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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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Mars_22
Inventar
#31071 erstellt: 14. Mai 2024, 22:30

arnaoutchot (Beitrag #31070) schrieb:
Hier ist der genaue Inhalt.

Danke, Perfekt!


Hüb' (Beitrag #31064) schrieb:
jpc.de
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Streichquartette Nr. 10 & 13

Chiaroscuro Quartet
BIS, DDD, 2022

Eine Aufnahme, die mir wirklich sehr gut gefallen hat und deren Kauf ich in Anbetracht der unüberblickbaren Anzahl an Einspielungen der Quartette dennoch empfehlen möchte. IMHO traumhaft gut und spannend gespielt und hervorragend aufgenommen.

Außer uns gibt’s nicht so viele, die Quartette hören, glaube ich. Aber ich habe mir deine Aufnahme angehört und finde sie stark. Ich fand zuerst meine Gewandhaus-Einspielung emotionaler, berührender, und vielleicht ist sie das auch. Aber die Chiaoscuro hat eine unfassbar gute Homogenität, so dass die 4 es schaffen, dass man manchmal garnicht mehr hört, dass da ein Streichquartett spielt. Es entstehen obskure Klanggemälde, die in den Bann ziehen. Und wie du sagst, die Aufnahme ist hervor-ragend.
Klassik_Fan
Stammgast
#31072 erstellt: 14. Mai 2024, 23:05
Hallo zusammen,

@Michael

Vielen Dank für die Inhaltsangabe, mein Zeigefinger zuckt immer heftiger über dem Bestellknopf


, ich hab zu viel davon schon ...


Das glaube ich Dir gerne



Aber ich bleibe mal standhaft


Die Botschaft höre ich wohl, allein mir fehlt der Glaube


@Mars_22
Vielleicht kannst Du und mal etwas über diese Konzerte, speziell die Piccolo-Konzerte, erzählen....

Viele Grüße

Harry


[Beitrag von Klassik_Fan am 14. Mai 2024, 23:06 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#31073 erstellt: 15. Mai 2024, 06:33
Mache ich, wird aber ein paar Tage dauern.
Hüb'
Moderator
#31074 erstellt: 15. Mai 2024, 09:16
@ #31071:

Die Beethoven-Quartette sind ja ein sehr weites Feld, bewachsen mit nicht gerade wenigen sehr guten bis exzellenten Aufnahmen.
Und gerade seine späten Quartette waren so zukunftsweisend, sind immer noch so gegenwärtig, eigentlich zeitlos, dass es in meinen Ohren kaum faszinierendere Musik gibt. Das ist höchste Kunst und Meisterschaft, IMHO unübertroffen. Und diese seltene Güte unterstreicht das Chiaroscuro Quartett ganz deutlich, mit ihrer Deutung, was eben nicht allen Quartett-Formationen in dieser Nachdrücklichkeit gelingt. Auch einigen großen Namen nicht.


[Beitrag von Hüb' am 15. Mai 2024, 09:18 bearbeitet]
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#31075 erstellt: 15. Mai 2024, 11:11

Mars_22 (Beitrag #31071) schrieb:

Hüb' (Beitrag #31064) schrieb:
jpc.de
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Streichquartette Nr. 10 & 13

Chiaroscuro Quartet
BIS, DDD, 2022

Eine Aufnahme, die mir wirklich sehr gut gefallen hat und deren Kauf ich in Anbetracht der unüberblickbaren Anzahl an Einspielungen der Quartette dennoch empfehlen möchte. IMHO traumhaft gut und spannend gespielt und hervorragend aufgenommen.

Außer uns gibt’s nicht so viele, die Quartette hören, glaube ich. Aber ich habe mir deine Aufnahme angehört und finde sie stark. (...)

Gewiss nicht mein musikalisches Hauptbetätigungsfeld, aber als "Gelegenheits-Quartett-Hörer" würde ich mich schon bezeichnen.
Leider komme ich in letzter Zeit kaum zum Schreiben, aufmerksames Mitlesen lässt mich aber diverse eurer Empfehlungen auf den Merkzettel schieben...

Hüb' (Beitrag #31074) schrieb:
Die Beethoven-Quartette sind ja ein sehr weites Feld, bewachsen mit nicht gerade wenigen sehr guten bis exzellenten Aufnahmen.
Und gerade seine späten Quartette waren so zukunftsweisend, sind immer noch so gegenwärtig, eigentlich zeitlos, dass es in meinen Ohren kaum faszinierendere Musik gibt. (...)

Ja, es gibt Quartette, und es gibt Beethovens späte Quartette. Eigentlich brauche ich nicht wirklich weitere Einspielungen, aber diese hier macht mich neugierig! Mein selbst auferlegtes Kontingent für diesen Monat ist allerdings schon erschöpft, so werde ich mich in Geduld üben müssen.

@ Hüb', Mars_22: Danke für eure Einschätzung und Empfehlung!

Torrente
Klassik_Fan
Stammgast
#31076 erstellt: 15. Mai 2024, 15:13
Hallo zusammen,

bei mir laufen wiederum Violinkonzerte

Es handelt sich um Musik von Pietro Nardini. (1722 - 1793)
Er teilt das Schicksal so vieler Künstler, die zu Lebzeiten hochverehrt wurden und die danach vergessen wurden. Pietro Nardini war der Lieblingsschüler von Guiseppe Tartini und nach dem Barock-Spezialisten Danilo Prefumo galt er damals als einer größten Geiger der Welt, der letzte große Virtuose vor Paganini, der zum Zeitpunkt von Nardinis Sterbejahr gerade einmal 11 Jahre alt war.
Nardini reiste und konzertierte viel. Leopold Mozart, der ihn 1763 höhrtesprach folgendes Urteil über Nardini aus: "Die Schönheit, Reinheit und Gleichmäßigkeit seines Tons und die Raffinesse seines Cantabile sind unübertrefflich, doch spielt er keine schwierigen Stücke"
Von seinen Kompositionen sind nur ganz wenige in moderner Zeit eingespielt worden, es ist ein großes Verdienst des Labels Dynamic und dem Orchestra da Camera Milano Classica unter der Leitung von Mauro Rossi, der auch die Solo-Violine spielt, dass sie sich dieser Musik gewidmet haben. Die Manuskripte für diese vier Konzerte mussten erst einmal aus verschiedenen Bibliotheken zusammengetragenwerden.

Nardini_Violinkonzerte

Bei den Konzerten handelt es sich um sehr schöne barocke Violinkonzerte, jedoch ohne die Höchtschwierigkeitenj, die zum Beispiel einen Locatelli auszeichnen. In einigen Passagen kann er seinen berühmten Lehrer Tartini nicht verleugnen. Bei einer "Blindverkostung" hätte ich unter dem Eindruck dessen, was ich in den letzten Wochen gehört habe, auf Tartini getippt.

