ADAM ARTist 5 Pre-Amp: Lautsprecher zu leise

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xdarklight
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Dez 2023, 01:01
Hallo zusammen,

in den letzten drei Jahren haben mit Mitglieder aus dem Forum schon zwei mal geholfen, dass meine ADAM ARTist 5 nicht in den Elektroschrott wandern: http://www.hifi-forum.de/viewthread-220-8903.html

In den letzten Tagen habe ich gemerkt, dass etwas mit den Lautsprechern nicht stimmt, konnte es zuerst aber nicht einordnen.
Am Wochenende ist es schlimmer geworden - dann war klar: der rechte Lautsprecher spiel deutlich leiser als der linke.
Ich habe drei Eingänge (USB, 3,5mm Klinke und Cinch) durchprobiert und bei allen ist der Fehler vorhanden.
Daher meine Schlussfolgerung: da gibt es ein größeres Problem.
Bei der Suche bin ich auf http://www.hifi-forum.de/viewthread-220-9418.html gestoßen. Hier geht es zwar um einen älteren ARTist (im Startbeitrag) und einen A7X (weiter unten) - allerdings dachte ich mir dass es da vielleicht Gemeinsamkeiten gibt.

Also habe ich heute meinen ARTist 5 zerlegt und Fotos gemacht:

PWR& Platine (auch wenn diese evtl. nichts mit dem Problem zu tun hat):
ARTist 5 AMP PWR PCB

Rückseite der Pre-Amp Platine (Hinweis: die linken drei Potis sind "high shelf, "low shelf" und "tweeter level" - die rechten beiden sind von außen mit Gummistopfen verschlossen):
ARTist 5 preamp back

Vorderseite der Pre-Amp Platine:
ARTist 5 preamp front

Nochmal die Vorderseite der Pre-Amp Platine, diesmal mit farblich codierten ICs und deren Beschriftung am Rand:
ARTist 5 preamp IC annotations

Im oben verlinkten Beitrag hat CarlM geschrieben:


- Als erstes würde ich Lötstellen kontrollieren. Brummen hat häufig etwas mit kalten Lötstellen zu tun.

Manche Lötstellen gewinnen auf meiner Platine keinen Schönheitspreis - soweit ich es beurteilen kann sind sie alle funktional.
Ein Brummen konnte ich bei meinem Lautsprecher auch nicht feststellen



- Dioden kann man- soweit es keine Zener-Dioden sind - auch auf der Platine testen.

Das steht für morgen noch auf der TODO-Liste.



- Falls Bauteile defekt sind, würde ich auf die Elkos und die IC tippen. Soweit ich es erkennen kann, handelt sich ausnahmslos um NJM2068 von JRC.
Die kosten nicht einmal 1 €. Man könnte also die wenigen Elkos und alle Operationsverstärker pauschal ersetzen.
Bei eingen der IC ist vermutlich aufgrund starker Erwärmung der Aufdruck nur noch zu erahnen ...

Hier bin ich mir unsicher, da auf meiner Platine drei verschiedene Operationsverstärker verbaut sind:

  • 3x 33178 (ggfs. onsemi MC33178)
  • 12x 33078 (ggfs. Texas Instruments, STMicroelectronics oder onsemi MC33078 - wobei ich die ersten beiden Hersteller für wahrscheinlicher halte da von diesen andere ICs verbaut sind)
  • 1x 4560 (ggfs. Texas Instruments RC4560)


Die Elkos zu tauschen schaffe ich. Eine Beschädigung kann ich nicht erkennen.

Zusätzlich stellt sich mir die Frage: gilt die Empfehlung, alle Operationsverstärker zu tauschen, auch bei meiner Platine? Und wenn ja: wodurch ersetzen (MC33078 finde ich von STMicroelectronics und onsemi bei reichelt, den RC4560 finde ich z.B. bei mouser als SOIC-8 RC4560IDR oder als DIP-8 RC4560IP, den MC33178 finde ich als MC33178DR2G mit 5mm Länge bei mouser).
Ich gehe davon aus, dass solche Bauteile immer "paarweise" (d.h. bei beiden Lautsprechern) getauscht werden, damit der Klang "symmetrisch" bleibt.

