Denon Rerealeses

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Mr._Lovegrove
Inventar
#1 erstellt: 09. Mai 2012, 14:40
Ich habe heute auf jpc gesehen, dass sehr viele Denon CDs am 20.06. wieder zu kriegen sind. Und zwar als Blue-Spec CDs.

http://www.jpc.de/jpcng/home/search?fastsearch=denon&pd_orderby=score

Im Netz konnte ich über diese Rerealeses nichts weiteres finden. Hat jemand Infos darüber? Sind das Remasters oder einfach nur die alten Versionen als Blue Spec Pressung?
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 09. Mai 2012, 14:46
Hi,

darüber bin ich auch zufällig gerade heute gestolpert.
HIER gibt es schon etwas zum Verfahren/Tonträgerformat.
Wenn die Scheiben altersgemäß wenigstens nicht zum Hochpreis angeboten würden, dann wären aus meiner Sicht vor allem ein paar der Ost-Koproduktionen (Supraphon, Eterna) interessant, die parallel bei DENON erschienen sind.

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 09. Mai 2012, 14:49 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#3 erstellt: 09. Mai 2012, 18:05
Ich weiß nichts über "Blu-Spec".Was bedeutet das?

Empfehlenswert: Beethovensonaten mit Gelber, Saint-Saens-Violinsonaten mit Kantorow, Szymanowski-Quartette (Carmina Q.), im Zweifel auch alles mit dem Suk-Trio und dem Smetana-Quartett (wobei ich nicht genau weiß, ob ich nun gerade die angebotenen Aufnahmen kenne)
Berühmt-Berüchtig: Afanassievs ultralangsame Schubert-Sonaten (evtl. auch weitere seiner Aufnahmen, alle unkonventionell und meist sehr langsam)

Die barocken Kammermusiksachen kenne ich nicht, meine aber positives darüber gehört zu haben.

Billig ist es nicht (außer Doppel-CDs für 22,99, das ist o.k.), aber billiger als in Japan zu bestellen...
Klassikkonsument
Inventar
#4 erstellt: 11. Mai 2012, 12:16
jpc.de

Paul Meyer - Musik des 20. Jahrhunderts für Klarinette solo:

- Strawinsky: 3 Stücke für Klarinette solo (1918)

- Berio: Lied per clarinetto solo (1983) & Sequenza IX (1980)

- Stockhausen: In Freundschaft op. 46 (1977)

- Jolivet: Ascèses pour clarinette (1967)

- Messiaen: Abîme des oiseaux (aus dem Quatuor pour la fin du temps) (1940)

- Boulez: Domaines pour clarinette seuls (1968)


Ein sehr spezielles Programm, das allerdings, wenn man die einsame Klarinette in Kauf nimmt, verschiedene Strömungen des 20. Jahrhunderts vorstellt. Der Klang ist, soweit ich das beurteilen kann, phänomenal. Und Paul Meyers Spiel gefällt mir auch sehr gut.

jpc.de

Das sind Preußischen Quartette mit dem Kuijken Kwartet. Ich hatte nur mal die Haydn-Quartette von Mozart mit dem Ensemble bei Denon (in der HIP-Reihe 'Aliare'). Die wurden wohl früher aufgenommen als die hier abgebildeten. Jedenfalls fand ich den Klang katastrophal. Gewohnt versiert spielen sie historisch informiert - ok. Es wurde in einer Kirche aufgenommen - muss nichts heißen, aber in diesem Fall handelt es sich um eine Klangorgie, unter der die Mittelstimmen ziemlich zu leiden haben.
Außerdem könnte es sein, dass gegen Ende des Variationen-Satzes vom A-dur-Quartett (?) eine Wiederholung gemacht wird, die nicht in der Partitur steht.

Also hier besser vorher reinhören, wenn man eine Gelegenheit dazu findet.

jpc.de

Der Mahler von Inbal ist ja schon lange recht günstig bei Brilliant herausgekommen. Wenn man aber nur die eine oder andere Sinfonie aus dieser Gesamtaufnahme haben will, dann ist die 3. wohl recht gut. Hatte ich mir vor einiger Zeit mit Partitur aus der Bibliothek ausgeliehen. Guter Klang, außerordentlich ausdifferenzierte Dynamik, gute Interpretation.

