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Ist Rock von gestern?

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ForgottenSon
Inventar
#5467 erstellt: 26. Apr 2019, 07:40

Beaufighter (Beitrag #5464) schrieb:

Und das mit den Verschwörungstheorien, dass uns die Wirtschaft einredet was wir geil finden sollen, glaube ich nicht. Ich sehe sie eher wie einen Verstärker, sie verstärkt nur das Eingangssignal. Ich kann mir nicht vorstellen das da Manager sitzen und sagen, so jetzt machen wir Punkrock und die Leute sollen das jetzt geil finden.


Hmmmm, schwierig. Bei Musik bin ich mir nicht sicher, wie das beeinflussbar ist. Ich kann da nur von mir ausgehen, was ich nicht gut finde, geht nicht an mich. Ich wüsste keinen Grund, mir das dann trotzdem anzuhören.

In anderen Bereichen seh ich jedoch sehr stark, wie Konsumenten beeinflusst werden bzw. deren Verhalten extrinsisch motiviert wird. Es gibt z. B. wenig Gründe, regelmässig sein Fahrrad oder Smartphone zu ersetzen. Welche Gründe gab es in 1970ern und 1980ern, dass die Hifi-Hersteller jedes Jahr praktisch ihre komplette Produktpalette ersetzt haben? Das kann man heute sehr schön rückverfolgen, wenn man sich dafür interessiert. Im Gegensatz dazu: Meine 2015 gekauften Boxen und Verstärker gibt es immer noch neu zu kaufen. Also, was hat die Manager früher bewogen, ständig neue Geräte auf den Markt zu bringen? War das im Sinne des Kunden oder wurde dessen Verhalten gezielt ausgenutzt, um einen im Grunde sinnfreien Konsum anzukurbeln?

Man kann auch mal über die Lebensmittelindustrie nachdenken, inwieweit hier Managmententscheidungen die Gier der Menschen beeinflusst haben. Es gab z. B. Werbespots in den 1960ern, in denen wurde Schokolade für Kinder vor dem Zubettgehen als gesund empfohlen. Also nach dem Zähneputzen, noch ein Leckerli. Das wusste man damals sicher auch schon besser.

Was macht die Mode-Industrie? Hier gibt es vierteljährliche Seasons mit dem Ziel, dass die Konsumenten möglichst den kompletten Kleiderschrank ersetzen. Das geht nur, wenn man gezielt sein Klientel manipuliert und dafür betreiben die einen immensen Aufwand.

Wenn ich an einer verantwortlichen Stelle sitzen würde, würde ich es genauso machen: Verhaltensmuster erkennen, analysieren und Strategie entwickeln, wie man das im eigenen Interesse ausnutzen kann. Warum gelten denn heute Daten als zusätzliche Währung? Genau deswegen.
HaraldNorbert
Stammgast
#5468 erstellt: 26. Apr 2019, 08:39
Torsten, da gebe ich dir zu 100% Recht. Und was den Rock, also das eigentliche Thema betrifft, war der "damals" Mainstream? Wohl sicher nicht! Aus heutiger Sicht sind Jimmy Hendrix, Deep Purple und andere unsere "Helden", aber was lief damals hauptsächlich im Radio? Wenn ich mich recht erinnere waren das vor Allem deutschsprachige Schlager, allenfalls noch Beatles oder BeeGees. Heute kann man auf Grund der technischen Möglichkeiten in kürzester Zeit Musik für den weltweiten Markt produzieren und das tut man eben auch um möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften. Das sind keine "Verschwörungstheorien", das ist einfach unternehmerische Logik.Wenn überall nur Pop, Techno, Rap etc. gespielt wird, wird die Masse genau diese Musik lieben. Und so wie damals die kleine, eingeschworene Rock-Gemeinde, wird es sicher auch heute Leute geben, die eben eine Alternative zum Mainstream suchen, egal ob das nun "New Rock", Singer/Songwriter oder sonst was ist. Jede Zeit hatte und hat ihre Mainstream- und ihre Alternativ-Musik und wir Älteren werden immer ein wenig der Musik unserer Jugend nachtrauern. Trotzdem glaube ich, dass es heute noch richtig "gute" Musik gibt, jenseits aller High-Tech-Produktionen - man braucht sich da nur mal die Straßenmusiker z.B. auf dem Berliner Alexanderplatz anzuhören.
Splat
Stammgast
#5469 erstellt: 26. Apr 2019, 09:49

Pigpreast (Beitrag #5463) schrieb:
Heißt im Umkehrschluss: Rock war auch früher nicht aktuell, sondern wurde uns von den Medien nur als aktuell verkauft?