Die nächste Herausforderung ist dann: SMD Komponenten habe ich bisher noch nicht gelötet. Ich bin aber bereit zu lernen (ich würde mir irgendwo ein paar defekte Platinen organisieren und damit spielen) und ggfs. notwendiges Equipment (ich nehme an, dass eine Heißluft-Lötstation hier ein besseres Werkzeug ist als ein Lötkolben) anzuschaffen.

Für jegliche Hinweise, Tipps, etc. bin ich dankbar!


Danke im Voraus und viele Grüße,
Martin
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 05. Dez 2023, 01:32
Die Platine im unteren Photo sieht im mittleren Bereich stark verschmutzt aus, so dass dort Korrosionsprodukte in eingetrockneter Form vorliegen.
Das würde ich als erstes mit Isopropanol reinigen.

Ansonsten:
Das beschriebene Fehlerbild kann fast nur gefunden werden, wenn man ein definiertes Signal nacheinander oder parallel auf die Eingänge gibt und mit dem Oszi die Signale jeweils verfolgt. An gleichen Stellen müssen natürlich nahezu identische Signalpegel vorliegen.

Zur Not und mit ein wenig Erfahrung kann man auch einen Signalverfolger einsetzen und damit entlang des Signalwegs die Lautstärke prüfen.
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 05. Dez 2023, 01:52
Ich habe zwar schon einmal einen Adam Artist 5 repariert. Trotzdem habe ich vergessen, ob es zwei gleichwertige Lautsprecher gibt oder einen aktiven Master (mit der Elektronik) und einen passiven LS.
xdarklight
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 05. Dez 2023, 02:10

CarlM. (Beitrag #2) schrieb:
Die Platine im unteren Photo sieht im mittleren Bereich stark verschmutzt aus, so dass dort Korrosionsprodukte in eingetrockneter Form vorliegen.
Das würde ich als erstes mit Isopropanol reinigen.

Huch, Danke für die wachsamen Augen. Nach einem ersten Gang mit Isopropanol und Wattestäbchen sieht die Stelle schon besser aus, auch wenn ich da morgen nochmal drüber muss (evtl. auch vorsichtig mit einer frischen Zahnbürste):
erste reinigung


CarlM. (Beitrag #2) schrieb:

Ansonsten:
Das beschriebene Fehlerbild kann fast nur gefunden werden, wenn man ein definiertes Signal nacheinander oder parallel auf die Eingänge gibt und mit dem Oszi die Signale jeweils verfolgt. An gleichen Stellen müssen natürlich nahezu identische Signalpegel vorliegen.

Soweit ich es verstehe liegen hier niedrige Frequenzen an - dafür sollte selbst ein einfaches Oszilloskop reichen. Am günstigsten wäre so etwas: https://jyetech.com/dso-062-oscilloscope-diy-kit/ - alternativ muss ich mich mal auf Kleinanzeigen umsehen.
Mein Verständnis vom Messablauf:
Ich z.B. einen 500Hz Dauerton aus und greife das Signal an OUT1 und OUT2 von jedem Operationsverstärker ab.
Das gemessene Signal vergleiche ich zwischen dem linken (voll funktionsfähigem) und rechten (defekten) Lautsprecher.
In der Nähe vom Operationsverstärker wo das Signal sich unterschiedet muss ich dann im Detail weiter suchen (es könnte dort ja z.B. statt dem Operationsverstärker auch ein Elko aufgegeben haben).


CarlM. (Beitrag #3) schrieb:
Ich habe zwar schon einmal einen Adam Artist 5 repariert. Trotzdem habe ich vergessen, ob es zwei gleichwertige Lautsprecher gibt oder einen aktiven Master (mit der Elektronik) und einen passiven LS. :?

Alle ARTist 5 sind gleichwertig. Man kann die Hälfte vom Stereosignal an einen anderen Lautsprecher weitergeben. Dabei ist der Lautsprecher dessen Klinken- oder USB-Eingang genutzt wird immer der "linke Kanal", das Signal für den "rechten Kanal" wird weitergereicht.
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 05. Dez 2023, 02:32
Wenn beide Lautsprecher aktiv und jeweils für sich autark sind, wird es komplizierter.
Dann kann ja z.B. auch das Netzteil ursächlich sein ...

