beitel wäre besser. Wenn die Platte nun vollständige Klebefläche hat, wird es schwierig, aber mit etwas Geschick sollte es machbar sein.

@juan100.
Bei den Lautsprechern gibt es wohl mehrere Baustellen, weshalb es nicht mehr so gut klingt wie ursprünglich vorgesehen.


Von den Sicken Fotos zu machen, bringt nichts. Da ist mal das gesamte Chassis des Tieftöners gegen welche mit Gummisicken ausgetauscht worden, die Originalen gibt's nicht mehr. Ja, ich weiß, nicht gerade ideal, ist aber nun mal so.

Also als Erstes sollte man nicht Schaumstoffsicken gegen Gummisicken tauschen, weil diese andere Eigenschaften haben. Aber das ist in diesem Fall wahrscheinlich auch egal, die Chassis sind ja schon 40 Jahre alt


So, wenn sich die Weiche nicht löst, habe ich eben nun das Dämmmaterial komplett raus, so dass ich wenigstens rankomme. Also, die großen Eumel habe ich noch nie gesehen, sind auch Kondensatoren, auf dem einen steht 4,0 UF +-10%, 100V-F3066, auf dem anderen 15,0 uf, 100V und eine Teilenummer.

Ich nehme mal an, dass es diese Kondensatoren nicht mehr gibt. Gelten die als stabil oder austauschwürdig und was nimmt man stattdessen heute?

Nachmessen, wenn die Werte noch passen, einfach drin lassen.


Nun, es hat ein wenig gedauert, man hat ja noch eine Erwerbstätigkeit, die nicht immer nebenher laufen kann. Ich habe den kleinen Elektrolytkondensator rausgenommen, um ihn zu tauschen. War unnötig, der Chinatester hat 40 uF statt der aufgedruckten 33 uF ermittelt.

Warum unnötig? Nun weiß du, dass der Kondensator den Wert verloren hatte.


Aber gut, interessanterweise klingt die Box ohne den Kondensator genauso wie zuvor mit dem Bauteil.

Dann hast du wahrscheinlich aus einer 12 dB Schaltung eine 6 dB gemacht. Im direkten Vergleich müsstest du einen Unterschied hören.


Die Verschlechterung des Tons kam erst, als ich den neuen Kondensator eingelötet hatte. Als ihn wieder abzwickte, wurde es aber nicht mehr besser.


Nun kommt's aber: Habe nun einen MKT Kondensator von Audaphon mit den passenden Werten eingebaut - und die Tonaqulität ist sofort in den Keller gerutscht. Die Box klingt jetzt völlig drucklos.

Dann hast du wohl irgendwas falsch zusammen gelötet.
juan100
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 03. Jul 2023, 17:23
Danke für die umfangreiche Antwort, Werner!

Nur zum letzten Punkt: Ich habe den alten Kondensator nur abgezwickt, so dass die Beinchen angelötet bleiben und den neuen an die alten Beinchen angelötet. Da kann man nichts falsch zusammenlöten.

Hm, ich überlege, kann es sein, dass der neue Kondensator sich erst mal "warmlaufen" muss, sich erst mal aufladen muss, damit er im Lautsprecher richtig funktioniert? Hatte ihn gleich wieder rausgenommen, als der Ton schlechter wurde. Wäre das Ergebnis nach 2h Spieldauer ein anderes geworden?

Um die anderen Kondis zu überprüfen, muss ich sie wohl auch ablöten, oder? Kann man ja sicher nicht im angelöteten Zustand überprüfen.

LG!
Hans
juan100
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 03. Jul 2023, 17:27
Vielleicht ist dies hier der springende Punkt?


Pollton (Beitrag #20) schrieb:


Aber gut, interessanterweise klingt die Box ohne den Kondensator genauso wie zuvor mit dem Bauteil.

Dann hast du wahrscheinlich aus einer 12 dB Schaltung eine 6 dB gemacht. Im direkten Vergleich müsstest du einen Unterschied hören.


Wie ändere ich das wieder? Oder ist jetzt alles für immer hinüber?

Danke für die Hilfe!
Rabia_sorda
Inventar
#23 erstellt: 03. Jul 2023, 17:33

Hm, ich überlege, kann es sein, dass der neue Kondensator sich erst mal "warmlaufen" muss, sich erst mal aufladen muss, damit er im Lautsprecher richtig funktioniert?