Deswegen schrieb ich „zumindest heutzutage“. Früher war die mediale Beeinflussung sicherlich geringer.


Beaufighter (Beitrag #5464) schrieb:
Ich kann mir nicht vorstellen das da Manager sitzen und sagen, so jetzt machen wir Punkrock und die Leute sollen das jetzt geil finden.


Wenn ich mir z.B. die Band „Babymetal“ anschaue, glaube ich das schon. Und die füllen in Japan den Tokyo Dome mit 55000 Leuten. Jeweils, an zwei Tagen....
Ein anderes Beispiel aus der Vergangenheit wären die Boygroups in den 90ern.


[Beitrag von Splat am 26. Apr 2019, 10:22 bearbeitet]
Basstian85
Inventar
#5470 erstellt: 26. Apr 2019, 10:49
Ich hatte es ja schonmal erwähnt - Babymetal finde ich geil. Viele andere Idol-groups auch.

Wenn mir die Musik gefällt ist es mir eigentlich auch egal wer, wie und weshalb etwas auf die Beine gestellt wird, die geben sich schliesslich auch Mühe und haben ihre Motivation. Es hat auch ein paar Jahre gedauert bis die solche Erfolge verbuchen konnten...

Diese DSDS-Geschichten dagegen halte ich jedoch für viel zu kommerziell, gibt es da überhaupt was wo etwas Längerfristiges herausgekommen ist? Oder was mit Rock zu tun hatte


[Beitrag von Basstian85 am 26. Apr 2019, 10:50 bearbeitet]
Tzulan444
Hat sich gelöscht
#5471 erstellt: 26. Apr 2019, 13:16
Beyond the Black soll glaub ich ne Casting-Band sein. Geht so in Richtung Nightwish. Der allererste Auftritt der Band war auf dem Wacken



Gar nicht meins.
Pigpreast
Inventar
#5472 erstellt: 26. Apr 2019, 13:44
@Splat + ForgottenSon

Ich streite gar nicht ab, dass es seitens Gerätehersteller, Kleiderproduzenten und natürlich auch seitens der Musikindustrie ein Verkaufsinteresse gibt und deshalb Produkte neu auf den Markt geworfen und natürlich beworben werden. Nur funktioniert das eben nicht unidirektional, sondern nur in Wechselwirkung. D. h. die Produzenten sind schon noch auf die Resonanz seitens der Konsumenten angewiesen. Und die ist keinesfalls automatisch gegeben. Die Hersteller müssen sich schon noch vorher überlegen, was möglicherweise gut ankommen könnte und dieser Faktor liegt dann letztendlich doch bei den Konsumenten. Ein Produkt, das partout keinem gefallen will, floppt trotz aller Werbung. Ein Produkt hingegen, das den Konsumenten gefällt, wird durch Werbekampagnen natürlich gepusht. So wird letztlich eben nicht manipuliert, sondern nur verstärkt.

Edit:



Splat (Beitrag #5469) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #5463) schrieb:
Heißt im Umkehrschluss: Rock war auch früher nicht aktuell, sondern wurde uns von den Medien nur als aktuell verkauft?

Deswegen schrieb ich „zumindest heutzutage“. Früher war die mediale Beeinflussung sicherlich geringer.

Einigen wir uns darauf, dass im obigen Sinne die mediale Trendverstärkung geringer war. Transportiert wurde das, was hip war, dennoch über die Medien. Was sollte denn sonst aktuell gewesen sein, wenn nicht das, was in Musiksendungen etc. lief?

Und ob gezielte Konsumentenbeeinflussung bezüglich Musik heute einfacher ist als früher, wage ich zu bezweifeln, gerade weil die Medien heute so zahlreich sind. Früher musste man nur ein paar Radiostationen und TV-Sender dazu bewegen, das zu pushednde Zeug zu spielen und schon hatte man im Prinzip die gesamte Republik erreicht. Heute bei unzähligen Sendern und YouTube-Kanälen muss man viel mehr darauf setzen, dass die zu pushenden Inhalte auch "viral" gehen.


