Onkyo A-8850 Überholung

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chocobo
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Feb 2012, 12:45
Hallo zusammen,

habe gestern einen gebrauchten A8850 erworben. Eins vorneweg: bin total begeistert von der soliden Verarbeitung und der unerschöpflichen Leistung des Integras. Dazu sieht er im Rack über meinem DX7510 richtig gut aus *g*... Naja, nichtsdestotrotz hat er ein paar Macken und es muss noch einiges gemacht werden bis der Verstärker wieder in altem Glanz erstrahlt. Dazu hätte ich einige Fragen und erhoffe mir Tipps, Anregungen und Hilfe.

1. Beim Drehen des Source Direct Schalters "krächzt" es aus den Lautsprechern --> bekanntes Problem, Schalter nach Anleitung öffnen und reinigen.

2. Direkt nach dem wechseln von einer Quelle auf die nächste (z.B. von CD auf Phono) hört es sich manchmal sehr dumpf, verrauscht und krächzend an. Nach hin und herdrehen am LS Regler und Source Direct Regler geht es dann. Könnte auch das am Source Direct Schalter liegen? Oder lieber den Quellenwahlschalter auch auseinandernehmen???

3. Der LS Regler lässt sich komplett durchdrehen und auch er krächzt im Bereich der Nullstellung. d.h. es gibt keine Anschläge bei Nullstellung und max. Ausschlag.... Ist das Normal??? Poti defekt? oder eventueller Fehler beim Zusammenbau durch den Vorbesitzer (er meinte er hätte den Source Direct Schalter schon einmal gereinigt)???

4. Balance und Treble Regler sind leicht verbogen, kann auch dies durch einen Fehler beim Zusammenbau hervorgerufen sein, oder hat der Vorbesitzer es tatsächlich fertig gebracht die massiven Teile zu verbiegen....?

5. Der Verstärker verursacht im Vergleich zu meinem zweiten Verstärker (Advance Acoustic MAP 305) ein relativ hohes Grundrauschen in den LS, unabhängig von der gewählten Quelle. Kann dies evtl. durch Korossion in den LS Klemmen kommen? (evtl. mal deren Widerstand messen?) Oder hat sonst jemand eine Idee wie man dem Rauschen auf den Grund gehen kann????

6. Wenn jemand Tipps zum allgemeinen Reinigen des Verstärkers, sowohl Innen, als auch Aussen hat, immer her damit :-)


7. Ideen und Vorschläge was ich sonst noch überprüfen könnte? Service Manual und Lötkolben vorhanden *g*

Bin für jede Hilfe und jeden Tipp sehr dankbar


Gruß
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 16. Feb 2012, 18:16

chocobo schrieb:
1. Beim Drehen des Source Direct Schalters "krächzt" es aus den Lautsprechern --> bekanntes Problem, Schalter nach Anleitung öffnen und reinigen.


Source Direct Schalter reinigen, nur wenn nötig ausbauen und reinigen


chocobo schrieb:
2. Direkt nach dem wechseln von einer Quelle auf die nächste (z.B. von CD auf Phono) hört es sich manchmal sehr dumpf, verrauscht und krächzend an. Nach hin und herdrehen am LS Regler und Source Direct Regler geht es dann. Könnte auch das am Source Direct Schalter liegen? Oder lieber den Quellenwahlschalter auch auseinandernehmen???


Das ist etwas seltsam und könnte eine Kombination von Kontaktproblemen und kalten Lötstellen sein. Jeweils im Umfeld der bewussten Schalter / Regler. Ebenfalls mit Reinigung beginnen.


chocobo schrieb:
3. Der LS Regler lässt sich komplett durchdrehen und auch er krächzt im Bereich der Nullstellung. d.h. es gibt keine Anschläge bei Nullstellung und max. Ausschlag.... Ist das Normal??? Poti defekt? oder eventueller Fehler beim Zusammenbau durch den Vorbesitzer (er meinte er hätte den Source Direct Schalter schon einmal gereinigt)???


Dass der LS Regler keinen Anschlag hat ist allerdings ein Hinweis auf fehlerhafte Ausbau-/Reinigungsversuche.
Krächzen bzw. Kratzen ist normal und kann meist durch Reinigung behoben werden. Wenn dort schon dran gearbeitet wurde, dann ist alles möglich. Hoffentlich ist es sachgemäß durchgeführt worden.


chocobo schrieb:
4. Balance und Treble Regler sind leicht verbogen, kann auch dies durch einen Fehler beim Zusammenbau hervorgerufen sein, oder hat der Vorbesitzer es tatsächlich fertig gebracht die massiven Teile zu verbiegen....?


Verbogene Achsen der Regler sind eher die Folge von Stoß und Fall des Gerätes. Manchmal kann man die Achsen wieder einigermaßen hinbiegen, wenn die Knöpfe nicht mehr drauf sitzen.


chocobo schrieb:
5. Der Verstärker verursacht im Vergleich zu meinem zweiten Verstärker (Advance Acoustic MAP 305) ein relativ hohes Grundrauschen in den LS, unabhängig von der gewählten Quelle. Kann dies evtl. durch Korossion in den LS Klemmen kommen? (evtl. mal deren Widerstand messen?) Oder hat sonst jemand eine Idee wie man dem Rauschen auf den Grund gehen kann????