Bei älteren Elkos kann sowas schon Mal sein, aber bei einem MKT wohl eher nicht - Ausser, er ist defekt.
Auch wenn es wahrscheinlich nicht zu so einem Fehlerbild passen könnte, aber es ist doch wohl auch ein 33 uF und nicht aus Versehen ein 3,3 µF?


[Beitrag von Rabia_sorda am 03. Jul 2023, 17:37 bearbeitet]
holger63
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 03. Jul 2023, 17:38
Mal dumm gefragt.. Du hast von hinten die Schrauben neben den Anschlüssen gelöst?
Aber hast du auch die Poti Knöpfe abgezogen und die Muttern gelöst? Die halten doch alles fest?
CarlM.
Inventar
#25 erstellt: 03. Jul 2023, 17:38
Ich sag Dir mal, was ich davon halte. Wenn es nicht die Realität wäre, würde ich dies nicht für ein Produkt aus dem Hause Marantz halten, sondern die Bastel-Projekt-Arbeit eines 14 Jährigen für den Technikunterricht.

Konkret:
Da führen nahezu nicht isolierte Kupferdrähte direkt über die Anschlüsse des Potis (letztes Bild). Auch andernorts ist das ein unprofessioneller Drahtverhau.

Mein Ratschlag:
1. Die aktuelle Schaltung als Schaltplan dokumentieren. Präzise Photos erstellen auf denen jeder Lötpunkt eindeutig zu sehen ist.
2. Alles auseinander löten und jedes Bauteil - auch die LS-Chassis - prüfen.
Nur wenn die Chassis okay bzw. reparabel sind oder kostengünstig ersetzt werden können:
3. Neue Elkos bzw. Kondensatoren, passende Unversalplatinen und Kabelbinder (u.a. zur Fixierung der Spulen) kaufen.
4. Die beiden Potis und die LS-Klemmen (sowie die alte Pappe) verbleiben an ihrem Ort. alle anderen Bauteile kommen auf eine neue Platine.

p.s.
Ein 33µF Elko, der bei der Messung 40 µF zeigt, ist defekt. Das Ergebnis ergibt sich, weil Leckströme ausgetrockneter Elkos zu einer Fehlmessung führen. Es wird eine zu große Ladungsmenge gemessen, weil ein wesentlicher Anteil "versickert". Fazit: Die interessante Größe beim Kondensatorprüfen ist der Leckstrom.


[Beitrag von CarlM. am 03. Jul 2023, 17:42 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#26 erstellt: 03. Jul 2023, 17:52
Moin Moin,


Da führen nahezu nicht isolierte Kupferdrähte direkt über die Anschlüsse des Potis (letztes Bild).


Ich deutete sie zunächst als mit Isolationslack versehene Drähte.
holger63
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 03. Jul 2023, 17:53
Neeee Carl.. 😉
Aus heutiger Sicht hast du recht, aber in alten Boxen hab ich schon viel schlimmeres gesehen.
Die Drähte sind die Kupferlackdrähte der Spulen, die sind isoliert. Durch Lack, aber immerhin.
holger63
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 03. Jul 2023, 17:55
Habe ich das richtig verstanden, die Tieftöner sind nicht original?
CarlM.
Inventar
#29 erstellt: 03. Jul 2023, 17:55
Sicher ist da grundsätzlich Isolierlack drauf. Trotzdem: ob es schadhafte Stellen gibt, ist schwer zu kontrollieren, und aus Sicherheitsgründen verlegt man Drähte nicht derart. Jedenfalls ein wenig Schrumpfschlauch hätte diese "Edelfirma" doch spendieren können.
holger63
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 03. Jul 2023, 18:08
Das würden sie heute wohl auch tun. Früher war eben nicht alles besser.. 😊
CarlM.
Inventar
#31 erstellt: 03. Jul 2023, 18:17
Ich sehe da eine Lötbrücke ...

Loetbruecke
juan100
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 03. Jul 2023, 18:45

Auch wenn es wahrscheinlich nicht zu so einem Fehlerbild passen könnte, aber es ist doch wohl auch ein 33 uF und nicht aus Versehen ein 3,3 µF?