Alles in allem haben mir die Konzerte gut gefallen, ich warte noch auf den Zugang einer CD mit Violin-Sonaten von diesem Komponisten.


Viele Grüße

Harry


[Beitrag von Klassik_Fan am 15. Mai 2024, 15:14 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#31077 erstellt: 15. Mai 2024, 17:46

Klassik_Fan (Beitrag #31076) schrieb:
Es handelt sich um Musik von Pietro Nardini.


ok, von dem habe ich noch nie gehört ! Und ich meine schon die wesentlichen Namen des italienischen Barock zu kennen. Viel Spass damit.

Hier noch eine von mir sehr geschätzte Aufnahme mit den Konzerten für Alt- und Piccolo-Blockflöte von Antonio Vivaldi - Michael Copley Camarata Bern - DGG 1985. Gehörte zu meinen ersten CDs, es ist noch die Ausgabe mit dem glatten Rand oben am Jewel Case. Sehr schön !

IMG_6423
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#31078 erstellt: 15. Mai 2024, 18:11
Da hat jemand sein home office in den Garten verlegt. Sehr schön!
...der Garten.
arnaoutchot
Moderator
#31079 erstellt: 15. Mai 2024, 18:41
Danke. Das ist der Ausblick von meinem eher privaten Home Office, ich bin ja in der glücklichen Lage, nicht mehr dienstlich ackern zu müssen.

Hier noch eine Vivaldi - Blockflötenplatte: Conrad Steinmann & Ensemble u.a. mit Chiara Banchini - Divox DVD-A MCh 2004. Nur wenig Überschneidungen mit Copley oben, klanglich der "alten" DG-Produktion weit überlegen. Ein deutlich historisch informierterer Ansatz, aber dennoch traumhaft schön.

Den Gingko auf dem Bild hat leider der späte Frost im April erwischt ...

IMG_6424
klutzkopp
Inventar
#31080 erstellt: 15. Mai 2024, 18:46
Ich hatte ja mit der großen Tennstedt/ Mahler-Kiste geliebäugelt, mich dann aber auf vielfach zu lesenden Rat entschieden: Wenn Tennstedt dann live. Mahler ## 1 - 5 sind schon da, # 6 (LPO live) im Anflug.

Von # 7 gibt es (mindestens) 2 Liveaufnahmen, allerdings momentan nur zu Mondpreisen. # 9 live ist nicht auftreibbar.

Jetzt läuft die Vierte - diese hier:

jpc.de


[Beitrag von klutzkopp am 15. Mai 2024, 18:47 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#31081 erstellt: 15. Mai 2024, 19:48

Klassik_Fan (Beitrag #31072) schrieb:
@Mars_22
Vielleicht kannst Du und mal etwas über diese Konzerte, speziell die Piccolo-Konzerte, erzählen....

Die beiden Piccolo-Konzerte von Vivaldi sind der Inbegriff von virtuoser Flötenliteratur, irre schwer zu spielen. Das Schöne ist, dass sie trotzdem - auch in den schnellen Sätzen - berührend schön sind. Jedenfalls wenn das eine Michala Petri hinperlt, als wäre es ein Bergbach. Das C-Dur Sticht unter den Beiden nochmal ein wenig hervor.
Was ich sonst gehört habe war vll weniger virtuos, aber ebenfalls sehr schön, z.B. das nach C-Moll transponierte Oboenkonzert D-Moll von Alessandro Marcello. Für mich selbst überraschend kannte ich es, aber den Komponisten nicht. Vermutlich habe ich es als Kind gehört. Das traumhafte Adagio geht ins Ohr um zu bleiben. Sicherlich ein weiteres Stück das man kennen und haben sollte.
Hörstoff
Inventar
#31082 erstellt: 15. Mai 2024, 20:03

arnaoutchot (Beitrag #31025) schrieb:
Zur Zeit ist es schlimm mit Beethoven-Klavierkonzert-Neueingängen. Jetzt fiel mir auch noch die relativ neue BIS-Aufnahme mit Haochen Zhang, Nathalie Stutzmann und dem Philadelphia Orchestra in die Hände (BIS 3SACD MCh 2022). Wolfram hatte sie weiter vorne im Thread schon mal gelobt, ich kann aber den Post gerade nicht finden.

Das ist wirklich eine sehr bemerkenswerte Aufnahme. Der junge Chinese Zhang (*1990) gewann 2009 den Van Cliburn Wettbewerb als einer der jüngsten Teilnehmer. Sein Beethoven-Spiel ist aber überraschend einfühlsam, transparent und seine (sicherlich vorhandene) hohe Virtuosität setzt er sehr im Sinne der Musik ein. Frau Stutzmann und das PO geben ihm ein weiches und elastisches Fundament. Klanglich state of the art.

Dem schließe ich mich an. Eine tolle, einfühlsame, magisch wirkende Einspielung der Klavierkonzerte, wo ich auch den Einsatz für die Musik entdecke - im Gegensatz zu schwerpunktmäßig rasanten Läufen oder rekordverdächtigen Dynamiksprüngen. Irgendwofür müssen Künstler*innen von Welt sich für die Einspielung entscheiden. Hier auch imho eine dicke Empfehlung für diese im besten Sinne musikalische Interpretation dieser herausragenden Beethovenschen Konzerte.
Klassik_Fan
Stammgast
#31083 erstellt: 15. Mai 2024, 21:15
Hallo zusammen

Mars_22 schrieb:


Die beiden Piccolo-Konzerte von Vivaldi sind der Inbegriff von virtuoser Flötenliteratur, irre schwer zu spielen. Das Schöne ist, dass sie trotzdem - auch in den schnellen Sätzen - berührend schön sind. Jedenfalls wenn das eine Michala Petri hinperlt, als wäre es ein Bergbach. Das C-Dur Sticht unter den Beiden nochmal ein wenig hervor.
Was ich sonst gehört habe war vll weniger virtuos, aber ebenfalls sehr schön, z.B. das nach C-Moll transponierte Oboenkonzert D-Moll von Alessandro Marcello. Für mich selbst überraschend kannte ich es, aber den Komponisten nicht. Vermutlich habe ich es als Kind gehört. Das traumhafte Adagio geht ins Ohr um zu bleiben. Sicherlich ein weiteres Stück das man kennen und haben sollte.


Herzlichen Dank für diese Beschreibung, jetzt kann ich den Bestellfinger beruhigt zucken lassen


kurze Frage: Kennst Du den Namen Pietro Nardini?


