Technik für Sprachaufnahmen und Samples

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lucasdidthis
Stammgast
#1 erstellt: 13. Jul 2017, 20:19
Hallo zusammen!

Vorweg, ich bin völlig Neuling in Sachen Aufzeichnung, wenn also im Folgenden Stuss kommt, entschuldigt Bitte.
Aber ich bin super motiviert zu lernen.

Ausgangssituation / vorhandene Technik:
Ich habe ein altes Mikrofon (YAMAHA DM-105) und einen Vorverstärker (behringer Tube Ultragain Mic100).
Ersteres fliegt schon seit Jahren ungenutzt bei mir rum, letzteren habe ich mir kürzlich gekauft, um das Mikro zu verstärken. Mich als Analog- & Vinylfetischist reizte die Idee eines Röhrenvorverstärkers (der überwiegend gut wegkommt Online und dem warmer Klang nachgesagt wird) und ich musste mich nicht gleich in riesen umkosten stürzen.

Der Plan / was habe ich mit der Technik vor:
Ich möchte zum einen für ein Projekt Sprachaufnahmen (von meiner Verlobten, also einer Frauenstimme) machen, zum anderen möchte ich mich ein wenig an elektronischer Musik versuchen. Für letzteres möchte ich zunächst (ua.) ein wenig mit Garage Band und anderen Loop-Apps uä. auf meinem (alten) iPad experimentieren. Das alles wird sich (erstmal) indoor abspielen.

Problem:
Ich glaube der Vorverstärker hat nicht genug Power für das Mikrofon. Zumindest beim iPad muss ich beim Vorverstärker GAIN und OUTPUT komplett auf Anschlag aufdrehen, damit überhaupt Sound ankommt, aber der ist dann gar nicht mal so laut (trotz zugeschalteter Phantomspeisung) und extrem verrauscht.

Jetzt frage ich mich;
Liegt das am iPad, sprich wird am PC ein besseres / stärkeres Signal ankommen? Oder ist die Kombi generell zu schwach?
Ist der Behringer Vorverstärker (doch) Schrott oder sollte ich eher am Mikro ansetzen?
Bekomme ich für nicht zu viel Geld ein brauchbares Mikrofon das ich mit dem Vorverstärker nutzen kann um einigermaßen gut klingendes Signal zu bekommen?

Ich würde mich ungern in riesen Umkosten stürzen, ist ja erstmal nur für den Einstieg.

Vielen Dank für Eure Hilfe,
Liebe Grüße

Lucas
lucasdidthis
Stammgast
#2 erstellt: 13. Jul 2017, 22:43
Nach mehrstündigem Suchen habe ich ein Mikro gefunden, dass sich gut anhört;

Marantz MPM-1000

Deswegen die Frage: Kann ich folgendes Mikro mit dem im vorigen Post genannten Vorverstärker nutzen?
Oder habt Ihr einen besseren Vorschlag in dieser Preisklasse?
bartman4ever
Inventar
#3 erstellt: 14. Jul 2017, 19:50
Schreib doch erstmal, was du machen willst. Den Ausgang vom Behringer steckst du in das Ipad? In was für einen Eingang?

Bei dynamischen Mics brauchst/kannst du keine Phantompower nutzen. Das geht nur bei Kondensator-Mics. Dynamische brauchen generell mehr Vorverstärkung. Das Marantz hat sicher etwas mehr Pegel als das Yamaha.
lucasdidthis
Stammgast
#4 erstellt: 14. Jul 2017, 23:47
Vielen Dank für die Antwort. Wie oben beschrieben möchte ich zweierlei Dinge machen:

1) Weibliche Sprachaufnahmen für geführte Meditation; dazu soll das Mikro für Aufnahmen (über den Vorverstärker) am PC angeschlossen werden.
2) Samples - vor allem von der Stimme, vielleicht später auch mal Instrumente - aufnehmen um sie zu Loopen; dazu soll das Mikro (über den Vorverstärker) in die Klinkenbuchse eines iOS-Geräts (aktuell iPad) gesteckt werden. Ich habe für diesen Zweck einen Splitstecker, der Mikro und Lautsprecher-Klinke trennt.

Das sind erstmal die primären Einsatzzwecke. Reicht etwas mehr Pegel da?
bartman4ever
Inventar
#5 erstellt: 15. Jul 2017, 09:12
Ich hatte den ersten Post nicht komplett gelesen. Sorry dafür.