Nein, sind 33 uF, habe zwar keine Ahnung, aber blöd bin ich auch nicht.


Mal dumm gefragt.. Du hast von hinten die Schrauben neben den Anschlüssen gelöst?
Aber hast du auch die Poti Knöpfe abgezogen und die Muttern gelöst? Die halten doch alles fest?


Same. Natürlich sind Muttern ab, die Knöpfe abgezogen usw.

Grundsätzlich sind das keine besonders guten Dinger, muss ich schon zugeben. Überprüfe noch mal die Drähte, dass sie keinen unerwünschten Kontakt herstellen. Der Isolierlack kann ja auch mal Lücken aufweisen.

Aber wenn @polton schon schreibt:

Dann hast du wahrscheinlich aus einer 12 dB Schaltung eine 6 dB gemacht. Im direkten Vergleich müsstest du einen Unterschied hören.


... dann entspricht es schon ein wenig dem Fehlerbild. Der Bass klingt drucklos. Vielleicht ist er aber auch nur deutlich leiser. Wenn ich den Balanceregler fast komplett auf die defekte Box drehe, scheinen sich die beiden doch recht ähnlich anzuhören. Allerdings sind die MT und HT dann im Vergleich zum Bass zu laut, klingt unausgeglichen. Kann es aber nicht beschwören. Zu viel Volumen mag ich auch nicht draufgeben, immerhin fehlt ja ein Kondensator. Wie lässt sich die 12db Schaltung wiederherstellen?

Der Hinweis, alles detailliert abzufotografieren, abzumontieren, durchzumessen und auf eine Leiterplatte zu löten, wäre wohl die sauberste, aber auch aufwändigste Lösung. Mal sehen, mit was ich bis dahin meine Musik höre.


[Beitrag von juan100 am 03. Jul 2023, 18:46 bearbeitet]
holger63
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 03. Jul 2023, 19:01
Wenn die Tieftöner gar nicht mehr die originalen sind, macht ein Neuaufbau der Weiche auch nicht so richtig Sinn. Das müsste dann eigentlich ganz neu entworfen werden.
Pollton
Inventar
#34 erstellt: 03. Jul 2023, 19:54

Wie lässt sich die 12db Schaltung wiederherstelle?

Ich kenne jetzt auch nicht genau den Schaltplan, aber ich vermute, der 33 uF sitzt parallel zum Tieftöner. Also wenn du den neuen Kondensator wieder so eingelötet hast wie es vorher war, dann hast du den 12 dB Filter wieder hergestellt.
Rabia_sorda
Inventar
#35 erstellt: 03. Jul 2023, 19:57


Nein, sind 33 uF, habe zwar keine Ahnung, aber blöd bin ich auch nicht


Dann entschuldige ich mich aufrichtig für meine eigene törichte Frage und weise nie wieder auf eventuelle Fehler hin.
Ich wünsche noch einen guten Tag.
juan100
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 03. Jul 2023, 22:26

Rabia_sorda (Beitrag #35) schrieb:


Nein, sind 33 uF, habe zwar keine Ahnung, aber blöd bin ich auch nicht


Dann entschuldige ich mich aufrichtig für meine eigene törichte Frage und weise nie wieder auf eventuelle Fehler hin.
Ich wünsche noch einen guten Tag.


Entschuldige bitte, das ist falsch rübergekommen. Ich bin Dir sehr dankbar für Deine Hilfestellungen. Es war mit einem Augenzwinkern, ironisch gemeint, keinesfalls so, wie Du es wohl verstanden hast. Natürlich bin ich schon einigermaßen unerfahren, besonders mit Lautsprechern. Ich selbt komme mir da schon "blöd" vor, so war's gemeint.

Ironie in sozialen Netzwerken funktioniert halt nicht, wenn man sich nicht schon halbwegs kennt sollte man darauf verzichten. Sorry dafür!
juan100
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 22. Jul 2023, 14:05
Vielen Dank, lieber Werner und auch alle anderen!

Genau das hatte ich ja gemacht, aber der Lautsprecher klingt genauso dumpf mit dem Kondensator wie ohne. Der Tieftöner scheint mir viel zu leise.