Nachtrag: jetzt hat der Finger endlich seine Ruhe


Viele Grüße

Harry


[Beitrag von Klassik_Fan am 15. Mai 2024, 21:32 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#31084 erstellt: 17. Mai 2024, 12:04
jpc.de
Virgil Thomson (1896-1989)
Symphonien Nr. 2 & 3
+ Symphony on a Hymn Tune; Pilgrims & Pioneers

New Zealand Symphony Orchestra, James Sedares
Naxos, DDD, 1998

Nochmals tonale "Moderne" aus den USA. In meinen Ohren sehr gut aufgenommen und in den Nebenwerken auch die ein oder andere Disharmonie nicht scheuend.

Viele Grüße
Frank
Hörstoff
Inventar
#31085 erstellt: 17. Mai 2024, 19:09
Zu mir kam ein Catalogue - vor allem aber eine SACD.

Camille Saint-Saëns: Klavierkonzerte Nr. 3 und 5 mit Anna Malikova (Klavier) und dem WDR Sinfonieorchester Köln/Thomas Sanderling.

amazon.de
Mars_22
Inventar
#31086 erstellt: 18. Mai 2024, 10:56
Nachdem ich mit einem Freund nachdenklich festgestellt hatten, dass unser beider Haus- und Hoforchester Mozartsinfonien verschmäht, und Mozartklavierkonzerte höchstens ab und an und mit höheren KV-Nummern spielt, läuft hier das „Jeunehomme“ KV271 mit seinem traumhaften Adagio. Zacharias und das Orchestre de Lausanne.
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WolfgangZ
Inventar
#31087 erstellt: 18. Mai 2024, 12:53
KV 271 - meine ich und andere auch - ist allen späteren Klavierkonzerten zumindest ebenbürtig. Ein noch recht früher Geniestreich!

Wolfgang
Hörstoff
Inventar
#31088 erstellt: 18. Mai 2024, 14:33
Seit gestern, späterer Abend, ist bei mir wieder kleineres Besteck angesagt. Nach der Einspielung eigener Saxophontranskriptionen von Dvořák, Levy, Lago, Hofmann und de Falla des Fukio Ensembles nun die Streichquartette Nr. 4, 5 und 6 von Haydn des Chiaroscuro Quartetts. Von letzten folgen absehbar die Streichquartette 1, 2 und 3 von Beethoven nach. Zumindest liegen die schon einmal oben auf dem Stapel.

Zweimal hohes Niveau, abwechslungsreich und sehr gekonnt. Klanglich geben sich Ars und BIS wie gewohnt keine Blöße.

jpc.de jpc.de

Reviews: Fukio Chiaroscuro


[Beitrag von Hörstoff am 18. Mai 2024, 14:36 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#31089 erstellt: 18. Mai 2024, 15:56
Hier Harry's Favorit: Locatelli - Concerti Grossi op. 1 No. 8, 9, 11, 12 - I Musici - Philips 1958. Das Philips-Schächtelchen hat einige der insbesondere italienischen Meister im Angebot (die Franzosen deckt dann mehr Paillard ab). Hier eine frühe Stereo-Aufnahme der Concerti, wie immer vorbildlich von den authentischen I Musici dargebracht. Schön.

IMG_6436


... oder aus der beliebten Reihe Gärten in Franken im Frühling Herr Tartini mit Violinkonzerten, gegeben von Herrn Accardo und eben den I Musici - Philips 1973. Auch sehr fein. Ich freue mich immer, wenn ich angeregt werde, Sachen, die hier gehört werden, ebenfalls zu hören. Der Zacharias mit Mozart KV 271 kommt als nächstes.

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[Beitrag von arnaoutchot am 18. Mai 2024, 16:24 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#31090 erstellt: 19. Mai 2024, 14:42
Bukolisches Ballett: ein audiovisuelles dynamisch-bukolisch-folkloristisch-erotisch-mythisches Vergnügen der besonderen Art von Mikael Karlsson (Musik, Lyrics) und Alexander Ekman (Choreographie, Konzept) und Anna von Hausswolff (Gesang, Lyrics): Midsummer Night's Dream vom Royal Swedisch Ballet mit einem Streichquartett, Perkussion und Piano.

Nicht gerade klassische Klassik, aber musikalisch zumindest benachbarte neue Musik. Und vor allem eine mitreißende, beeindruckende Inszenierung: endlich einmal wieder eine Einspielung, die die Anlage voll ausreizt und in Szene bringt - Klangqualität hin oder her, die Subwoofer und Satelliten wollen bemerkt sein und Räumlichkeit generieren . Welturaufführung 2015 an der Oper in Stockholm.

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 19. Mai 2024, 14:56 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#31091 erstellt: 19. Mai 2024, 15:27

arnaoutchot (Beitrag #31089) schrieb:
[...] Der Zacharias mit Mozart KV 271 kommt als nächstes.


Da mache ich mit aus einem fränkischen Wohnzimmer! Ich denke mal, mit den Bambergern:

amazon.de

Gibt's die 271er noch einzeln in der Kombination mit 413? Aber ich habe mir damals gleich die Gesamtaufnahme gekauft und etwas anderes dürfte sich auch aktuell kaum lohnen.

Wolfgang
klutzkopp
Inventar
#31092 erstellt: 19. Mai 2024, 15:51
Hier läuft Dvoraks Achte aus der „alten“ Neumann-GA mit seinem CzechPO

amazon.de

Auf die Gefahr mich zu wiederholen: Das ist einfach traumhaft schön gespielt und dieses Orchester klingt einzigartig warm, rund und heimelig. So muss Dvorak (für mich) sein. Ich habe eine ganze Reihe weiterer Aufnahmen, meine fürs Desert Island ist diese. Klangqualität ist sehr gut.
arnaoutchot
Moderator
#31093 erstellt: 19. Mai 2024, 18:13

WolfgangZ (Beitrag #31091) schrieb:
Gibt's die 271er noch einzeln in der Kombination mit 413?


Die habe ich, auch gestern noch gehört, aber das ist die Aufnahme aus Lausanne. Die habe ich alle einzeln, weil die von Wolfram gezeigte Box keine Mehrkanal-SACDs enthält. Die 271/413 ist allerdings eine CD, die gab es nie als SACD.

R-24338384-1661677703-9980

Heute früh hier strenge südfranzösische Vokalpolyphonie: Guillaume Bouzignac - Motets - Matthias Jung / Sächsisches Vocalensemble - TACET SACD MCh 2007. Traumhaft schöne Musik und klanglich eine meiner absoluten Referenz-SACDs.