Dann solltest Du die Strategie ändern und zunächst Spannungen messen.
Als erstes würde ich DC-Offset - also Gleichspannung am Lautsprecheranschluss messen, wenn kein Signal anliegt (Volume = 0).
Wenn DC-Offset zu hoch ist, müsste man sich der Endstufe zuwenden.
PBienlein
Inventar
#6 erstellt: 05. Dez 2023, 11:10
Hallo zusammen,

ich hätte da mal eine Frage: auf dem Pre-Board steht als Rev.-Datum der 10.10.22. Da es mit Sicherheit nicht 1922 sein kann frage ich mich, warum man nicht versucht, eine Reparatur oder Austausch, evtl. auch auf Kulanz, beim Hersteller zu bekommen? So lange kann die Garantie ja noch nicht abgelaufen sein, wenn überhaupt - oder übersehe ich da was?

Ansonsten könnte ein defekter Koppelelko im Signalweg den Lautstärkeunterschied hervorrufen, auch wenn das aufgrund des geringen Alters der Hardware nicht vorkommen sollte. Aber wer weiß, manchmal findet sich in einer Charge auch mal ein geschädigtes Neuteil.

Ich halte es nicht für besonders zielführend, sämtliche OPV tauschen zu wollen, zumal keine Erfahrung mit SMD-Löten vorhanden ist. Aber wie schon erwähnt: ohne Oszi und definiertem, qualifiziertem Eingangssignal (Sinus mit vorgegebener Spannung) lässt sich der Fehler kaum vernünftig finden. Man müsste dann im Signalweg schauen, wo sich der Signalunterschied zwischen R und L ergibt. Ein Schaltplan wäre dann eigentlich auch fast zwingend nötig, oder wenigstens extrem hilfreich.

Gruß
PBienlein
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 05. Dez 2023, 13:53
Genauso sehe ich es auch. Ich bin allerdings der Meinung, dass ich mit meinem Signalverfolger in der Lage bin - im direkten Vergleich - "angezählte" Koppelekos zu erkennen. Im Übrigen reicht es dann in vielen Fällen aus, den Tastkopf oben auf den Deckel des Elko zu halten. Das geht dann ratz-fatz, ohne mühsames Suchen nach einem geeigneten Messort.


[Beitrag von CarlM. am 05. Dez 2023, 13:55 bearbeitet]
xdarklight
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 05. Dez 2023, 22:01

CarlM. (Beitrag #5) schrieb:
Dann solltest Du die Strategie ändern und zunächst Spannungen messen.
Als erstes würde ich DC-Offset - also Gleichspannung am Lautsprecheranschluss messen, wenn kein Signal anliegt (Volume = 0).

Mein Messaufbau hierfür ist:
- keiner der Eingänge ist angeschlossen
- der Tweeter und Tiefmitteltöner sind beim Messen angeschlossen
- mein Multimeter hat einen Messbereich "V" mit "auto range"-Funktion und einen Messbereich "mV" - letzteren habe ich ausgewählt
- ich habe die Messung zwei mal wiederholt, die Werte zwischen den Messungen unterscheiden sich um max. 0,01mV

Ergebnis auf meinem Multimeter:

  • Tweeter-Ausgang auf der PWR & AMP Platine gemessen (Kabelfarben: blau und schwarz): 2,10mV (ohne Schwankungen)
  • Kontakte direkt am Tiefmitteltöner (Kabelfarben: rot und schwarz): 0,51mV (ohne Schwankungen)




PBienlein (Beitrag #6) schrieb:
ich hätte da mal eine Frage: auf dem Pre-Board steht als Rev.-Datum der 10.10.22. Da es mit Sicherheit nicht 1922 sein kann frage ich mich, warum man nicht versucht, eine Reparatur oder Austausch, evtl. auch auf Kulanz, beim Hersteller zu bekommen? So lange kann die Garantie ja noch nicht abgelaufen sein, wenn überhaupt - oder übersehe ich da was?