Die 7. habe ich sogar zuhause, aber da kann ich gerade nix Konkretes zu sagen.

Haydns Streichquartette op. 76, gespielt vom Carmina Quartett, habe ich jetzt bei jpc nicht gefunden; da gibt es nur eine Aufnahme mit den Kuijkens. Von der nicht-HIPen Carmina-Aufnahme habe ich Nr. 4 - 6, die meines Erachtens sehr gut ist.


[Beitrag von Klassikkonsument am 11. Mai 2012, 12:17 bearbeitet]
premierenticket
Stammgast
#5 erstellt: 12. Mai 2012, 00:11
Afanassiev ist großartig - ich habe die Brahms-Aufnahmen als Japanimport, auch der Schubert ist hervorragend...

Gruß

Christian
arnaoutchot
Moderator
#6 erstellt: 12. Mai 2012, 00:23
Blue-spec ist nur ein Fertigungsverfahren wie zB SHM, das nichts mit Remastering oder gar hochauflösend bzw. Mehrkanal zu tun hat. Es sollen durch die höhere Fertigungspräzision lediglich die Pitfehler auf den Discs gesenkt werden, was sich dann klanglich durch geringere Eingriffe der Fehlerkorrektur bemerkbar machen soll. Wirkliche klangliche Unterschiede bei gleichem Mastering konnte ich bislang nicht feststellen.

Aber trotzdem ist die Wiederauflage der Platten lobenswert, da sie klanglich meist sher gut sind und mit dem auch mir bekannten Gelber oder Afanassiev hervorragende Interpretationen vorliegen.
Mr._Lovegrove
Inventar
#7 erstellt: 12. Mai 2012, 07:38
Was ich sehr schade finde, dass Denon beim Rerelease des Inbalschen Mahlers nicht die One Point Version gewählt hat. Das wäre mal ein Highlght gewesen...
Kings.Singer
Inventar
#8 erstellt: 12. Mai 2012, 10:57

Mr._Lovegrove schrieb:
Das wäre mal ein Highlght gewesen...


Warum?
arnaoutchot
Moderator
#9 erstellt: 12. Mai 2012, 14:18

Kings.Singer schrieb:
Warum?


Weil die Klangqualität der Denon-One-Point-Aufnahmen spektakulär gut ist und diese heute nur noch schwer erhältlich sind. Ich habe einige dieser Aufnahmen, zB auch den schon erwähnten Afanassiev mit der Schubert-Sonate in G-Dur, D894, Beethoven mit Gelber, daneben Haydn, Händel, Vivaldi und Bach. Leider nichts von Mahler, da hab ich auch nur die normale Mehrmikrofon-Aufnahme, die es ja auch billig von Brilliant gibt.

Habe bei Gelber übrigens gerade gesehen, dass sich die neue Blue-spec-Ausgabe in der Sonate No. 26 "Les Adieux" mit einer anderen Ausgabe von Denon bei mir überschneidet. Komisch.
arnaoutchot
Moderator
#10 erstellt: 12. Mai 2012, 14:36
Denon hat die One-Point-Recordings auch in Boxen zusammengefasst, hier ein Bild einer solchen mit Inhalt (zum besseren Lesen evtl. auf Vollbild klicken). Wer so etwas im 2nd Hand findet, sollte zugreifen. Meine Box ist inzwischen etwas gemixt, ich hab mehrere zusammengefasst. Es gab auch Sampler dazu.

Scan 2 Scan 3

Scan


[Beitrag von arnaoutchot am 12. Mai 2012, 14:37 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#11 erstellt: 12. Mai 2012, 14:41
Es sind aber alle Aufnahmen auch als "Nicht-One-Point" auf den Markt gekommen? Muss man sich das so vorstellen, dass zwei parallele Aufnahmen gemacht wurden? Oder gibt es da ein "downmixing" (ist doch was anderes als Mehrkanal...?)?