Nein, die LS-Klemmen können daran nicht schuld sein. Das ist eher ein Konstruktionsmangel der Endstufeneingänge oder der letzten Stufen im Vorverstärkerteil.


chocobo schrieb:
6. Wenn jemand Tipps zum allgemeinen Reinigen des Verstärkers, sowohl Innen, als auch Aussen hat, immer her damit :-)


Da hatten wir vor kurzem erst einen Austausch wegen Platinenreinigung.
http://www.hifi-foru...m_id=185&thread=8619
Außerdem gibt es hier im Forum jede Menge zu Frontblenden etc. Die Herausforderung dabei ist, zwar gründlich zu sein, aber unbedingt die Beschriftung nicht abzulösen durch zu scharfe Mittelchen. Ich verwende normale Waschmittel-Lauge, also Tenside. Andere schwören auf Alkohol, aber mit Vorsicht.


chocobo schrieb:
7. Ideen und Vorschläge was ich sonst noch überprüfen könnte? Service Manual und Lötkolben vorhanden *g*


Wenn für Dich guter Klang wichtiger ist als originalgetreue Erhaltung aller Innereien, dann kann man noch gezielt ein paar Kondensatoren im Signalweg optimieren etc. Stichwort "ReCap" (Replacement of Capacitors). Das ist im Klassiker-Forum zwar umstritten, weil in der Regel nicht messtechnisch belegt, aber es gibt viele, die ... ich sags al so ... danach sehr zufrieden waren.
Aber behebe lieber erst mal die Fehler.

- Poetry2me
chocobo
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 16. Feb 2012, 19:19
Super, besten Dank für die ausführliche Antwort. Werde mich am Samstag mal daran machen, das gute Ding zu zerlegen. Melde mich wieder sobald ich Neuigkeiten bezüglich der Fehlerursachen habe.
chocobo
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 23. Feb 2012, 23:46
Sooo habe die gravierendsten Mängel soweit behoben.....

Die Potis waren tatsächlich verbogen, habe sie wie empfohlen mit einer Zange wieder einigermaßen in Position biegen können.... Der Source Direct Schalter wurde ausgebaut und gereinigt, was auch bitter nötig war *g* ... Der Verstärker an sich war innen eigentlich recht Sauber, habe ihn mit Druckluft ausgeblasen und alle Drehknöpfe, die Frontblende und Seitenteile gereinigt, sieht wieder sehr gut aus



Direkt nach dem wechseln von einer Quelle auf die nächste (z.B. von CD auf Phono) hört es sich manchmal sehr dumpf, verrauscht und krächzend an. Nach hin und herdrehen am LS Regler und Source Direct Regler geht es dann. Könnte auch das am Source Direct Schalter liegen? Oder lieber den Quellenwahlschalter auch auseinandernehmen???


Das ist etwas seltsam und könnte eine Kombination von Kontaktproblemen und kalten Lötstellen sein. Jeweils im Umfeld der bewussten Schalter / Regler. Ebenfalls mit Reinigung beginnen.


Nach dem Öffnen musste ich erst einmal mit blankem Entsetzen auf die Platine des Quellenwahlschalters blicken.... Der Vorbesitzer hatte da so einiges verbrochen..... Er hatte ihn wohl zur Reinigung ausgebaut und dann naja ich sage mal "Versucht wieder einzulöten".... So etwas habe ich noch nicht gesehen, rießige Klumpen und Geschwülste aus Lötzinn, Teilweise mehrere Stellen verschmolzen zu einer, er hat es sogar geschafft an manchen Stellen die Leiterbahnen regelrecht "wegzubrennen"..... Wundert mich ehrlich gesagt dass da überhaupt noch was funktioniert hat..... Habe dann erstmal mehrere Kilo Lötzinn entfernt und gerettet was zu retten war..... Weiß nicht ob der Fehler daran lag, oder am Source Direct Schalter.... Er ist jedenfalls Behoben!!!! :-)



An das Volume Poti habe ich mich noch nicht getraut, so wie es aussieht ist da wohl ein Anschlag im Inneren gebrochen/verbogen. Ich Fürchte allerdings, das ich dem Teil beim Reperaturversuch den Rest geben könnte und Ersatz nur recht schwer zu beschaffen ist....

Hat jemand schon Erfahrung in der Reperatur von Potis mit internem Anschlag? Bzw. kann mir jmd gleich sagen, dass es Sinnlos ist und ich das Ding lieber zu lassen soll.....

Also man spürt den Anschlag schon noch, aber nur ganz leicht und man kann sehr leicht darüber hinaus drehen....


[Beitrag von chocobo am 23. Feb 2012, 23:49 bearbeitet]
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