Ich habe die ADAM ARTist 5 im Frühjahr 2011 oder 2012 gekauft. Daher gehe ich davon aus, dass das Datum für den "22. Oktober 2010" steht (auch wenn ich das Datumsformat auf der Platine verwirrend finde).
Im besten Fall sind die Lautsprecher seit mind. 6,5 Jahren aus der (5-jährigen) Garantie.
Soweit ich weiß wird dieses Modell auch schon seit einigen Jahren nicht mehr im Programm (bei einer schnellen Suche konnte ich herausfinden, dass bereits seit 2019 auf der ADAM Seite steht: "Archiviertes Produkt").


PBienlein (Beitrag #6) schrieb:

Ich halte es nicht für besonders zielführend, sämtliche OPV tauschen zu wollen, zumal keine Erfahrung mit SMD-Löten vorhanden ist. Aber wie schon erwähnt: ohne Oszi und definiertem, qualifiziertem Eingangssignal (Sinus mit vorgegebener Spannung) lässt sich der Fehler kaum vernünftig finden. Man müsste dann im Signalweg schauen, wo sich der Signalunterschied zwischen R und L ergibt. Ein Schaltplan wäre dann eigentlich auch fast zwingend nötig, oder wenigstens extrem hilfreich.

Wenn sich der Verdacht erhärtet, dass der Fehler auf der Vorverstärker-Platine liegt kaufe ich mir ein (gebrauchtes) Oszilloskop oder einen Signalverfolger (falls CarlM da einen Tipp für mich hat).
Das ist einfacher (und günstiger) als die Platine beim "einfach drauf los löten" zu zerstören.


Viele Grüße,
Martin


[Beitrag von xdarklight am 05. Dez 2023, 22:05 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 05. Dez 2023, 22:18
Die Werte für DC-Offset sind ja okay. Deshalb macht die These von PBienlein noch mehr Sinn.
Du könntest gucken, ob es "normale" (=nicht SMD) Elko gibt, die bipolar sind und Kapazitäten <10µF haben. Das könnten Koppelelkos sein, wenngleich auch Schutzschaltungen solche Elkos haben können - typische Werte liegen bei 3,3µF oder 4,7µF.

Zum Signalverfolger:
Wenn Du einen alten einfachen Verstärker besitzt an den man einen billigen Lautsprecher oder einen KH anschließen kannst, wäre das ein preiswerter Anfang. Das A&O ist der Tastkopf, der einen geeigneten Koppelkondensator besitzen muss, damit Gleichspannung nicht in den Signalverfolger gelangen kann.
Am besten, Du guckst im Internet nach Vorschlägen zum Selbstbau.
Hier ein paar Beispiele:
https://www.radiomus...miniverstaerker.html
https://elektronikba...und-hf-selbst-gebaut
xdarklight
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 06. Dez 2023, 00:24

CarlM. (Beitrag #9) schrieb:
Die Werte für DC-Offset sind ja okay. Deshalb macht die These von PBienlein noch mehr Sinn.
Du könntest gucken, ob es "normale" (=nicht SMD) Elko gibt, die bipolar sind und Kapazitäten <10µF haben. Das könnten Koppelelkos sein, wenngleich auch Schutzschaltungen solche Elkos haben können - typische Werte liegen bei 3,3µF oder 4,7µF.

Super, dann geht es mit den Elkos weiter.
Damit keiner von uns raten muss habe ich die "normalen" Elkos durchnummeriert:
through-hole elkos nummeriert

Dazu habe ich die Werte und den zugehörigen Aufdruck für die Elkos auf der Platine (soweit erkennbar/auffindbar) abgeschrieben:
elko tabelle

Hier nochmal in Textform:

