Kopfhörer sind ja so anders als "Stereoanlagen" - Kopfhörersuche

Guten Abend Forengemeinde,

ich schweife hier zunächst etwas ab, was aber nach den diversen Tests, Hörsessions und Empfehlungen zumindest mir sehr gut tut (Platz im Kopf schaffen ). Es handelt sich, soviel sei an dieser Stelle bereits verraten, allerdings tatsächlich um ein Hilfegesuch, dazu aber später mehr.

Wie hoffentlich viele von euch schon erleben durften, oder es bald erleben werden, ist das erste eigene richtige (also nicht Schüler-, Student-, Ferienjob-) Gehalt etwas ganz Besonderes. So auch bei mir... und ich hatte ja nun einen Monat Zeit mir zu überlegen: "Was gönne ich mir denn da?" Die Entscheidung war (relativ) schnell getroffen: Da ich mich seit langem zunehmend über die geringe Speicherfähigkeit und vor allem über die Verweigerung gegenüber des .flac-Formates des kleinen Apfels (der ursprünglich mal für meine Frau angedacht war, die aber lieber vom Handy hört) ärgere, sollte ein neuer, vernünftiger Mobil-Musik-Macher inklusive Kopfhörer her. Angedachtes Budget war erstmal egal (Auch ich bin nach dem ersten Kontoauszug der Ich-kann-mir-die-ganze-Welt-kaufen-Euphorie verfallen.) Nachdem ich mir dann ausgerechnet habe, wie viele erste Gehälter ich noch erarbeiten müsste um mir die Welt zu kaufen, trank ich mein Weißbier aus und machte mich auf die Suche nach portablen Musikspielern.

Mein Hintergrund, dass sei hier noch erwähnt, ist durchaus stark vom Hifi geprägt. Sowohl privat als auch in einem Beschäftigungsverhältnis habe/ hatte ich über viele Jahre mit Hifi zu tun.


Der Player:
Gesagt getan. Mit dem Player soll alles anfangen. Meine Lastenheft beinhaltete folgende Kriterien:

Basis:
- (relativ) guter Klang,
- ab 64GB Speicherplatz am besten per Speicherkarte,
- Musik per Drag&Drop,
- vernünftige Bedienung (gerne Ordnerstruktur),
- ein anständiges Interface,
- Display,
- gut zu transportieren
- ein extra Gerät (Also Fiio-KHV fürs Iphone schieden aus).

funktional:
- Kompakt
- gute Akkulaufzeit

Begeisterung:
- MONSTERAKKU
- 5€



Ich hörte, testete, probierte und kannte z,T, von meinem alten Arbeitgeber: Cowon X...Y...Z...; Colorfly (groß und klein), Astel & Kern, FiiO X3 (rein theoretisch), Apfelgeräte, Samsung A...B...C..., Philips ...

Für mich klanglich die beste Kiste: der große Colorfly. Aber weder Bedienung noch Kompaktheit konnten mich überzeugen, fiel also raus.

Dicht gefolgt von: Astell & Kern AK100. Klanglich gleichauf mit deutlich anderer Abstimmung. Bedienung super, sonst auch ganz cool..."Nehm' ich den doch!"

Dann räumte ich mir etwas Zeit ein und entschied, dass alles was ich mir angeschaut hatte eigentlich nicht genau das ist, was ich wollte. Der AK100 ist toll, gar keine Frage, aber ich überlegte wohin ich die Kiste überall mitnehmen wollte und empfand sie dann doch als zu klobig. Mich nerven ja schon Handy und Portemonnaie.

Und so überlegte ich mir folgende Strategie: Ich kaufe mir erst etwas größeres wie den AK100, wenn ich den für häufige (Dienst-)Reisen mit Taschen/ Rucksäcken nutzen kann. Zunächst soll es etwas sein, was wie der Shuffle angeclipt werden kann und trotzdem besser spielt als der kleine Apfel.

Dem geneigten Leser ist dieser Wink mit dem Zaunpfahl sicherlich nicht entgangen. Richtig: Wegen der diversen guten Worte kam ein Sansa Clip + an meine Hose geclippt. Rockbox drauf, coole Sache. Spielt schon aufgrund der .flac's deutlich besser. Nun bin ich wirklich begeistert, besonders von dem Gegenwert den man für sein Geld bekommt (und die eingangs erwähnte Rechnung saß mir ja noch im Nacken). AK100, Colorfly, natürlich sind die besser und das wahrscheinlich auch mit Abstand, aber sie dienen meiner gewünschten Anwendung nicht so sehr wie der kleine Clip, der mich in der Summe seiner Eigenschaften einfach anmacht.