[Beitrag von Pigpreast am 26. Apr 2019, 13:59 bearbeitet]
Beaufighter
Inventar
#5473 erstellt: 26. Apr 2019, 14:48
Moin,

Natürlich, ist es so das jemand der ein Produkt herstellt und vertreibt es auch anbietet. Das natürlich mit viel Eigenlob. Man Unterliegt auch gesellschaftlichen Zwängen. Und ja, es wird nicht nur Verstärkt, es wird auch darauf geschaut was das im Endeffekt bewirkt.

Das DSDS eine reine Kommerz Veranstaltung ist, braucht man doch nicht wissenschaftlich herausarbeiten, dass fällt selbst Leuten auf die nicht so bewusst ihr Kaufverhalten reflektieren.
Ein Jahrmarkt ist das gleiche, und doch bin ich mit meinen Kindern, als sie noch klein waren, da ab und an mal hingegangen. Ich denke das es zum Leben dazu gehört nicht bierernst alles bis aufs kleinste zu analysieren.

Vorm schlafen gehen ein Stück gesunde Schokolade, oder als Erwachsener ne Kiste Bier vorm einlullern lenzen. Eine Gewisse Eigenverantwortung bleibt letztlich beim Konsumenten.

Nicht die Katze kauft das gute Scheba, sondern die Omma die sich von der Werbung beeinflussen lässt.

Ich empfehle das Buch, Die geheimen Verführer von Vance Packard. Ein Buch aus den 60er Jahren, wo beschrieben wird wie die Werbung unser Unterbewusstsein beeinflusst.

Erst als die Firma ihre Zahnpaste mit dem Zusatz macht einen frischen Atem bewarb stieg der Umsatz signifikant, vorher wurden nur die Zähne sauber. Da eine Umfrage ergab das die meisten Menschen sich die Zähne nur morgens putzen um den Morgenmuff aus dem Rachen zu bekommen.

Gruß Beaufighter


[Beitrag von Beaufighter am 26. Apr 2019, 14:49 bearbeitet]
ForgottenSon
Inventar
#5474 erstellt: 26. Apr 2019, 15:09

Beaufighter (Beitrag #5473) schrieb:

Eine Gewisse Eigenverantwortung bleibt letztlich beim Konsumenten.


Tsja, wenn er sie denn übernimmt .....

Viele Dinge lassen sich überhaupt nicht mehr beurteilen ohne dass man sich intensiv damit beschäftigt. Man kann zum Teil dieses gewisse Erwas an Eigenverantwortung gar nicht übernehmen, selbst wenn man wollte. Vieles macht man einfach, weil alle es machen oder man vom hörensagen etwas zu wissen glaubt. Oder weil es einem "vorgesagt" wurde.
Pigpreast
Inventar
#5475 erstellt: 26. Apr 2019, 16:03
Selbstverständlich beeinflusst Werbung den Konsumenten. Sonst wäre sie ja von vornherein zwecklos. Aber glaubt hier einer ernsthaft, all die Nischenmusik wäre Mainstream und umgekehrt, wenn man nur die Werbebemühungen umdrehen würde?

Die Industrie ist eine Hure. Sie verkauft, was sich gut verkaufen lässt und investiert in Werbung dort, wo sie erwartet, dass es sich rentiert. Wenn ein Werbestratege für möglich hielte, dass Nischenband X den großen Durchbruch schafft, dann würde er diese pushen. Wenn er glaubt, dass den großen Star Y keiner mehr hören will, dann lässt er ihn fallen. So einfach ist das.


[Beitrag von Pigpreast am 26. Apr 2019, 16:05 bearbeitet]
Tzulan444
Hat sich gelöscht
#5476 erstellt: 26. Apr 2019, 16:05
@forgottenson Das ist einfach das normale Leben. Wer bildet sich denn seine Meinungen und Geschmäcker im Vacuum?


[Beitrag von Tzulan444 am 26. Apr 2019, 16:06 bearbeitet]
Beaufighter
Inventar
#5477 erstellt: 26. Apr 2019, 17:57

Viele Dinge lassen sich überhaupt nicht mehr beurteilen ohne dass man sich intensiv damit beschäftigt


Natürlich nicht. Das ist auch gar nicht notwendig. Die Werbung berührt den Menschen im Konkurrenz Verhalten. Die ehrlichste Werbung dieser Art habe ich mal vor Jahren von der Firma Sixt gesehen.

Da sollte man sich ein neu aussehendes Auto, welches die Firma nicht mehr vermietet kaufen.