Ob der Pegel reicht, kann ich aus der Ferne nicht sagen, weil ich den Eingang des Ipad nicht einschätzen kann. Aber der Pegel mit einem Kondensator-Mic + Phantompower ist auf jeden Fall deutlich höher als mit einem dynamischen Mic.
lucasdidthis
Stammgast
#6 erstellt: 15. Jul 2017, 14:01
Danke Dir. Aber für einen PC sollte es vermutlich ausreichen, oder?
So oder so, ich hab mir das Mikrofon jetzt bestellt und werde es einfach mal testen.
bartman4ever
Inventar
#7 erstellt: 15. Jul 2017, 16:49
Das grundsätzliche Problem ist, dass du mit dem Behringer nur einen Vorverstärker ohne Wandler und USB hast. Analoge Eingänge von Standardsoundkarten sind meist schlecht. Ausserdem kannst du kein direct-Monitoring betreiben und hast eine hohe Latenz. Wenn man erstmal loslegt, steigen die Ansprüche schnell. Dann muss man wieder nachkaufen.
lucasdidthis
Stammgast
#8 erstellt: 15. Jul 2017, 17:42
Verständnisfrage:
Ich brauche also ein extra Gerät um das Audiosignal (von Klinke) auf USB umzuwandeln? Es reicht nicht ein einfaches Audio- zu USB-Kabel zu benutzen?Gibt es da eine nicht so teure Lösung oder brauch ich gleich ein Mischpult oder etwas vergleichbares?
bartman4ever
Inventar
#9 erstellt: 15. Jul 2017, 18:00
So ein Gerät nennt sich Audio-Interface. Es hat einen Mic-Eingang, Ausgänge um Lautsprecher anzuschliessen, meist noch einen Kopfhöreranschluß und USB. Intern arbeitet ein AD-Wandler und liefert das Audiosignal als digitalen Stream für den PC. Hol dir das Buch "Homerecording" von Andreas Hau. Da wird alles gut verständlich erklärt.
lucasdidthis
Stammgast
#10 erstellt: 15. Jul 2017, 20:24
Perfekt, nochmals vielen Dank für die Hilfe.
lucasdidthis
Stammgast
#11 erstellt: 24. Jul 2017, 20:30
Ich hoffe es ist okay, dass ich das Thema nochmal aufgreife, aber ich habe ein paar ("Lern"-)Rückfragen, die aber in meinen Augen nicht unbedingt ein neues Thema Wert sind.

Und zwar geht es mir ums Vorgehen beim 'einpegeln' mit der oben beschriebenen Hardware (Behringer Ultragain + Marantz 1000 Micro):

Meine erste Annahme war die Regler auf 0 zu stellen um von da dann hochzugehen. Da ergibt sich aber schon das erste 'Problem'; während der Gain-Regler bei +28dB startet, geht der Output-Regler von -Unendlich bis +10dB. Den Gain-Regler würde ich zunächst auf den kleinsten Wert Stellen, das ist klar, aber den Output-Regler sollte ich doch auf 0 stellen, oder? Sonst regelt der doch runter, oder habe ich da etwas falsch verstanden? Aber wo ist 0 (und warum ist das nicht eingezeichnet)?

Und dann; Idealerweise passiert die Verstärkung ja möglichst früh in der Audio-Kette, oder? Wenn ich also Gain und Output regeln kann, ist Gain quasi das was in den Verstärker reinkommt und Output ist das 'was hinten raus' kommt, richtig? Sofern das beides richtig ist, würde das ja auch bedeuten ich drehe zunächst das Gain soweit wie Möglich auf um den gewünschten Pegel zu erreichen und greife dann (nur wenn das nicht reicht) auf den Output zurück, oder?



Ich kann auf jeden Fall schon sagen, dass das Marantz mit dem Behringer Vorverstärker genug Power hat.
bartman4ever
Inventar
#12 erstellt: 25. Jul 2017, 09:33
Klar darfst du in deinem eigenen Thread fragen stellen. Wär ja noch schöner.

Das Zusammenspiel von Eingangsverstärkung (Gain) und Output-Level bringt dir den passenden Pegel und die Soundfarbe. Mit Gain bringst du das Signal erstmal auf den gewissen internen Pegel und mit Output dann auf den Pegel, den deine Soundkarte verträgt. Wenn du eine interne Soundkarte nutzt, dann hat die nur Consumer-Pegel. Das bedeutet, dass du ein Gerät mit höherem Pro-Pegel im Ausgang runterregeln musst. Und das machst du dann mit dem Output-Regler. Ich kenne jetzt den Behringer nicht und gebe nur mal ein allgemeines Beispiel.