IMG_6438
klutzkopp
Inventar
#31094 erstellt: 19. Mai 2024, 18:59
Ich bleibe bei der Band von vorhin:

Brahms Klavierkonzert 2 mit Ivan Moravec/Belohlavek/CzechPO

amazon.de
WolfgangZ
Inventar
#31095 erstellt: 19. Mai 2024, 21:17
@ Michael:

Das ist jetzt ein zufälliges Missverständnis, denn ich habe mit der Kombination 271 / 413 die Bamberger mit Kirschnereit gemeint.

Aber gut - ganz so spannend ist es dann doch nicht, denn bei den Klavierkonzerten folgen ja 271 und 413 auch chronologisch aufeinander.

Die Integrale mit Zacharias kenne ich nicht vom Hören.

Gute Zeit!

Wolfgang
Hörstoff
Inventar
#31096 erstellt: 19. Mai 2024, 22:03
Hier erklingt zum Tagesende schöne Klaviermusik von Schumann, Brahms und Liszt.

jpc.de Review
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#31097 erstellt: 20. Mai 2024, 16:01
Angeregt durch die zufällig im Radio aufgeschnappte Sinfonia a cinque g-Moll op. 2,11 höre ich nunmehr alle sechs "Sinfonien" aus Opus 2 des Venezianers Tomaso Albinoni:

amazon.de

Tomaso Albinoni: 6 Sinfonie a cinque, op. 2 (Venedig, 1700)
Ensemble 415, Chiara Banchini / Alpha Classics 2019

Die gemischte, ein Dutzend Einzelwerke umfassende Sammlung besteht je zur Hälfte aus "modernen" Violinkonzerten und Sinfonien herkömmlicher Prägung. Bei den hier eingespielten, im Titel "Sinfonie" genannten Stücken handelt es sich genau genommen um so genannte "Sonate da chiesa" (Kirchensonaten) für fünf Streicher und Basso continuo. Auffälligste Unterschiede zur Gattung der Kammersonate ("Sonata da camera") sind die stets viersätzige Folge langsam - schnell - langsam - schnell und das konsequente Fehlen von Menuetten oder anderer Tänze, das ihnen eine gewisse Strenge verleiht. An Albinoni schätze ich immer wieder neu seine endlos langen und einfallsreichen, kantablen Melodiebögen. Auch mit seinem Reichtum harmonischer Entwicklung und Kontrapunkt klingt er so ganz anders als sein Freund und Vertrauter Vivaldi, dessen Werk bekanntermaßen von auffällig repetitiven Elementen und gebrochenen Akkorden durchsetzt ist.

Das Schweizer "Ensemble 415" wurde 1981 von seiner Primaria Chiara Banchini gegründet und 30 Jahre später wieder aufgelöst. Die vorliegende Einspielung war 2008 seine letzte Veröffentlichung. Die Musiker spielen mit wunderbar federndem Ton, sorgfältig phrasierend, quasi sprechend und (als HIP-Ensemble eigentlich selbstverständlich) homogen und klanglich transparent.

Ursprünglich bei "Zig Zag Territories" erschienen, ist die Wiederveröffentlichung eine Übernahme des Labels Alpha Classics. Der Klang ist ausgewogen und räumlich, mit angenehm sattem, aber keineswegs aufdringlichem Bass. Einziger Wermutstropfen mag die sparsame Verpackung im Digisleeve sein. Freunden der kleinen, barocken Form empfohlen.

Torrente
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#31098 erstellt: 20. Mai 2024, 19:01
Vom Spielkartenhändler Albinoni nun zum "prete rosso" Vivaldi:


Mars_22 (Beitrag #31081) schrieb:
Die beiden Piccolo-Konzerte von Vivaldi sind der Inbegriff von virtuoser Flötenliteratur, irre schwer zu spielen. Das Schöne ist, dass sie trotzdem - auch in den schnellen Sätzen - berührend schön sind. Jedenfalls wenn das eine Michala Petri hinperlt, als wäre es ein Bergbach. Das C-Dur Sticht unter den Beiden nochmal ein wenig hervor.


Deinen Ausführungen schließe ich mich gerne an und möchte ergänzen:

Als "Flautino" hat insbesondere Vivaldi die barocke Blockflöte in "hoher Stimmung" bezeichnet. Leider ist bis heute nicht erforscht, in welcher Stimmung (denkbar sind d'' oder f'') sich das Instrument befand. Andere heute übliche Bezeichnungen für die hohe Lage sind "Piccolo-Blockflöte" (unspezifisch = kleine Flöte) oder "Sopranino-Blockflöte" bzw. "Ottavino" (in f'', also eine Oktave höher gestimmt als die im Barock gebräuchlichste Altblockflöte in f').

Da es seinerzeit regional unterschiedliche Instrumenten-Stimmungen und verschiedene Stimmtonhöhen (Kammertöne) gab, ist es nahezu unmöglich, abschließend gültige Aussagen zur Beschaffenheit des Instruments bei Vivaldi zu machen. Anders als etwa in Mitteldeutschland (Bach, Telemann, Händel, Quantz...) herrschte im barocken Venedig ein hoher Stimmton vor, der dem modernen Kammerton recht nahe kommt. Dem trägt die deutsche Blockflötistin Dorothee Oberlinger Rechnung, indem sie zwar auf barocken Instrumenten, aber in moderner (also hoher) Stimmung mit mit a' = 440 Hz musizieren lässt.

Um die Verwirrung perfekt zu machen, existieren von mindestens zweien der Konzerte Transkriptionen in andere Tonarten, um sie auf dem je verfügbaren Instrumentarium musizieren zu können. So spielen etwa Dorothee Oberlinger und Michael Schneider das C-Dur-Konzert RV 443 in G-Dur und Stefan Temmingh sowie Dan Laurin -- nur in seiner dritten Aufnahme (BIS, 2014) -- die Concerti RV 443 und 445 jeweils um eine Quart tiefer, vermutlich auf einer Sopranblockflöte in c''.

Von Vivaldi sind (mindestens) drei Concerti für den "Flautino" überliefert, die an die Grenze des Spielbaren gehen:
Concerto C-Dur RV 443
Concerto C-Dur RV 444
Concerto a-Moll RV 445
Insbesondere das Konzert RV 445 zeichnet sich durch extreme spieltechnische Anforderungen aus.