Zu sehen war eine Mittelklasse Limousine in der Hofeinfahrt eines kleinen Einfamilien Häuschens mit dem Satz. " Demütigen sie ihren Nachbarn, kaufen sie sich ein Auto von Sixt". Also sollte man den Preisvorteil das die Autos erst so 20.000 km runter haben mitnehmen und dein Nachbar sollte denken, nun hat der nicht nur ein neues Auto, sondern noch eine Nummer größer als unser Auto. Wie kann der sich so was leisten.

Bei der Musik ist es ähnlich. Das erste mal hebt man sich ab in dem man nicht dem allgemeinen gesellschaftlichen Geschmack unterwirft. Wenn man dann auch noch Fachzeitschriften ließt und zu Konzerten dieser Musikrichtung geht, dann ist man ja schon elaboriert.

Man weiß mehr als der Durchschnitt, man steigt auf zum Nerd. Man muss aber auch akzeptieren das es Personen gibt die Musik nicht als wichtig empfinden und diese nur zur Berieselung verwenden. Wenn mich solch eine Person über Beispielweise Pferde aufzuklären versucht, wende ich mich ähnlich ab, wie wenn ich versuche ihr den progressiven Rock näher zu bringen.

So kommt es eben das manche abends den DSDS Scheiß gucken und damit ganz zufrieden sind.

Ob nun in dem ein oder anderen Lied ein rockiger Beat zu finden ist, ist Wurst. Bands wie Led Zep usw sehe ich immer noch als Leitbilder einer heutigen Musikkultur.

Dabei spielt es gar keine Rolle ob sowas von oben gelenkt oder ob die Musik Industrie das Ohr am Arsch der Sau hat.
Pigpreast
Inventar
#5478 erstellt: 26. Apr 2019, 18:14

ForgottenSon (Beitrag #5474) schrieb:
Viele Dinge lassen sich überhaupt nicht mehr beurteilen ohne dass man sich intensiv damit beschäftigt.

War das früher anders? Vielleicht gab es früher einfach nur weniger Möglichkeiten, seine Ahnungslosigkeit sich selbst und anderen offenkundig werden zu lassen. Unbewusste Inkompetenz vs. bewusste Inkompetenz. Obwohl ersteres heute immer noch sehr gut geht...


Man kann zum Teil dieses gewisse Erwas an Eigenverantwortung gar nicht übernehmen, selbst wenn man wollte. Vieles macht man einfach, weil alle es machen oder man vom hörensagen etwas zu wissen glaubt. Oder weil es einem "vorgesagt" wurde.

...und vertritt es nichtsdestotrotz im Brustton der Überzeugung. "Von nichts eine Ahnung, aber zu allem eine Meinung" ist weit verbreitet, denn man hat ja Internet.
Beaufighter
Inventar
#5479 erstellt: 26. Apr 2019, 18:18



Man kann zum Teil dieses gewisse Erwas an Eigenverantwortung gar nicht übernehmen, selbst wenn man wollte. Vieles macht man einfach, weil alle es machen oder man vom hörensagen etwas zu wissen glaubt. Oder weil es einem "vorgesagt" wurde.


...und vertritt es nichtsdestotrotz im Brustton der Überzeugung. "Von nichts eine Ahnung, aber zu allem eine Meinung" ist weit verbreitet, denn man hat ja Internet.


Möchte nicht wissen bei wie vielen Patienten du wohl zu hören bekommst, ....Ich hab mich da mal schlau gemacht, aber im Internet steht ....


[Beitrag von Beaufighter am 26. Apr 2019, 18:19 bearbeitet]
JBeck
Gesperrt
#5480 erstellt: 26. Apr 2019, 18:26
Die richtige Antwort ist: Ja, wenn sie schon eine Meinung vom Googeln haben, dann holen Sie sich doch schnell noch eine zweite Meinung bei Yahoo.
Beaufighter
Inventar
#5481 erstellt: 26. Apr 2019, 18:28
Er kam als Patient und ging als Doktor.
Pigpreast
Inventar
#5482 erstellt: 26. Apr 2019, 18:29

Beaufighter (Beitrag #5479) schrieb:
Möchte nicht wissen bei wie vielen Patienten du wohl zu hören bekommst, ....Ich hab mich da mal schlau gemacht, aber im Internet steht ....