Die Kopfhörer:
Viele Jahre sehr glücklich und so häufig weiterempfohlen, dass mir eigentlich Anteile eingeräumt werden müssten, höre ich mit einem halboffenen AKG K420. Gutes Teil, 33€, fetzt. Aber das Bessere ist ja bekanntlich des Guten Feind und schon nach einigen Takten mit einer anderen Kopfhörerklasse mag ich den K420 eigentlich direkt austauschen...

Und genau hier beginnt die Aufregung.

In-Ears kommen für mich nicht in Frage, Egal welcher Hersteller, egal welche Polster ich bisher ausprobiert habe, ich hatte immer dieses Störfaktor-Gefühl. Zusätzlich mag ich es nicht, wenn mir die Musik so direkt in den Kopf projiziert wird.

Demnach habe ich mich auf Bügelkopfhörer fokussiert und da wieder eine relativ große Auswahl angehört: Sennheiser, Ultrazone, Sony, Denon, Philips, Sony, Bose, Monster BBBBBBBBBeats, AKG...

Nach den diversen Sessions habe ich folgende Randbedingungen aufgestellt:

Der Kopfhörer muss:
- OVER Ear und geschlossen sein,
- leicht sein,
- einen geringen Anpressdruck haben,
- langzeittauglich sein,
- und ganz nebenbei auch noch für mich gut klingen.

Bisher haben folgende Kandidaten die Vorauswahl überstanden:

In der Tat, und als Hifi-Mensch musste ich etwas üben um das jetzt zu sagen:
Bose QC 15
Mit Abstand der gemütlichste und langzeittauglichste Hörer den ich bisher gehört habe. Ich brauche das ANC eigentlich nicht, aber der schwarze Hintergrund und dass die Musik eher im Raum dargestellt wird anstatt meine Hirnrinde von innen zu bestaunen, haben mir richtig gut gefallen. Der Klang war für mich ebenfalls gut, etwas schwammig, aber dafür farbenfroh, Obenrum nicht so spitz wie andere.

Sennheiser Momentum
Klingt auch gut, aber erstens ist der, zumindest für eines meiner zwei Ohren, nicht over sondern on-ear und zweitens hat der wieder so einen direkten, anspringenden Sound. Dennoch ein gutes Teil.

Sony MDR-1NC
Klingt toll, aber der Komfort fehlt mir, da er zu schwer ist.

Und das war es eigentlich auch schon. Hier wird es für mich delikat: Meine Hörerfahrung im Home-Hifi-Bereich lassen mich zumindest dort sehr schnell und sehr genau einschätzen, womit ich am meisten Spaß haben werde, aber auf KH scheint das nicht übertragbar zu sein. Stundenlang habe ich beispielsweise Bose QC15 und Sennheiser Momentum verglichen und konnte mich dennoch nicht entscheiden einen zu kaufen oder zumindest aus dem Finale zu nehmen. In der Regel ist so eine Situation auf eine ungenügende Informationslage zurückzuführen und hier kommt ihr ins Spiel. Ich habe mir in den letzten Tagen noch ein paar KH-Modell rausgesucht, die zumindest auf dem Datenblatt meine Anforderungen erfüllen.

Wenn ich jetzt die folgenden Modelle in eine Finalrunde schicken würde, auf wen würdet ihr warum setzen. Oder gibt es einen Hidden Champion, den ich noch nicht gefunden habe?

Bose QC15
Audio Technica ATH-M50
Audio Technica ATH-ANC 9
Sennheiser 4xy (429s, 434, 448)

Die Audio-Technica würde ich, da ich keine andere Möglichkeit sehe, unter Berücksichtigung des Fernabsatzgesetzes beim T bestellen, die Sennheiser kann man idR. bei den Metro-Märkten hören.

Bei Beyerdynamic sehe ich übrigens kein Modell, was mir laut Datenblatt gefällt. Die meisten sind zu schwer oder on-ear.

Ich schicke voraus, dass ich derzeit zum Bose tendiere, den AT ANC9 aber theoretisch als echte Alternative sehe. Slebst wenn ich im Home-Hifi einen Bogen um Bose mache, den Kopfhörer finde ich gut. Was mich ebenfalls etwas fuchst, weil die Sachen die ich im Home-Hifi gut finde, nicht derartig kontrovers diskutiert werden (und nicht von Bose kommen )


Ich hoffe, der ein oder andere Leser konnte sich bis zum Schluss durchkämpfen und hat einen wertvollen Rat.

Schönen Abend noch

DasMammut