Kennengelernt habe ich die Flautino-Konzerte in den 80ern mit Michala Petri, aber in meiner Sammlung sind ihre Einspielungen leider nicht mehr. Einige der bekannteren Interpreten und Veröffentlichungen der drei Vivaldi-Konzerte sind neben Petri:
Michael Schneider (Ariola, 1981/87) -- derzeit nicht verfügbar
Caren van Herden (Da Camera Magna, 1986)
Jiri Stivin (Naxos, 1989)
Dan Laurin (BIS, 1991; ohne RV 445) - mit dem Drottningholm BO
Dan Laurin (BIS, 1996) - mit dem Bach Collegium Japan
Jean-Louis Beaumadier (Music Square, 1999/2023)
Dorothee Oberlinger (ARCANA, 2004/21; ohne RV 445)
Michael Schneider (cpo, 2008)
Erik Bosgraaf (Brilliant Classics, 2009)
Dan Laurin (BIS, 2014) - mit dem Ensemble "1B1"
Stefan Temmingh (ACCENT, 2017)
Giovanni Antonini (ALPHA 2019)

Wobei ich mich gerade wundere, dass ausgerechnet der Schweizer Virtuose Maurice Steger bisher nur RV 443 eingespielt hat (deshalb hier nicht gelistet). Von den genannten sind musikalisch eher konventionell/retrospektiv gehalten: van Herden, Stivin, Beaumadier, Petri. Alle anderen kommen mit mehr oder weniger ambitioniertem HIP-Ansatz daher. Die einzige Mehrkanal-Aufnahme (SACD, BIS, 2014) ist die dritte mit Dan Laurin.

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In meiner Sammlung finden sich die spätere Aufnahme von Michael Schneider (cpo) und jene mit Erik Bosgraaf (Brilliant).

Für Schneider spricht:
- kenntnisreicher HIP-Ansatz (atemberaubend variantenreiche Artikulation, Ornamentik/Triller, sehr geschmackvolle barocke Rubati)
- keine Übertreibungen/Überbetonung des virtuosen Elements, keine irrwitzigen Tempi
- klangliche Überraschungen durch variablen Einsatz der Continuo-Instrumente (Cello & Violone, Cembalo/Orgel, Barocklaute und Barockfagott)
- für meinen Geschmack tadellos gelungene Klangbalance. In den Tuttistellen verschmilzt die Flöte mit der Violine bestechend schön zu einer Einheit.

Im Vergleich dazu kann Bosgraaf für sich verbuchen:
- insgesamt etwas helleres Klangbild
- konventionellere Musizierweise
- präsenteres Soloinstrument
- geringer Preis

Interessieren würde mich noch Antonini ...

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... wegen der ihm nachgesagten Authentizität als Vivaldi-Spezialist und seines überaus musikantisch gehaltenen Spiels, ohne Übertreibungen, das auch aus musikwissenschaftlicher Perspektive state of the art sein dürfte.

BTW:

Mars_22 (Beitrag #31081) schrieb:
Was ich sonst gehört habe war vll weniger virtuos, aber ebenfalls sehr schön, z.B. das nach C-Moll transponierte Oboenkonzert D-Moll von Alessandro Marcello. Für mich selbst überraschend kannte ich es, aber den Komponisten nicht. Vermutlich habe ich es als Kind gehört. Das traumhafte Adagio geht ins Ohr um zu bleiben. Sicherlich ein weiteres Stück das man kennen und haben sollte.

Marcellos Oboenkonzert und speziell dessen langsamer Mittelsatz gehört heutzutage sicher zu den bekanntesten und beliebtesten italienischen Barockkonzerten überhaupt! Es dürfte also ziemlich schwierig sein, ihm als aufgeschlossener Musikhörer dauerhaft aus dem Weg zu gehen.
Vielleicht hast du es auch in einer der zahlreichen Transkriptionen für andere Soloinstrumente kennenglernt (Trompete...)? Und kein geringerer als Johann Sebastian Bach hat dieses Konzert um 1712 für Klavier (Cembalo) adaptiert - unter Hinzufügung klavierspezifischer Eigenheiten. Es wird als "Concerto di Marcello" BWV 974 bisweilen gespielt und gesendet.

Torrente
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#31099 erstellt: 20. Mai 2024, 19:59
Ich verharre noch ein wenig bei Schneiders Blockflöte:

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The Virtuoso Recorder II - Concertos of the Italian Baroque
Michael Schneider, Cappella Academica Frankfurt / cpo 2013

Das bei weitem bekannteste Konzert dieser Folge ist jenes kürzlich hier thematisierte von Giuseppe Sammartini in G-Dur für Sopranblockflöte, Streicher und B.c.
Schneider überspannt den Bogen hinsichtlich barocker Verzierungen hier deutlich. An nicht als solchen bezeichneten Stellen flicht er sehr frei improvisierte Kadenzen ein, die die Sätze 1 und 2 mitunter bis zur Unkenntlichkeit verfremden. Gewiss interessant, aber auch authentisch? Der Finalsatz ist dann wieder konventioneller gehalten, allerdings mit leichten intonatorischen Schwächen, die ich von Schneider sonst nicht gewohnt bin. Angesichts der hochrangigen Konkurrenz also eher etwas für den Komplettisten.

Weitere Konzerte der neapolitanischen Schule von Nicolò Fiorenza, Francesco Mancini, Francesco Montanari (mutmaßlich) und Leonardo Vinci sind recht hübsch anzuhören, aber insgesamt doch nicht herausragend. Neben dem zuvor gehörten Vivaldi kann allenfalls noch das F-Dur-Concerto für Altblockflöte von Tartini bestehen. Daneben enthält die CD je eine Flötensonate von J.A. Hasse bzw. G.A. Piani. Der gebürtige Hamburger Johann Adolph Hasse wirkte zwar jahrzehntelang als Hofkapellmeister in Dresden, hat aber in Neapel bei Porpora und A. Scarlatti studiert und pflegte auch später einen unverkennbar italienischen Stil. Insofern ist seine Präsenz neben all den Italienern durchaus berechtigt.

Torrente
Mars_22
Inventar
#31100 erstellt: 21. Mai 2024, 17:59

G.S.Torrente (Beitrag #31098) schrieb:

Vielleicht hast du es auch in einer der zahlreichen Transkriptionen für andere Soloinstrumente kennenglernt (Trompete...)? Und kein geringerer als Johann Sebastian Bach hat dieses Konzert um 1712 für Klavier (Cembalo) adaptiert - unter Hinzufügung klavierspezifischer Eigenheiten. Es wird als "Concerto di Marcello" BWV 974 bisweilen gespielt und gesendet.

Die Bach-Transkription kannte ich nicht, aber eine Bearbeitung für Trompete kann es sehr gut gewesen sein, denn das war früher mein Instrument. Der Anregung kann ich jetzt aber nicht mehr nachgehen, denn ich bin wieder ohne Streaming-Account. Dennoch danke!