So offen sagen die das meist nicht. Aber man merkt schon, dass Patienten heute oft schon etwas "Vorinformationen" mitbringen und kann sich denken, woher. Ist ja auch kein Fehler. Um eventuell falsch Verstandenes wieder gerade zu rücken, sind Aufklärungsgespräche ja da. Und die wirklich Unbelehrbaren, die es dann trotzdem immer noch besser zu wissen glauben, sind gottseidank recht selten.


[Beitrag von Pigpreast am 26. Apr 2019, 18:29 bearbeitet]
ForgottenSon
Inventar
#5483 erstellt: 26. Apr 2019, 18:59

Pigpreast (Beitrag #5478) schrieb:

ForgottenSon (Beitrag #5474) schrieb:
Viele Dinge lassen sich überhaupt nicht mehr beurteilen ohne dass man sich intensiv damit beschäftigt.

War das früher anders?


Mein persönlicher, subjektiver Eindruck: Ja. Es war mehr Ehrlichkeit, Ethik und Moral vorhanden. Heute geht es in erster Linie um Wachstum und Profit. Die Gewinnoptimierer aus der Lehre der 80er sind heute am Werk. Das führt dazu, dass man eben nicht mehr bedenkenlos kaufen kann, was einen gewissen Mindestpreis hat oder einen bekannten Markennamen trägt.
Weiterhin ist die Welt aufgrund der zunehmenden Digitalisierung komplexer geworden. Viele blicken überhaupt nicht mehr, was "hinter den Kulissen" passiert. Aber wir schweifen jetzt zu weit ab, kriegen bestenfalls noch die Kurve zu Hifi-Forum-verträglichen Themen, aber nicht mehr zum Thread.
Pigpreast
Inventar
#5484 erstellt: 26. Apr 2019, 21:06

ForgottenSon (Beitrag #5483) schrieb:
Es war mehr Ehrlichkeit, Ethik und Moral vorhanden.

Das halte ich für ein Gerücht. Der Beschiss passierte nur auf einer anderen Ebene. Auf einer Ebene, mit der wir alten Säcke aufgewachsen sind, weshalb wir es heute rückblickend als normal empfinden, während wir uns an die neue Beschissform erst gewöhnen müssten, was aus Altersgründen jedoch schwerfällt.


Heute geht es in erster Linie um Wachstum und Profit.

Und dem Verbraucher um "Geiz ist geil". Ausgleichende Gerechtigkeit.


Aber wir schweifen jetzt zu weit ab, kriegen bestenfalls noch die Kurve zu Hifi-Forum-verträglichen Themen, aber nicht mehr zum Thread.

Ich denke schon. Das "Früher war alles besser"-Leitmotiv zieht sich durch diesen Fred doch wie ein roter Faden. Obs nun die veränderte Musikwelt ist, die Art, wie Musik erzeugt, verbreitet und konsumiert wird oder die Vorstellung von Moral in der Wirtschaft - letztlich sind es unsere Gehirne, die sich (beim einen mehr, beim anderen weniger) bei der Erzeugung von Weltbild und Wertevorstellungen nicht mehr an die nach wie vor stattfindende Veränderung der Welt anpassen wollen. Das Eingangsstatement des Threaderstellers ist ein Paradebeispiel, dem hier in regelmäßigen Abständen neue folgen.
Splat
Stammgast
#5485 erstellt: 27. Apr 2019, 00:05
Also ich finde du hast es wirklich schön formuliert. Ich fasse nochmal zusammen:
Frage: War die Rockmusik früher besser?
Antwort: Nein, das Gehirn von euch alten Säcken will sich einfach nicht mehr der stetig verändernden Welt anpassen.
Zu dieser Erkenntnis führten 274 Seiten einer „Früher war alles besser“ Diskussion.
Problem gelöst, ich leg mich hin.
Ich alter Sack...
ForgottenSon
Inventar
#5486 erstellt: 27. Apr 2019, 07:08

Pigpreast (Beitrag #5484) schrieb:

ForgottenSon (Beitrag #5483) schrieb:
Es war mehr Ehrlichkeit, Ethik und Moral vorhanden.

Das halte ich für ein Gerücht. Der Beschiss passierte nur auf einer anderen Ebene. Auf einer Ebene, mit der wir alten Säcke aufgewachsen sind, weshalb wir es heute rückblickend als normal empfinden, während wir uns an die neue Beschissform erst gewöhnen müssten, was aus Altersgründen jedoch schwerfällt.