  • 5x 100µF 16V 105°C YIHCON RM - Nummern im Bild: 1, 3, 5, 9, 11 / Aufdruck auf der Platine: C76, C3, C78, C124, C16
  • 7x 22µF 25V 105°C YIHCON RM - Nummern im Bild: 2, 6, 8, 10, 19, 20, 21 / Aufdruck auf der Platine: C113, C116 ?, C6, C10, C ??, C28, C ??
  • 4x 10µF 50V 105°C YIHCON RM - Nummern im Bild: 4, 7, 12, 15 / Aufdruck auf der Platine: C13, C84, C72, C70 ?
  • 2x 47µF 25V 105°C YIHCON RM - Nummern im Bild: 13, 14 / Aufdruck auf der Platine: C62, C63
  • 1x 10µF 50V 105°C YIHCON NP - Nummern im Bild: 16 / Aufdruck auf der Platine: C87 / Anmerkung: NP = non-polar, länger, schwarz
  • 2x 100µF 25V 105°C YIHCON RM - Nummern im Bild: 17, 22 / Aufdruck auf der Platine: C20, C ??
  • 1x 4,7µF 50V 105°C YIHCON NP - Nummern im Bild: 18 / Aufdruck auf der Platine: C64 / Anmerkung: NP = non-polar, länger, lila
  • 1x 47µF 35V 105°C YIHCON TM - Nummern im Bild: 23 / Aufdruck auf der Platine: C ?? / Anmerkung: TM = Timer, länger, goldene Schrift


Zu deiner Beschreibung passt ein Kandidat: Nummer 18 (C64): 4,7µF 50V
Ein zweiter bipolarer Elko hat die Nummer 16 (C87): 10µF 50V


CarlM. (Beitrag #9) schrieb:

Zum Signalverfolger:
Wenn Du einen alten einfachen Verstärker besitzt an den man einen billigen Lautsprecher oder einen KH anschließen kannst, wäre das ein preiswerter Anfang. Das A&O ist der Tastkopf, der einen geeigneten Koppelkondensator besitzen muss, damit Gleichspannung nicht in den Signalverfolger gelangen kann.
Am besten, Du guckst im Internet nach Vorschlägen zum Selbstbau.

Einen Verstärker habe ich nicht. Bei deinen Links gibt es aber einige Tipps (z.B. Mini Gitarrenverstärker). Die Links muss ich mir aber nochmal im Detail ansehen.
xdarklight
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 09. Dez 2023, 18:48
Nachdem ich mich in die Thematik eingelesen habe (Danke nochmal für die Links!) möchte ich diesen Signalverfolger (bzw. den NF-Tastkopf) bauen:

CarlM. (Beitrag #9) schrieb:
Am besten, Du guckst im Internet nach Vorschlägen zum Selbstbau.
Hier ein paar Beispiele:
https://www.radiomus...miniverstaerker.html


Da ich dafür eh Teile bestellen muss möchte ich gleich ein paar Elkos mit-bestellen.
Alle auf der Platine verbauten Elkos sind von YIHCON.
Bis auf die zwei "NP" (non-polarized) Typen und einen "TM" (Low Impedance, 2000-4000h) sind alle aus der "RM"-Serie.
Laut Datenblatt bedeutet das: "general purpose, 105°C, 2000h"

Ich ich die Elkos einfach durch gleichwertige (gleicher Kapazitätswert, gleiche oder etwas höhere Spannung, passendes Rastermaß) ersetzen?
Bei Reichelt finde ich leider keinen bipolaren Elko mit 4,7µF und 105°C sondern nur einen von Philips mit 85°C: https://www.reichelt...4-7u-50-p228302.html (im Datenblatt von YIHCON ist dieser mit 85°C angegeben, der Aufdruck von dem Bauteil das ich vor mir liegen habe sagt aber klar 105°C).
Die "general purpose" Elkos würde ich durch passende aus der Panasonic EB-Serie ersetzen.
Über kurzes Feedback zu meinem Plan freue ich mich - falls andere Elkos empfehlenswert sind bin ich natürlich für jeden Tipp dankbar!


Viele Grüße,
Martin
CarlM.
Inventar
#12 erstellt: 09. Dez 2023, 19:43
Die Panasonic SU-Serie ist auch okay.
Falls es von den Abmessungen und dem Rastermaß passt, könnte man auch einen WIMA-Folienkondensator nehmen:
https://www.reichelt...?&trstct=pol_1&nbc=1
xdarklight
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 09. Dez 2023, 19:55
Danke Carl!