[Beitrag von Mars_22 am 21. Mai 2024, 18:02 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#31101 erstellt: 21. Mai 2024, 19:21

klutzkopp (Beitrag #31092) schrieb:
Hier läuft Dvoraks Achte aus der „alten“ Neumann-GA mit seinem CzechPO
Auf die Gefahr mich zu wiederholen: Das ist einfach traumhaft schön gespielt und dieses Orchester klingt einzigartig warm, rund und heimelig. So muss Dvorak (für mich) sein. Ich habe eine ganze Reihe weiterer Aufnahmen, meine fürs Desert Island ist diese. Klangqualität ist sehr gut. :angel

Angeregt durch deine Klangbeschreibung hier die Kollegen vom Panocha Quartett mit dem 14. Dvorak Quartett, auf die deine Beschreibung ebenfalls passt. Allerdings bin ich nicht sicher, ob ich Dvorak mitnähme auf die Insel - da käme wohl einiges davor, obwohl ich auch Dvoraks Quartette mag, und das 10. ist nachgerade ein Traum.

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[Beitrag von Mars_22 am 21. Mai 2024, 19:55 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#31102 erstellt: 21. Mai 2024, 20:52

G.S.Torrente (Beitrag #31099) schrieb:
Ich verharre noch ein wenig bei Schneiders Blockflöte ...

Wow Torrente, da warst du ja richtig produktiv: Eingaben auf mindestens hohem, vielleicht höchstem Niveau, einiges zu lesen, was zumindest mich sehr freut. Danke sehr.

Hier entdecke ich gerade Ottorino Respighis Römische Trilogie: Fontane di Roma, Pini di Roma, Feste Romane vom Sao Paulo Symphony Orchestra/John Neschling.

Feine Klangpanoramen verweisen in Landschaften, fast fühle ich mich ein wenig wie Sindbad der Seefahrer auf einem fliegenden Teppich. John Neschling und das SPSO ziehen gekonnt Vorhang um Vorhang auf und entführen in Respighis exotisch anmutende Sinfonienwelt.

Ottooooo...rino!

Dessen Welt erschließe ich mir nun anhand der BIS-Neschling-Orchester-Werkseinspielung und habe schon jetzt das Gefühl, dass dieser Erwerb kein Fehlkauf war. Nicht nur erfolgen feinste musikalische Einweisungen und Eingaben, sondern dies auch in einem sehr guten MCh-Klanggewand. Neschling, offenkundig ein herausragender Respighi-Experte hat dessen Werke mit zwei Orchestern erfasst.

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Reviews


[Beitrag von Hörstoff am 21. Mai 2024, 20:59 bearbeitet]
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#31103 erstellt: 22. Mai 2024, 14:04

Hörstoff (Beitrag #31102) schrieb:
Hier entdecke ich gerade Ottorino Respighis Römische Trilogie: Fontane di Roma, Pini di Roma, Feste Romane vom Sao Paulo Symphony Orchestra/John Neschling.

Dessen Welt erschließe ich mir nun anhand der BIS-Neschling-Orchester-Werkseinspielung und habe schon jetzt das Gefühl, dass dieser Erwerb kein Fehlkauf war. Nicht nur erfolgen feinste musikalische Einweisungen und Eingaben, sondern dies auch in einem sehr guten MCh-Klanggewand. Neschling, offenkundig ein herausragender Respighi-Experte hat dessen Werke mit zwei Orchestern erfasst.

Ja, klanglich dürfte die BIS kaum zu toppen sein. Ich bade auch immer wieder gern in ihrem Sound.

Noch lieber höre ich nur jene aus Philadelphia mit Muti aus EMI's Anfangstagen der Digitalaufnahme:

Respighi: Römische Trilogie

Ottorino Respighi: Pini di Roma / Fontane di Roma / Feste Romane
The Philadelphia Orchestra, Riccardo Muti / EMI 1984

Rrrrrr...espighi!

Torrente


[Beitrag von G.S.Torrente am 22. Mai 2024, 14:11 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#31104 erstellt: 22. Mai 2024, 17:56
Ach ist das schön.
Nicht nur das Brahms-KlarinettenQuintett selbst, auch die Einspielung mit dem Prazak-Quartett und Pascal Moragues. Das Stück hat ja ohnehin eine wunderbare Sanglichkeit und Wärme, aber diese Musiker gewinnen ihm in den leisen Passagen eine wispernde Intimität ab, dass man den Atem anhält um das Geheimnis nur ja nicht zu verpassen.
Und der Klang, naja, Praga eben. Perfekt. Jedes noch so kleine Detail, eingebettet in raumfüllende Wärme. So unfassbar gut kann Kammermusik klingen.

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arnaoutchot
Moderator
#31105 erstellt: 22. Mai 2024, 19:25
Hier die bereits vorher angedrohte weitere Einspielung von Biber's Mysteriensonaten von Mayumi Hirasaki und einem Ensemble aus MItgliedern der Akademie für Alte Musik, deren Konzertmeisterin Mayumi seit Anfang dJ ist. Erschien auf Passacaille 2CD 2022. Lohnt sich, verhalten und fein ziseliertes Spiel, aber auch mit Kraft, wenn es sein muss. Ist meine zehnte physische Aufnahme, jetzt muss es dann mal gut sein.

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arnaoutchot
Moderator
#31106 erstellt: 23. Mai 2024, 20:37
Hier das Verità Baroque Ensemble - The German Album - Evil Penguin Rec. 2023. Ein internationales Ensemble, das Telemann und J S Bach sehr transparent darbringt. Sie sagen, das Album sei in immersivem Sound aufgenommen, aber zumindest beim Abspielen der blossen Zweikanal-CD kann ich das nur erahnen. Schade, das wäre eine schöne SACD geworden ...

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Mars_22
Inventar
#31107 erstellt: 24. Mai 2024, 21:48
Höre die Johannespassion, allerdings nicht von Bach, sondern Alessandro Scarlatti, dem Vater von Domenico Scarlatti. Italienische barocke Oper meets biblisches Thema - garnicht uninteressant, schön anzuhören, und eine traumhafte Eröffnungsarie!
Aus der 50 Jahre Deutsche Harmonia Mundi Box von 2008.