Nun, ich hatte ja einleitend angemerkt, dass es nur mein Eindruck ist. Ich sehe das ein bischen anders. Grundsätzlich bin ich nicht der Ansicht, dass früher alles besser war. Meine Eindrücke gründen auch nicht darauf, dass ich persönlich eine Art Überforderung wahrnehme, sondern basieren schlicht und einfach darauf, dass ich heute mehr weiss, als in meiner Jugend.

Nehmen wir als Beispiel die Verwendung bekannter Markennamen: Dual, Grundig, Telefunken, ....

Zu Letzterem zwei Links:

https://telefunken.com/de_DE/
https://www.karcher-products.de/index.php/Telefunken.html

Hmmmm, was kauft man heute, wenn man ein Gerät mit der Aufschrift "Telefunken" neu kauft? Scheinbar funktioniert das Geschäft mit den Marken noch wunderbar.
Pigpreast
Inventar
#5487 erstellt: 27. Apr 2019, 07:42

ForgottenSon (Beitrag #5486) schrieb:
Meine Eindrücke gründen auch nicht darauf, dass ich persönlich eine Art Überforderung wahrnehme,

Bei dem was ich schrieb, geht es auch nicht um Überforderung und es ist unbestritten, dass es bei aller Entwicklung natürlich auch punktuelle Verschlechterungen gibt. Das Problem der "alten" Säcke ist, dass sie diese negativen Veränderungen als Verlust wahrnehmen, die positiven Entwicklungen jedoch nicht im gleichen Maße registrieren. Die Jugend indes wächst in all das als "So ist die Welt halt" hinein. Sie wird später einmal von Veränderungen sprechen. Und, je nach Lebenseinstellung, vor allem auf das hinweisen, was früher besser war.
Beaufighter
Inventar
#5488 erstellt: 27. Apr 2019, 08:27
Moin,

ich denke nicht das früher alles besser war. Die Menschen haben sich auch nicht grundlegend geändert.
Die Banken und Versicherungen hatten damals schon der Ruf ausbeutende Monster zu sein und die Moral der Menschen war keinen Deut besser als heute.

Das was wir heute erleben, mit einer riesen Freiheit im Internet, gab es früher nicht. Es gab zwar diese Musik die heute als gestrig beschrieben wird, aber es gab auch das damalige Leben. Mehr als 90% spielte ohne diese Freiheit die damals von Modernen und wichtigen Menschen erarbeitet und er-stritten wurde.

Autos rosteten innerhalb von 5 Jahren komplett zusammen, mussten alle 5-10.000 km zur Inspektion und Tachos wurden auch schon mit der Bohrmaschine manipuliert.

Es gab so viel was auch Mist war. Im Endeffekt erinnert man sich wohl eher an die Vorteile, wenn man lange genug gräbt fällt einem mindestens genauso viel Scheiße ein.

Gruß Beaufighter
Tzulan444
Hat sich gelöscht
#5489 erstellt: 27. Apr 2019, 09:49
Buchempfehlung zum Thema:

amazon.de

Fazit: Fast alles Grundlegende in Sachen Gesundheit, Krieg, Bildung,... wurde über die letzten Dekaden besser.
Dieser_Benutzername_exi...
Stammgast
#5490 erstellt: 27. Apr 2019, 10:16
Was hat die Autoren davon abgehalten

WIRK
LICH
KEIT

oder sowas, vorne drauf zu schreiben?
Pigpreast
Inventar
#5491 erstellt: 27. Apr 2019, 18:01
Die AfD.
Z25
Hat sich gelöscht
#5492 erstellt: 27. Apr 2019, 18:18
Oder Brüssel.........
Beaufighter
Inventar
#5493 erstellt: 27. Apr 2019, 18:29
So schlecht ist das Buch in der Beziehung wie wir den Rock sehen gar nicht.

Da geht es ja darum das wir mit Bildern zugedröhnt werden, so dass wir meinen alles ist viel schlimmer geworden.
Wenn ich mich nun nur in meinem Bereich von Musik bewege könnte ich meinen Rock ist Hip, dabei hören die richtigen Insider bereits was gaaaannnz anderes.

Wenn dem so sein sollte verstecken die sich sehr gut vor mir, oder es ist eben so, dass die Modernen Musikrichtungen in ganz vielen Untergruppierungen leben und man gar nicht sagen kann was gerade aktuell ist, weil es mehrere Sachen gibt die parallel aktuell sind.
Dieser_Benutzername_exi...
Stammgast
#5494 erstellt: 27. Apr 2019, 18:53
Also "Amused to death" wie? Auch schon bald 27 Jahre her.
Beaufighter
Inventar
#5495 erstellt: 27. Apr 2019, 19:11
Ich kann jeden verstehen der mir sagt Rock sei von gestern wenn er sowas im TV untergejubelt bekommt..