Du bringst das Mic-Signal mit Gain auf einen sauberen Level, ohne dass es clippt. Das Clipping erkennst du an Verzerrungen oder der roten led am Gerät. Dann stellst du den Output so ein, dass im aufzunehmenden Programm Pegelspitzen am Eingang der Soundkarte nicht höher als -6 dB erreichen. Somit hast du sichergestellt, dass die Soundkarte nicht überfahren wird.

Jetzt kannst du etwas mit Gain variieren. Das Ergebnis hängt immer vom Vorverstärker ab. Röhrengeräte mit Vollröhrendesign (also nicht der Behringer) kannst du hier mit Gain im Sound deutlich beeinflussen. Mit mehr Gain wird die Röhre heisser angefahren und bringt mehr harmonische Verzerrungen zustande. Geräte wie der Behringer werden meist nur etwas kratziger im Sound. Manchmal kann das aber auch passen. Bei Nicht-Röhren-Geräten funktioniert das auch sehr gut. Nur dass hier meist der Eingangsübertrager stärker angefahren wird. Das hängt alles vom Schaltungsdesign ab. Einige Geräte liefern bei höherem Gain Sahnesound, andere zerstören quasi das Signal. Deshalb ausprobieren. Ich meine der Behringer gehört zu den Geräten, wo die Röhre noch etwas Schmauch bringen kann. Man hat dabei aber nicht so viel Reserve wie bei einem echten Röhrengerät. Als Soundfarbe ist das aber durchaus nutzbar. Es kann dann auch sein, dass die rote led ab und zu mal leuchtet.
lucasdidthis
Stammgast
#13 erstellt: 24. Mrz 2019, 18:08
Hallo zusammen!

Ich muss leider nochmal den alten Thread aus der Versenkung holen, da ich aktuell wieder mit der Technik kämpfe.

Meine Gerätekette (leicht erweitert seit dem letzten Mal):

Marantz MPM-1000
geht in
behringer Tube Ultragain MIC100 Preamplifier
geht in das Line Input
behringer Xenyx302USB Mini-Mischpult
geht über Klinke in den Laptop (audacity) oder ein iPhone/iPad (Sprachmemo).

Mein Problem ist;
Wenn ich alles soweit eingestellt habe und dann aufnehme, klingt die Aufnahme anschließend extrem hallig und etwas rauschig - und ganz anders als aus den Kopfhörern mit denen ich den Klang am Mini-Mischpult kontrolliere. Da klingt alles wunderbar und so wie ich es gerne hätte.

Woran könnte das liegen?

Brauche ich noch einen Analog-Digital-Wandler? Oder ist das eine Frage der Software/Hardware am Ende der Kette und ich habe da nur irgendwas nicht beachtet? Habe schon überlegt, ob da aus irgend einem Grund das interne Mikro aufzeichnet (und nicht das externe), aber dafür ist die Aufnahme eigentlich zu laut.

Ich wäre über Hilfe ausgesprochen dankbar, da ich schon meinen halben Sonntag dem Versuch etwas aufzunehmen gewidmet habe.

Liebe Grüße
Lucas
Zalerion
Inventar
#14 erstellt: 25. Mrz 2019, 02:51
Klinke ist zum aufnehmen nicht ideal, die Wander in den Laptops sind zwar besser geworden, aber eben weit von perfekt.
Eventuell ist da was in den Einstellungen am Laptop krum, gerade Windows ist bekannt für, dass viel verschlimmbessert wird, was für Aufnahmen nicht taugt, sondern nur für billigst Mikrofone und Voice-Chat. (Halbgares Rauschunterdrücken usw.)

Warum benutzt du nicht einfach den Wandler vom Mischpult? Da ist doch ein USB Interface verbaut. USB Kabel an Rechner, eventuell noch Treiber installieren und dann dürfte das reibungslos funktionieren. (Eventuell noch mit ein bisschen Rauschen, diese kleinen USB Dinger sind davon selten frei, aber zumindest akzeptabel).


[Beitrag von Zalerion am 25. Mrz 2019, 12:45 bearbeitet]
lucasdidthis
Stammgast
#15 erstellt: 25. Mrz 2019, 11:03
Super, vielen Dank für den Hinweis. Dann werde ich das kommendes Wochenende mal über USB probieren.
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