CarlM. (Beitrag #12) schrieb:
Falls es von den Abmessungen und dem Rastermaß passt, könnte man auch einen WIMA-Folienkondensator nehmen:
https://www.reichelt...?&trstct=pol_1&nbc=1

Vom Platz her würde ich den WIMA Folienkondensator unterbringen, aber das Rastermaß passt nicht:
Alle Elkos auf der Platine haben ein Rastermaß von 2,0 bis 2,5mm.
xdarklight
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 17. Dez 2023, 00:04
Hier ein kurzes Update:
Meine Reichelt-Bestellung ist angekommen, allerdings habe ich den Mini Gitarrenverstärker noch nicht.
Trotzdem habe ich versucht die Zeit heute zu nutzen.

Den bipolaren 4,7uF 50V Elko habe ich zuerst ausgelötet und gemessen: 5,09µF.
Ersetzt habe ich ihn trotzdem durch einen Panasonic SU-A 4,7µF 50V.

Dann habe ich einen der 100µF 16V Elkos ausgelötet (welcher "einfach" auf der Platine erreichbar ist). Bei diesem konnte ich nach dem auslöten noch ca. 80µF messen. Inzwischen zeigt mir mein Multimeter bei diesem Elko nichts mehr an.
Also habe ich weiter gemacht und folgendes festgestellt:

  • Sollwert: 100µF 16V / gemessen: n/a; 22,80; 25,79 / ersetzt durch Panasonic EB-A 100µF 25V
  • Sollwert: 100µF 25V / gemessen: 94,63; 96,72 / ersetzt durch Panasonic EB-A 100µF 25V
  • Sollwert: 10µF 50V / gemessen: 10,11; 10,48, 10,57, 9,04 / ersetzt durch Panasonic EB-A 10µF 63V
  • Sollwert: 10µF 50V bipolar / gemessen: 11,78 / ersetzt durch Panasonic SU-A 10µF 50V
  • Sollwert: 22µF 25V / gemessen: 19,28; 16,71; 5,75; 20,15; 19,76 / ersetzt durch Panasonic EB-A 22µF 50V
  • Sollwert: 47µF 25V / gemessen: 36,44; 36,89 / ersetzt durch Panasonic EB-A 47µF 25V
  • Sollwert: 47µF 35V (TM - Low Impedance) / nicht gemessen / nicht ersetzt
  • Sollwert: 4.7µF 50V bipolar / gemessen: 5,09 / ersetzt durch: Panasonic SU-A 4,7µF 50V


Die Werte der 100µF 16V, 22µF 25V und 47µF 25V Elkos finde ich bedenklich.
Von den 100µF 16V und 22µF 25V Elkos konnte ich jeweils zwei noch nicht ersetzen (Elkos Nummern 08 bis 11 nach meiner Zählweise im Bild von letzer Woche) weil ich dazu erst die Cinch-Anschlüsse auslöten muss (diese sind auf einer separaten Platine mit 2,54mm Steckverbindern verlötet):
noch-zu-ersetzende-elkos
Das muss ich aber in Ruhe machen, da ich beim auslöten der Kontakte für die Cinch-Anschlüsse aufpassen muss keine SMD-Bauteile zu zerstören.

Sobald es Neuigkeiten gibt melde ich mich nochmal.
xdarklight
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 18. Dez 2023, 18:20
wie versprochen ein Update:
Die Cinch-Buchsen habe ich nicht ausgelötet bekommen.
Die kleine Platine mit den Buchsen darauf ist verklebt. Zusätzlich ist entweder ist mein Lötkolben oder meine Erfahrung beim Löten nicht ausreichen damit ich die Kontakte ausgelötet bekomme (ich habe nur einen einfachen Lötkolben an dem an die Zieltemperatur einstellt - wobei ich glaube dass die Lötspitze keinen Temperatursensor hat, d.h. die Zieltemperatur wird geschätzt / geraten).

Trotzdem habe ich es geschafft (nachdem ich den passenden Winkel gefunden habe) die verbleibenden vier Elkos auszulöten:
Nachgemessene Werte der 2x 22µF 25V Elkos: 16,46µF und O.L. (oder weniger als 1µF)
Nachgemessene Werte der 2x 100µF 16V Elkos: jeweils O.L. (oder weniger als 1µF)

Und was soll ich sagen: er spielt wieder!

Beim zusammenbauen habe ich die Stecker (welche die Pre-Amp und Verstärker-Platine verbinden) mit Heißkleber verklebt.
Ob Heißkleber das richtige Material ist weiß ich nicht (zumindest bekomme ich es mit Isopropanol einfach wieder gelöst) - ist aber bestimmt besser als nichts.