NINA HAGEN - PERSONAL JESUS

Sagt man solchen Leuten nicht mal wann es genug ist.


[Beitrag von Beaufighter am 27. Apr 2019, 19:13 bearbeitet]
Dieser_Benutzername_exi...
Stammgast
#5496 erstellt: 27. Apr 2019, 19:18
Was hat jetzt Nina mit Rock zu tun?
Personal Jesus ist grundsätzlich ein Elektronik Liedchen, das hervorragend von JC gecovert wurde.
Was das deutsche TV tut habe ich noch nie verstanden.
Das hat aber auch mit Rock nichts zu schaffen.


[Beitrag von Dieser_Benutzername_existiert_ am 27. Apr 2019, 19:18 bearbeitet]
Beaufighter
Inventar
#5497 erstellt: 27. Apr 2019, 19:26
Hmm? PJ packe ich in den Synthy Rock. Und NH hat man als die Godmother of Punk tituliert. Für mich gehören diese Blinddarmfortsätze noch in die Ecke Rock. Ich weiß das das viele hier so nicht sehen.

Gruß Beaufighter
Dieser_Benutzername_exi...
Stammgast
#5498 erstellt: 27. Apr 2019, 20:20
Jetzt verstehe ich, warum Du hier immer so viel schreiben mußt. Mir gehen die 5 mio. Unterkategorien die ich bei Plattenhändlern zu sehen bekomme auch mächtig auf´n Zeiger. Aber Punk ist Punk und in dem Regal hat keine Rock Pladde zu stehen.
Ich höre mir gerade eine Drum lastige Jazz Scheibe an. 50ziger 60ziger. Was die Jungs da mit der Double Bass abziehen hätte jeder Rock Band aus den 70ziger 80ziger Jahren gut zu Gesicht gestanden. Ist aber immer noch Jazz.

MfG,


Holger
Beaufighter
Inventar
#5499 erstellt: 27. Apr 2019, 21:02
Punk ist für mich im wesentlichen Rock.
Ich mag es Mal mit Glenn Miller vergleichen.
Diesen Jazzigen Big Band Sound hört man immer heraus.
So wie man Punk eigentlich auch sofort Einordnen kann.
Glenn bleibt aber Jazziger Big Band Sound und Punk (Rock) bleibt Rockmusik.
Natürlich ist es Sinnvoll Styles zu differenzieren. Das wird ja auch gemacht.
volvo740tius
Inventar
#5500 erstellt: 27. Apr 2019, 21:04

Dieser_Benutzername_existiert_ (Beitrag #5498) schrieb:
Jetzt verstehe ich, warum Du hier immer so viel schreiben mußt. Mir gehen die 5 mio. Unterkategorien die ich bei Plattenhändlern zu sehen bekomme auch mächtig auf´n Zeiger. Aber Punk ist Punk und in dem Regal hat keine Rock Pladde zu stehen.


Schubladendenken ist aber bei vielen Dingen unangebracht und dazu gehört Musik ebenfalls. Man kann Punkrock nicht isoliert als Musikstil betrachten, demzufolge täte ich mich schwer ein Regal aufzustellen in dem nur Punkrock steht. Wie müsste das denn Deiner Meinung nach aussehen? Was ist denn lupenreiner Punk, was Post- und was Alternitive?
Dieser_Benutzername_exi...
Stammgast
#5501 erstellt: 27. Apr 2019, 21:58
Alles Punk, zu viele Schubladen, macht kaput was euch kaput macht.
volvo740tius
Inventar
#5502 erstellt: 27. Apr 2019, 22:00
Heiße Luft kann auch viel kaputt machen.
Z25
Hat sich gelöscht
#5503 erstellt: 27. Apr 2019, 22:07
Aber doch nicht diese lauen Lüftchen......
Pigpreast
Inventar
#5504 erstellt: 27. Apr 2019, 23:45
Revolución!

Außerdem heißt es kapuuht...
Zaianagl
Inventar
#5505 erstellt: 28. Apr 2019, 10:56
Und Punkrock.
frank60
Inventar
#5506 erstellt: 28. Apr 2019, 16:24

Beaufighter (Beitrag #5499) schrieb:
Punk ist für mich im wesentlichen Rock.