Ich habe von Gelbers Beethoven inzwischen 5/6; auf einer steht "20 bit technology", allerdings sind zwei nur japanisch beschriftet,
Die wurden anscheinend teils in unterschiedlichen Kopplungen (bekanntere Sonaten zusammengestellt) neu herausgebracht, zumal die Original-CDs teils nicht gut gefüllt sind.

Soweit ich sehe:

Vol.1 opp. 13, 49/2, 10/1, 2/3
Vol.2. opp.27/1+2, 28
Vol.3 opp. 57, 31/3, 81a
Vol.4 opp. 53, 90, 111
Vol.5 opp. 31/2, 79, 101 fehlt mir noch
Vol.6 opp. 2/1, 10/2+3

Die "best of" CDs sind anscheinend Pathetique, Mondschein, Appassionata und Sturm, Waldstein, Les Adieux.

Eigentlich schade, dass der Zyklus abgebrochen wurde; man fragt sich warum. Gelber ist zwar seit seiner Kindheit gehbehindert (soviel ich weiß Kinderlähmung), tourt aber meines Wissens nach wie vor, oder jedenfalls bis vor kurzem (er ist etwa 70, z. Zt. der Aufnahmen Mitte/Ende 40).

Die Aufnahmen sind nicht nur klanglich sehr gut, komplett und in der Kombination von Klang und Interpretation hätte das eine starke Empfehlung in einem wahrlich hart umkämpften Feld werden können.
arnaoutchot
Moderator
#12 erstellt: 12. Mai 2012, 15:02

Kreisler_jun. schrieb:
Es sind aber alle Aufnahmen auch als "Nicht-One-Point" auf den Markt gekommen? Muss man sich das so vorstellen, dass zwei parallele Aufnahmen gemacht wurden? Oder gibt es da ein "downmixing" (ist doch was anderes als Mehrkanal...?)


Ja, das war so (zwei parallele Aufnahmen). Der Witz bei den One-Point-Aufnahmen ist ja gerade die Aufnahme nur über ein einziges Stereo-Mikrophonpaar aufzunehmen und im Prinzip keinen Mix mehr vorzunehmen, um der Wahrnehmung des Menschen mit ebenfalls einem Paar Ohren möglichst nahezukommen.

Ich habe nur Vol. 1 - 3 von Gelber, dv. die Vol. 1 als One Point. Warum er nicht weitergemacht hat, weiss ich auch nicht. Mein Favorit der kompletten Sonaten in Gesamtsumme Klang und Interpretation ist aktuell Peter Takacs auf Cambria (SACD). Aber wir driften ab.
Kings.Singer
Inventar
#13 erstellt: 12. Mai 2012, 16:01
Hallo.

Michael hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Wenn man mit herkömmlichen Aufnahmen mit einem Haupt- und mehreren Stützmikrofonen arbeitet, kann man One-Point durch muten der Stützen erreichen.
So wird es damals auch gelaufen sein.

Das ganze hat einen ganz eigenen Charakter. Aber als "Highlight" (s.o.) würde ich das nicht sehen. Gerade bei großorchestralen Aufnahmen (Mahler) gehen viele Details unter, die man mit einem guten Mix in einer Aufnahme mit entsprechenden Stützmikrofonen schön heraus modellieren kann. (Gerade weil der Hörer die Akteure nicht sieht, kann eine Linie in den Bratschen schon mal untergehen, die aber kompositorisch durchaus wichtig ist.)

Ich denke die Aufnahmen werden deswegen so gehyped, weil sie eben anders sind. Ohne Zweifel wurde die One-Point Technik hier zur Perfektion gebracht. Aber wenn sie de facto "besser" wäre als die üblichen Aufnahmeverfahren, warum hat sie sich dann nicht durchgesetzt? One-Point wird heute nur noch unter besonderen Umständen oder auf Kundenwunsch aufgenommen.
Eine Mahler 8 in One-Point Technik? Da würden die meisten Tonmeister wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammen schlagen. Eine Kamikaze-Mission...