Nach ein paar heftigen Arbeitswochen habe ich die Weiche nun doch rausbekommen, aber nur den Kondensator anlöten bringt kein Ergebnis. Habe noch ein bisschen mehr von dem Heißkleber entfernt. Darunter befinden sich zwei Zementwiderstände. Einer ist auf der einen Seite direkt mit dem Tieftöner verbunden. Kann hier ein Defekt solche Auswirkungen haben? Lässt ein defekter Widerstand überhaupt noch Stromfluss zu? Der Wert geht ja dann gegen unendlich.

Der Widerstand ist an einer Seite extrem knapp angelötet. Wenn ich den zum Messen abknippse, hat er kein Beinchen mehr. Dann bekomme ich ihn nicht mehr dran.

Hier noch mal zwei Fotos, eines von der Weiche mit dem ausgebauten Kondensator, ein zweites von dem gleichen Teil der Weiche des anderen Lautsprechers:

Weiche ganz, mit altem KondensatorWeiche kaputt, ohne Kondensator


[Beitrag von juan100 am 22. Jul 2023, 14:12 bearbeitet]
juan100
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 22. Jul 2023, 14:33
Eine weitere Frage habe ich noch. Die aufgedruckten Werte auf dem Widerstand sind ja 8 Ohn und 10" bzw. 20 Ohm. Ich gehe davon aus, dass wenn ich tausche, der neue die selben Werte haben sollte. Zu meiner Überrasschung finde ich aber nicht mal auf lautsprechershop.de einen Widerstand mit diesen Werten, sondern nur 8,2 Ohm. Ich dachte, der Ohm-Wert ist ausschlaggebend???


[Beitrag von juan100 am 22. Jul 2023, 15:30 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#39 erstellt: 22. Jul 2023, 15:36
Seit einiger Zeit gibt es die sogenannten E-Reihen, nach denen die Widerstände sortiert werden.
Der Zahlenwert 8,2 kommt in den Reihen ab E12 vor.
www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1109071.htm

Da der gesuchte Widerstand 8 Ohm mit einer Toleranz von +/- 10% hat, darf sein Wert zwischen 7,2 und 8,8 Ohm liegen.
8,2 Ohm sind deshalb innerhalb des Wertebereichs.
juan100
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 22. Jul 2023, 15:39
Danke!

Kann denn ein defekter Widerstand zu dem beschriebenen Problem führen, Tieftöner extrem matt oder leise? Er ist nicht völlig tot, nur eben viel druckloser als beim anderen Lautsprecher.

Na ja, ich löte mal beide aus, mehr kann jetzt auch nicht kaputt gehen.

Schöne Grüße!
Hans
juan100
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 22. Jul 2023, 20:02
Hab's jetzt geschafft, jetzt klingt sie wenigstens wieder ähnlich bescheiden wie die andere. Aus einem Fiesta kann man halt keinen Porsche machen, auch wenn man ihn tieferlegt.

Die Widerstände hatten exakt die Werte, die sie haben sollen. Habe an der oberen Leiste, an der die Widerstände hingen, alles abgelötet und neu angebracht. Die Regler wurden mit leicht schmierendem Kontaktspray behandelt, jetzt auch besser. Wenn ich das nochmal irgendwann aufmachen muss, schneide ich hinten ein Loch rein, mache ein Scharnier dran und die Weiche kommt auf eine Klappe. Vielleicht mache ich auch noch mal ne Bastelstunde und löte die Weiche auf eine richtige Platine.

Ansonsten besorge ich mir irgendwann mal was besseres, vielleicht einen der Bausätze von Visaton... mal sehen.

Danke für Eure Unterstützung!
Hans


[Beitrag von juan100 am 22. Jul 2023, 20:06 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#42 erstellt: 22. Jul 2023, 21:34
Prima, dass es Du nun einen akzeptablen Zustand hinbekommen hast.
Wie schon oben gesagt... mir ist das alles "zu frei verdrahtet".

juan100
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 22. Jul 2023, 22:00
Absolut! Wie gesagt, vielleicht mache ich das auch mal auf eine Platine drauf. Aber die Zeit wäre dann vielleicht doch besser für ein paar Visaton o.ä. verwendet. Mal sehen.

Danke für's Bier!
Hans
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