Eben, das ist eine Schublade im großen Schrank "Rockmusik".
Tzulan444
Hat sich gelöscht
#5507 erstellt: 28. Apr 2019, 16:26
Ganz genau, diese Schubladen machen für mich aber durchaus Sinn.
Gomphus_sp.
Inventar
#5508 erstellt: 28. Apr 2019, 17:01
Punk ist also Rock. Ist klar. Aber wo hat er denn seine Wurzeln?
Ist er gar ein Ableger des sogenannten Hard Rock, aus dem auch
der Heavy Metal entstand? Dann wären ja beide Rockmusikrich-
tungen sozusagen miteinander verwandt. Kreischend laut sind
sie ja beide.
Ich weiß nicht wie der Punk entstand.
Pigpreast
Inventar
#5509 erstellt: 28. Apr 2019, 17:11
Jo, man sollte nur nicht allzu krampfhaft daran festhalten. Ich stelle mir eher verschiedene Haufen mit z. B. Lego-Steinen vor. Fließende Übergänge und so.
Dieser_Benutzername_exi...
Stammgast
#5510 erstellt: 28. Apr 2019, 17:28

Gomphus_sp. (Beitrag #5508) schrieb:
Punk ist also Rock. Ist klar. Aber wo hat er denn seine Wurzeln?
Ist er gar ein Ableger des sogenannten Hard Rock, aus dem auch
der Heavy Metal entstand? Dann wären ja beide Rockmusikrich-
tungen sozusagen miteinander verwandt. Kreischend laut sind
sie ja beide.
Ich weiß nicht wie der Punk entstand.


Die Ärzte - Als ich den Punk erfand
Gomphus_sp.
Inventar
#5511 erstellt: 28. Apr 2019, 17:45
Klasse Song , besonders das Orgel Solo
volvo740tius
Inventar
#5512 erstellt: 28. Apr 2019, 19:00

Gomphus_sp. (Beitrag #5508) schrieb:
Punk ist also Rock. Ist klar. Aber wo hat er denn seine Wurzeln?


Im Rock 'n' Roll...
Dieser_Benutzername_exi...
Stammgast
#5513 erstellt: 28. Apr 2019, 19:04
Nein, bei den Ärzten!


[Beitrag von Dieser_Benutzername_existiert_ am 28. Apr 2019, 19:10 bearbeitet]
frank60
Inventar
#5514 erstellt: 28. Apr 2019, 19:04

Gomphus_sp. (Beitrag #5508) schrieb:
Punk ist also Rock. Ist klar. Aber wo hat er denn seine Wurzeln?

Das sollte doch eigentlich bekannt sein.
Die Punk Bewegung entstand in den 70ern in der Auflehnung unterprivilegierter Gesellschaftsschichten gegen das Establishment, Punkrock war der Soundtrack dazu.
Als einige der ersten Punk Bands, wenn es auch damals die Schublade noch lange nicht gab, gelten z.B. die Stooges und MC5.

PS: natürlich, die musikalischen Wurzeln sind die gleichen, wie bei anderen Spielarten des Rock, also Rock n Roll, Blues, ...


[Beitrag von frank60 am 28. Apr 2019, 19:06 bearbeitet]
ForgottenSon
Inventar
#5515 erstellt: 28. Apr 2019, 19:19

Gomphus_sp. (Beitrag #5508) schrieb:
Punk ist also Rock. Ist klar. Aber wo hat er denn seine Wurzeln?


Vielleicht hier: https://de.wikipedia.org/wiki/CBGB

Es gab aber auch sicher eine Punkszene in London.

Letztendlich war Punk die Gegenbewegung zum Progressiven Rock der 70er (Genesis, King Crimson, Van der Graaf Generator, ELP, ....)
ForgottenSon
Inventar
#5516 erstellt: 28. Apr 2019, 19:42
Wo ich hier so bei Regenwetter Musik höre, fällt mir auf, dass zur Zeit bei mir ein aktuelles Album quasi rauf und runter läuft:

The Claypool Lennon Delirium - South of Reality

Ist das Rock? Ist es was Neues oder kalter Kaffee?
Dieser_Benutzername_exi...
Stammgast
#5517 erstellt: 28. Apr 2019, 19:48
Wenn´s Dich zum schaukeln bringt isses Rock
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