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[Beitrag von Mars_22 am 24. Mai 2024, 21:51 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#31108 erstellt: 25. Mai 2024, 17:03
Für 2€ pro CD gibt’s gerade Alphas Mini-Box „Le fabuleuxVoyage“. Für das Geld kann man sich einen Fehler leisten. Jedenfalls habe ich jetzt für alle Zeiten genug Gypsy, yiddische, osmanische, irische und sonstige mittelalterliche Musik. Teilweise kommt man sich schon vor wie auf einem Mittelaltermarkt. Wer sich dort wohl fühlt, hier ist euer Schnapp:

jpc.de
Mars_22
Inventar
#31109 erstellt: 25. Mai 2024, 17:16

4 CDs will ich denn doch von dem allgemeinen Verriss ausnehmen, die sind schön, da steht aber auch ein Künstler dahinter und kein Bundschuh-Kollektiv:
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Hörstoff
Inventar
#31110 erstellt: 26. Mai 2024, 09:22
Gut, dass du einen J.-Link eingefügt hast, Wolfram. Da lässt sich vorab hereinhören.
arnaoutchot
Moderator
#31111 erstellt: 26. Mai 2024, 15:06

Mars_22 (Beitrag #31108) schrieb:
Für 2€ pro CD gibt’s gerade Alphas Mini-Box „Le fabuleuxVoyage“.


Es gibt aktuell einige interessante Boxen von alpha. Diese hier - Maitres du Baroque hatte ich neulich hier schon einmal vorgestellt. Sie ist jetzt zwar wieder bei etwas mehr als 2€/CD, die gab es aber auch schon für die Hälfte. Ich finde sie aber auch für den aktuellen Preis (€40) immer noch mehr als lohnend. Mit alphas Ausflägen in die Weltmusik konnte ich aber ehrlich gesagt nicht so viel anfangen.

Mir fiel schon wieder ein massiver Brocken zwischen die Füsse, eine 5 Kilo schwere Wagner Box - Edition Bayreuther Festspiele - 32CDs Philips 1992. Ein paar der enthaltenen Opern habe ich schon, den Boulez Ring sogar in MCh in der BoulezBox. Mal sehen, was ich damit mache. Ich werde auf jeden Fall mal reinhören.

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Hüb'
Moderator
#31112 erstellt: 27. Mai 2024, 08:02
Der Boulez-Ring ist mW ziemlich berühmt.
Klassik_Fan
Stammgast
#31113 erstellt: 27. Mai 2024, 12:26
Hallo zusammen,

ich war einige Zeit verreist und bin erst gestern Abend zurück gekommen.
Im Briefkasten lagen erfreulicherweise eine ganze Reihe von kleinen Päckchen mit sehr viel schöner Musik.´(Michala Petri, Sammartini, Locatelli, Nardini uam.

Aber gestern Abend habe ich erst einmla etwas anderes gehört:

Felix Mendelssohn-Bartholdy - Oktett Es-Dur op. 20
Ceorge Enescu Oktett C-Dur op. 7

Diese Stücke hörte ich aber nicht in meinem Musikzommer sondern in der Philharmonie Köln.
Diese Perlen der Kammermusik wurden von einem wirklich außergewöhnlichen Ensemble dargeboten:

In der Ankündigung hieß es : zwei der besten Quartette der Welt, das Belcea-Quartett und Quator Ebene, haben sich zusammen gefunden um diese beiden Oktette aufzuführen, mit dem vielversprechenden Titel "Meisterwerk eines 16jährigen (Mendelssohn) und Meisterwerk eines 19jährigen (Enescu)
Das Belcea-Quartett und Quator Ebene wurden im Forum für die Einspielung der Beethoven-Quartette in den höchsten Tönen gelobt.

Gestern Avbend wurden diese acht Künstler dem Ruf , der Ihnen vorauseilte, vollkommen gerecht .

Das Ensemble , meisterlich geführt von der 1, Violine, Corina Belcea, spielte aus einem Guß, als hätten sie noch nie etwas anders getan als zusammen zu spielen.

Schon im ersten Satz von Mendelssohns Oktett vermittelten sie eine Spielfreude und Leidenschaft pur, geführt von einer glänzend aufgelegten Corina Belcea. In den ruhigen Passagen des zweiten Satzes war es Hörvergnügen, die Töne auch im Pianissimo zu hören.

Im 4. Satz, dem Presto konnten die Musizierenden ihre Virtuosität zeigen.
Begeisterter Applaus für eine außergewöhnliche Darbietung.

Im zweiten Teil des Konzertes folgte das Oktett von Enescu. Ich muss zugeben, dass ich Enescu bisher nur als seinerzeit sehr berühmten Geiger kannte, als Komponist war er mir noch nicht begegnet. Aber diese Werk hat es in sich. Die Musik ist in sich vielfältig, stellenweise geradezu energiegeladen, aber jederzeit sehr melodiebetont. Es sind berührend schöne Passagen enthalten, besonders die kurzen Solopassagen der 1. Viola zeigen, welch unglaublich schöne Musik mit diesem Instrument gestaltet werden kann.

Ein wirklich mitreißendes und dennoch sehr gefühlvolles Werk, dass in dieser Darbietung den Zuhörer begeistert.

Dieser Kammermusik-Abend war ein ausgesprochen gelungenes Konzerterlebnis, das Belcea-Quartett und Quator Ebene,haben mich begeistert
Mir viel spontan ein Zitat von Hüb (Frank) ein: "Man kann es viellleicht anders spielen, aber keinesfalls besser"


Belcea_03

Belcea_01


Und besonders erfreulich, nach dem Konzert haben alle Künstler sich die Zeit genommen, die Booklets von mitgebrachten CD's zu signieren, eine schöne Erinnerung an einen wunderbaren Abend .

Viele Grüße

Harry


[Beitrag von Klassik_Fan am 27. Mai 2024, 16:24 bearbeitet]
op111
Moderator
#31114 erstellt: 27. Mai 2024, 17:35
Pianistisches Kraftwerk: Lera Auerbach & Essener Philharmoniker
Komponistinnenfestival her:voice
Pianistisches Kraftwerk: Lera Auerbach & Essener Philharmoniker

WDR 3 Konzert. 10.05.2024. 02:09:29 Std.. Verfügbar bis 10.06.2024. WDR 3.

Es gibt nur wenig Künstlerpersönlichkeiten, die so vielseitig aufgestellt sind wie die russisch-amerikanische Pianistin und Komponistin Lera Auerbach. Seit 1991 lebt sie in New York, die damals 18-Jährige hatte entschieden, nicht wieder in ihre russische Heimat zurückzukehren. Auerbach schreibt Sinfonien, Opern, Konzerte und kann zugleich auch andere Formen für ihre Themen wählen: Skulpturen, Gemälde, Romane gehören für sie gleichberechtigt zum kreativen Prozess. Am Klavier gilt sie als "pianistisches Kraftwerk". Live zu erleben ist Auerbach beim ersten Essener Komponistinnenfestival, das sich dem Schaffen von Frauen aus Vergangenheit und Gegenwart widmet. Beim Konzert mit den Essener Philharmonikern steht mit der 3. Sinfonie von Florence B. Price – der ersten afroamerikanischen Komponistin klassischer Musik – eine weitere beeindruckende Künstlerin im Fokus.