Viele Grüße,
Alexander.
Joachim49
Inventar
#14 erstellt: 12. Mai 2012, 16:35

Kreisler_jun. schrieb:

Eigentlich schade, dass der Zyklus abgebrochen wurde; man fragt sich warum. Gelber ist zwar seit seiner Kindheit gehbehindert (soviel ich weiß Kinderlähmung), tourt aber meines Wissens nach wie vor, oder jedenfalls bis vor kurzem (er ist etwa 70, z. Zt. der Aufnahmen Mitte/Ende 40).


Ich habe es auch bedauert, dass BL Gelber solange vom CD Markt verschwunden war - und Neuaufnahmen gibt es anscheinend gar keine. In den 60-er jahren hat er Beethoven auch für EMI aufgenommen. Auf der Doppel-CD "Le rarissimes de Bruno Leonardo Gelber" sind die opera 27,1, 28 (Pastorale) und 81a (Les Adieux). In der neuen "Piano Library" (dahinter steckt derselbe Kopf, der auch hinter Brilliant steckt) is vor kurzem die 3. Brahmssonate wieder erschienen. Gelber ist zweifellos ein bedeutender Pianist. Ich hatte einmal eine mexikanische Klavierlehrerin zu Besuch, die war von ihm ganz begeistert. Im mittel- und südamerikanischen Raum scheint er recht bekannt zu sein. Ende der 70-er Jahre habe ich ihn in Frankfurt/M in Beethovens 2. Klavierkonzert gehört. Die Gehbehinderung ist nicht sehr schwerwiegend.
Mr._Lovegrove
Inventar
#15 erstellt: 12. Mai 2012, 20:00
Also ich habe Mahlers 1. unter Inbal als One Point und ich zähle sie bis heute zu meinen klanglichen Orchesterfavoriten.
Mahler Denon

Allerdings hat sich das One Point Recording Verfahren bei orchestralen Aufnahmen deshalb nicht durchgesetzt, weil viele Tontechniker es als klanglich zu minderwertig ansehen. Und es setzt natürlich eine herausragende räumliche Akustik vorraus, denn ich kann hier mangels Stützmikros nichts neu ausbalancieren.
Das One Point Aufnahmen auch mißlingen können, zeigen einige Telarcs. Ich habe ein paar Kunze CDs gehört, die fies wummerig und undefiniert im Bassbereich klingen und deren Raumanteil deutlich zu hoch ist und somit eine damit einhergehend verschwommene räumliche Darstellung inne haben.
arnaoutchot
Moderator
#16 erstellt: 13. Mai 2012, 00:16

Mr._Lovegrove schrieb:
Kunze


Kunze ? Kunzel ? Nimmt Telarc in One Point auf. Glaube ich fast nicht ... Die "Epics" listet alleine acht verschiedene Mikrofontypen, die bei der Aufnahme verwendet wurden.

Aber egal, One Point kann gut klingen, wenn es gut gemacht ist, auch bei größeren Orchestern. Der Sampler oben (One Point & Alpha Processor) hat einige herausragende Beispiele (Tchaik 5, Mahler 5, Blacher Orchestervariationen über Paganini etc.). Generell bevorzuge ich allerdings One Point bei kleineren Gruppierungen oder Solo-Interpreten. Und um auf Kings Singers Einwand zurückzukommen: One Point ist schwierig, da muss alles passen, Raum, Orchesterdisziplin bezüglich Lautstärke etc., das werden sich bei den heutigen ökonomischen Zwängen nur wenige antun. Und: Das Bessere war noch nie Garant, sich durchzusetzen, siehe SACD.

Aber zurück zum Thema: Habe mir den Gelber aus der neuen Veröffentlichungen mal bestellt, auch wenn ich "Les Adieux" schon habe.
Mr._Lovegrove
Inventar
#17 erstellt: 13. Mai 2012, 07:03
Ich kann mich nicht mehr an das Album erninnern, aber ich hatte mal eine Kunzel in der Hand, die nur ein Mikrophonpaar auflistete, und diese CD klang wirklich nicht gut.
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