An den Vorverstärker ICs habe ich nichts gemacht.
Ein paar Lötstellen (die für mich nicht "gut genug" ausgesehen haben) habe ich nachgelötet, z.B. an zwei von drei Beinchen des TO-92 ICs.

Zum Abschluss habe ich mit einem einfachen Messmikrofon (Behringer ECM8000 - hatte ich eh hier liegen) und CARMA 4 beide Lautsprecher nachgemessen um das Ergebnis meiner Ohren (die haben mir gesagt: beide Lautsprecher sind gleich laut) zu überprüfen:
Mit meiner nicht sehr wissenschaftlichen Messmethode (aktuell habe ich kein Stativ zur Hand, daher müssen Hand und Arm als Stativ herhalten) habe ich herausgefunden: Der rechte Lautsprecher (den ich in diesem Thema repariert habe) spielt minimal lauter (abgelesen am "Frequenzgang"-Diagram, Y-Achse: Amplitude) als der linke.
Da ich die Elkos für den zweiten Lautsprecher gleich mitbestellt habe werde ich diese in den nächsten Tagen auch tauschen.
Die Elkos auf dem Standby-PCB von beiden Lautsprechern waren ja auch schon defekt. Daher kann ich mir vorstellen dass die Elkos auf der Pre-Amp Platine im anderen Lautsprecher ihre Lebensende auch bald erreicht haben.

Danke nochmal für die ganzen Tipps/Hinweise CarlM und PBienlein - ich bin super froh dass ich an den Vorverstärker ICs nichts machen musste und natürlich dass mein Lautsprecher wieder spielt

PS: Den Signalverfolger werde ich in den nächsten Tagen auch noch bauen.
CarlM.
Inventar
#16 erstellt: 18. Dez 2023, 18:29
Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Reparatur!

Da die vier zuletzt getauschten 22µF und 100µF vermutlich Ursache des Übels waren, wäre es sicherlich für nachfolgende ADAM-Besitzer hilfreich, wenn Du ein Photo des betreffenden Platinenbereichs hochladen würdest.

xdarklight
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 18. Dez 2023, 18:37
Danke

Hier ein Foto wo ich die zuletzt getauschten Elkos markiert habe (siehe Post #10 für mehr Informationen zu den Nummern):
vermutl-defekte-elkos-artist5-preampt

Da die vier markierten Elkos am schlechtesten zu erreichen sind werde ich beim anderen Lautsprecher auch einfach wieder alle Elkos (außer dem "Low Impedance" Typ - da wusste ich nicht was ich bestellen soll) tauschen.
xdarklight
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 20. Dez 2023, 21:28
Hier noch ein kurzer Nachtrag zu zweiten Lautsprecher. Bei diesem habe ich die Elkos inzwischen auch getauscht:

  • Sollwert: 100µF 16V / gemessen: n/a; 118,14; 24,08; 58,54; 12,97
  • Sollwert: 100µF 25V / gemessen: 95,05; 96,15
  • Sollwert: 10µF 50V / gemessen: 9,47; 9,83; 11,20; 9,14
  • Sollwert: 10µF 50V bipolar / gemessen: 11.45
  • Sollwert: 22µF 25V / gemessen: 19,03; 19,36; 19,13; 15,96; 16,41; 19,73; 20,99
  • Sollwert: 47µF 25V / gemessen: 41,53; 39,58
  • Sollwert: 47µF 35V (TM - Low Impedance) / nicht gemessen / nicht ersetzt
  • Sollwert: 4.7µF 50V bipolar / gemessen: 5,35


Eine Zuordnung von Elko zu Position auf der Platine kann ich nicht mehr machen.

Außerdem habe ich noch einen positiven Nebeneffekt festgestellt:
Der rechte Lautsprecher (um den es in diesem Thema ursprünglich ging) ging in Standby wenn ich nur leise Musik gehört habe.
Dieser Teil der Standby-Schaltung scheint irgendwie mit dem Vorverstärker zusammen zu hängen - inzwischen geht er nämlich nicht mehr ungewollt in Standby.
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