Missy Mazzoli
River Rouge Transfiguration

Lera Auerbach
Klavierkonzert

Florence B. Price
Sinfonie Nr. 3 c-Moll

Lera Auerbach, Klavier
Essener Philharmoniker
Leitung: Anu Tali


Live aus der Philharmonie Essen

Moderation: Wibke Gerking


WDR3 schrieb:
Male ich ein Bild? Oder schreibe ich lieber eine Sinfonie? Die überwältigend vielseitige Komponistin, Pianistin, Autorin und Malerin Lera Auerbach spielt beim ersten Essener Komponistinnenfestival her:voice.
... Es gibt nur wenig Künstlerpersönlichkeiten, die so vielseitig aufgestellt sind wie die russisch-amerikanische Pianistin und Komponistin Lera Auerbach. Seit 1991 lebt sie in New York, die damals 18-Jährige hatte entschieden, nicht wieder in ihre russische Heimat zurückzukehren. Auerbach schreibt Sinfonien, Opern, Konzerte und kann zugleich auch andere Formen für ihre Themen wählen: Skulpturen, Gemälde, Romane gehören für sie gleichberechtigt zum kreativen Prozess. Am Klavier gilt sie als "pianistisches Kraftwerk"....

Da wurde nicht zuviel versprochen. Leider teilt sich die Wucht und Dynamik des geamten Konzerts in der komprimierten Wiedergabe nur unvollkommen mit.

Franz
Hörstoff
Inventar
#31115 erstellt: 29. Mai 2024, 21:35
Hier läuft nun Wagners Tannhäuser - Ouvertüre und Venusberg Musik (1874) von Julia Jones/Sinfonieorchester Wuppertal, zünftig und detailgetreu via Kopfhörer. Eine schöne Aufführung und ein prima Livemitschnitt.

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Hörstoff
Inventar
#31116 erstellt: 30. Mai 2024, 18:06
Weil es so schön war, nun auch die nächste Einspielung via Kopfhörer.

Der belgische Komponist des 19.-20. Jhd. Eugène-Auguste Ysaÿe - dabei sind auch wieder Paganini Variationen. Diesmal habe ich wirklich nichts zu meckern, ein hochvirtuoses Geigenspiel von Sandrine Cantoreggi, begleitet von Bruno Canino am Klavier. Mentale, emotionale Kompositionen, die poetische Geschichten erzählen. Fein.

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[Beitrag von Hörstoff am 30. Mai 2024, 18:07 bearbeitet]
klutzkopp
Inventar
#31117 erstellt: 30. Mai 2024, 18:22
Hier jetzt Bach:

Die Kunst der Fuge mit Koroliov

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Hörstoff
Inventar
#31118 erstellt: 30. Mai 2024, 21:48
Gute Deckung von Respighi - oder italienisches Geheimwissen. Jedenfalls öffnen die "Kirchenfenster" und die anderen Werke große Soundscapes (oder sind es durchlichtete Landschaften?): Vetrate di chiesa, Trittico botticelliano, Il tramonto vom "Orchester Lüttich" Orchestre Philharmonique Royal de Liège mit John Neschling.
EDIT: für "E-Musik" sehr unterhaltsam, amüsant und inspirierend. Ein Highlight.
Und natürlich bleibt es dabei: eine hervorragende Surroundeinspielung.

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[Beitrag von Hörstoff am 30. Mai 2024, 22:24 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#31119 erstellt: Gestern, 18:30
Hier Carlo Gesualdo da Venosa - Sesto Libro di Madrigali (1611) - La Compagnia del Madrigale - Glossa 2012. Ich hörte gestern einen Podcast über Gesualdos Leben, im Zentrum natürlich die grausame Bluttat, bei der er seine erste Frau und deren Geliebten umbrachte bzw. umbringen liess. Psychisch war das offensichtlich extrem belastend für ihn, das letzte Madrigalbuch entstanden weit nach der Tat ist düster, harmonisch noch exzentrischer als seine vorherigen Bücher und textlich voller Anspielungen auf seine zerrüttete Seelenlage. Ich habe drei Aufnahmen des sechsten Buches (die gehörte, Delitiae Musicae/Longhini (2011) und Il Complesso Barocco/Curtis (1995), die alle ihre Stärken haben, müsste ich mal eingehender vergleichen.

Edit: Kein eingehender Vergleich, aber ich habe wenigstens Longhini mit dem sechsten Buch aufgelegt. Das ist klangvoller und die Dissonanzen noch mehr ausreizend. Wer nur ein geringfügiges Interesse an Gesualdo hat, dem lege ich die Box mit den kompletten Madrigalen von Naxos nahe, die ist superb ! Zu dem Bild der Box hatte ich hier schon mal etwas geschrieben, das hat mit Gesualdo nichts zu tun.

Die Quadio-BluRays auf dem Bild haben eigentlich nichts mit Gesualdo zu tun, sind aber ein Merker, dass es von Gesualdo leider nichts in Mehrkanal aufgenommen gibt. Das ist sehr schade, das würde sich hervorragend eignen !

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[Beitrag von arnaoutchot am 31. Mai 2024, 19:10 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#31120 erstellt: Gestern, 22:27
Nach einem feierlichen Vogel(Gli Uccelli)-Konzert zunächst eher ernsthafte Tänze von Ottorino Respighi. Diese Einspielung passt noch recht gut zur vorgenannten Einspielung spielerisch-unterhaltsamer Werke. Zwischendurch aber bereits die Sinfonia Drammatica, die ich als sein bislang ernstestes Werk empfinde. Das teuflische Coverbild schien mir da nicht recht zur Musik zu passen. Inzwischen haben auch die Tänze wieder in eine feierlich-barocke Richtung eingeschwenkt, sodass ich diese Werkszusammenstellung bei mir allemal neben der vorgenannten "Kirchenfenstereinspielung" platziere.

Innovativ und in jedem Fall hörenswert, zudem vorzüglich eingespielt von Neschling und dem Orchester Lüttich.

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Hörstoff
Inventar
#31121 erstellt: Heute, 11:18
Auch die Orchestertranskriptionen von Bach- und Rachmaninowwerken sind imho bemerkenswert. Klare Luft, schöne, weder E- noch U-lastige Klassik, wieder eine sehr gute Einspielung. Auch wenn es noch mehr zu entdecken gibt, etwa die hier nicht enthaltene Umsetzung der Bachschen Violinsonate BWV 1023, ist mein Respighi-Exkurs fürs erste beendet. Aber es wird nicht dabei bleiben, denn die entdeckten Einspielungen werde ich garantiert gelegentlich einlegen.

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